Open-Access-Tage Hamburg 2013

„Wie neue Informations- und Kommunikationstechnologien das wissenschaftliche Publikationswesen verändern“. Keynote Prof. Dr. Justus Haucap (Uni Düsseldorf).

Wie neulich berichtet (Dem freien Zugang zum Wissen gehört die Zukunft), hatten wir in der Vorwoche in der Stabi gemeinsam mit der ZBW die Open-Access-Tage Hamburg ausgerichtet. Heute habe ich die Aufzeichnungen der auch schon während der Tagung live ins Netz gestreamten Videos in die Website eingebunden. Das gibt allen am Thema Open Access Interessierten die Möglichkeit, die Vorträge und die Podiumsdiskussion («10 Jahre nach der Berliner Erklärung: Wie ist die Zukunftsperspektive für Open Access?») nachzuschauen. Zusätzlich sind auch alle Folien auf der Website verlinkt, passenderweise im Programm.

Weitere Videos:

Einleitung Frau Beger (meine Chefin und Co-Gastgeberin der Tagung):

Hamburg, Literatur

Festivalbericht San Sebastián 2013

San Sebastián 2013 – Fotoalbum auf G+
San Sebastián 2013 – Fotoalbum auf G+

Das 61. Internationale Filmfestival (20.-28.9.2013) war gleichzeitig mein 19. Festival in Folge (bin ununterbrochen seit 1995 dort). Ich habe 49 Filme gesehen – und btw in der Mitte des Festivals schrecklich unter den Wahlergebnissen aus Deutschland gelitten. 10 der gesehenen Filme, die ich für besonders sehenswert halte, sollen hier – wie immer – kurz vorgestellt werden. Resümee vorneweg: Das Festival hat sich wieder einmal gelohnt. Mein Schwerpunkt liegt immer auf den spanischsprachigen Filmen, das entspricht auch dem Großteil der auf dem Festival gezeigten Filmen, von daher sollte der hohe Anteil des Cine aus España und aus Latinoamérica also hier nicht verwundern. Aber selbstverständlich schaue ich auch immer fast den kompletten Internationalen Wettbewerb und einige Filme aus den Nebenreihen (dieses Jahr waren die Reihen z.B.: Neue Regisseure, Perlen anderer Festivals, Animationsfilme, Abenteuer Kino, japanisches Kino, siehe «Sections and Films» auf der Website). Das Programm ist so voll gepackt, man kann gar nicht alles sehen, selbst wenn man es wollte. Ich schaue – wie langjährige LeserInnen dieses Blogs schon wissen – immer 5-6 Filme pro Tag, das ist für die Dauer von 9 Tagen das Maximum an Aufnehmbarem und außerdem recht anstrengend. So viel zu den Zahlen.

Ich fange an mit dem verdienten Gewinner, ausgezeichnet mit der Concha de Oro, der goldenen Muschel, als bester Film (Filmbeschreibungen aus dem Festival jeweils in den Titeln auf spanisch und englisch verlinkt):

1. Pelo maloBad Hair

von Mariana Rondón aus Venezuela.

In diesem wunderbaren Sozialdrama geht es um einen kleinen Jungen (9) und seinen ganz besonderen Blick auf die Realität. Und um die Angst seiner alleinerziehenden Mutter, das Junge könne „kein richtiger Mann“ werden – oder am Ende sogar schwul sein. Denn, wenn er bei der Großmutter ist, singt und tanzt er, zieht einen von der Oma geschneiderten Künstler-Anzug (wie den in untigem Video des Vorbildes zu sehenden) an und gelt sich das Haar. Das „schlechte“, da krause, Haar (pelo malo – so der Filmtitel) missfällt ihm am meisten. Er möchte glattes Haar haben. Dafür schmiert er sich sogar Mayonnaise rein. Und das Lied, dessen Text er nach Einweisung durch die Oma lernt, ist ein Ende der sechziger Jahre in Venezuela sehr polulärer Song von Henry Stephen, dem ersten Rock’n-Roller des Landes (Vorsicht: Ohrwurm-Charakter):

