Von der Kunst des Multiplizierens in Japan


Direktlink YouTube

Heute zwar schon getwittert, doch das gehört auch ins Blog. Ich kann es mir nicht oft genug anschauen. Das ist einfach faszinierend. Nicht wundern, es gibt keinen Ton (den braucht’s auch nicht). Stummes Staunen über eine vollkommen andere Art zu Multiplizieren. Japanisch. Sehet und staunet, still und starr.

Wer mehr dazu wissen möchte, schaue sich auch den Wikipedia-Artikel Vedische Mathematik an.

[via ToolBlog via Lars Fischer auf Facebook]

Video

Champignon-Chilli-Paprika-Risotto

Letzte Woche hatte mich Isas Tweet mit Verweis auf dieses Risotto-Rezept dazu inspiriert, mein erstes Risotto zu kochen. Mangold mit Weißwein, Balsamico und Parmesan. Mhmmm, war das lecker. Ich dachte, Risotto wär so schwer, doch das ging ganz einfach. Isa hat ja den Balsamico durch Weißwein ersetzt. Ich nahm einfach beides, reichlich Weißwein während des Risottokochens, und dann am Schluss noch ’nen guten Schuss Balsamico dazu.

Am Wochenende wollte ich dann gleich ein neues Risotto probieren, dieses mal ganz ohne Rezept, sondern nach eigener Kreation. Auf dem Wandsbeker Wochenmarkt erstand ich die Zutaten: Champignons, ’ne rote Paprika und eine kleine Chilli-Schote. Beim Risotto-Reis hab ich mich für den von Oryza entschieden. Statt Balsamico nahm ich dieses mal MarsaIa. In der Pfanne sah das unheimlich gut duftende Risotto dann so aus:

Champignon-Chilli-Paprika-Risotto

Zutaten (für 3-4 Pers.): 1 rote Paprika, 1 rote Chilli-Schote, 150 g Champignons, 2 kl. Zwiebeln, 2 Knobi-Zehen, 250 g Risotto, Butter, Olivenöl, ca. 300 ml Klare Brühe, ca. 200 ml Weißwein, Fleur de Sel, gemahlener schwarzer Pfeffer, Marsala, Parmesan.

Champignon-Chilli-Paprika-Risotto mit Parmesan Die Zubereitung ist sehr einfach: Butter und Olivenöl in der Pfanne erhitzen, die geschnittenen Zwiebel darin glasig anbraten und das Gemüse, inkl. dem Knobi, dazu geben und kurz anbraten. Anschließend den Risotto-Reis dazu geben. Die Risotto-Körner werden dann rasch schön glasig. Nach und nach – etwa 3 bis 4 Mal – die Flüssigkeit (Klare Brühe, Weißwein) dazu geben, die der Risotto-Reis schön aufsaugt. Dann noch mit Salz, Pfeffer und Marsala abschmecken. Ganz wichtig: nach dem Vom-Herd-Nehmen das Risotto noch fünf Minuten ruhen lassen. Frisch geriebenen Parmesan drüber geben und genießen. Mhmmm…

Allgemeines, Rezepte

Slim Amamou: Seine stärkste Waffe ist der Twitter-Account

Gut recherchierter Beitrag von Andreas Noll im Deutschlandfunk zur Bedeutung des Internets bei der Tunesischen Revolution: «Per SMS in die Freiheit
Die „Internet-Revolution“ in Tunesien
». Es geht im Besonderen um den Blogger und Twitterer Slim Amamou (33), der – kaum aus dem Gefängnis entlassen – in der Übergangsregierung zum Staatssekretär für Jugend und Sport berufen wurde.

Seine stärkste Waffe ist der Twitter-Account. Mehr als 11.000 Kurznachrichten hat Slim Amamou schon versendet. Bis vor einer Woche waren sie lediglich Mitteilungen eines tunesischen Netzaktivisten – jetzt sind es Botschaften direkt aus der tunesischen Regierung. Unter dem Namen Slim404 twittert Amamou Neuigkeiten über Verhaftungslisten, den Stand der Verhandlungen mit anderen Ländern oder schlicht, dass er „morgen beim Innenminister die Sache mit der Zensur klären werde“.

