Zeitumstellung: Geschenkte Stunde in der Stabi

Uhrwerk: heute Nacht heißt es wieder: Wer hat an der Uhr gedreht?
Foto: Photocase

Heute Nacht wird wieder mal die Zeit umgestellt. Für alle, die wie ich jedesmal überlegen müssen, in welche Richtung eigentlich? sei nochmal betont: von drei auf zwei Uhr werden die Zeiger zurückgedreht. Das heißt wir kriegen eine Stunde geschenkt (aber freut euch nicht zu früh, im Frühjahr wird sie uns ja wieder weggenommen).
Übrigens, von den in der Wikipedia genannten Eselsbrücken, wie man sich die Richtung der Uhrzeigerbewegungen am besten merken kann, scheint mir diese noch am eingängigsten: Man merkt sich, …

… dass die Uhren immer Richtung Sommer gestellt werden, d.h. im Frühling vor und im Herbst zurück.

Wie dem auch sei. Man schenkt uns eine Stunde. Ich lass mir meine in der Stabi Hamburg schenken, dort gibt es ein interessantes und proppevolles Programm, das – oh wie passend – mit «Die Geschenkte Stunde» betitelt wurde und im einzelnen so aussieht:

19.45 Uhr: „Jazz in the Box“
20.00 Uhr: „Ein wenig betrübt, Ihre Marion“ – Bibliotheksdirektorin Gabriele Beger und ZEIT-Herausgeber Theo Sommer lesen aus dem Briefwechsel von Marion Gräfin Dönhoff und Gerd Bucerius.
21.00 Uhr: Hannelore Hoger liest aus «Inés meines Herzens» von Isabel Allende (ins Deutsche übertragen von Svenja Becker).
22.00 Uhr: Die Vergangenheit endet nie – Kriminalautorin Carmen Korn liest aus ihren Werken.
23.00 Uhr: Talkrunde „Kiezkultur für Kreative in Hamburg“ mit Amelie Deuflhard (Kampnagel), Corny Littmann (Schmidt Theater), Peter Wippermann (Trendbüro), Moderation: Jens Meyer-Odewald (Hamburger Abendblatt).
24.00 Uhr: „Dinner for one“ – The Hamburg Players
ab 0.45 Uhr: „Jazz in the Box“ – Lemon Party zur Zeitumstellung

Die Geschenkte Stunde
Collage aus einem Foto des Innenhofs der Stabi von Otto Danwerth und der Graphik zur Zeitumstellung aus der Wikipedia.

Hamburg, Literatur

Robert Redford: Von Löwen und Lämmern

Lions for Lambs - Ausschnitt Filmplakat

Wenn Robert Redford einen neuen Film macht, ist das schon mal eine gute Nachricht. Wenn er dann auch noch einen Film macht, in dem die meist unverschämt gut spielende Meryl Streep eine Hauptrolle hat, ist das noch eine bessere. Wenn er dann auch noch mit der katastrophalen und menschenverachtenden Politik der aktuellen US-Regierung (das Kind beim Namen zu nennen-vermeidender O-Ton-Redford: «the current president») abrechnet, ist das ein Must See (dt.: Musse guggen):


Direktlink Movieweb

Deutscher Trailer

In der übernächsten Woche (8.11.07) läuft Robert Redfords neuer Film «Von Löwen und Lämmern» (O: «Lions for Lambs») in Deutschland an. Nach Schirrmachers Einschätzung in der Faz vielleicht der «Antikriegsfilm unserer Zeit», mhm, vielleicht ein bisschen dick aufgetragen von Schirrmacher; aber der trägt ja gerne mal dick auf.

Ich werde mir den Film nächsten Dienstag auf der Pressevorführung in Hamburg anschauen und euch berichten, wie er mir gefiel. [Update 1.11.07: Das ist mittlerweile geschehen: «Redfords gefilmtes Statement zum Antiterrorkampf».] Das Thema ist ja leider aktueller denn je: der verantwortungslos einen dritten Weltkrieg herbeifaselnde Vollidiotblutpolitiker, dem ich eines meiner allerersten Postings auf T&B gewidmet hatte, macht es ja gerade wieder eindrücklichst deutlich.