Foto, Kino, Spanisch

Hudekamp – Ein Heimatfilm

Hudekamp - Ein Heimatfilm

Familien, die seit Generationen von Stütze leben, Jugendliche ohne Zukunftsperspektive, Drogen und Kriminalität: Die Hochhäuser im Lübecker Stadtteil Hudekamp gelten als Heimat einer verlorenen Schicht. Hinter den meterhohen Betonfassaden des Blocks verbirgt sich ein fremder Kosmos. Wer hier landet, für den ist woanders kein Platz. Doch die Bewohner der Wohnblocks 1 bis 17 sagen, dass sie nirgendwo anders leben wollen. Warum ist das so? Die Autoren sind für mehrere Wochen selbst in das Viertel gezogen, um das herauszufinden. Sie haben die Menschen mit ihrer Kamera begleitet, Tag und Nacht, zwischen Enttäuschungen, Hoffnungen und Grenzsituationen. Ihr Film erzählt von sieben Leben. (Zitat NDR)

Sehr sehenswert und letzte Woche zurecht mit dem Deutschen Fernsehpreis als beste Dokumentation ausgezeichnet. Der einstündige Film von von Christian von Brockhausen und Pia-Luisa Lenz kann online auf der Website des NDR geschaut werden.

Student Adnan Als ich den 22-jährigen Studenten Adnan sah, der im sechsten Stock eines Blocks von Hudekamp lebt und in Hamburg Geschichte studiert, dachte ich, der kommt mir irgendwie bekannt vor. Bei dem, was er von 28:15 – 28:35 sagt, wird klar, woher ich ihn kenne. 😉

Hamburg, TV

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand – hr2 Hörspiel

Wer mir auf Twitter folgt, weiß es schon: Zur Zeit überträgt hr2 das Hörspiel «Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand» nach dem Roman von Jonas Jonasson. hr2 verspricht zurecht: Großes Kopfkino.

Am Donnerstag kam der erste Teil, heute von 14:05-15:35 Uhr, wird der zweite Teil ausgestrahlt (Livestream hr2). Obiges Making Of gibt einen guten Einblick in die aufwendige Produktion.

Literatur, Radio

Alin Coen – Festhalten

Alin Coen ist für mich die Entdeckung der gestrigen aspekte-Sendung. Wie konnte diese Songwriter-Band, deren Leadsängerin aus Hamburg ist, und deren Musiker aus Weimar und Hamburg kommen (siehe Wikipedia), bisher nur an mir vorbei gehen? Den aspekte-Beitrag kann man in der ZDF-Mediathek nachschauen: «Alin Coen Band – Erfolg ohne Major Label».

Alin Coen (aspekte ZDF, 4.10.2013)

Die Band um Singer-Songwriterin Alin Coen hat ihr zweites Album fertiggestellt – und mit einem kleinen Label produziert: „We’re Not The Ones We Thought We Were“.

Hamburg, Musik, TV

Tweet der Woche von ganz oben

Tweet der Woche «Oh mein Gott, was ist denn da in den USA los?», fragen sich manche. Der Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern droht das ganze Land lahm zu legen. Die Zahlungsunfähigkeit des Landes droht am 17. Oktober, wenn die Schuldenobergrenze von 16,7 Billionen Dollar erreicht wird (SpOn). Passend zur dramatischen Situation einer sich selbst blockierenden Weltmacht kommt der Tweet der Woche in dieser Woche von ganz oben:

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur, Politik

Greenwald zur Britischen & Trojanow zur Deutschen Regierung

Finde es bewundernswert, mit welcher Vehemenz Glenn Greenwald sich gestern Abend von der BBC-Interviewerin nicht ins Boxhorn jagen ließ und wie er sich in aller Deutlichkeit gegen die Verleumdungen und die bewusst platzierten Falschaussagen der britischen Regierung zu Wehr setzte, die im Abhörskandal genauso verlogen ist, wie die gerade abgewählte deutsche Bundesregierung.

Zur deutschen Bundesregierung hat Ilja Trojanow auf ZEITonline alles gesagt, was es zu sagen gibt: «Ich möchte mit dieser Bundesregierung nichts zu tun haben».