Der im Zitat angesprochene Tweet im Original:

demain matin je vais au Ministère de l’intérieur avec @samizaoui pour régler le problème de la censure avec le MinistreThu Jan 20 18:01:28 via twicca

Der Beitrag kann auf den Seiten des DLF oder direkt hier nach gehört werden:

[flash]http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/01/22/dlf_20110122_1332_ac67bb5d.mp3[/flash]

NoMemorySpaceNoMemorySpace heißt das Blog von Slim Amamou, in dem er bis zum Sommer 2010 etwa alle zwei Monate einen Artikel in französischer Sprache veröffentlicht hat. Auf Twitter ist er wesentlich kommunikativer. Gerade jetzt in der Übergangszeit nach der Tunesischen Revolution ein spannend zu verfolgender Twitteraccount: @slim404, den Nicht-Twitter-Nutzer natürlich auch als RSS-Feed abonnieren können.

Update: Dazu passend schreibt Nils Minkmar heute im Feuilleton der FAS:

In Tunis brennen nicht die Stars and Stripes, und das Gespenst des Islamismus lässt sich auch nicht blicken. Normale Menschen fordern Fairness, Freiheit, anständige Gehälter. Und deshalb geht uns der Umsturz eine Menge an.

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: Tunesiens europäische Revolution – Die Geschichte winkt zurück.

Bluesky, Politik, Radio

Modefan mit Herz: FC St. Pauli Geburtstagsgutschein

Neue FCSP-Jacke

Wie berichtet, waren im Dezember mein Bruder und meine Schwägerin wieder mal zu Besuch in Hamburg. Ehe sie ins Saarland zurück fuhren, haben sie in meiner Wohnung eine Überraschung zu meinem Geburtstag versteckt, die ich per E-Mail-Hinweis unter meinem Plattenspieler fand: Einen Gutschein für den FCSP-Fanshop. Sehr praktisch, hegte ich doch seit langem den Wunsch, mir endlich mal eine schwarze FCSP-Kapuzenjacke zu gönnen. Heute war es dann soweit, ich fand den Weg ans Millerntor (dieses Mal – nicht wie letzten Samstag – ohne eine rote Spur hinter mir her zu ziehen. Eingekauft vom Gutschein hatte ich die besagte Kapuzenjacke.

Selbstporträt mit FCSP-Mütze Dann hatte ich da noch einen 5-€-Gutschein der AFM, legte noch ein paar Euronen drauf und kaufte noch ein schwarzes St.-Pauli-T-Shirt und – wie schon mit Foto getwittert – eine graue Mütze (im Saarland nennen wir sowas eine Batschkapp). Ja, ja, ich weiß, ich bin ein Modefan. Aber einer, der vor allem mit dem Herzen dabei ist. Und wenn es mehr als fünf Jahre gedauert hat, bis ich mal in den Fanshop zum Shoppen gegangen bin – zumal zur Einlösung eines mir geschenkten Gutscheines –, mögen mir das die Kommerz-Kritiker zugestehen. 😉

FC St. Pauli, Foto, Fußball

Unsere Gesellschaft braucht Geisteswissenschaftler – trotz & gerade wegen schwieriger Berufschancen

Heute Vormittag habe ich auf Twitter auf den ZEIT-Artikel über arbeitslose Akademiker von Sarah Elsing hingewiesen: Eine Krise, die fürs Leben prägt.

Oft heißt es, Hochschulabsolventen seien die Gewinner der Gesellschaft. Die Rate der Arbeitslosen unter ihnen ist geringer als in jeder anderen Bildungsschicht. Knapp 78 Prozent der Geisteswissenschaftler aber finden wie Anna Günther (Name geändert) nach dem Abschluss nicht sofort einen regulären Job, zeigt eine Studie des HIS-Instituts für Hochschulforschung. Und auch ein Jahr nach dem Abschluss geht nur die Hälfte von ihnen einer regulären Beschäftigung nach. Selbst nach fünf Jahren liegt die Quote der abhängig Beschäftigten nur bei 70 Prozent. Bei den Absolventen der Ingenieurwissenschaften haben hingegen 90 Prozent schon nach zwei Jahren einen festen Arbeitsvertrag.

