Freiburg siegt am Millernor – Die Serie reißt, die Freude bleibt

Die Anzeigentafel mit dem Endergebnis: St. Pauli - Freiburg 1:2

Irgendwann musste meine Serie ja mal reißen. Und wenn ich mir hätte wünschen dürfen, bei welchem Spiel das geschehen wird, hätte ich mir das Spiel St. Pauli – Freiburg ausgesucht. St. Pauli hat gestern ein prima Spiel abgeliefert, von Anfang bis Ende gekämpft und mit einigen herrlichen Kombinationen zu überzeugen gewusst. Stark ersatzgeschwächt (die halbe Mannschaft fehlte verletzungs- und kartengesperrt) hatten Stanis Jungs gestern den Tabellenführer der 2. Liga dominiert und hochverdient bis 30 Minuten vor Schluss 1:0 geführt. Rechnete man die 3 Abseitstore hinzu, wäre Pauli auch mit 4:2 vom Platz gegangen. Eines der drei Abseitstore war keines und hätte gegeben werden müssen. Aber es zählt, was der Schiri pfeift und somit habe ich – wie bereits live am Millerntor getwittert – gestern zum ersten Mal in meinem Leben St. Pauli verlieren gesehen.

Trainer Dutt hat in der anschließenden Pressekonferenz zugegeben, dass der Freiburger Sieg glücklich war. Überhaupt war es – bis auf die Aussetzer von Abdessadki – eine faire Mannschaft, die sich beim Abgang vom Platz noch wundern und freuen durfte, wie wir ihnen von der Süd aus «Nie mehr 2. Liga!» zusangen. Maren Harren schreibt dazu im Spielbericht auf der St. Pauli-Homepage:

Eine Geste, die die Münder der SC-Spieler noch eine Weile offen stehen ließ.

Wir haben uns das Feiern des Spieles mit dem Revuepassierenlassen der ein oder anderen Szene nicht nehmen lassen und so saßen in der Scheune noch Stunden nach dem Spiel Frau Jeky, Herr Sparschäler, Sarahkiez, Callmeuschi, Erik und ich zusammen und waren trotz Niederlage mit unserem Club zufrieden.

Freiburg steigt auf und das freut mich sehr. Die Leistung der Boys in Brown hat mich/uns trotzdem stark beeindruckt, die Stimmung am Millerntor sowieso (siehe getwitterte Fotos: 1 2) , deshalb konnte dieser Artikel nur eine Überschrift bekommen, nämlich: Freiburg siegt am Millernor – Die Serie reißt, die Freude bleibt.

FC St. Pauli, Fußball

Der Tag mit Provokantem zum Welttag des Buches

Bücherschätze aus der Linga-Ausstellung
Foto: Otto Danwerth, aus der von mir erstellten Website linga-bibliothek.de

Vor 393 Jahren, am 23. April 1616, sind mit Cervantes und Shakespeare zwei Autoren der Weltliteratur gestorben, deren Texte in einem Medium verbreitet wurden und werden, dem schon oft sein Ende nachgesagt wurde, das aber immer weiter Bestand hat und noch lange Bestand haben wird.

Zum heutigen Welttag des Buches provoziert HR2 Der Tag sowohl mit dem Sendetitel «Klick den Goethe! Schluss mit dem Kult ums Buch» als auch mit bewusst provokantem Ankündigungstext:

Sachthemen werden schon von Schülern im Netz schneller recherchiert als in der Bibliothek, die demnächst sowieso von Google digital geboten wird. Nur die letzten Bildungsbürger halten den Packen Papier zwischen Pappdeckeln noch hoch und verkünden den Weltuntergang für den Tag, an dem keiner mehr ein Buch liest. Am Welttag des Buches räumt Der Tag das Regal auf.

Ich bin mir sicher, dass das Resümee der Sendung ein anderes sein wird und bin auf selbige sehr gespannt. Entweder live von 18:05 bis 19:00 Uhr auf HR2 zu hören oder danach als Podcast.

