Wir brauchen und finden persönliche Filter im Netz

Lightwaves Viele Menschen, mit denen ich über das Internet spreche, fühlen sich von selbigem überfordert. Das unendliche Füllhorn an Informationen ist ihnen: … zu viel, …zu irrelevant, …zu sehr ablenkend. Immer wieder werde ich mit den gleichen Fragen und Gegenargumenten konfrontiert: Woher nimmst Du nur die Zeit? Kannst Du überhaupt noch ohne das Internet auskommen? Warum gibst Du so viel von Dir im Web preis? Wieso tauschst Du Dich mit Menschen aus, die Du gar nicht persönlich kennst?

Ich antworte dann immer, dass es eine Frage der Selbstdisziplin und der Filter sei, seinen Umgang mit dem Netz für sich zu definieren. Ich habe über meine Beschäftigung mit dem Internet so viel Interessantes gelernt, so viele wertvolle Menschen kennengelernt, dass ich darauf nicht mehr verzichten möchte. Dies führt keineswegs zu einer unkritischen Einschätzung gegenüber dem Web; aber ich bleibe dabei, an alle zu appellieren, sich diese großartigen Möglichkeiten, die der sinnvolle Umgang mit dem Internet bietet, nicht durch Voreingenommenheit zu verschließen.

In dieser Angelegenheit möchte ich sowohl den Netzkritikern, als auch denen, die – wie ich – schon wissen, wie großartig das Internet sein kann, einen Artikel zur Lektüre empfehlen, den der stellvertretende Chefredakteur der Computerzeitschrift c’t, Jürgen KuriIn diesem Video ist Jürgen Kuri im Interview auf der Cebit 2009 zu sehen, dort erklärt er den Begriff «Webciety» und den rasant fortschreitenden Einfluss der digitalen Vernetzung auf unseren Alltag und unsere sozialen Kontakte. (auf Twitter @jkuri), heute in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FASZ) veröffentlicht hat. Ich hab ihn in der Printausgabe beim Frühstück gelesen, doch er ist zum Glück auch online, so dass ich ihn Euch in diesem „Internet“ anbieten kann: «Digitale Aufklärung – Unser Denken soll das Internet lenken».

Darin findet sich nicht nur eine präzise Beschreibung der aktuellen Veränderungen, wie wir Informationen im Netz aufnehmen…

Eine grundlegende Veränderung hat im Internet stattgefunden, die wichtige Bereiche bereits erfasst und sich immer weiter ausdehnt. Die Zeit löst den Raum als Ordnungsfaktor des Netzes ab. An die Stelle statischer Websites, die in einem geordneten Raum, vergleichbar der analogen Welt, Informationen und Dienste feilbieten, treten locker geknüpfte Beziehungen im Netz, Timelines, Statusmeldungen. Sie schaffen einen beständig sich erneuernden Fluss. Informationen, Wissensschnipsel, Artikel, Enzyklopädien, Äußerungen, Angebote, Bilder, Videos, Gerüchte, Fakten, Lügen, Wahrheiten strömen am Nutzer vorbei, der Einzelne schwimmt mit und lässt den Strom mit seinen Äußerungen und Daten weiter anschwellen.

… sondern die mit guten Argumenten gestützten Beobachtungen von Jürgen Kuri warten auch auf mit so wichtigen Sätze wie…

Die sozialen Filter geben dem Nutzer die Kontrolle über das Echtzeit-Internet zurück. […] „De-Mainstreaming“ kommt voran, wenn man seine Freundeskreise bewusst pflegt.

Das Ganze im lesenswerten Zusammenhang in der FASZ: «Digitale Aufklärung – Unser Denken soll das Internet lenken».

Bildquelle: lightwaves 08 von complize auf photocase.com

Artikel, Internet, Literatur

Fotorätsel: Was sieht man hier?

Was sieht man auf diesem Foto (allgemein) und wo kann man das sehen? Vorgestern hatte ich auf Posterous und Twitter gefragt, was dieses Bild wohl darstellen möge und wo es aufgenommen wurde. Habe aber weder auf die erste (meines Erachtens sehr leichte), noch auf die zweite (schon etwas schwerer zu beantwortende Frage) eine Antwort bekommen. Vielleicht ging das kleine Fotorätsel auch in der Hektik des Ge-zwitschers-schehens unter. So versuche ich noch mal in einem zweiten Anlauf hier im Blog Euch die Antwort zu entlocken: Was meint Ihr zeigt dieses Foto? Und wo wurde es aufgenommen?