As usual, ein paar Links vorneweg:

Meryll Streep, Robert Redford und Tom Cruise, Szene aus 'Lions for Lambs'
Meryll Streep, Robert Redford und Tom Cruise in einer Szene aus ‚Lions for Lambs‘

Kino, Politik

Stabi Hamburg kämpft gegen Buchverfall

Gestern war auf arte bereits eindrucksvoll zu sehen (s. TV-Tipp), welche unwiederbringlichen Schäden an wertvollem historischem Buchbestand das fruchtbare furchtbare (Update: danke Matthias für den Hinweis!) Feuer in der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar angerichtet hatte und was akribisch arbeitende Buchrestaurateure tun, um Schäden an den aus dem Feuer geretteten Büchern wieder zu reparieren. Doch nicht nur Feuer bedroht den Erhalt unwiederbringlicher Kulturschätze, auch der schleichende Papierfraß, über den ich ja schon im letzten Jahr im Rahmen der Aktion «Hamburg ohne Worte» berichtet hatte.

Auftaktbild aus dem Hamburg1-Beitrag 'Die Staatsbibliothek sucht Buchpaten' Auch die Stabi Hamburg kämpft – wie viele andere Bibliotheken – gegen diesen Verfall (und damit den unwiederbringlichen Verlust) unseres gedruckten kulturellen Gedächtnisses. Ein kurzer Film von «Hamburg 1», in dem gestern meine ehemaligen Stabi-Kollegen Marlene Grau und Jürgen Neubacher zu Wort kamen, zeigt, was die Stabi zum Thema Bücherrettung beizutragen hat und was man tun kann, um dabei zu helfen:

Direktlink Hamburg 1

Sicherlich wird die Stabi bald auf ihrer Homepage und im Stabi-Blog näher informieren, wie man Buchpate werden kann. Einen entsprechenden Hinweis wird es dann auch hier geben. [Update 26.10.07: Nun weist die Stabi auch im Stabi-Blog auf die Aktion hin: Sie wird unter dem Titel «Edlen Büchern Pate stehen» am 28. November starten.]

Hamburg, Literatur, TV, Video

En la cama (Im Bett) ab heute im Kino

Filmplakat 'En La Cama' Der mehrfach preisgekrönte chilenische Film «En la cama» («Im Bett») von Matías Bize kommt endlich auch in unsere Kinos und feiert heute seine Deutschlandpremiere. Um was geht es in dem Film? Hier die Kurzbeschreibung aus dem Presseheft:

Santiago de Chile, Motel Cozumel, zwei Fremde:
Daniela (Blanca Lewin) und Bruno (Gonzalo Valenzuela) lernen sich auf einer Party kennen und verbringen die Nacht miteinander. Eine spontane Sympathie und Vertrautheit entwickelt sich zwischen ihnen im Verlauf dieser einen Nacht. Voller Wucht und Leidenschaft nähren sich Erinnerungen und Träume, Ängste, Wünsche, Ehrlichkeit, Liebe und Hass. Bis zum Morgengrauen werden zwei Fremde zu Seelenverwandten – was aber bleibt von der Intimität am nächsten Tag?

Out Now über den Film:

Die sehr nahe und bewegte Kamera lässt uns teilhaben an der grossen Intimität der beiden. Wir erleben ihren ersten Orgasmus zuerst im Off, dann tauchen wir mit den beiden unter die Bettlacken, sehen Haut und Haar, riechen den Geruch der beiden Körper. Die vielen Einstellungen aus den verschiedensten und unmöglichsten Winkeln unterstützt(en) die fragile Begegnung. Die Bilder werden bis ins Abstrakte fragmentiert. Mit Farbkontraste(n) und dem Spiel mit dem Spiegel unterstützt die Kamera die verschiedenen Seiten von Mann und Frau, die immer mehr zum Thema wird (werden).

