Magischer Moment am Millerntor

Die Sonne schien spät am Millerntor.

Gerade vom Millerntor nach hause gekommen. Ich kann es immer noch nicht fassen. Wir haben dieses Flutlichtspiel gegen Duisburg in der allerletzten Minute 2:1 gewonnen. Das kann man nicht begreifen, wenn man noch nie in einem Stadion mit einer Mannschaft bis zur letzten Sekunde mitgefiebert hat. Unglaublich. Als das 2:1 fiel, habe ich nur noch wie ein Wahnsinniger geschrien. Meine Bilder des unvergesslichen Abends gibt’s auf Google+. Noch fehlen mir die Worte.

Update 18:30 Uhr: Heute bei Joe Meyer auf G+ entdeckt: Da in meinen Bildern natürlich gar nichts von der Extase dokumentiert ist, die wir erlebten, als in der Schlussminute das 2:1 fiel, hier noch ein dies ganz gut zeigendes Video. Einer hat in der Gegengerade die Schlussminute gefilmt. Was sich – nach einer fast schon resignierenden Stille in der Erwartung des Abpfiffes – ab Sekunde 40 abspielt, gibt einen ungefähren Eindruck von dem, was passiert, wenn fast ein komplettes Stadion schier ausflippt vor überbordender Emotion:

FC St. Pauli, Foto, Fußball

3 TV-Tipps für den Sonntag-Abend auf Google+

Von diesem beeindruckenden Film war hier im Blog schon öfter die Rede. Heute Abend kommt er im Fernsehen (23:40 Uhr, MDR). Überhaupt, wenn man sich das TV-Programm am Sonntag-Abend anschaut, erwartet einen viel Interessantes (und das schon ab 20:15 Uhr!). Da sage noch einer, es käme nix Gutes im Fernsehen. Für die, die meinen Google+-Account nicht lesen, ausnahmsweise der Hinweis hier im Blog, weil das sonntagabendliche TV-Programm wie gesagt heute ganz außergewöhnlich gut zu werden scheint:
3 TV-Tipps für den Sonntag-Abend.

Noch ’ne Anmerkung zu G+ (vor allem auch, weil ich aufgehört habe, Facebook-Updates zu machen, denn Twitter, Facebook und G+ wurde mir einfach zu viel):

Google+-Einträge, die öffentlich geteilt werden, also die man nicht nur einem bestimmten Kreis zugängig macht, können von allen gelesen werden. Auch von denen, die G+ nicht nutzen. Ich teile deshalb so gut wie alle meine Beiträge öffentlich. Mein Google+-Account ist oben im Blogheader verlinkt und auch sonst vom Blog aus ganz leicht aufzurufen, wenn man nach textundblog.de/ ein + eingibt: https://textundblog.de/+.

Wer Google+ noch nicht kennt, und es selbst einmal testen möchte, kann gerne diesen Einladungslink von mir benutzen.

Kino, Ophüls, Software, TV

Bedeutung des Schlafes für unser Gehirn

Doping fürs Gehirn

Im Laufe des fast siebenjährigen Bestehens dieses Blogs gehört der Artikel «Wie viel Schlaf braucht der Mensch?» zu den meist gelesenen. Eine Frage, die offenbar Viele beschäftigt. Wie wichtig die Qualität des Schlafes, bzw. wie wichtig die Tiefschlafphasen für unser Gehirn sind, zeigt eindrucksvoll die gestern und heute auf ARTE ausgestrahlte Dokumentation Doping fürs Gehirn.

Ich schlafe ja persönlich sehr wenig, komme meist mit 5 Stunden aus. Schlafe selten mehr als 6 Stunden (stelle mir sogar den Wecker, damit das nicht versehentlich passiert), und wehre besorgte Nachfragen immer wieder unter Berufung auf meine gute Gesundheit als unbegründet ab. Wahrscheinlich liegt mein Wohlbefinden trotz so wenigen Schlafes daran, dass ich immer ganz schnell in die Tiefschlafphase komme. Trotzdem habe ich mein Urteil, zu viel Schlaf sei vergeudete Zeit, nach Betrachtung dieser Dokumentation etwas relativiert. Wenn man bedenkt, dass die Schlafphase von unserem Gehirn ganz zentral genutzt wird, um die mit der Erinnerung zusammenhängenden Prozesse zu steuern, sollte man hier also nicht zu sparsam sein. Merk‘ ich mir. 😉

