zu Guttenberg muss gehen – alternativlos!
Meine von mir verfasste Dissertation ist kein Plagiat. […] Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht oder bewusst die Urheberschaft nicht kenntlich gemacht.
Diese Worte sind mit den Fakten nicht mehr in Einklang zu bringen. Wer ihn halten will, bringt Argumente zum Einsatz, die in keinster weise darauf eingehen, dass zu Guttenberg einen akademischen Betrug begangen hat. Die FAZ hat dazu heute einen sehr guten Artikel von Jürgen Kaube veröffentlicht:
Auf siebzig Prozent aller Seiten der Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg finden sich Plagiate. Wer hier am Werk war, wusste, was er tat. Seine Verteidiger ficht das nicht an. Was von ihren Argumenten zu halten ist…
…kann unter der Überschrift «Vgl. auch Guttenberg 2009» in der FAZ nachgelesen werden, wo der Autor der Dissertation zu Guttenbergs (also er selbst?) unter anderem auch abgeschrieben hat.
zu Guttenberg kopierte Teile seiner Dissertation auch dreist aus einem in DIE ZEIT veröffentlichten Artikel. Dort wundert man sich:
Bemerkenswert sind die Sorglosigkeit oder der Leichtsinn, mit denen sich Guttenberg selbst die auffälligsten Formulierungen des Originals einverleibt.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten:
1.: Entweder die Doktorarbeit ist gekauft. Das ist ein Betrug. Oder
2.: Die Doktorarbeit ist von zu Guttenberg selbst verfasst worden, mit den mittlerweile bekannten und nachgewiesenen Plagiaten. Auch das ist ein Betrug. Hinzu kommt die in der Pressekonferenz vom 18. Februar abgegebene Lüge: „Meine Dissertation ist kein Plagiat“. Der Verteidigungsminister darf unter gar keinen Umständen mehr im Amt bleiben.
Der Titel des SZ-Kommentares von Nico Fried «Merkel gibt sich auf» ist sicher übertrieben. Doch er hat vollkommen recht, wenn er behauptet:
Und nun unterläuft Merkel ein Fehler, der ihr noch nie passierte: In der Plagiats-Affäre um Guttenberg redet sich die Kanzlerin ins Schlamassel hinein – Merkel droht ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Merkel gibt sich nicht auf, das wäre, wie gesagt, übertrieben. Doch sie hat sich in der Causa Guttenberg eindeutig verkalkuliert. Der Instinkt der Kanzlerin, die Entscheidungen in ihrer Regierungszeit bis dato gerne scheute bzw. diese nach der vermeintlichen Stimmungslage in der Bevölkerung ausrichtete, scheint sie zu verlassen. Guttenberg ist nicht mehr zu halten, und diese Bundesregierung, die an zahlreichen Fronten ein mehr als peinliches Bild abgibt, hat seit diesem Monat ein Problem mehr. Jeder Tag, den sie Guttenberg noch im Amt zu halten versucht, schadet der Schwarz-Gelben Koalition, die das Vertrauen der Bevölkerung vom Start weg immer weiter verloren hat, noch mehr. zu Guttenberg muss gehen, das ist – um eine beliebte Formulierung der Kanzlerin zu verwenden – alternativlos.

Wer meine (zugegeben wenigen) 



