Der Tag mit Provokantem zum Welttag des Buches

Bücherschätze aus der Linga-Ausstellung
Foto: Otto Danwerth, aus der von mir erstellten Website linga-bibliothek.de

Vor 393 Jahren, am 23. April 1616, sind mit Cervantes und Shakespeare zwei Autoren der Weltliteratur gestorben, deren Texte in einem Medium verbreitet wurden und werden, dem schon oft sein Ende nachgesagt wurde, das aber immer weiter Bestand hat und noch lange Bestand haben wird.

Zum heutigen Welttag des Buches provoziert HR2 Der Tag sowohl mit dem Sendetitel «Klick den Goethe! Schluss mit dem Kult ums Buch» als auch mit bewusst provokantem Ankündigungstext:

Sachthemen werden schon von Schülern im Netz schneller recherchiert als in der Bibliothek, die demnächst sowieso von Google digital geboten wird. Nur die letzten Bildungsbürger halten den Packen Papier zwischen Pappdeckeln noch hoch und verkünden den Weltuntergang für den Tag, an dem keiner mehr ein Buch liest. Am Welttag des Buches räumt Der Tag das Regal auf.

Ich bin mir sicher, dass das Resümee der Sendung ein anderes sein wird und bin auf selbige sehr gespannt. Entweder live von 18:05 bis 19:00 Uhr auf HR2 zu hören oder danach als Podcast.

Update: Habe die Sendung nun gehört. Wie erwartet gut gemacht. Kann hier nachgehört werden:
http://mp3.podcast.hr-online.de/mp3/podcast/derTag/derTag_20090423.mp3

8 Kommentare zu „Der Tag mit Provokantem zum Welttag des Buches“

  1. War mir bislang nicht bewusst, dass diese beiden am gleichen Tag gestorben sind! Danke – wie immer – für den Hinweis. Freue mich auf den Podcast (habe ihn mal wieder abonniert, eine tolle Mischung und guuut recherchiert; meist gibt es ja auch noch eine “kulturelle Beilage”, was ich sehr interessant finde, um ein ernstes Thema auch von einer anderen Seite zu beleuchten # über den Tellerrand)

  2. @Carmen: Zum gemeinsamen Todestag von Cervantes und Shakepeare: Damals bei Neuschäfer in der Vorlesung nicht aufgepasst? 😉
    Zu HR2 – Der Tag: Genau, die Auswahl der Interview-Partner ist meistens sehr ausgewogen und zeigt die vielseitigen Blickwinkel auf das jeweilige Tagesthema an. Deshalb weise ich hier im Blog immer wieder gerne auf diese Sendung hin (Artikel zu HR2 Der Tag auf Text & Blog).

  3. Nachschlagewerke haben sicher eine Konkurrenz, die durchaus dem guten alten Lexikon weit überlegen ist. Manche Bücher schreien sogar förmlich nach einer elektronischen Ablösung. Mit Grauen erinnere ich mich noch an die Bestimmungsbücher während des Studiums. Die bestehen fast ausschließlich aus Querverweisen (Illustration hier – man beachte die “Bookmarkleiste”, ohne die man die Klausur eigentlich vergessen konnte. Wir hatten damals ja nix anderes. ;-)).

    Ein “gutes Buch” zu lesen ist eben auch ein haptisches Vergnügen, dem sich auch die Nintendo-iPod-Youtube-Generation nicht verschließt – so jedenfalls meine Erfahrung. Ich glaube, die “ökologische Nische” wird ein wenig größer sein als die abendliche Bettlektüre.

    Mal schauen (oder besser hören), was am Ende von der Provokation übrig bleibt. Ich denke (hoffe) auch, dass es am Ende nicht so “schlimm” wird.

  4. @Quintus: Danke für den beeindruckenden Scan zu den Cornáles (aus der Familie der Hartriegelgewächse, wie ich gerade gelernt habe). Was haben Sie eigentlich studiert, Herr Quintus? Biologie?

    Und zur Sendung: das sehe ich, wie in meinem Text schon angedeutet, genau so wie Sie.

  5. Pingback: Andreas Stopp zum Internationalen Tag der Pressefreiheit » Text & Blog – Das Weblog von Markus Trapp

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