Update: Habe die Sendung nun gehört. Wie erwartet gut gemacht. Kann hier nachgehört werden:
http://mp3.podcast.hr-online.de/mp3/podcast/derTag/derTag_20090423.mp3

Literatur, Radio

Typographisches Print-Design: Der Font macht’s

Typographische Print-Design-Beispiele bei Smashing Magazine

Wow, eine wahre Freude ist das: Smashing Magazine, für mich eine der besten Online-Publikationen zum Thema Gestaltung und Webdesign, liefert einen wunderbaren Überblick mit Design-Beispielen aus dem Print-Bereich, die zeigen, was man alles mit Font-Auswahl, -Farben und -Größen machen kann. Sehr, sehr schöne Anwendungsszenarien zur Erfüllung unterschiedlicher Aufgaben (Broschüren|Verlagspublikationen|Poster), verlinkt auf die jeweiligen Quellen. Unbedingt anschauen: «Creative Print Typography Layouts».

Literatur, Webdesign

Geek-Version von Queens Bohemian Rhapsody

Queens Bohemian Rhapsody „gespielt“ von alten Scannern und Laufwerken: Wie schräg und gleichzeitig großartig ist das denn?


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Atari 800XL was used for the lead piano/organ sound
Texas Instruments TI-99/4a as lead guitar
8 Inch Floppy Disk as Bass
3.5 inch Harddrive as the gong
HP ScanJet 3C was used for all vocals.

Wer wie bd594 so viel Liebe in ein Projekt steckt, dem verzeiht man auch die schiefen Töne. Zurecht weißt der Maschinen-Geek aus Toronto darauf hin:

Keep in mind the scanner and floppy drive are not musical instruments. These are mechancial devices whose frequencies tend to drift and can cause some notes to be out of tune.

[via ALT1040]

Musik, Video

Gael García Bernal und Diego Luna in ‚Rudo y Cursi‘

Rudo y Cursi Diese Woche startet in den spanischen Kinos der mexikanische Film «Rudo y Cursi». Die beiden genialen Schauspieler Gael García Bernal und Diego Luna sind darin sieben Jahre nach «Y tú mamá también», wo sie sich fürs mexikanische Kino recht freizügig mit sich selbst und mit der bezaubernden Maribel Verdú (Filmausschnitt) beschäftigten, wieder gemeinsam auf der Leinwand zu sehen. Beim Kinoerfolg damals, der ja auch bei uns im Kino lief, führte Alfonso Cuarón Regie, das Drehbuch schrieb er mit seinem Bruder Carlos. Dieses Mal ist Carlos der Regisseur und hat auch wieder das Buch geschrieben, und sein Bruder hat den Film gemeinsam mit Guillermo del Toro und Alejandro Gonzalez Iñárritu (Amores Perros, Babel) produziert.

Ehe Ihr Euch den Trailer zum Film anschaut, müsst Ihr unbedingt einen Blick in diese großartige Parodie der Norteño-Musik, der Musik aus Mexikos Norden, werfen. Zeigt sie doch die große Wandlungsfähigkeit von Gael, der die Transe bei Almodóvar («La mala Eduacción») genau so gut spielen kann wie den Ché bei Walter Salles («Diarios de Motocicleta»). Hier also Gael García Bernal, vom Fußballer zum Norteño-Sänger im schrägen, grellen Outfit mutiert:


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Hier die englischsprachige Film-Info vom Sundance-Festival, wo der Film im Januar lief, und der versprochene Trailer:


Rudo Y Cursy Trailer from manasto jones on Vimeo.

Kino, Spanisch

Gerösteter Grüner Spargel mit Olivenöl & Balsamico

Grüner Spargel mit rohem Schinken & Reis

Ich habe selten ein Gericht gekocht, dass so einfach in der Zubereitung und gleichzeitig so lecker geworden ist: Grüner Spargel im Backofen geröstet. Angeregt wurde ich durch ein Rezept auf Fool for Food, einem von Deutschlands besten Kochblogs (das ist keine Übertreibung sondern schlichtweg Realität, meine Damen und Herren): «Gerösteter grüner Spargel mit Olivenöl und Zitrone». Während meine Wandsbeker Nachbarin Claudia sich selbst vom Rezept im weiter unten gezeigten Video inspirieren ließ und es geringfügig abänderte, hab auch ich meine Vorlieben eingebracht und bin so vorgegangen:

So sah der Spargel frisch geröstet auf dem Backblech aus

  • Grünen Spargel abwaschen, Enden abschneiden (Riesenvorteil: der grüne Spargel muss nicht geschält werden)
  • Backofen auf 230° vorheizen
  • Spargel nebeneinander aufs Blech legen
  • mit 4-5 EL gutem Olivenöl übergießen, frischen schwarzen Pfeffer und Fleur du Sel drüber geben
  • wer’s – wie ich – mag, gibt auch noch frischen Knobi drüber
  • Spargel 10 Minuten in den Ofen geben, dann wird er auch nicht mattschig, sondern wird nur schön geröstet
  • Dann mit weißem Balsamico übergießen – ich kann nur sagen, das ist eine 1A-Geschmackskombi!