Das US-Einreiseverbot für Ilija Trojanow sorgt für große Empörung. Im Interview wirft der Autor der Bundesregierung vor, ihre Bürger nicht ausreichend zu schützen.

Artikel, Politik, Video

Trainer Baade liest «Drama Queens in kurzen Hosen» im «Le Kaschemme»

trbaade-dramaqueens Das Le Kaschemme in St. Pauli ist nicht nur bekannt für seine wunderbaren Flammkuchen und die originell in alten Büchern eingearbeiteten Speisekarten, sondern auch für seine Blog-Lesungen und FCSP-Fußball-Liveübertragungen. Wegen der zuletzt genannten beiden Punkte zögerte ich keinen Moment, dem Trainer Baade das «Le Kaschemme» vorzuschlagen, als er neulich nach einem geeigneten Ort für seinen Hamburger Aufschlag im Rahmen der Lesereise «Drama Queens in kurzen Hosen» angefragt hatte. Et voilá, am kommenden Mittwoch, 9. Oktober 2013 um 20 Uhr, ist es soweit:

Trainer Baades Leseprogramm „Drama Queens in kurzen Hosen“ besteht aus den hörenswertesten, kurzweiligsten und scharfsinnigsten Texten aus diesem Blog, einigen unveröffentlichten Werken und noch allerlei multimedialem Unterhaltungsklimbim. 2×45 Minuten Lesung und Erzählung, mit einer Halbzeitpause ganz stilecht im Fußball-Style.

Wenn ihr euch also was Gutes gönnen wollt, dann kommt ihr in die Rendsburger Straße 14 (zwischen Reeperbahn und Millerntor).

le-kaschemme

Hier der Überblick der kommenden Lesungen von Trainer Baade:

Kommende Termine

Hamburg Mi, 9.10.2013, 20h Le Kaschemme, Rendsburger Str. 14
Bonn Do, 17.10.2013, 20h Limes Musikcafé, Theaterstraße 2
Nürnberg Mi, 30.10.2013, 20h Mono Bar, Grasersgasse 1
Leipzig Do, 31.10.2013, 20h Bar Seventy, Karl-Heine-Str. 70
Düsseldorf Do, 14.11.2013, 20h Die Kassette, Flügelstr. 58
Frankfurt Mi, 20.11.2013, 20h Alte Liebe, Fritschengäßchen 5
Bern (CH) Do, 21.11.2013, 20h Halbzeit, Beundenfeldstr. 13
Duisburg Do, 19.12.2013, 20h Djäzz, Börsenstr. 11

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihr den Trainer Baade gar nicht kennt, hier ein paar Pressestimmen:

11Freunde
„Trainer Baade bloggt so gut wie kein Anderer in den Weiten des Internets über Fußball. Hier werden pointiert wie sonst nirgends die tatsächlich seltsamen Dinge im richtigen Spiel beleuchtet.“

Jürgen Kalwa (FAZ, DLF)
„Trainer Baade verfasst die besten Fußball-Glossen in Deutschland. Er hat den Geigerzähler für Bullshit aller Art.“

Alex Feuerherdt (Tagesspiegel, Jüdische Allgemeine)
„Trainer Baade ist der Max Goldt der Fußballliteratur.“

Ich glaube, damit ist er ganz gut eingeordnet. 😉 Ansonsten schon (oder wieder) mal ins Baade’sche Blog rein schauen und auf Mittwoch freuen.
Hab extra meinen Spätdienst in der Bibliothek getauscht, um dabei sein zu können. Werde auch garantiert nicht einschlafen, obwohl’s bei dieser Blog-Lesung im «Le Kaschemme» vor knapp drei Jahren so aussah:
Mit geschlossenen Augen der Tristesse gelauscht.

Bei der Gelegenheit sei auch gleich auf die nächste Ausgabe der schon traditionellen Hamburger Blog-Lesungen hingewiesen: Heute in drei Wochen, am Donnerstag, den 24. Oktober um 20 Uhr, ist es im «Le Kaschemme» wieder soweit: «Bonjour Tristesse, Du alte Hackfresse» – bei Isa gibt’s alle Infos und Links, wer liest.

FC St. Pauli, Fußball, Hamburg, Literatur
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