Szene aus 'En la cama'

Wer nach Betrachten des nun folgenden Trailers kein Interesse hat, diesen Film zu sehen, dem kann wohl auch nicht mehr geholfen werden. Meine Hoffnung ist, dass Einige mal verstehen werden, dass gute Filme aus Amerika nicht immer unbedingt aus Nord-Amerika (um es noch klarer zu sagen: aus den USA) kommen müssen. Doch seht selbst den Lust auf den Film machenden Trailer:


Direktlink YouTube

Und um die Stimmen der Schauspieler im Original zu hören: ein kurzer Trailer auf spanisch.

In Hamburg ist der Film im Studio-Kino im Schanzenviertel (Wegbeschreibung) zu sehen, ab heute eine Woche lang (25.10.-31.10.07), täglich zu diesen Uhrzeiten: 17.30 + 21.15 + 23.00 Uhr (So. & Mo. nicht um 23.00 Uhr). Der Film läuft dort zum Glück in der spanischsprachigen Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
Der Film wird diese Woche auch im Abaton gezeigt, dort allerdings leider nur auf deutsch (auch wenn auf der Homepage bei der Filmbeschreibung «dtF + span. O.m.U.» angegeben wird, kann ich ihn im aktuellen Programm immer nur deutsch synchronisiert finden). Die Hamburger Abspieltermine im Überblick. Also: wer sicher sein möchte, den Film in der Originalversion mit deutschen UT zu sehen, sollte ins Studio-Kino gehen.

Noch ein paar Links:

  • Chilenische Homepage: enlacama.cl
  • Deutsche Homepage: en-la-cama.de
  • Rezension auf filmsprache.de, dort steht u.a. auch, was man von dem Film nicht erwarten sollte: 😉

    So beginnt En la Cama im titelgebenden Bett mit dem wohl schönsten, erotischsten und authentischsten Liebesakt, der je das Licht der Leinwand erblicken durfte – und dies ist nur der Erste von vielen. Wer platten Voyeurismus erwartet, sollte sich jedoch lieber mit dem Feldstecher im Park verstecken.

Hamburg, Kino, Spanisch

Rob-Log feiert 2000 Kommentare

2000 Kommentare im Rob-Log 2000 (in Worten: Zweitausend) Kommentare hat Herr Rob in seinem Blog bisher erhalten und er bedankt sich mit einem außergewöhnlichen akustischen Feuerwerk, einer Zusammenstellung der Gravatare (so werden im Blogfachjargon die Kommentatorenbilder genannt) und einer Auswahl der wichtigsten Kommentare seit Bestehen des Rob-Logs: «2000 x Danke»

Kurzum Herr Rob bedankt sich auf höchst originelle Weise bei seinen Blogbesuchern, die durch eben diese Besuche und die niedergeschriebenen Reaktionen, die sie dort hinterlassen, ihren Teil dazu beitragen, das daraus zu machen, was es ist: eines der interessantesten seiner Art in deutschen Landen. Den größten Anteil am Gelingen dieses ungewöhnlichen Blogprojektes hat aber sicherlich der Hausherr selbst, der hochverehrte Herr Rob. Glückwunsch Herr Rob zum Rob-Log und zu der Truppe, die Sie durch die Art, wie Sie Ihr Blog stets mit interessanten, kreativen und überraschenden Inhalten füllen, im Laufe so kurzer Zeit zusammengestellt haben. Weiter so!

Internet, Literatur

Zwei arte-Tipps zu Buch und Musik

arte+7 - Sieben Tage-Archiv zum Online-Schauen der arte Sendungen Zwei kurzfristige arte-TV-Tipps, aber ihr wisst ja, seit neuestem kann man die arte-Sendungen auch noch sieben Tage nach Ausstrahlung online sehen. Ich schau arte zwar lieber am Fernseher, mit schön großem Bild [😉] und perfektem Ton und nicht als Online-Video, doch: wenn man mal was verpasst hat, bietet arte+7 eine gute Nachholmöglichkeit im Netz. Nun die Tipps, einmal aus der Welt der Bücher und einmal aus der Welt der Musik:

1. Die Buchretter von Weimar, heute um 19 Uhr

Als im September 2004 die Anna Amalia Bibliothek in Weimar brennt, wird ein Alptraum Wirklichkeit: 50.000 kostbare Bücher und Handschriften, unter anderem von Goethe, Schiller und Herder, werden ein Raub der Flammen. Knapp über 60.000 Exemplare können aus Feuer und Löschwasser gerettet werden. Doch sie sind stark beschädigt und ihre Restauration wird 20 Millionen Euro kosten. Die Dokumentation wie viel Geduld aufgebracht werden muss, um das beinahe Unmögliche möglich zu machen.

