Werbung aus der Flimmerkiste

Ulrich Wünsch hat eine nette DVD mit deutschen Werbespots aus den 60er Jahren zusammengestellt: «Werbung aus der Flimmerkiste». Je nach Jahrgang der Zuschauer ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten, oder auch ein Entdecken von frühen Werbespots aus einer Zeit, in der man noch nicht einmal geboren war, in der aber auch schon Gestalten aufgetaucht waren, die zur eigenen Fernseherfahrung gehören. Der Trailer macht schon mal Lust auf den Film und wie immer zeigt Werbung ja auch ein Stück Alltagskulturgeschichte. Zum Beispiel den Vaddi, als «Herr des Hauses», in der Pfanni-Knödel-Werbung, der auch beim Essen «hilft» ;-). Vorhang auf:


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TV, Video

Das Comeback von Rotbäckchen

Rotbäckchen«Das Beste weitergeben!» ist nicht nur das Motto vieler Blogautoren, die interessante Netzfunde gerne in ihren Blogs vorstellen, und so hoffen ihren Lesern eine Freude zu machen, nein «Das Beste weitergeben!» ist auch ein Werbemotto, und zwar das der Firma Rabenhorst, die damit über Jahrzehnte ihren Kindersaft Rotbäckchen beworben hat und auch jetzt wieder bewirbt.
Herrlich, dass man sich die alten Spots nochmal im Netz anschauen kann. Ihr wisst ja, ich will ja auch «das Beste weitergeben» und deshalb zeig ich sie euch hier. Seht und bestaunt die Rotbäckchen-Werbespots aus den 50er-, 60er-, 70er– und 80er-Jahren.

In Brandeins bin ich durch die Lektüre der Marken-Kolumne: «Die junge Bekannte» auf das Thema des Comebacks von Rotbäckchen gestoßen. Jens Bergmann schreibt dort:

Rotbäckchen war seiner Zeit weit voraus und fiel dann in einen Dornröschenschlaf. Nun wird die Kindersaftmarke zur Freude gesundheitsbewusster Muttis wieder wachgeküsst.

Und die aktuellen Zahlen zeigen, dass es mit den Planungen der Firma Rabenhorst vorsichtig bergauf geht:

Mitarbeiter: rund 100; Umsatz (2006): rund 30 Mio. Euro; Rotbäckchen-Absatz 2007: weniger als 1 Mio. Flaschen; Prognose für 2008: mehr als 4 Mio.

Und natürlich spielt beim Verabreichen des Saftes die Erfahrung der Eltern eine Rolle, die mit dem Saft in ihren eigenen Kindertagen schon beglückt wurden und sicher nostalgische Erinnerungen daran haben, verbunden mit der Vorstellung, dass es etwas Gesundes ist. Und beim Thema Gesundheit geht es nicht um hippe Trends, sondern um Solidität und Vertrauen. Beides flößt das Rotkäppchen ein, unabhängig davon, ob der Saft nun wirklich gut ist oder nicht. Rotbäckchen selbst verweist zumindest auf strenge Qualitätsrichtlinien und gibt an, bei der Auswahl seiner Rohstoffe größten Wert auf biologisch-kontrollierten Anbau zu legen.

Artikel, Video

PyTube – Videos abspeichern und umwandeln

PyTube - Videos abspeichern und umwandelnMarco Rodríquez aus Puerto Rico (bitte die letzten fünf Worte nochmal laut lesen und die «R»’s dabei schön rollen), also: Marco Rodríquez aus Puerto Rico hat ein Programm in der Programmiersprache Python geschrieben, das die Herzen aller YouTube-Fans höher schlagen lässt und das momentan für einige Begeisterung in der spanischsprachigen Blogosphäre sorgt. Python und YouTube verbindet Marco Rodríguez zu dem Namen PyTube, und nennt so sein (bisher leider nur für Linux vorhandenes) OpenSource-Programm, mit dem man YouTube-Videos auf seinem PC abspeichern und somit netzunabhängig archivieren kann. Das ist nicht nur für Fans von Kinotrailern, historischen Filmszenen, lustigen Werbespots oder Musikvideos wichtig, sondern ist ganz besonders auch für den Einsatz von Videos im Bereich E-Learning von großem Interesse Die Offline-Nutzung von Videos ist gerade auch für Lehrer und Hochschuldozenten eine interessante Möglichkeit für die Unterrichtsvorbereitung, da a) nicht in allen Unterrichtsräumen Internet-Zugang besteht und man sich b) nicht darauf verlassen kann, dass für den Unterricht entdeckte Videos immer online bleiben..