Ich habe den Spargel mit rohem Holsteiner Schinken aus der Kate (vom Metzger meines Vertrauens auf dem Wandsbeker Wochenmarkt) und Reis begleitet, auch hier darf natürlich nach Gusto kombiniert werden. Wie gesagt: Arbeit: so gut wie keine. Ergebnis: großartig! Optimales Zeit-Leistungs-Verhältnis bei 100-prozentiger Geschmacksgarantie. 😉

Wer die Prozedur bzw. die Basisvariante des Rezeptes im Video («Lemon Roasted Asparagus») sehen möchte, schaue bitte hier rein, und/oder koche die Fool-for-Food’sche Variante mit Zitrone nach:


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Guten Appetit!

Rezepte

Wandsbek: Stadtteil-Impressionen östlich der Alster

Japanische Kirschblüten in der KattunbleicheDer Balkan-Grill in der Lengerckestraße

Viele Ignoranten westlich der Alster oder Menschen aus sonstigen Gebieten der Hansestadt, die ihr Viertel nur ungern verlassen, glauben mir ja nie, wie schön es hier in Wandsbek ist. Sie kennen unseren Stadtteil entweder gar nicht, oder haben sich ihr Bild beim Durchfahren durch die Wandsbeker Marktstraße gemacht. So schütteln sie meist ungläubig den Kopf, wenn ich Ihnen erzähle, wie schön es im Stadtteil Wandsbek (nicht zu verwechseln mit dem mit über 400.000 (!) Einwohnern bevölkerungsreichsten gleichnamigen Bezirk von Hamburg) ist.

Staatsarchiv und Japanische Kirschblüte in der Kattunbleiche

Deshalb zeige ich hier wieder mal ein paar Aufnahmen, die ich in den letzten Tagen in Wandsbek gemacht habe (auf Klick seht Ihr die Fotos bei Flickr in groß). Stadtteilimpressionen aus dem Osten der Hansestadt, sozusagen. Hier oben zu sehen das Staatsarchiv, das ich letztes Jahr an Ostern schon mal mit ein paar Fotos vorgestellt hatte. Momentan zieren die japanischen Kirschblüten das Straßenbild in der Kattunbleiche. Eine schöne Farbkombi: das Rosa der Blüten im Kontrast zum strahlend blauen Himmel und der gelben Uhr, die neben der Zeit auch den Weg zum Wandsbek Quarree zeigt.

Balkan-Grill mit Außenbestuhlung Meine Nachbarn im Lengerckestieg haben an Ostern den Balkan-Grill neu eröffnet (vom Anstrich mit einem zumindest gewöhnungsbedürftigen Blau war letztes Jahr hier auch schon mal die Rede). Neben der Möglichkeit hinter dem Haus im Biergarten zu sitzen, kann man seit zwei Tagen jetzt auch direkt vor dem Haus speisen. Das scheint sich aber beim Zielpublikum noch nicht rumgesprochen zu haben. 😉

Wandse Tja, und insgesamt ist es ein Glücksfall, dass so viel Natur in diesem Stadtteil erhalten wurde, sei es der Mühlenteich, an den es mich immer wieder gern zum Lesen und zum Sonnetanken zieht, oder die leise vor sich hinplätschernde Wandse, die hinter meinem Haus vorbeizieht. Apropos vorbeiziehen, wie überall sonst, zieht auch hier in Wandsbek der Mond vorbei. Und geht auf. «Der Mond ist aufgegangen», das kennt jeder, nicht wahr? Doch dass der Autor dieser Zeilen, Matthias Claudius, ein Wandsbeker ist, das ist vielen unbekannt. Deshalb sollen die Stadtteilimpressionen mit seinem berühmten Text abgeschlossen werden, rezitiert von der wunderbaren Schauspielerin Elisabeth Flickenschildt:


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Foto, Hamburg
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