Für kurze Zeit online: Alma von Rodrigo Blaas

Alma

Ich liebe Kurzfilme. Ganz besonders spanische Kurzfilme. Gut gemachte um so mehr. All dies trifft auf den vorliegenden Film zu. Spanisch müsst Ihr übrigens nicht können, um ihn anzuschauen. Über Weihnachten ist der Kurzfilm Alma für eine begrenzte Zeit online zu sehen. Ihr solltet ihn Euch, da muss ich Rochus Recht geben, unbedingt im Bildschirm füllenden Großformat (Klick auf das Quadrat mit den vier Pfeilen unten rechts) anschauen. Der Schöpfer dieser wunderbaren Animation (5“30) ist Rodrigo Blaas, der auch schon für Pixar gearbeitet hat. Selbstverständlich hat der magische Streifen auch eine Website. Doch nun: Vorhang auf für Alma (denkt dran: im Großbild!):

Alma from Rodrigo Blaas on Vimeo.

[via Butt-kicking Babes]

Und wo wir schon bei spanischen Kurzfilmen sind, aus den über 6.000 (!) Einreichungen für das Sundance-Festival (21.-31.1.10) wurden die beiden spanischen Kurzfilme «Mi amigo invisible» von Pablo Larcuen und «Cómo conocí a tu padre» von Álex Montoya ausgewählt. Roberto P. Toledo von Extracine hat sie beide gesehen und ist begeistert. Der Trailer für «Mi amigo invisible» ist wirklich sehr viel versprechend. Alle Infos und Links bei Extracine.

Kino, Spanisch, Video

Aktuelle Übersetzung: Der lange Weg der Hoffnung

Yadira: Bringt die Flucht in die USA die Lösung der Probleme?

(Update 14.9.2010: Wie Christian Hauschke mir in den Kommentaren mitteilte, lief der Film heute Abend auf arte. Wiederholung zu sehen am Donnerstag, den 30.09.2010 um 10:50 Uhr oder in der arte Mediathek.)

Die vergangenen Jahre waren die Dokumentarfilme über Lateinamerika, die ich für arte aus dem Spanischen übersetzt habe (siehe Text & Web), immer sehr hart. Damit meine ich, sie hatten stets sehr ernste Themen. Das trifft auch auf den Film zu, den ich gerade aktuell übersetze: «Un si long voyage» (Der lange Weg der Hoffnung, Maha Productions, 2009, 84 min.). Darin beschreibt die französische Regisseurin Stéphanie Lamorre den gefährlichen, beschwerlichen Weg von Ecuadorianern auf ihrer illegalen Einwanderung in die USA.

Zusammengepfercht in Zugwaggons auf dem Weg in den Norden Es ist unglaublich, was die Menschen auf sich nehmen, um der Not ihrer Existenz zu entfliehen. Um das vermeintlich gelobte Land USA zu erreichen. Im Wesentlichen im Film gezeigt am Beispiel der 34-jährigen Mutter Fatima, die ihre vier Kinder in Ecuador zurück lässt und sich auf das Wagnis einlässt, den langen, gefährlichen Weg nach New York auf sich zu nehmen, um ihre Familie zu retten. Die Regisseurin hat Fatima und eine Gruppe von verzweifelten Flüchtlingen auf diesem Weg begleitet: Mehr als 6.000 km haben sie zurück gelegt, neun nationale Grenzen dabei überquert.

Heimliche Grenzüberkehrung bei Nacht durch den Fluss

Ich übersetze die spanischsprachigen Passagen aus dem Film (die etwa drei Viertel des gesamten Manuskriptes ausmachen), da er – wie es für einen Dokumentarfilm normal ist – aus sehr vielen O-Tönen besteht. Falls sich jemand für die Dokumentation interessiert: Ich geb‘ Euch rechtzeitig Bescheid, wann er auf 2010 auf arte ausgestrahlt wird.

Spanisch, TV, Übersetzen

Berg zeigt mit Mag+ das Magazin der Zukunft

Mag+ from Bonnier on Vimeo.

