Blogcensus ermittelt 133.300 deutschsprachige Blogs

Blogcensus vermisst die deutschsprachige Blogosphäre
Foto: photocase.com

133.300 in den letzten beiden Monaten aktualisierte deutschsprachige Blogs zählt das ambitionierte Projekt BlogcensusIch habe Blogcenus schon mehrfach hier im Blog vorgestellt: «blogcensus zählt die deutschsprachigen Blogs» und «Zwischenstand zu blogcensus» von Jens Schröder (popkulturjunkie) und Dirk Olbertz (blogscout.de). Mehr zur Zählung (die eben nicht – wie bei vielen anderen veröffentlichten Zahlen – auf hochgerechneten Befragungsdaten, sondern auf einer echten Zählung, kombiniert mit Schätzwerten, beruht) im blogcensus-report november 2007 und im Handelsblatt Blog: «Schichtwechsel im Weblog».

Da ich mein Blog in der Zeitspanne 1. September – 31. Oktober 2007 auch ab und an aktualisiert habe (;-)), gehe ich mal davon aus, dass es mitgezählt wurde. Und die Tatsache, dass es noch 133.299 andere Blogs gibt, zeigt, dass im deutschen Sprachraum etwa so viele Menschen bloggen, wie in Göttingen oder in Berlin-Wilmersdorf (die vergleichbare Einwohnerzahlen haben) leben.

Am Montag werden noch konkretere Daten auf Blogcensus veröffentlicht werden. Natürlich darf man diese Zahlen nicht als absolut korrekt betrachten, aber einen profunden Richtwert, wie viele Menschen im deutschsprachigen Bereich ein Weblog führen, geben sie schon. Ich danke Jens und Dirk ganz ausdrücklich für die wahnsinnige Arbeit, die sie sich hier machen.

[via Rivva]

Internet

Urbanes Mixtape von blog.rebellen.info

blog.rebellen.info presents: Urban Netaudio Mixtape Vol.1blog.rebellen.info presents: Urban Netaudio Mixtape Vol.1
pEtEr hat rebellisch gute Musik zusammengestellt und bietet sie euren Ohren zum Hören und euren Rechnern zum Download an. Diese urbane Compilation (die sicherlich auch auf dem Land gut zu hören ist) werde ich alsbald auf meinem Palm immer hörbar mit mir herumtragen. Alle Infos auf blog.rebellen.info, Download dort als mp3, die einzelnen Titel und Interpreten sind zusätzlich verlinkt und laden zu weiteren Entdeckungen ein. Man beachte Titel Nummer 17. 😉

Danke, pEtEr, für diese klasse zUsAmMeNsTeLlUnG.

Musik

55 Jahre ¡Bienvenido, Mister Marshall!

Einer der ganz großen, also wirklich und wahrhaftig großen spanischen Regisseure, Luis García Berlanga (86), wird heute in Spanien mit einer Hommage in der Academia de Cine, der Spanischen Filmakademie, geehrt. Anlass ist der 55. (!) Geburtstag seines Filmes «¡Bienvenido, Mister Marshall!», neben seinem Meisterwerk «El verdugo» (Der Henker) für mich einer der besten spanischen Filmklassiker.

In diesem Filmausschnitt (mit leider sehr schlechtem Ton und Bild, doch um eine Vorstellung von dem Film zu bekommen, lohnt trotzdem der Blick in das kurze Video) sieht man zunächst eine Parodie auf die nichtssagenden Reden von Franco: Der Bürgermeister des kleinen kastilischen Dorfes Villar del Río (gespielt von meinem Lieblingsschauspieler Pepe Isbert) kommt auf den Balkon des Rathauses und spricht in herrlich nichtssagenden Redundanzen zu seinen Dorfbewohnern. Wer die bedauerlicherweise üble Bild- und Tonqualität des YouTube-Videos erträgt, wird im Anschluss (ab 2″35) mit einer genialen Szene aus dem Film belohnt, in der el alcalde (der Bürgermeister) träumt, er wäre der Held in einem Western. Die Saloon-Szene ist unter anderem deshalb so genial, weil die agierenden Personen in des Bürgermeisters Traum ein erfundenes Englisch reden. Das ist wirklich ur-komisch. Überhaupt ist der ganze Film, der ja eine Parodie auf die Träume der Spanier im Rahmen des Marshall-Planes darstellt, ein exzellentes Stück politischer Humor, auch und gerade nach 55 Jahren.
Doch seht selbst:


Direktlink YouTube

Die spanische Tageszeitung El País lässt Luis García Berlanga zur Feier des Tages in einem Artikel zurückblicken und zu Wort kommen:
«Viví la Guerra Civil como si fueran unas largas vacaciones» (Ich habe den Bürgerkrieg wie die großen Ferien erlebt):