In dem Artikel geht es darum, dass viele Geisteswissenschaftler ihr Studium mit einem Antrag auf Hartz IV beenden und was das eigentlich mit ihnen mache. Ich war zwar selbst nicht direkt nach dem Studium arbeitslos, mich ereilte dieses schlimme Schicksal aber nach sieben Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Saarbrücken (1996-2002) und ich kann die im Artikel beschriebenen Zweifel, Sorgen und Ängste sehr gut nachvollziehen.

Auch wenn man als Geisteswissenschaftler sehr gut weiß, dass die Berufschancen in dem Bereich nicht zum Besten stehen, ist es doch wichtig, dass ein Teil unserer Gesellschaft das Risiko eingeht, etwas zu studieren, was ihm nicht automatisch einen sicheren Job beschert. Und auch wenn man sich während des Studiums auf diese problematische Situation vorbereitet, Auslandsaufenthalte, Praktikas und Volontariate usw. absolviert, kann es passieren, dass die Jobsuche trotzdem über einen längeren Zeitraum andauert.

Eine sehr schwierige Situation, die unheimlich viel Kraft kostet. Ich spreche – wie gesagt – aus eigener Erfahrung. Das ist auch ein strukturelles Problem des Arbeitsmarktes für Geisteswissenschaftler, wie im Artikel angesprochen. Die gute Nachricht ist aber, dass auch Geisteswissenschaftler – nachdem sie diese leidvolle Erfahrung überstanden haben – in den häufigsten Fällen, wenn auch nicht immer im Bereich des studierten Fachs, ihre Jobs finden.

Nach meinem Hinweis auf Twitter hat auch Lars Fischer, seines Zeichens Naturwissenschaftler, auf den ZEIT-Artikel verwiesen:

Als ich angefangen hab zu studieren hab ich mich erstmal informiert, wie es danach weitergeht. Offenbar nicht die Norm. http://bit.ly/i5nVSWFri Jan 21 10:46:50 via Echofon

Diesen Kommentar hätte ich von ihm so nicht erwartet. Daraus lese ich den Vorwurf: Man muss sich eben vor der Studienwahl über die Berufschancen informieren und dann entweder nur das studieren, was einen sicheren Job verspricht, oder man studiert eben Geisteswissenschaften und beschwert sich dann auch nicht, dass dies ein Problem für die spätere Berufswahl ist. Würden alle so denken, würden wichtige Studienfächer kaum noch gewählt und somit auf längere Sicht abgeschafft werden. Ich finde, wie brauchen mutige Menschen, die nicht nur karriereorientiert studieren.

Artikel, Politik

buntpapier pART des buches – Interpretationen von Gisela Reschke

Buntpapier Die Ausstellung «buntpapier pART des buches – Interpretationen von Gisela Reschke» ist für viele ein Kultur-Geheimtipp in Hamburg. Noch bis zum 30. Januar besteht die Chance sie im Ausstellungsraum der Stabi Hamburg zu besuchen.

Seit über einem halben Jahrtausend ist Buntpapier in all seiner Pracht und Schönheit wie auch in seiner Unscheinbarkeit Bestandteil des Buches und ein wesentlicher Träger der Buchkultur: Ob als Einband eines Kinderbuches oder als Vorsatz in einem handwerklich gebundenen Buch. Gisela Reschke ist eine der aktivsten Buntpapiererinnen Deutschlands. Ihre Buntpapiere schmücken viele Einbände der berühmten Insel-Bücherei…

Weiter in Stabi-Blog.

Kleister-Papier Gisela Reschke hat für uns Mitarbeiter der Stabi heute morgen vor der Arbeit eine kommentierte Führung durch die Ausstellung gemacht. Es war einfach nur beeindruckend, die Begeisterung der Buntpapiererin erfahren zu dürfen. Wie sie uns von alten japanischen Färbetechniken erzählte, von der Dessauer Schule, vom Kleisterpapier (siehe Abb. links), ihrem bevorzugten Material. Alles zu sehen in der Ausstellung, wie gesagt, nur noch bis zum Sonntag, den 30. Januar 2011. Kann ich allen Hamburgern und Hamburg-Besuchern nur ans Herz legen. Besonders angetan hat es mir dieser Original-Marmorierkasten von 1890, der die Besucher gleich am Eingang zum Betreten der Ausstellung einlädt:

Marmorierkasten (1890)

Hamburg, Literatur
Buchseite 211 von 605
1 209 210 211 212 213 605