Foto

Zeit für Privat-Content: neue Mütze, gut BEHÜTET

So schaut sie aus auf dem Kopf, meine neue Mütze Immer, wenn es hier im Blog ein bisschen seriöser und fachlicher zugeht, wie in den vergangen Tagen, denke ich – nicht nur, weil dann meist auch die von mir so geschätzten Kommentare ausbleiben, es ist mal wieder Zeit für ein bisschen privaten Content. Nie zu privat, versteht sich, aber wenigstens ein bisschen Einblick in meinen Alltag über die sonst hier gezeigten Netz-Analysen und Web-Funde hinaus.

Dazu bietet sich mein heutiger Mützenkauf in der Hansestadt an:

Foto, Hamburg

Alice im Web Wonderland

Alice im Wunderland ist durch die Neuverfilmung von Tim Burton (Trailer) zur Zeit wieder in aller Munde. So toll soll die ja gar nicht sein, was man so hört und liest. Wenn der gute Burton – wie viele vor ihm – den Stoff schon anpackt, und – das ist sein gutes Recht – sein eigenes Ding draus macht, dann ist es auch ein guter Moment auf zwei Funde aus älteren Tagen hinzuweisen, die weder mit 3D-Technik, noch mit moderner Interpretation aufwarten, die aber – und deshalb liebe ich das Netz – uns heute via Web zugänglich sind. Alice im Web Wonderland sozusagen.

Wonderland Web Fund Nummer 1:

Alice in Wonderland (1903) – Die erste Verfilmung des Stoffes, restauriert vom BFI:


Direktlink YouTube

The first-ever film version of Lewis Carroll’s tale has recently been restored by the BFI National Archive from severely damaged materials. Made just 37 years after Lewis Carroll wrote his novel and eight years after the birth of cinema, the adaptation was directed by Cecil Hepworth and Percy Stow, and was based on Sir John Tenniel’s original illustrations. In an act that was to echo more than 100 years later, Hepworth cast his wife as the Red Queen, and he himself appears as the Frog Footman. Even the Cheshire cat is played by a family pet.

With a running time of just 12 minutes (8 of which survive), Alice in Wonderland was the longest film produced in England at that time. Film archivists have been able to restore the film’s original colours for the first time in over 100 years.

Weitere Infos auf den Seiten des British Film Institute.

[via netzfeuilleton]

Wonderland Web Fund Nummer 2:

Originalmanuskript «Lewis Carroll’s Alice’s Adventures Under Ground» (1864)

Alice gezeichnet von Lewis Carroll im Manuskript 'Alice's Adventures Under Ground' von 1864 Die British Library hat das von Lewis Carroll handgeschriebene (!) Originalmanuskript von «Alice in Wonderland» aus dem Jahr 1864 (also ein Jahr früher als die erste Printausgabe mit den Zeichnungen von John Tenniel) digitalisiert und uns allen online zugänglich gemacht. Das ist ein wirklich bezauberndes Digitalisierungsprojekt. Es enthält auch die in den Text eingebetteten 37 Zeichnungen, die Carroll angefertigt hat («…and where is the use of a book, thought Alice, without pictures or conversations?…»). Die vom Verfasser gemalten Zeichnungen kommen natürlich, was ihre Kunstfertigkeit anbelangt, nicht an die kleinen Zeichenkunstwerke des Meisters Tenniel heran, haben aber dafür den Charme der Illustration des Autors. Wer dann doch lieber die transkribierte e-Book-Fassung bevorzugt, möge beim Projekt Gutenberg vorbei schauen.

Neben dem Einführungstext der British Library

This manuscript – one of the British Library’s best – loved treasures – is the original version of Alice’s Adventures in Wonderland, by Lewis Carroll, the pen-name of Charles Dodgson, an Oxford mathematician.

…gefällt mir besonders gut, dass diese Beschreibung auch als Audio-Datei auf der Startseite des Digitalisierungsprojektes angeboten wird. Wer eintauchen möchte in die handgeschriebene Fassung von Alice im Wunderland, steige bitte dem Link-Kaninchen nach und betätige jenen Zauberlink:
«Lewis Carroll’s Alice’s Adventures Under Ground».

[via eCuaderno]

Internet, Kino, Literatur

Home Taping is Killing Music


Direktlink YouTube

Leute, hört endlich auf Eure Musikkassetten aufzunehmen. Ihr macht doch die ganze Musikindustrie kaputt.