Was ich jedenfalls nie tun würde, wäre medikamentös nachzuhelfen, um dem Gehirn auf die Sprünge zu helfen, doch auch und gerade darum geht es in dem Film, wie auch sein Untertitel «Machen Pillen schlauer?» verrät:

Die Dokumentation begibt sich auf eine Reise durch Gehirnforschungslabore in Deutschland, Australien und der Schweiz. Dabei wird deutlich, dass Versuchspersonen schon heute durch technische Manipulation schlauer, kreativer und erinnerungsfähiger gemacht werden können. Eine kommerzielle Vermarktung der Stimulationsgeräte scheint nur noch eine Frage der Zeit. Aber woher kommt der Hype um die Enhancer? Wird er von der Pharmaindustrie künstlich befeuert, um einen Markt zu schaffen? Wie weit ist die Wissenschaft auf dem Weg zum Superhirn?

Der 52-minütige Film von Christian Schidlowski und Hannah Leonie Prinzler kann 7 Tage lang in der ARTE-Mediathek gesehen werden. Am besten aber abspeichern und ihn dann sehen, wann man mag. Wie das geht, hatte ich ja neulich mal hier gezeigt: TV-Programme aus Mediatheken abspeichern.

Doping fürs Gehirn

Allgemeines, TV

Wenn die unten nicht mehr wollen

escape! by dev null, on Flickr
Foto: escape! von Daniel Zimmel auf Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Arno Widmann ist Feuilletonchef der Frankfurter Rundschau. Heute veröffentlicht er in der Berliner Zeitung einen Text, der wie Schirrmachers «Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat» provokante Thesen vertritt, der aber wesentlich interessanter ist. Links und rechts sind keine Kriterien mehr, da sind wir uns weitgehend alle einig. Sie sind es schon länger nicht mehr und werden in Zukunft weiter an Bedeutung verlieren. Es deutet sich ein Systemwechsel an, der in anderen Kategorien gedacht werden muss.

Die Welt wird sich in den nächsten Jahren gewaltig ändern. Die Vorstellung, ausgerechnet die Formen des wirtschaftlichen, politischen, kulturellen Zusammenlebens, die sich auch in Europa erst nach dem Zweiten Weltkrieg durchgesetzt haben, würden das 21. Jahrhundert prägen, hat angesichts der demografischen und der Machtverhältnisse etwas Tollkühnes. Es wird neue Balancen von Volksbeteiligung, von Wirtschaftsmacht und Herrschaft geben. Die neuen Medien werden darin wichtige Rollen spielen.

Unbedingt lesen, sehr lohnenswert:
Arno Widmann: «Wenn die unten nicht mehr wollen».

[via @hussong]

Artikel, Politik

Merkwürdige Ortsnamen im Saarland

Merkwürdige Ortsnamen im Saarland
Grafik erstellt mit Wordle, basierend auf dem Text des Radio-Beitrages.

Keine Angst vor dem manchmal etwas (zu) zotigen Humor von Detlef Schönauer. Im Deutschlandradio erklärt er im fingierten Dialog zwischen Jaqcues und Jupp, was es im Saarland doch für kuriose Ortsnamen gibt. Altenwald, das saarländische Dorf, aus dem ich stamme, kommt auch drin vor:

JB: Sitterwald? He, ein sittlischer Wald… (lacht). Oh la la, muss sowas sein wie Fraueparkplätz.
Jupp: Ach was! Das kommt auch aus dem Althochdeutschen und bedeutet sumpfiges, seischtes Land.
JB: Seischt! Hier gibt sogar „Heiligenwald“… da passiert nix Böses, brav und fromm. Da klingt „Altenwald“ schon ein bißschen robuster.
Jupp: Der Waldreischtum findet sisch in vielen Namen… allein hier: „Holz“.
JB: Ach? Nur „Holz“? Ohne „…heim“ oder „…bersch“.
Jupp: „Holz“! Reischt auch, das kommt auch von der montanen Tradition. Holz war ein wischtiger Rohstoff im Bergbau.
JB: Ah ouais, für abzustütze die Schäschte?
Jupp: Nein, die Stollen! Also der waagreschte Grubenbau. Schäschte verlaufen senkrescht.