Nun kann man sich zur Not ja auch mit der nicht unkomfortablen Lösung aus Flashload und FLV-Player (Downloadgröße 2,12 MB) behelfen, bei der man über ein Browser-Bookmarklet (= ein im Browser abgelegtes Lesezeichen, das nur noch angeklickt werden muss, um ein gerade aufgerufenes Video lokal abzuspeichern) und dieses lokale Video dann über den FLV-Player abspielt, doch PyTube kann noch viel mehr, und kann es offensichtlich narrensicher und kinderleicht:

Die Videos können direkt in ein selbst zu wählendes Format umgewandelt werden, dass heißt man kann sie nicht nur im bereits vorhandenen Flash-Format (FLV) abspeichern, sondern beim Speichern gleich konvertieren in AVI, MPG oder OGM und sogar in die Audioformate MP3, OGG oder WAV. Das bedeutet, man kann Videos auch nachvertonen, wenn man eine bessere (oder besser passende) Audioquelle hat.
Geplante weitere Features:

  • Transfer Audio/Videos to your iPod
  • Transfer to Pendrive/Flashdrive
  • Burn Downloaded Videos using Nautilus-CD-Burner
  • Author a DVD using downloaded videos

Ich kann das Programm momentan leider nicht testen, da ich aus Zeitmangel nicht dazu komme meinen Plan in die Realität umzusetzen, mich näher mit Linux zu beschäftigen, wollte es aber trotzdem hier vorstellen, weil es für Linux-Nutzer sicherlich interessant ist. Sollte es jemand ausprobieren, freue ich mich – im Interesse aller Leser – über einen entsprechenden Kommentar bzw. einen Link auf eine eigene Besprechung von PyTube. Oder kennt jemand ein ähnliches Programm für Windows? Für Anregungen und Tipps wäre ich sehr dankbar.

[via HacheMuda]

Software, Video

Neue Platte von Jens Friebe: Ich freu mich doch

Jens Friebe auf seiner Homepage «Du freust dich ja gar nicht» heißt das erste Lied des neuen Albums von Jens Friebe. Da muss ich ihm widersprechen: Und wie ich mich freue, dass er sein drittes Album herausgebracht hat. Ich bin immer noch am Aufarbeiten der verpassten Nachrichten meiner letzten 10 Septembertage, als ich in Spanien auf dem Filmfestival war. Und gerade eben erst lese ich auf Webseeings, dass der mutige Texter schon am 28. September sein neues Album veröffentlicht hat. Warum ich ihn einen mutigen Texter nenne? Das können auch nur die fragen, die Jens Friebe nicht kennen. Oder ist es etwa nicht mutig, Textzeilen zu schreiben wie:

Siehst du diesen Haufen Asche, das war einmal unser Glück
Und du brachtest mir die Tasche, mit den Sachen drin zurück.

Oder seinem Album einen Titel zu geben wie «Das mit dem Auto ist egal, Hauptsache dir ist nichts passiert», denn so heißt die neue Platte. Hab sie mir gerade bei finetunes gekauft und ich bin nach dem Reinhören begeistert, das Werk nun auf dem PC zu haben, auf dass ich es die nächsten Tage rauf- und runterspielen und mit dem Palm und/oder iPod durch die Stadt transportieren kann.

Jedenfalls lief bei mir schon «Vorher Nachher Bilder» (2004) rauf und runter, von «In Hypnose» (2005) war ich weniger begeistert, doch «Das mit dem Auto ist egal…» könnte wieder an die Freude an der ersten Scheibe anknüpfen. «Und es wird niemals still, bist du tust, was es will…» (J. Friebe im Titel «Was es will»).

Musik

IBM spielt Buzzword Bingo

Dass Bingo-Spielen nicht nur was für Senioren ist, hatte ich ja schon mit meinen Verweisen auf das Platitüden– und das Harry-Potter-Bingo erfolgreich unter Beweis gestellt. Aber was IBM da in seinem Werbespot zeigt, setzt dem ganzen die Krone auf: Für hippe, junge und junggebliebene oder einfach nur phrasenverachtende Menschen jeden Alters das Spiel der Stunde: Bullshit-Bingo:


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Da könnte man doch glatt auf die Idee kommen für anstehende Sitzungen und Konferenzen so etwas anzufertigen. Denn wo gibt es sie nicht, die zu erwartenden Buzzwords?! 😉

[via Thomas Gigold]

Video

Wirtschaftsnobelpreis für ‚Mechanismus-Designtheorie‘

Tja, wenn aus Gründen der Schnelligkeit recherchelos flott und falsch übersetzt wird, dann kann bei der Verkündung der Nachricht zum Wirtschafts-Nobelpreis für die Theorie des «mechanism design» aus diesem Fachbegriff schon mal «mechanisches Design» werden, obwohl dieser korrekt mit „Mechanismus-Designtheorie“ oder «Mechanismen-Entwurf» übersetzt werden müsste.

Screenshot netzeitung Aufnahme: 14:40 Uhr, 15.10.2007
Screenshot netzeitung Aufnahme: 14:40 Uhr, 15.10.2007

So geschehen bei der heutigen DPA-Meldung zum Nobelpreis für die drei US-Amerikaner Leonid Hurwicz (90), Eric S. Maskin (56) und Roger B. Myerson (56). So falsch nachgeschrieben (siehe Screenshot der Meldung in der netzeitung) von etlichen Online-Medien (die es teilweise jetzt schon wieder korrigiert haben). So dankenswerterweise aufgeklärt von Thomas Knüwer im Handelsblatt-Blog: «Die Erfindung des Mechanischen Designs durch DPA».