La viví maravillosamente, si se puede decir así. Había persecuciones, muertes, pero, fíjate, en medio de aquel caos yo sentía que estaba viviendo unas largas vacaciones. Descubrí qué eran los amigos, aprendí a encontrar felicidad en los libros…

Ein kleines persönliches Recherche-Erlebnis hatte ich eben, als ich nach verlinkbaren deutschen Infos zum Film «¡Bienvenido, Mister Marshall!» gesucht hatte: Platz 1 in Google für eine Suche nach „Bienvenido Mr.Marshall“ ist eine Seite, die ich 1998, also vor neun Jahren, als Mitarbeiter von Prof. Neuschäfer am hispanistischen Lehrstuhl der Uni Saarbrücken erstellt hatte. Wir hatten damals mit dem Filmhaus Saarbrücken eine spanische Filmreihe organisiert (ähnlich der letzte Woche hier vorgestellten) und ich habe mit dem Netscape Composer in der damaligen Version Netscape 4.06 (einem Hilfsprogramm, das es bei dem Browser gab, um Webseiten zu erstellen) die Filmprogrammseiten erstellt und sie stehen immer noch im Netz. Ein nostalgischer Blick in den Quellcode bringt den Beweis:

Quellcodeschnipsel Spanische Filmreihe - Hispanistik Uni Saarbrücken

Artikel, Kino, Spanisch, Video

Tagesspiegel über Hamburg vs. Berlin Blog

Hamburg vs. Berlin - Das Blog von Sven Dietrich
Gestern hab ich Sven noch für sein Statement zu Wandsbek gelobt, heute lobt ihn der Tagesspiegel und stellt sein Blog «Hamburg vs. Berlin» in einem netten Artikel vor: «Match der Metropolen».

Welche Großstadt hat mehr zu bieten: Hamburg oder Berlin? Ein Blogger sucht mit ungewöhnlichen Vergleichen nach einer Antwort

Update 10:10 Uhr: Wie der Artikel in der Printversion ausschaut, ist bei Sven zu sehen, dort natürlich auch gleich mit einem Vergleich der hanse- und bundesstädtischen Zeitungslandschaft. Wer der heutige Gewinner im Städtevergleich ist, könnt ihr euch ja denken – oder nachlesen: «Tageszeitungen Hamburg vs. Berlin».

[via twitter svensonsan]

Artikel, Hamburg

Mobiles OpenSource-Betriebssystem Android

Mobiles Internet wird das Thema der nächsten Jahre werden, ich denke, das ist allen klar. Davon konnte ich mich auch in der letzten Woche bei den interessanten Vorträgen auf dem World Usability Day 2007 hier in Hamburg überzeugen. Der iPhone-Hype zeigt aber auch, dass dies noch ein unheimlich teurer Spaß ist, und man sich zu überteuerten Tarifen an einen Anbieter binden muss, was für viele (mich eingeschlossen) ein absolutes No-Go ist. Dass das nicht so bleiben muss, zeigen die Pläne für ein mobiles OpenSource-Betriebssystem, das auf Linux aufbaut und das den hübschen Namen Android trägt.

Wie so etwas dann auf dem Handy aussehen wird, kann man eindrucksvoll in dieser Präsentation sehen (Einleitung durch Google-Mitgründer Sergey Brin):


Direktlink YouTube

Die Frage, ob Google sich über diese Hintertür das mobile Internet sichern möchte, versucht Niels Boeing in seinem Artikel «Der gute Androide» auf Technology Review zu beantworten; um es vorwegzunehmen, er teilt diese Befürchtung nicht.

Ein extrem spannendes Thema. Noch bin ich mit meinem Palm TX und einem einwandfrei funktionierenden Opera Mini-Browser mobil ganz zufrieden (wie man diesen genialen mobilen Browser für den Palm TX optimal einrichtet, wird übrigens hier gut beschrieben), aber so etwas wie Android würde mich natürlich auch interessieren.

Weitere Artikel zum Thema:

Internet, Software

Unfassbare und unmenschliche Abschiebung in Berlin

Diesen Text lesen zu müssen, macht einen fassungslos:

Was schenkt man jemand, der nur ein Standardfluggepäck zur Verfügung hat, um 15 Jahre Leben in ein fremd gewordenes Land mitzunehmen? Sicherlich keinen dicken Bildband von Berlin.

Dies und das ist der Hintergrund. Am Freitag habe ich mich für meine Volksvertreter geschämt, die mit der Entscheidung zur Vorratsdatenspeicherung demokratische Grundrechte mit Füßen treten. Heute schäme ich mich für die Berliner Ausländerbehörde.

Mann, mann, mann. Was sind das für Menschen, die so handeln können? Wie kommen die noch mit sich selbst klar?

[via Rob-Log]

Politik
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