ByteFM: Mobiles Webradio mit Zugriff aufs Archiv

Den Webradiosender ByteFM habe ich hier schon vor dreieinhalb Jahren zu seinem Start vorgestellt. Wer mal reinhören mag, klicke auf den rechten ByteFM-Player. Nachdem ich den Sender mehrmals die Woche höre (und fast immer mit großer Begeisterung), war es an der Zeit einmal mehr zu tun, als ByteFM immer nur im Blog, auf Facebook oder Twitter zu loben und weiter zu empfehlen.

Viel zu lange habe ich gewartet, den Sender auch dadurch zu unterstützen, dass ich ByteFM-Freund werde. Für nur 50 € / Jahr (erm. 30 €) wird man Mitglied im «Freunde von ByteFM e.V.» und erhält exklusiven Zugriff auf das komplette Archiv. Warum das – neben der sinnvollen Unterstützung für ein qualitativ wertvolles Radio – praktisch ist? Man kann die Sendungen dann hören, wenn man Zeit hat, und nicht bloß, wenn sie ausgestrahlt werden. Zum Beispiel startet morgen die Themenwoche Synthpop, zu deren Terminen ich nie Radio hören kann, deren Thema mich aber brennend interessiert:

30 Jahre ist es her, dass Bands wie Depeche Mode, Heaven 17, The Human League oder OMD ihren Durchbruch feierten und den Sound von Synthesizern endgültig in die DNS der Popmusik einführten.

Im ByteFM Programm vom 11. bis zum 17. Juli geht es um Musik von Vorläufern und Pionieren, um Experimente und Hits, um Meilensteine, vergessene Perlen und die Folgen der Synthpop-Revolution. Von Pierre Henry bis Kraftwerk, von George Duke bis Georgio Moroder, von The Normal bis Ladytron, von den Düsseldorfern Propaganda bis Hot Chip.

byte:FM auf dem iPhone Da ich eh fast immer Radio höre, wenn ich online bin, ist der Webempfang des Hamburger Senders geradezu ideal. Natürlich kann man ihn auch mit sämtlichen mobilen Endgeräten und Playern hören. Auf dem iPad und iPhone kann man das Programm mit der ByteFM-App verfolgen.

Für’s iPad hab ich noch die besondere Empfehlung, den Sender in die Favoritenliste der für mich besten Radio App Tunemark Radio aufzunehmen (bei Vorstellung hier im Blog noch kostenlos, jetzt immer noch gnadenlos günstig für 0,79 €). Als Streamadresse für diese und andere Player http://www.byte.fm/stream/bytefm.m3u oder http://www.byte.fm/stream/bytefm.pls eintragen. Das Beste: man kann ByteFM im Hintergrund laufen lassen und auf dem iPad weiter arbeiten. Sehr praktisch wenn man den Tunemark Radio im Vordergrund laufen hat: die Cover der gespielten Titel samt Titelinfo werden fortlaufend eingeblendet. Wie das ausschaut, zeigt dieser Screenshot:

byte.FM auf dem iPad: Tunemark Radio

Internet, Musik, Radio, Software

Wer liest was warum? Fünf Bücher

QR-Code mit Verweis auf eine Website, auf der ich demnächst auftauchen werde. Ich hab vom letzten Wochenende noch ein QR-Code-Rätsel aufzulösen. Bei der Vorstellung der QKies hab ich ja einen QR-Code abgebildet, der auf eine Website führt, auf der ich etwas Persönliches vorstelle. Der im verpixelten Quadrat verschlüsselte Link führt zum Projekt Fünf Bücher, bei dem Menschen fünf Bücher vorstellen, die ihnen wichtig sind. Gestern war ich dort an der Reihe. In schwarz/weiß zu sehen, verrate ich meine fünf Bücher und sage, warum ich sie für wichtig halte.

Fünf Bücher

Ich finde die Idee der persönlichen Literaturvorstellung ganz großartig. Und nicht bloß, weil ich die Ehre hatte angefragt zu werden. 😉 Es ist einfach toll zu lesen, warum Menschen welche Bücher für sich selbst als bedeutend einschätzen und wie sie das kurz begründen. Das ist auch interessant bei Personen, die man gar nicht kennt.

Literatur

Gestern am Millerntor: FC St. Pauli – Bröndby Kopenhagen

Gestern beim Testspiel des FC St. Pauli gegen den dänischen Erstligisten Bröndby Kopenhagen. Mein erstes Spiel, das ich von der Gegengerade aus gesehen habe. Anbei ein schönes Foto vom sonnigen Nachmittag. Ich poste dieses Foto obwohl man laut Stadionordnung keine Bilder ohne Erlaubnis des Vereins veröffentlichen darf (eine Anordnung, die keinerlei nachvollziehbare Grundlage hat, denn ich darf im öffentlichen Raum Bilder machen und diese auch privat publizieren). Für diese Fan-Gängelung habe ich kein Verständnis.