Wie Thomas Knüwer schon schreibt: Mit einem Blick (oder wie ich sagen würde mit zwei Klicks) in die Wikipedia wäre der Übersetzungsfehler schon aufgefallen. Zwei Klicks, die natürlich eine gewisse journalistische Online-Kompetenz voraussetzen, die zumindest bei so wichtigen Meldungen – auch und gerade wenn es schnell gehen muss – im Jahr 2007 vorausgesetzt werden dürfte. Tja, offensichtlich eben nur dürfte.

Artikel, Übersetzen

Herbstimpressionen mit Fesselballon

Herstimpressionen mit Fesselballon Was für eine herrlicher Oktober-Sonnentag. Unnütz zu sagen, dass die Sonnenkönigin wieder in der Stadt ist. The sun always shines when Frau J. in the City ist. Zudem zogen gerade die Fesselballons über den Lengerckestieg, da musste ich gleich nach dem Sonntags-Sport noch die Kamera zücken. Während ich eben noch auf dem Court alle Matches im Badminton verloren habe, habe ich nun noch ein paar schöne Impressionen gewonnen. Die verlorenen Badminton-Matches sind schnell vergessen, die Herbstimpressionen bleiben. 😉

Foto, Hamburg

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg in der FASZ

Zuckerberg-Cover des Satire-Magazins 'The Onion' Heute portraitiert die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung den 23-jährigen Facebook-Gründer Mark Zuckerberg auf einer komplett ihm und seiner Internetplattform gewidmeten Seite (im Wirtschaftsteil auf S. 48). Der gut geschriebene Artikel von Roland Lindner zeigt dabei den ehemaligen Harvard-Studenten, der sein Studium abgebrochen hat und badelatschend Er läuft – auch bei öffentlichen Auftritten – immer in Badelatschen rum, siehe dazu auch sein Foto im Wikipedia-Artikel. Ausdruck seiner (gespielten?) Bescheidenheit, er hebt auch gerne mal die Hand, wenn bei einer Facebook-Präsentation in die Runde gefragt wird, wer denn im anwesendenen Publikum Facebook-Angestellter sei (wie ein witziges kurzes YouTube-Video zeigt). sein auf 10 Milliarden Dollar wertgeschätztes Unternehmen leitet und weiterentwickelt. Am Ende des FASZ-Artikels (die ich wirklich jedem nur empfehlen kann, das Blatt ist wirklich so gut, ich freue mich jeden Sonntag darauf) wird das obenstehende Cover der us-amerikanischen Satirezeitschrift «The Onion» erwähnt, dass ihn spaßeshalber mit den wenig schmeichelhaften Worten «The Smug Little Shit Behind The Latest Internet Phenomenon» vorstellt, welche die FASZ mit «Der aufgeblasene kleine Scheißer hinter dem jüngsten Internetphänomen» übersetzt. Hi hi.

Für die, die Facebook noch gar nicht kennen: Was ist Facebook überhaupt? Man kann dort seine eigene Seite anlegen, kann ein oder verschiedene Netzwerke aus Freunden und Kollegen pflegen, kann sich thematisch zu Gruppen vernetzen, sei es zu Fun-, Film- oder ernsten wissenschaftlichen Themen. Zentrale Sprache ist natürlich englisch. Nationalisierung wird sicher noch kommen. Denn: richtigen, durchgreifenden Erfolg kann so etwas nur haben, wenn es auch in den jeweiligen Landessprachen angeboten wird, denn nicht alle sind so internäschionnell [sic!], dass sie ihre für sie wichtigen Themen auf englisch abhandeln wollen.
Ein paar Links zu Facebook:

Facebook-Seite Markus Trapp Meine persönliche Facebook-Seite schaut zum Beispiel so aus (um sie zu sehen, muss man allerdings bei Facebook angemeldet sein). Dort ist aber auch allerdings noch nicht allzu viel los, ich habe Facebook bisher nur erst sporadisch genutzt, habe auch erst die kümmerliche Anzahl von vier Freunden (3 aus D, 1 aus E), die mich noch dazu alle eingeladen haben, ich war praktisch bisher noch etwas sozialplattform-schüchtern, doch das wird sich demnächst ändern, weil ich mir Facebook noch näher anschauen werde. Muss ja etwas dran sein, wenn alle so über Facebook ins Schwärmen geraten. 😉

Während sich zu Anfang nur Studenten in dem sozialen Netzwerk registrieren konnten, steht Facebook nun für alle offen, was den enormen Erfolg der Plattform erst möglich gemacht hat und noch weiter möglich machen wird. The next big thing steht an, sozusagen. In Großbritannien und Kanada nutzen es jetzt schon mehr Menschen als das grottige Myspace.

Wer den FASZ-Artikel mit dem schönen Titel «Der Streber» lesen möchte, sollte sich das Blatt kaufen, falls er es nicht schon abonniert hat, denn online ist der Text leider nur für Abonnenten zugänglich. Wer Fragen zum Artikel hat, *hüstl*, kann mich aber gerne auch kontaktieren, if you know what I mean.

Artikel, Informationskompetenz, Internet
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