Der Beitrag «Merkwürdige Ortsnamen im Saarland» (19 Min.) wurde heute auf Deutschlandradio Kultur gesendet und kann hier nachgehört werden:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/08/17/drk_20110817_1306_594acbbb.mp3

[via @ihdl]

Radio, Saarland

Dauerregen im August: Animationsfilm «En Agosto»

En agosto from Andres Barrientos on Vimeo.

Strömender Regen im August? Ihr meint, das gibt es doch gar nicht? Mhmm… ok, stimmt, sehr unwahrscheinlich. Aber mit den Mitteln des Animationsfilmes könnte man sich ja vorstellen, wie es wohl wäre, wenn es im August ständig regnen würde. Und wenn die Welt unter zu gehen schiene. Schiene?

Seht selbst: Andrés Barrientos und Carlos Andrés Reyes haben in zwei Jahren liebevoller Detailarbeit mit «En Agosto» (Kolumbien, 2008) einen wunderschön gezeichneten Film geschaffen, dessen wie Aquarelle anmutende Szenenbilder teilweise von atemberaubender Schönheit sind. Deshalb das kleine Kunstwerk mit der großen Ausdruckskraft bitte unbedingt im Vollbildschirmmodus betrachten. Und keine Angst vor der spanischen Sprache: die wenigen Dialoge des knapp 15-minütigen Filmes sind englisch untertitelt.

Aus der Inhaltsbeschreibung der Produktion dia fragma:

It is the distant future, and Verónica, a young indigenous shaman woman, walks across a bridge in a diluvian world, and has a powerful premonition that something cataclysmic is about to happen. In the present time, Pedro, an old man, is anticipating the end of the world on a day prophesized by Isabel, his late wife, and he remembers other predictions that she foresaw and later came true. Pedro reflects on Isabel’s premonitions and takes comfort from events that never occurred, yet he is overcome with a sense of impending doom. Returning to the future, Verónica performs an ancestral ceremony, during which, a gigantic wave engulfs the city. In the present, Pedro remembers that his wife had mentioned a precise hour and as he looks at the clock he sees there’s less than a minute for her prediction to become a reality…

En Agosto

Kino, Spanisch

Mauerblicke

Mauerblick
Mauerblick. Gedächtnistafel am Kapelle-Ufer in Berlin.

Ein Nachtrag zum Wochenend-Besuch in Berlin, wie angekündigt sollte es ja auch um die Mauer gehen, 50 Jahre nach ihrer Errichtung. Gestern waren wir an der Mauer-Gedächtnisstätte Bernauer Straße. Viel Popelin-Volk (oder vergleichbare Stil-Ikonen) war unterwegs, aber natürlich auch jede Menge anderer interessierter Menschen. Mittendrin ein knapp Fünfjähriger, für den es natürlich ganz schwer ist zu verstehen, wie und warum jemals eine Mauer durch die Stadt und durch das ganze Land ging. Mit Ausnahme des obigen Mauerblicks am Kapelle-Ufer hab ich die Aufnahmen gestern an der Bernauer Straße gemacht.

Mauerstelen Bernauer Straße
Mauerstelen Bernauer Straße

Fluchtpartner gesucht
Fluchtpartner gesucht

Update: 17.8.2011: Heute wurden auch auf The Big Picture Bilder veröffentlicht: Remembering the Berlin Wall.

Foto

Gruß aus Berlin – Update: Spielbericht Babelsberg – FCS

Joachim & Markus

Kurzer Versuch von unterwegs vom iPad aus zu bloggen: Der Artikel mit dem Foto von Joachim und mir wird später noch durch einen Bericht ergänzt. Das wichtigste vorneweg, der Ausflug nach Babelsberg war gestern sehr erfolgreich, der 1. FC Saarbrücken hatte verdient 3:1 gewonnen. Spielbericht im Kicker.