Zur neuen, alten Mannschaft kann ich sagen, dass das schon ganz viel versprechend aussah, obwohl so ein Testspiel natürlich keinen echten Aufschluss gibt. Die Trainer (auf obigem Foto auch zu sehen) waren engagiert bei der Sache und haben sich viele Notizen gemacht. Wir haben 2:0 gewonnen. Spielbericht im Kicker: St. Pauli schlägt Bröndby.

Freue mich schon auf den Saisonstart in die 2. Liga, bei unserem „Heimspiel“ in Lübeck gegen den FC Ingolstadt. Samstag, 16. Juli um 13 Uhr starten wir in die 2. Liga. Bin gespannt, wie es wird. Gestern konnte man vorsichtig optimistisch sein, dass wir dort keine schlechte Rolle spielen werden.

FC St. Pauli, Foto, Fußball

Tagebücher von Erich Mühsam

Dies twitterte ich gestern, und da ich weiß, dass nicht alle meine Blogleser auch meine Tweets verfolgen, möchte ich die Tagebücher von Erich Mühsam auch im Blog vorstellen:

Mein Tweet zu den Mühsam-Tagebüchern

Schon der Anfang erinnert beinahe an den zögerlichen Start eines Blogs. Er kauft sich im Sommer 1910 ein leeres Heft und beschreibt es auf der ersten Seite mit den Worten: „Ich werde schwerlich jeden Tag zu Eintragungen kommen – und jedenfalls kaum je zu ausführlichen.“. Doch das sollte alles ganz anders kommen. 7.000 Seiten sind von dem, was er beschrieben hat, erhalten geblieben und sind nun online zugänglich. Abfragbar nach Stichworten, mit Register und Erläuterungen zu den schwer verständlichen Begriffen und zum Hintergrund.

Erich Mühsam. Foto: Wikipedia Eine Leseprobe aus den frühen Jahren, wo es unter anderem auch ums Geschäftliche ging. Am 13. August 1913 schrieb Mühsam in sein Tagebuch:

Jetzt begann der Berliner Betrieb mit seiner Geschäftigkeit und Nervosität, erschwert immer wieder durch die bodenlose unerhörte Hitze, die uns schon ganz hat vergessen lassen, was Regen überhaupt ist. Lotte sah ich täglich im Café, und sie war nett und ungeheuer lieb mit mir, besonders wenn wir allein waren. Sonst durfte nichts Auffälliges geschehn, da Strich viele Freunde hat. – Ich war also draußen in Waidmannslust, am andern Tage suchte ich die Herren Eckert und Co (die Compagnie heißt Schwartzkopf) auf, und nun hatte ich mit der Bande genug zu tun. Es wurde geschachert und gehandelt, und das Ergebnis ist, daß ich jetzt einen Kontrakt in der Tasche habe, nach dem ich das Buch „Glaube, Liebe, Hoffnung“ an den Verlag für 500 Mk mit allen Rechten (außer dem Aufführungsrecht) abgebe. Leider erhalte ich erst 50 Mk, da die Gesellschaft einen großen Dalles zu haben scheint. Ich hörte zu, wie Schwartzkopf am Telefon einen Geldgeber bewegen wollte, für die Sache Geld zu lockern und wäre vor Lachen fast geborsten, wie er die Aussichten übertrieb, erlogene Zahlen nannte und dgl. – Ich betrachte das Geld als gefunden, da ich längst verzweifelt hatte, für die Arbeit noch mal Geld zu sehn. Von der Deutschen Montagszeitung holte ich mir 25 Mk, die, was ich garnicht wußte, für mich noch gut waren. Die 100 Mk vom alten Verlag des Blattes, hieß es, seien auch ganz sicher. Tant mieux.

Foto: Wikipedia

Der Freitag hat vollkommen recht, wenn er im Artikel Zurück im Hypertext schreibt: Literatur im Netz ist kein toter Hund.

Die Online-Edition von Chris Hirte und Conrad Piens in Kooperation mit dem Verbrecher Verlag Berlin ist ein tolles Projekt zur Bewahrung von Literatur. Von einer ganz persönlichen Literatur, die uns die fast 100 Jahre zurückliegende Zeit sehr erlebbar macht. Zum Lesen und Stöbern bitte hier entlang: Tagebücher von Erich Mühsam.