2. Tracks Spezial!, kommende Nacht (24. auf 25.10.) um 2 Uhr
Sziget Festival in Budapest
Mit dabei: Laurent Garnier, der französische DJ Pionier, Sinead O`Connor, die irische Folk und Pop Ikone und Nine Inch Nails (klasse!) mit Mastermind Trent Reznor.

Das Sziget-Festival ermöglicht mit seinen 19 offiziellen und unzähligen inoffiziellen Bühnen Begegnungen aller Musik-Stile und zog diesen Sommer 350.000 Zuschauer in seinen Bann. “Tracks Spezial“ zeigt zum 15-jährigen Jubiläum des mittlerweile größten Musik-Festivals Europas die erste TV-Dokumentation über das bunte Spektakel, das eine Woche lang Menschen aus ganz Europa nach Budapest lockt.

Literatur, Musik, TV

Homepage der Linga-Bibliothek seit heute online

Homepage Linga-Bibliothek Ich bin nach all dem Stress zur Fertigstellung der Website zur Linga-Ausstellung viiiiel zu müde, um sie hier nun im Detail vorzustellen, aber erwähnen möchte ich das von mir realisierte Webprojekt schon, ehe ich in den nächsten Tagen vielleicht noch näher darauf eingehe.
Die Ausstellung ist bis zum 29.11.2007 in der Stabi Hamburg zu sehen, wo sie – wie berichtet – heute eröffnet wurde. Und sie ist im Netz virtuell zu betrachten, und zwar unter der Adresse linga-bibliothek.de.

Die dort aufgeführten Fotographien kann man durch Klick auf die kleinen Vorschaubilder alle in voller Größe bestaunen, wenn ihr wollt, schaut doch mal rein. Umgesetzt wurde das Ganze basierend auf dem Framework YAML, kombiniert mit der JavaScript-Bibliothek Thickbox, deren Einsatz ich nur empfehlen kann, weil damit viel mächtigere Dinge als mit dem gemeinhin gekannten Lightbox möglich sind:

Großansicht Foto Linga-Bibliothek

Aber die wichtigste Grundlage für diese Bibliothekswebsite haben die Menschen geschaffen, die diese beachtliche Ausstellung auf die Beine gestellt haben: das in den letzten Monaten unglaublich intensiv arbeitende Kuratorenteam um Wiebke von Deylen, Anne Slenczka und Otto Danwerth (von dem auch ein Großteil der fantastischen aktuellen Fotos der Ausstellung stammt) und der für die graphische Gestaltung der Ausstellungsmaterialien zuständige Philip Bartkowiak. Wenn Carlos Linga 50 Jahre nach Gründung seiner Bibliothek hätte erleben können, wie das einmal von ihm ins Leben gerufene Bibliotheksprojekt auch ein halbes Jahrhundert später lebendig fortgeführt und nun auch umfangreich dokumentiert wird, wäre er sicherlich stolz gewesen. Lateinamerika-Spezialisten in Hamburg und darüber hinaus kennen die Linga-Bibliothek längst als eine wichtige Recherchequelle zu lateinamerikanischen Themen. Alle anderen haben nun die Chance, diese außerordentliche Spezialbibliothek mit ihrer ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte kennen zu lernen.

«Die Welt» berichtet übrigens in ihrem morgen, oder besser gesagt heute, erscheinenden Artikel: «Hamburg zeigt die Schätze des Don Carlos». Update: Auch die taz hat am 24.10.07 einen Artikel zur Ausstellung veröffentlicht: «Er war kein Kolonialist».

Hamburg, Literatur, Spanisch, Webdesign
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