Update am Abend (22:45 Uhr), zurück in Hamburg:
Wieder heimgekehrt aus Berlin, hier noch die versprochene Aktualisierung:

Das war wirklich ein sehr schönes Auswärtsspiel des FCS. Mein Dank geht an Foxxibaer, der nicht nur die Karten organisierte, sondern eine muntere Truppe zusammen stellte, die sowohl aus Fans des FCS, neutralen Fußballfreunden und Unterstützern der Babelsberger bestand. Unter denen, die davon twittern, nenne ich mal @Deanna030, @magischerfcblog, @gawd668 @Hellprayer2_0 und die leider fürs Spiel verhinderte Frau @nullzeit, die aber zum Nachfeiern ins Oberbaumeck kam (dort mal ein Astra auf meinen FCS, statt wie sonst auf den FCSP zu trinken, hatte auch was; als ich zuletzt dort war, sah ich während der Berlinale den Derby-Sieg). Ja und dann war noch mein lieber Freund Joachim dabei und dessen kleiner Sohn, der in Babelsberg sein erstes Fußballspiel sah. Und um die bunte Truppe noch ein bisschen bunter zu machen, war Simone (Foto) mit von der Partie, ein Römer, den Foxxi gerade erst am Vortag kennenlernte, und der mal ein Spiel in Babelsberg erleben wollte.

Wir hatten kein Problem damit das Spiel zusammen schauen zu wollen, obwohl wir teilweise entweder für die Gäste oder für die Gastgeber waren. Die Polizei hatte offenbar eines damit, denn schon im Vorfeld wies man uns beim friedlichen Spaziergang vom S-Bahnhof Babelsberg zum Stadion allen Ernstes an, wir sollten die Straßenseite wechseln. Jene Seite, auf der wir gingen, wäre für die Babelsberger. Gegenüber wäre die Straßenseite für die Saarbrücker. So ein Schwachsinn. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass auf der anderen Seite auch Babelsberger gingen (wenig verwunderlich in Babelsberg, bei einem Spiel zu dem ca. nur 100 Saarbrücker angereist waren). Aber auch Babelsberger Fans meinten schon unterwegs und später auch im Stadion, als sie hörten, in welchen Block (neutral: M) wir gingen, da sollten wir besser nicht mit unseren FCS-Schals rein. Wir haben uns dann im Block selbst auf die Seite N, wo eigentlich ganz normales Babelberger Publikum stand gestellt und zumindest ich habe mich ohne zu provozieren über den verdienten Sieg des FCS gefreut. Dass die Babelsberger schwer in Ordnung waren, hat man auch daran gemerkt, dass sie die FCS-Beschalten unter uns fair zum verdienten Sieg beglückwünscht haben. Alles war friedlich gewesen. Wir gingen des lieben Friedens Willen nach dem Spiel wieder auf der für Saarbrücker vorgesehenen Straßenseite, selbstverständlich wieder gemeinsam mit den Babelberganhängern, zum S-Bahnhof zurück. Wie gesagt: zum Nachfeiern ins Oberbaumeck.

Karl-Liebknecht-Stadion
So nah ist man in Babelsberg am Spielgeschehen. Blick auf den FCS beim Warmmachen, im Hintergrund die ca. 100 mitgereisten Saarbrücker Fans.

Der FCS hat das gestern jedenfalls clever gemacht, war den Babelsbergen bis auf deren gute Phase zu Beginn der 2. Halbzeit wirklich überlegen. Wer bewegte Bilder zum Spiel sehen mag, kann dies im Bericht von SR-Online tun: Auswärtssieg in Babelsberg. Ich habe nicht nur wegen der rundum schönen Auswärtssiegerfahrung viele Sympathien für Babelsberg und wünsche dem Verein, dass er die 3. Klasse hält. Ob der FCS das Zeug hat aufzusteigen, vermag ich noch nicht zu sagen. Dazu ist es wirklich noch zu früh. Der FCS hat auch viele Fehler gemacht. Das hat Luginger nach dem Spiel zurecht kritisiert (siehe SR-Bericht). Schön, dass der 1. FC Saarbrücken momentan ungeschlagen auf Platz 4 steht (Tabelle). Ich hoffe, dass der Aufwärtstrend, der sich ja schon sehr deutlich in der Rückrunde der vergangenen Saison mit 12 Siegen in Folge abgezeichnet hatte, weiter anhält.

Und zum Abschluss noch ein sehr schönes Bild, für das ich mich bei @MajorWest bedanke (Respekt: er war per Auto aus dem Saarland angereist). Er hat einen Teil der oben beschriebenen bunten Truppe vom gegenüberliegenden Spielfeldrand aus, mitten in dem Block, in dem wir standen, fotografiert:

In Bildmitte von links nach rechts: Magischerfcblog, Foxxi, textundblog, gawd668, hellprayer
In der Bildmitte von li. nach re.: Magischerfcblog, Foxxi, textundblog, gawd668, Hellprayer.

Foto, Fußball, Saarland
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