Ein Prophet von Jacques Audiard


Direktlink YouTube

Einer der besten Filme, die ich letztes Jahr gesehen habeIch habe den Film auf dem Festival in San Sebastián gesehen., kommt endlich diese Woche in Deutschland in die Kinos: «Ein Prophet» von Jacques Audiard. Der mit wichtigen Filmpreisen überhäufte Gangsterfilm bekam nicht nur letztes Jahr den Großen Preis der Jury beim Filmfest in Cannes sondern ist in Frankreich mit sage und schreibe neun Césars bedacht worden.

Großartig sind die beiden Darsteller des Filmes: Tahar Rahim in der Rolle des Malik und Niels Arestrup als dessen korsischer Ziehvater César Luciani. In der heutigen FASZDer FASZ-Artikel «Der Handlanger als Pate» leider nur für Abonnenten online zugänglich. lobt Bert Rebhandel vollkommen zu recht:

Mafiageschichten sind immer Königsdramen, es geht darum, den alten Paten abzulösen, abzusägen, abzumurksen, sich an seine Stelle zu setzen und die Loyalitäten neu zu ordnen. In Jacques Audiards Film sind es vor allem zwei Besonderheiten, die diesen „Propheten“ zu dem bisher wohl außergewöhnlichsten Epos dieser Art machen: Die eine Besonderheit ist das Gefängnis selbst, das hier keineswegs als Ort des Übergangs vor der Wiederzulassung zum gesellschaftlichen Verkehr erscheint, sondern als privilegierte Zone der Illegalität, mit korrupten Beamten und rücksichtslosen Territorialkämpfen. Die zweite Besonderheit ist die ethnische Konnotierung, die den französischen Gangsterfilm (denn das ist „Ein Prophet“ in einer pointierten Zuspitzung) auf den gesellschaftlichen Stand bringt.

Kino, Video

Bezauberndes Video Habana Vieja – brutal pittoresk

HABANA VIEJA from Van Royko on Vimeo.

Dieser Film ist eine einzigartige Liebeserklärung an Havannas Altstadt. Werde ganz nostalgisch, wenn ich diese wunderbaren Bilder sehe, die der Filmemacher Van Royko aus Montreal aufgenommen hat und mit dem Lied El Pajaro von Lhasa de Sela vertont hat.

Ach, Erinnerungen werden wach, als ich vor fast zwei Jahren auf dem internationalen bibliothekarischen Kongress Info 2008 in Kuba war und bei meinen Streifzügen durch Habana Vieja ganz ähnliche Bilder sah und fotografierte. Zum Beispiel auch die im Film zu sehende Stelzengruppe, siehe mein Artikel Zwischenmeldung aus Havanna. Wenn ich die Aufnahmen von Menschen sehe, die in dieser so sehr vom Verfall gezeichneten Stadt leben, finde ich sie gleichsam faszinierend und brutal pittoresk.

Foto, Spanisch, Video

Craig Mod: Bücher in Zeiten des iPad

Craig Mod: Books in the Age of the iPad

Keiner weiß so recht wie es sein wird, wenn das iPad zu haben sein wird. Viele werden es haben wollen (ich auch). Wie sehr dieses und kommende Geräte die Buchkultur werden verändern können, zeigt der großartige Text des Buch-Illustrators und Designers Craig Mod (zur Zeit in Tokyo): «Books in the Age of the iPad».

The Kindle and iPhone are both lovely — but they only do text.

The iPad changes the experience formula. It brings the excellent text readability of the iPhone/Kindle to a larger canvas. It combines the intimacy and comfort of reading on those devices with a canvas both large enough and versatile enough to allow for well considered layouts.

Nein, gedruckte Werke werden so schnell nicht verschwinden. Die Frage «How dead is print?» darf also getrost mit «not for a long time yet» beantwortet werden. Aber das, was auf iPad & Co entstehen werden, kann durchaus als mediale Revolution betrachtet werden. Die Argumente dafür liefert der gut formulierte und – wie passend! – trefflich bebilderte Text.

[via @stabihh]

Literatur

Auch dafür sind Computer gut: Roger Ebert hat wieder eine Stimme


Direktlink YouTube

Der berühmte US-amerikanische Filmkritiker und Pulitzer-Preisträger Roger Ebert hat durch einen Schilddrüsenkrebs seine Fähigkeit zu sprechen verloren. Durch die computergestütze Verarbeitung seiner Stimme aus Aufnahmen aus den Zeiten, als er noch sprechen konnte, hat Ebert wieder eine Stimme. Nicht ganz seine alte Stimme, immer noch stark computerisiert, aber eben doch seine Stimme. Sehr bewegend.

Ebert beschreibt das auf seiner Website im Artikel «Hello, this is me speaking»:

After I lost my speaking voice, everybody thought they had this brilliant idea. „Hey! Why don’t you just take your voice from your old shows and put it on a computer?“ Sounded good to me…

Siehe auch: Roger Ebert unveils new voice with Oprah.

[via ALT1040]

Kino, Literatur, Video

Martin zeigt das Marteniza

Martin zeigt das Marteniza

Liebe Freunde (ein deutsch-bulgarisches Paar) haben mir zum 1. März, getreu eines bulgarischen Brauches, ein Marteniza geschenkt – verbunden mit Glückwünschen zu meiner Stelle in der Stabi. Ich bin hellauf begeistert. Martin, mein Bär mit dem passenden Namen zu diesem bulgarischen Kulturgut, hält es hier freundlicherweise in die Kamera, damit ich es besser für Euch ablichten konnte. In dem handgeschriebenen (!) Begleitbrief meiner Freunde heißt es:

Das Marteniza musst Du so lange tragen, bis Du den ersten Storch, die erste Schwalbe oder den ersten Obstbaum siehst. Dann bindest Du das Ding an einen blühenden Obstbaum. Wahlweise legst Du es unter einen Stein. Nach drei Tagen schaust Du nach: wenn es Ameisen unter dem Stein gibt, wird es ein ertragreiches Jahr.

Ich bin gespannt, was mir als erstes begegnet und welche Zeichen eines ertragreichen Jahres sich einstellen werden. Ich habe jedenfalls ein gutes Vorgefühl… 😉

Foto

Seit heute mit fester halber Stelle in der Stabi

Stabi-Blog-Artikel zu Citavi

Ihr wisst es ja alle schon, trotzdem soll es an diesem für mich nicht ganz unwichtigen Tage auch hier im Blog nicht unerwähnt bleiben: seit heute arbeite ich mit unbefristetem Vertrag auf einer halben Stelle in der Stabi. Getreu meines Social-Media-Aufgabengebietes die Öffentlichkeitsarbeit für die elektronischen Medien zu übernehmen, habe ich heute unter anderem einen Artikel im Stabi-Blog veröffentlicht zur Campus-Lizenz der Literaturverwaltungssoftware Citavi.

Treue Leser von Text & Blog kennen Citavi natürlich schon, habe ich es doch schon vor über vier (!) Jahren hier vorgestellt. Seither hat sich auf dem Gebiet der Literaturverwaltung wirklich eine Menge getan. Es gibt natürlich auch viele Alternativen, aber was Citavi zu leisten vermag, ist schon beeindruckend. Ich empfehle die Betrachtung des auch im Stabi-Blog verlinkten Videos. In 8 Minuten wird gezeigt, was man mit so einer Literaturverwaltung alles anstellen kann.

Hamburg, Informationskompetenz, Literatur
Buchseite 248 von 605
1 246 247 248 249 250 605