Ich bedaure es sehr, dieses Jahr schon wieder nicht beim Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken sein zu können (das war halt von Saarbrücken aus naturgemäß ein bisschen einfacher, damals hatte die Saarbrücker Zeitung mich noch einen «Filmfan, der bei Ophüls zum Marathon-Mann wird», genannt). Zum 29. Mal schon zeigt der deutschsprachige Filmnachwuchs vom 14. bis 20. Januar 2008 seine Arbeiten und verwandelt meine Heimatstadt in die Stadt der blauen Herzen.
Ein Film, den ich mir vor allem ansehen würde, ist «Allein in vier Wänden» von Alexandra Westmeier:
Der Dokumentarfilm über ein Straflager für Jugendliche im Ural wurde mit dem Prädikat «besonders wertvoll» versehen. Inhalt (Quelle: Filmland Hessen):
Im Kindergefängnis von Tscheljabinsk (Ural) sitzen rund 120 Kinder im Alter von 11 bis 16 Jahren ein. Jeder Zehnte von ihnen wurde wegen Mordes oder Totschlag verurteilt. Fast alle Kinder stammen aus Alkoholiker-, Arbeitslosen- oder Obdachlosenfamilien. Gewalt und Verwahrlosung trieben sie aus ihren Familien auf die Straße. Tolja, dessen Schicksal im Mittelpunkt des Dokumentarfilms steht, ist ein 14jähriger Mörder. Alexandra Westmeier hat ihn von der Tat bis kurz vor seine Entlassung begleitet.
Vielleicht auch in Programm-Tipp für die ewig gestrigen Unionspolitiker (allen voran der unsägliche Roland Koch in Hessen), die ob der aktuellen Überfälle von Jugendlichen in den U-Bahnen von Berlin und München Strafcamps für Jugendliche fordern.
Ich bin ja mehr für Strafcamps für Eltern, die keine Lust haben, ihre Kinder zu erziehen…
Herr Rob: Sehr gut!
Oder Strafcamps für Politiker, die mit hirnrissigen Rechtspopulismen von ihren eigenen Versäumnissen in Bildungs- und Integrationspolitik ablenken wollen.
Ok, ich fasse zusammen: ein Strafcamp für rechtspolulistische Poltiker und erziehungsunwillige Eltern. Recht so.
Mir fällt dazu nur eines ein: Wer keine Kinder erzogen hat, kann laut rufen.