Am vergangenen Wochenende ging es nicht nur am Millerntor hoch her, ich hatte auch lieben Besuch aus Köln. Herr Exit war zu Besuch in der Hansestadt und während am Sonntag der Fußball das Geschehen dominierte, stand am Samstag eine kleine Feier bei mir in Wandsbek an. Zuvor ging es am Samstag-Nachmittag auch um Kultur. Davon handelt dieses Posting, verbunden mit einem Tipp für alle Hamburger und Hamburg-Besucher.
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Ich liebe ja literarische Rätsel. Der Buchladen Osterstraße in Eimsbüttel veranstaltet ab und an solche und stellt den Abonnenten ihres Newsletters knifflige Literaturfragen. Gerade lese ich die letzten Seiten von Edgar Hilsenraths hartem aber guten Roman «Der Nazi & Der Friseur». Den hab ich vor zwei Jahren bei eben einem solchen Literaturrätsel gewonnenZu meinem 1. Buch-Gewinn siehe Artikel «Geschenktem Buch schaut man nicht ins Maul? – Doch!». Letztes Wochenende gab es wieder ein Rätsel. Gefragt wurde:
Fast zwei Jahre nach dem Erwerb meiner Geox in Orange, die seither in zahlreichen Blogartikeln, Fotos und Twittermeldungen ihren Niederschlag fanden, ist es an der Zeit, die mittlerweile doch stark beanspruchten Altexemplare durch würdige Nachfolger zu ersetzen. …
Der italienische „Neorealismus“ war ja noch nie so meins, aber das hier, diese unglaublichen Hansestadt-Impressionen von 1961 sind ganz großes Kino. Gualtiero Jacopetti und Franco Prosperi liefern in ihrem Dokumentarfilm Mondo Cane (dt. etwa Hundswelt) hart am Rande des alkoholischen Deliriums gefilmte Kiezmomente.
Näheres zu dem seltsamen Phänomen der Mondo-Filme in dieser Rezension von Carsten Henkelmann:
Mit Mondo Cane wurde ein ganz neues Genre geboren: das der „Shockumentary“ oder auch „Mondo“-Filme. Mondo Cane zeigt nur sehr lose zusammenhängende Aufnahmen aus aller Herren Länder, die für den durchschnittlichen westlichen Zuschauer entweder faszinierend, abstoßend, ekelerregend oder auch amüsant wirken – zumindest zur damaligen Zeit.
Immer, wenn es hier im Blog ein bisschen seriöser und fachlicher zugeht, wie in den vergangen Tagen, denke ich – nicht nur, weil dann meist auch die von mir so geschätzten Kommentare ausbleiben, es ist mal wieder Zeit für ein bisschen privaten Content. Nie zu privat, versteht sich, aber wenigstens ein bisschen Einblick in meinen Alltag über die sonst hier gezeigten Netz-Analysen und Web-Funde hinaus.
Dazu bietet sich mein heutiger Mützenkauf in der Hansestadt an:
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Im Rahmen einer Mitarbeiter-Fortbildung hatten wir vor zwei Tagen Michael Stephens an der Stabi Hamburg zu Gast. Michael ist nicht nur ein brillanter Redner (selten so eine gute Kombi aus Information & Entertainment gesehen), sondern ein ausgewiesener Experte für modernes Bibliothekswesen, das im Web mehr als ein notwendiges Übel sieht, welches es irgendwie in die Angebote einzubeziehen gilt. Michael ist u.a. Dozent an der Graduate School of Library and Information Science an der Dominican University in Illinois. In seinem empfehlenswerten Blog Tame The Web („Das Netz zähmen“) informiert er über seine Arbeit und auch aktuell über seine Vortragsreise. Er ist letzte Woche gerade erst aus Australien zurückgekommen, und kam nach einem Kurzaufenthalt in der Schweiz zu uns nach Deutschland, nachzulesen natürlich auch in seinem Twitter-Account: @mstephens7.
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Ihr wisst es ja alle schon, trotzdem soll es an diesem für mich nicht ganz unwichtigen Tage auch hier im Blog nicht unerwähnt bleiben: seit heute arbeite ich mit unbefristetem Vertrag auf einer halben Stelle in der Stabi. Getreu meines Social-Media-Aufgabengebietes die Öffentlichkeitsarbeit für die elektronischen Medien zu übernehmen, habe ich heute unter anderem einen Artikel im Stabi-Blog veröffentlicht zur Campus-Lizenz der Literaturverwaltungssoftware Citavi.
Treue Leser von Text & Blog kennen Citavi natürlich schon, habe ich es doch schon vor über vier (!) Jahren hier vorgestellt. Seither hat sich auf dem Gebiet der Literaturverwaltung wirklich eine Menge getan. Es gibt natürlich auch viele Alternativen, aber was Citavi zu leisten vermag, ist schon beeindruckend. Ich empfehle die Betrachtung des auch im Stabi-Blog verlinkten Videos. In 8 Minuten wird gezeigt, was man mit so einer Literaturverwaltung alles anstellen kann.
Im Stilwerk in Hamburg, unweit des Fischmarktes, gibt es immer wieder wunderschöne Dinge zu entdecken. Das wissen die Hamburger und das wissen die Besucher der Hansestadt. Aber am Samstag gibt es dort etwas ganz Besonderes zu entdecken: Die Vernissage der #immf-Bilder von Frau @Frauenfuss.
Zur Erinnerung: #immf steht für «Ich male meine Follower». Die Künstlerin, die diese großartige Idee hatte und die seit letzten Sommer schon über 250 ihrer Follower auf Twitter gemalt hat, heißt Michaela von Aichberger. Ich freue mich schon sehr, die nette Twitterin endlich auch persönlich kennen zu lernen und mein Bild im Stilwerk gerahmt hängen zu sehen:
Also liebe Hamburger und werte Besucher der Hansestadt, das solltet Ihr Euch auf gar keinen Fall nie und nimmer wirklich nicht entgehen lassen:
Ein Trost für alle, die am Samstag nicht kommen können: Die Ausstellung wird im Anschluss (28.2. – 7.3.2010) noch in der Galerie irene’s interiors & meyola in Hamburg zu sehen sein.
Update:
Es gibt auch eine Twitterwall (= Abbildung der Tweets zur Ausstellung). Wie Frau Frauenfuss gerade auf Twitter mitgeteilt hat, ist der vereinbarte Hashtag #immfv4.
Update 27.2., 0:50 Uhr: Soeben hat Frau Frauenfuss auf Twitter einen Einblick in den Aufbau der Ausstellung im Stilwerk gegeben: