Besser ‚La Brass Banda‘ mit ‚Nackert'(-en Füßen) beim ESC in Malmö

http://youtu.be/oXEwDtTSBqE

Natürlich hätten auch meine sibirischen FreundeDer Ausdruck „sibirische Freunde“ bezieht sich darauf, dass ich die Band und die einzelnen Bandmitglieder vor 4 Jahren in Nowosibirsk kennen gelernt habe. von «La Brass Banda» gegen den ebenfalls barfuß vorgetragenen dänischen Ohrwurm «Only Teardrops» von der bezaubernden Emmelie de Forest gestern Abend keine Chance gehabt. Aber weiter vorne wären wir schon gelandet. Und vor allem: man hätte sich nicht schämen müssen, mit der stumpfen Euphoria-Kopie von Cascada in Malmö anzutreten.

Zur Erinnerung: Das Publikum hatte sich beim deutschen Vorentscheid in der Radioabstimmung mit übergroßer Mehrheit für «La Brass Banda» entschieden (»Fast hätten sie mit dem Traktor nach Malmö fahren müssen», siehe SZ), aber die „Experten“-Jury hat uns den dämlichen Cascada-Titel eingebracht. Auch wenn ich ihn nicht leiden kann: vielleicht sollte nächstes Jahr wieder Stephan Raab den Vorentscheid in die Hand nehmen:

Im Jahr eins nach dem Rückzug von Stefan Raab aus dem ESC-Vorentscheid ist Deutschland wieder ungefähr dort, wo es 2009 aufgehört hat: auf Rang 21. Ab und an ein Almosenpünktchen für die magere Performance von Cascada, das war’s. Welten lagen zwischen dem deutschen Beitrag und dem dänischen Siegersong.

Weiter in der SZ: «Dankbar für Almosenpünktchen».

Update 16:15 Uhr: Lesenswert auch die präzise Analyse des gestrigen ESC-Abends von Jan Feddersen auf taz.de: Die Unschuld vom dänischen Land.

Prima der Ungar ByeAlex mit „Kedvesem“, eine Mitsummgeschichte, die in Kreuzkölln hätte erfunden sein können; ein rockiger Isländer, der mit „Hell’s Angels“-artigen Fingerringen starke Gefühle heraus gröhlt; eine maltesische Formation, die einfach nur ein freundliches, irgenwie loungiges Lied singt. Und ein Italiener, der, man muss es offen sagen, bei den heterosexuellen Frauen hinter den ESC-Kulissen sehr starke Resonanzen weckte; und eine minimalistisch orientierte Niederländerin, die erstmals in zwei ESC-Wochen lächelte. Charmant, gelegentlich rätselhaft, lustig auch – und extrem unterhaltend.

Musik, Radio, TV, Video

Remember 1986 – Medley des Grauens der Achtziger

Nur für ganz Mutige. Oder Neugierige. Ein wunderbarer, abenteuerlicher Trip mit der musikalischen Zeitmaschine zurück in die Achtziger. Beim Betrachten droht ein steter Wechsel zwischen: «Oh mein Gott, wie furchtbar, was haben wir uns damals angetan?!» und »Oh ja, das war toll!». Mittippender Fuß im raschen Wechsel mit sorgenvoll betroffenem Schauder.

Wer bereits in den Achtzigern gelebt hat – und ich vermute mal, das trifft auf einige meiner werten Leserinnen und Leser zu – wird so oder so seinen großen Spaß haben. Wer ganz tapfer ist, hält sogar die 12 Minuten dieses Medleys des Grauens aus. Und für die Jüngeren unter der Leserschaft: Ja, so war das damals. Wir hatten ja sonst nichts. Don’t forget me, when I’m gone. Verdrängung nutzt nix, wer das mal durchgemacht hat, wurde davon geprägt. Ob er will oder nicht. 😉

Musik, Video

Tweet der Woche: Bild im Kopf der Zeit(geschichte)

Tweet der Woche Ein guter Tweet schafft es in maximal 140 Zeichen ein Bild zu beschreiben, das sich vor dem geistigen Auge des Lesers aufbaut. Wo ein Romanautor einen ganzen Abschnitt braucht, reussiert der versierte Twitterer in den engen Grenzen des Microbloggings. Wenn es sich dabei auch noch um ein Bild handelt, das ein bestimmtes zeitgeschichtliches Phänomen beschreibt, ist es eine besonders wertvolle Kurznachricht. So einen Tweet – in diesem Fall sogar in nur 135 Zeichen – hat @marc2o verfasst, deshalb ist es mein Tweet der Woche:

Tweet der Woche von @marc2o

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur

80 Jahre Bücherverbrennung in Hamburg: Gedenken und Wiederentdeckung

Hab ja neulich schon mit Begeisterung von der Tante-Clara-Ausstellung berichtet, aber ich glaube, was in der Stabi ab Mittwoch den 15. Mai sechs Wochen lang (bis zum 28. Juni) gezeigt werden wird, könnte das Ganze noch toppen. Wenn man bei diesem ernsten Thema überhaupt den saloppen Begriff der Steigerung ins Spiel bringen darf.

Ausstellung zur Bücherverbennung in Hamburg im Lichthof der Stabi

In Hamburg jährt sich die Bücherverbrennung am kommenden Mittwoch zum 80. Mal. Daran erinnert die Ausstellung „Wo man Bücher verbrennt…“ Verbrannte Bücher, verbannte und ermordete Autoren Hamburgs. Auf einzigartige Weise – angelehnt an den monumentalen Charakter, wie auch die Nazis gerne inszenatorisch vorgegangen sind – wird der Lichthof der Stabi gerade mit den Stelen und Fahnen der Ausstellung bestückt. DRadio-Kultur hat am Freitag in einem Interview mit dem Kurator Wilfried Weinke auf die Ausstellung hingewiesen:

Aus Anlass des 80. Jahrtestages der faschistischen Bücherverbrennung zeigt die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg eine große Sonderausstellung: „Wo man Bücher verbrennt…“ Verbrannte Bücher, verbannte und ermordete Autoren Hamburgs“ wird ab 15. Mai im Lichthof der Bibliothek an zahlreiche, bis heute aus dem historischen Gedächtnis gelöschte Schriftstellerinnen und Schriftsteller erinnern. Der Großteil der historischen Quellen stammt aus Sammlung des Hamburger Historikers und Publizisten Wilfried Weinke, der seit vielen Jahren das einstige jüdische Leben in der Stadt erforscht.

In dem 4-minütigen Beitrag wird auch darauf eingegangen, wie das Schicksal der durch die Bücherverbrennung um den Lohn ihrer Arbeit gebrachten Autorinnen und Autoren in der Ausstellung gewürdigt wird und wie deren Werk wieder entdeckt werden kann:

Grete Berges

„Greta Berges, die nur durch die Hilfe von Selma Lagerlöff nach Schweden entkommen konnte – eine Kinderbuchautorin aus Hamburg-Eppendorf – … Sie musste sich ständig um neue Jobs, neue Berufsfelder bemühen. Sie war Übersetzerin, sie war Pressereferentin, sie hat viele Jobs annehmen müssen, um für sich aber auch für ihre Tochter zu verdienen.

Andere schlugen sich als Packer oder Taxifahrer durch. Die wenigsten konnten ihre literarische Laufbahn fortsetzen, an ihre bisherigen Erfolge anknüpfen. In ihrer einstigen Heimat blieben sie vergessen. Zahlreiche Briefe, Bittschreiben, Anfragen belegen, woran das lag: Nach der Befreiung vom Faschismus rührte sich in der Bundesrepublik nicht ein Finger, um die Verfolgten zurückzurufen, ihnen ihre Professuren wiederzugeben, ihre Bücher zu verlegen. Sie wurden weiterhin totgeschwiegen.“

Alle Infos im Stabi-Blog. Dort auch aktuelle Fotos vom Aufbau, die zeigen, wie der Lichthof inszenatorisch in einen Ausstellungsbereich für ein ganz besonderes Thema verwandelt wird. Ich empfehle euch, diese Ausstellung bis zum 28. Juni zu besuchen (Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr): „Wo man Bücher verbrennt…“ Verbrannte Bücher, verbannte und ermordete Autoren Hamburgs.

Hamburg, Literatur, Politik

Tweet der Woche: Drosselkom wir danken Dir

Tweet der Woche Als die Telekom neulich angekündigt hat, uns das Netz zu drosseln, hat sie sich damit viel Kritik in der Netzgemeinde eingefangen. Die Netzneutralität wird dadurch verletzt. Ein hohes Gut, wie auch in diesem Blog erläutert wurde, ist somit in Gefahr. Doch die Telekom wäre nicht die Telekom, hätte sie darauf nicht mit einer serviceorientierten Hilfestellung reagiert. Mit @Drosselkom hat sie einen pfiffigen Twitteraccount ins Leben gerufen, der uns mit ganz praktischen Tipps zeigt, dass man auch mit gedrosselter Flat gut und günstig leben kann. Stellvertretend für das Füllhorn an guten Ratschlägen sei dieser als Tweet der Woche gekürt:

Tweet der Woche von @drosselkom

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur, Politik

Peymann trifft Afelia – Theater und Netz

Nehmt euch die Zeit (80 Minuten), dieses Gespräch zwischen Claus Peymann und Marina Weisband (@Afelia) nachzuschauen.

Es lohnt sich. Wunderbar zu sehen, wie Peymann doch irgendwie beeindruckt ist vom Internet. Für das er vordergründig jedoch nur platte Vorurteile parat hat, und dem er höchstens einen Sinn zum Online-Kartenverkauf fürs Theater zugesteht. Ein ungleiches Gegenüber von älterem – neben seiner Begeisterung doch sehr ignoranten – Herrn (75) und der all seine Vorurteile gegen das Netz wunderbar parierenden jungen Piratin (25), die dazu auch noch sehr viel vom Theater versteht. So oder so ein höchst informatives und inspirierendes Gespräch.

Dem Theater bleibt zu wünschen, dass es mehr als 2 Prozent der Bevölkerung für seine wunderbare Arbeit begeistern kann. Das Internet könnte dabei helfen. Und sei es auch nur dadurch, dass Menschen, die es besuchen, darüber bloggen.

Die Böll-Stiftung hat die Veranstaltung mit diesen Worten angekündigt:

Netzpolitikerin Marina Weisband und Theaterintendant Claus Peymann werden am Abend des 8. Mai 2013 in Berlin die Konferenz „Theater und Netz“ mit einer Debatte eröffnen. Als Brückenschlag werden der politische Theatermann und die Netzpolitikerin und Autorin Differenzen und Gemeinsamkeiten von Theater- und Netzkultur diskutieren. Um sich darauf einzustimmen, wird Claus Peymann zuvor die Netzkonferenz re:publica besuchen und Marina Weisband sich bei einem Theaterbesuch im Rahmen des Theatertreffens inspirieren lassen.

Aus Rücksicht auf die Peymann’sche Abneigung gegen Anglizismen habe ich auf die Überschrift «Peymann meets Afelia» verzichtet. 😉

Bluesky, Literatur, Politik, Video

„Forbidden Voices“ – Porträt über 3 mutige Bloggerinnen

Sehr gute Doku über drei mutige Frauen, die mit ihren Blogs gegen die Regimes ankämpfen, die sie – und die Macht ihrer Blogs – zu unterdrücken versuchen. Dabei porträtiert werden die in Deutschland schon recht bekannte Bloggerin Yoani Sánchez aus Kuba (siehe auch meine kontinuierlichen Berichte über sie im ciberaBlog), Zeng Jinyan aus China und Farnaz Seifi aus dem Iran.

Szene mit Yoani Sánchez – Forbidden Voices

Ihre Stimmen werden unterdrückt, verboten und zensiert: Doch die weltberühmten Bloggerinnen Yoani Sánchez, Zeng Jinyan und Farnaz Seifi lassen sich von den diktatorischen Regimes ihrer jeweiligen Heimat nicht einschüchtern. Die furchtlosen Frauen repräsentieren eine neue, vernetzte Generation moderner Widerstandskämpferinnen. In Kuba, in China und im Iran bringen diese Pionierinnen im Kampf um die Meinungsfreiheit mit ihren Blogs das staatliche Informationsmonopol ins Wanken – und riskieren dabei ihr Leben.

Der Film von Barbara Miller (91 Min.) war gestern Abend im Rahmen des Themenabends «Zensur» auf Arte (Programm-Info) zu sehen und kann noch 7 Tage – bis zum 14. Mai 2013 – in der Arte-Mediathek betrachtet werden.

Internet, Literatur, Politik

Lebenszeichen auf Text & Blog in Text & Bild

tadaa-quatro

Momentan hab ich alles mögliche, nur keine Zeit. Trotzdem soll und darf das Blog natürlich nicht zu kurz kommen. Deshalb hier nur ein kurzes Lebenszeichen (die kontinuierlichen Lebenszeichen in 140 Zeichen gibt es ja in meinem nie versiegenden Twitterstrom, *hust). Was ich so mache? Arbeite viel, studiere viel (bin diesen Monat alleine 2 mal in Berlin zum Studium und noch einmal extra auf Einladung der Spanischen Botschaft). Dazu experimentiere ich weiter und munter mit der schönen Foto-App tadaa ‚rum (die übrigens in der Hamburger Speicherstadt entwickelt wird, wie mir neulich von tadaa selbst in den Kommentaren meiner App-Vorstellung berichtet wurde).

Was mache ich noch so? Ich fahre freihändig Rad, lichte mich dabei noch ab und twittere dank Siris Unterstützung auch noch das Ergebnis:

Und aktualisiere alte Webseiten mit schönen neuen Inhalten: das sieht dann in der Arbeitsphase so …

… und im Endergebnis so aus:

Designer Ralf Umland

Und bei euch so, alles in Ordnung? 😉

Bluesky, Foto, Hamburg, Literatur, Webdesign
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