Ich hatte ja neulich schon im Artikel «Time Inc.: Prototyp der Zeitschrift der Zukunft» berichtet, wie die Zukunft des elektronischen Lesens aussehen könnte. Heute gibt es wieder ein beeindruckendes Präsentationsvideo, dieses Mal von der Design-Agentur Berg, die für den Verlag Bonnier an der tablet-orientierten Design-Umsetzung von zukünftigen elektronischen Magazinen arbeitet. Sehr beeindruckend. Mir gefällt die vertikale Textausrichtung (quasi die Umsetzung unseres Scrollverhaltens aus dem Web) und die Möglichkeit Fotos auch quer (im Landscape-Format) zu sehen und zu durchbrowsen.

[via Rivva]

Internet, Literatur, Webdesign

Zeitreise

Dies ist der Artikel eines unbekannten Blogwichtels (wie hier angekündigt). Ich bedanke mich sehr über die nette Überraschung und wünsche meinen Lesern eine angenehme Lektüre:

„Wenn ich all meinen Mut zusammen nehme“, war hier am 8. Dezember zu lesen, „scanne ich vielleicht ein Bild von mir ein und lade es hoch, wie ich als 16-Jähriger vor der Absperrung des Brandenburger Tors damals in Ost-Berlin gesessen hatte (auf der obligatorischen Berlin-Klassenfahrt, die so ziemlich jede Schule im Westen in den Achtzigern machte).“

Vor dem Fall
© RainerSturm / PIXELIO

Ich musste grinsen, als ich das las. Und wenn ich auch nur den Hauch einer Chance gesehen hätte, ein Berlin-Klassenfahrt-Foto von mir zu finden, hätte ich wohl im nächsten Moment mit dem Suchen angefangen. Aber ich kann mich nicht mal dran erinnern, ob ich jemals welche zu sehen bekommen hab.

Andere Erinnerungen an das große Abenteuer „Berlin-Klassenfahrt“, das bei mir Ende der 70er-Jahre stattgefunden haben muss, sind dagegen noch sehr präsent. Vor allem die an die Vorbereitungen: Meinen Eltern war offenbar sehr daran gelegen, mich wieder in heimischen Gefilden in Empfang nehmen zu können, und entsprechend nachdrücklich waren ihre Instruktionen. „Grins die Vopos an den Grenzübergängen nicht frech an!“, lautete eine. „Sag nur was zu ihnen, wenn du gefragt wirst“, hieß eine andere. Je öfter sie mir das eintrichterten, desto gespannter war ich auf das, was passieren würde. Die Realität sah dann hingegen einigermaßen unspektakulär aus und sowohl die Hin- als auch die Rückreise verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle.

Von den Tagen in Berlin kann man das allerdings nur mit zwei zugedrückten Augen behaupten – jedenfalls aus der Perspektive der begleitenden Lehrer. Doch die interessierte uns damals nicht.

Heute sind einige, die mit mir die Schulbank drückten, selber Lehrer. Berlin-Klassenfahrten, sagen sie, sind immer noch der totale Stress – obwohl es keine Vopos, Transitstrecke und keine Berliner Mauer mehr gibt, die den Westteil vom Ostteil der Stadt trennt.

Foto

James Camerons 3D-Epos Avatar


Direktlink YouTube

Weiß noch nicht so recht, was ich von dem Film halten soll. Die Lobeshymnen sind ja allerorten zu lesen. Ab Donnerstag ist er auch in Deutschland zu sehen. In dazu ausgestatteten Kinos auch als 3D. Joshua Davis schreibt auf Wired, warum Cameron so lange, sprich fünf (!) Jahre, für seinen neuen Film gebracht hatte und blickt dabei zurück auf seinen letzten Film Titanic:

Cameron needed to invent a suite of moviemaking technologies, push theaters nationwide to retool, and imagine every detail of an alien world. But there’s more to it than that. To really understand why Avatar took so long to reach the screen, we need to look back at the making of Titanic.