Update 10.7.2011: DRadio Kultur: Lebenschronik eines Anarchisten

Akribisch notiert Erich Mühsam Tag für Tag die Namen derer, die er täglich im Stammlokal der Bohème, der Torggelstube, angetroffen hat. Es ist ein Who is Who der damaligen Kulturszene, das dort verkehrt: Wedekind, Feuchtwanger, Fridell, Roda-Roda, Waldau, Oppenheimer, Moissi, Thoma. Und Mühsam kennt sie alle, wird von allen gekannt. Auch wenn sein beruflicher Erfolg als bekennender Anarchist im ausgehenden Kaiserreich gebremst ist und er dem Tagebuch regelmäßig seine permanenten Geldnöte klagt.

Literatur

Australischer Himmel im Time-lapse: Ocean Sky

Ocean Sky from Alex Cherney on Vimeo.

Vielleicht das faszinierendste Time-lapse-Video, das ich bisher gesehen habe. Wie Alex Cherney die auf 2,5 Minuten verdichtete Atmosphäre dieses berauschenden Naturschauspiels eingefangen hat, ist ganz und gar großartig.

Der Software-Entwickler aus Melbourne hat eineinhalb Jahre an diesem Wahnsinnsprojekt gearbeitet und insgesamt 30 Stunden Filmmaterial aufgenommen. Cherney wurde dafür mit dem Hauptpreis für Astrofotografie auf dem Festival Starmus ausgezeichnet. Mehr Infos zu Ocean Sky in seinem Blog Terrastro und auf spanisch bei meiner Quelle ALT1040.

Video

Medienkompetenz – was ist das eigentlich?

Wieder mal eine wunderbare Folge des Elektrischen Reporters (ER). Immer wieder ertönt die Forderung: «Wir brauchen Medienkompetenz». Doch was ist das eigentlich? Internet ist für viele, die das Netz immer noch nicht begriffen haben, ein Lebensraum parallel zur analogen Welt. Das ist natürlich Humbug, da der Lebensraum im Web für immer mehr Menschen schon lange ganz natürlich zum Leben dazu gehört. Begriffs- und inhaltliche Aufklärung um die Forderung nach sogenannter Medienkompetenz gibt die aktuelle Folge des ER.

Es geht auch um inkompetente Medien (die teilweise immer noch nicht verstanden haben, wie Twitter funktioniert) und um das komplett persönliche Netz (das ich neulich schon auf Twitkrit thematisiert hatte).

Internet, Video

Erst sorgen- dann hoffnungsvoll auf WordPress 3.2 aufgerüstet

Ich hatte mir ernsthaft Sorgen um dieses Blog gemacht. Die Software zur Datenbankanbindung im Hintergrund musste aufgerüstet werden, doch es wollte erst nicht gelingen. Nach dem Aufrüsten fehlte hier so Einiges. Das durfte natürlich nicht so bleiben. Dank des technischen Supports meines Hosters DomainFactory wurde alles gut. Siehe dazu auch meinen Google+-Eintrag.

Text & Blog erstrahlt nun wieder komplett und in moderner Software-Umgebung in Version WordPress 3.2.

Software

Schaden für die Demokratie: Koalition verhindert Netzneutralität

Ich zitiere aus dem Wortlaut des Artikels 20 GG:

(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Gute Sache, nicht wahr? Das, was heute in der Enquete-Kommission «Internet und digitale Gesellschaft» vorgefallen ist, hat aber mit Demokratie nur noch wenig zu tun. Ein billiges, sehr leicht durchschaubares Schmierentheater, das nicht nur dem oben zitierten Prinzip der Demokratie widerspricht, sondern das durch die Vorführung der Experten, die mithelfen sollten und wollten das für Deutschland extrem wichtige Thema der Netzneutralität – so wie kürzlich bei unseren niederländischen Nachbarn geschehen – als Ziel fest zu schreiben, dem demokratischen Ansehen der Bundesrepublik Deutschland einen beträchtlichen Schaden zugefügt hat.

Was geschehen war, ist nachzulesen auf ZEIT Online:

Die Bundestagsenquete wollte empfehlen, Netzneutralität im Gesetz zu verankern. Die Koalition hat das verhindert.
[…]
„Das ist sehr durchsichtig“, sagte die Sprecherin des Chaos Computer Clubs (CCC) Constanze Kurz, die als Sachverständige Teil der Enquete ist. Die Regierungskoalition wolle verhindern, dass sich die Enquete für Netzneutralität ausspricht. Ähnlich sieht es Markus Beckedahl, Mitgründer des Vereins Digitale Gesellschaft und des Blogs netzpolitik.org und ebenfalls Sachverständiger. Die Koalition habe keine Mehrheit für ihre Haltung gegen die Netzneutralität gesehen und daher die gesamte Abstimmung verhindert.

Weiter auf ZEIT Online: Regierungskoalition verhindert Netzneutralität.

Internet, Politik
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