Musician Dan Bull, whose letters to Lily Allen and Lord Mandelson both become huge hits on YouTube, has penned another ditty; this time about the music industry’s consistent refusal to accept or adapt to new technology, from the gramophone to the jukebox to commercial radio to the internet. His song, and accompanying video courtesy of TalkTalk, focuses on the most famous campaign, the ill-judged 80s classic; Home Taping is Killing Music.

Auf der Youtube-Seite der Kampagne Don’t Disconnect Us heißt es weiter:

Please support our campaign against the Digital Economy Bill by visiting http://www.dontdisconnect.us/ and signing our petition at http://petitions.number10.gov.uk/dontdisconnectus/
Lyrics available at http://www.dontdisconnect.us/lyrics/

Home Taping is Killing Music

[via @autopoiet]

Musik, Politik

Ralf Appelt auf DRadio: Social Media im Unterricht

Social Media Karren, alles drin: Facebook, Flickr, Delicious, Twitter…

Heute Morgen wurde Ralf Appelt auf Deutschlandradio Kultur interviewt zum Thema Social Media im Unterricht. Was kann in Schulen und Universitäten an Werkzeugen wie Facebook & Co. genutzt werden? Wie Ralf Appelt, eine unbedingt empfehlenswerte Anlaufstelle für alle Pädagogen, die sich diese Frage stellen, richtig sagt: es muss nicht alles genutzt werden. Aber Lehrpersonal hat heute zumindest die Aufgabe, sich darüber zu informieren, welche Dienste es hier gibt, und sei es auch nur, um gute Argumente in der Hand zu haben, um zu begründen, warum sie das eben für ihren Unterricht nicht in Erwägung ziehen.

[flash]http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/03/16/drk_20100316_0838_7dbab721.mp3[/flash]

Gutes, kurzes Interview, und wie der Befragte unmittelbar im Anschluss selbst auf Twitter kund tat: «Was ich eigentlich sagen wollte steht hier:» Social Media im Unterricht. Bei der Gelegenheit dann auch gleich das stets lesenswerte Blog von Ralf Appelt in den Feedreader der eigenen Wahl übernehmen. 😉

Ralf Appelt Ralf Appelt (Dipl.-Päd.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des MultiMedia-Studio an der Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft und Student des internationalen Masterstudienganges ePedagogy Design an der University of Art and Design Helsinki. Mehr zu Ralf Appelt.

Bildquelle Social media band wagon (Abb. oben): matthamm auf Flickr.

Informationskompetenz, Literatur, Software

Radarvirtuel – Flugkontrolle auf Google Map

Radarvirtuel - Die virtuelle Flugkontrolle auf Google Map

Was es nicht alles gibt: Radarvirtuel bietet eine Google-Map von Europa mit lauter kleinen Fliegern, die Daten des aktuellen Flugverkehrs über Europa liefern. Bei Klick auf eine Maschine werden die Detaildaten des betreffenden Fluges angezeigt. Auf dem Screenshot ist ein Flug von Frankfurt nach Cleveland markiert, der gerade dabei ist, in das Knäuel über Benelux rein zu fliegen. 😉

[via @svensonsan]

Internet, Software

St. Pauli – Oberhausen: 5:3 bei Hamburger Wetter

Die Anzeigentafel nach dem Spiellende: St. Pauli siegt 5:3 gegen Oberhausen

Nach der dritten Niederlage in Folge hat Stanislawski vergangenen Montag eine Brandrede (siehe auch Video) gehalten, die offensichtlich Wirkung zeigte. Nach der 1:2 Niederlage bei 1860 meinte Stani:

Ab heute wird die Reset-Taste gedrückt. Wir fangen wieder bei null an. Wir haben 0:0 Tore und null Punkte.

Nun haben wir in dieser Mini-Serie der letzten 9 Spiele bis zum 9. Mai 2010 drei Punkte und 5:3 Tore. Ich wiederhole 5:3 Tore! Was für ein Spiel. Zuhause drei Dinger bekommen, ist natürlich wenig schmeichelhaft für einen Verein, der durchaus das Potential zum Aufstieg in eine Etage obendrüber hat. Aber fünf eigene schießen, das muss man auch erst mal bringen. Insgesamt ein verdienter Sieg eines Teams, das Moral und Wille zum Sieg gezeigt hat. Und das gegen starke Oberhausener, die es ganz sicher verdient haben, in der 2. Liga zu bleiben.

FC St. Pauli, Fußball
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