Im Artikel auf Wired ist auch dieses Video zum Film verlinkt:

Wired: James Cameron’s New 3-D Epic Could Change Film Forever (Weitere Videos im Artikel)

Deutschlandradio Kultur heute zu dem Film:

Cameron wollte Emotionalität und Digitalisierung auf einer neuen Stufe der Perfektion zusammen bringen. Aber erst vor vier Jahren, erzählt James Cameron, da war die Zeit auch für „Avatar“-Projekt reif. Für diese Kreuzung, wenn man so will, von echten Körpern mit ihren digitalen Entwürfen gibt es nun aber keine Begrenzungen mehr. Wenn in einigen Szenen menschliche Schauspieler und digitale Figuren gemeinsam agieren, sich gar berühren, dann entstehen in „Avatar“ Bilder von einer Realitätsanmutung, die man bisher im Kino noch nicht gesehen hat.

Peter Körte schwärmte gestern in der FASZ (Artikel Ingenieur der Seele leider nur für Abonnenten online):

Ein Seeleningenieur wie Cameron jedoch schafft es immer wieder, dass man all das vergisst: das Gestell auf der Nase, das klappernde Skelett der Story, die Holzschnitttechnik beim Clash der Kulturen; und einfach nur staunt: über diesen uralten magischen Effekt des Kinos, der die Leinwand zum Fenster zu einer anderen, nie gesehenen Welt werden lässt. Das macht „Avatar“ zwar nicht zum Film des Jahres oder gar des Jahrzehnts, wie hier und da schon trompetet wird, aber zu einem Spektakel, dem man sich unbedingt aussetzen sollte.

Mal schauen. 😉

Artikel, Kino

Frau Frauenfuss zeichnet zum 3. Advent


Direktlink YouTube

Frau Frauenfuss zeichnet zum 3. Advent. Wunderbar. Faszinierend zuzuschauen und herrlich am Ende das Kunstwerk in seiner Schönheit zu bestaunen. Die Musik kommt von @HerrTwiggs.

Update: Über die gestrige Ausstellungseröffnung von Frau Frauenfuss in Köln hat heute Christian Lindner, der Chefredakteur der Rheinzeitung, einen netten Artikel in seinem Blog veröffentlicht: Mit @Frauenfuss in Analogien.

…Twitterer genießen es, aus Digitalien nach Analogien zu wechseln – und die meist via Netz geknüpften Kurz-Kontakte ganz klassisch zu vertiefen: Sich sehen, sich unterhalten. So mit Worten, ganz ohne iPhone.

Die wohl reizvollsten Kristallisationspunkte dieser Übersprungshandlungen hat die Grafikerin Michaela von Aichberger der deutschen Twitter-Szene geschenkt…

Bluesky, Video

Jan Josef Liefers in der New York Times

Jan Josef Liefers als Aufmacher in der New York Times

Wow, Jan Josef Liefers ist momentan als Aufmacher auf der Website der New York Times zu sehen. In dem Artikel «Rock Explains Life Under Communism» geht es um seine «Soundtrack meiner Kindheit»-Tour:

The shows combine the music of the era with projections of photographs and videos from the former East Germany and audio clips of leaders like Erich Honecker and Walter Ulbricht explaining the official line. But most of all it is his autobiographical stories that hold the evening together, or “my little dose of life,” as Mr. Liefers called it, “hoping that it contains almost everything that’s important to understand the country.”

Hier ein Video mit Jan Josef Liefers und seiner Band Oblivion (und im Hintergrund mit der wunderbaren Ina Müller) von ihrem Live-Auftritt bei «Inas Nacht» (19.11.2009): «Wo bist Du?» von Silly.


Direktlink YouTube

Infos zur aktuellen Tour und dem Album «Soundtrack meiner Kindheit» mit Jan Josef Liefers und Oblivion auf der Bandhompage oblivionklub.de.

Artikel, Musik, Politik, Video
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