Alice im Wunderland ist durch die Neuverfilmung von Tim Burton (Trailer) zur Zeit wieder in aller Munde. So toll soll die ja gar nicht sein, was man so hört und liest. Wenn der gute Burton – wie viele vor ihm – den Stoff schon anpackt, und – das ist sein gutes Recht – sein eigenes Ding draus macht, dann ist es auch ein guter Moment auf zwei Funde aus älteren Tagen hinzuweisen, die weder mit 3D-Technik, noch mit moderner Interpretation aufwarten, die aber – und deshalb liebe ich das Netz – uns heute via Web zugänglich sind. Alice im Web Wonderland sozusagen.
Wonderland Web Fund Nummer 1:
Alice in Wonderland (1903) – Die erste Verfilmung des Stoffes, restauriert vom BFI:
Direktlink YouTube
The first-ever film version of Lewis Carroll’s tale has recently been restored by the BFI National Archive from severely damaged materials. Made just 37 years after Lewis Carroll wrote his novel and eight years after the birth of cinema, the adaptation was directed by Cecil Hepworth and Percy Stow, and was based on Sir John Tenniel’s original illustrations. In an act that was to echo more than 100 years later, Hepworth cast his wife as the Red Queen, and he himself appears as the Frog Footman. Even the Cheshire cat is played by a family pet.
With a running time of just 12 minutes (8 of which survive), Alice in Wonderland was the longest film produced in England at that time. Film archivists have been able to restore the film’s original colours for the first time in over 100 years.
Weitere Infos auf den Seiten des British Film Institute.
[via netzfeuilleton]
Wonderland Web Fund Nummer 2:
Originalmanuskript «Lewis Carroll’s Alice’s Adventures Under Ground» (1864)
Die British Library hat das von Lewis Carroll handgeschriebene (!) Originalmanuskript von «Alice in Wonderland» aus dem Jahr 1864 (also ein Jahr früher als die erste Printausgabe mit den Zeichnungen von John Tenniel) digitalisiert und uns allen online zugänglich gemacht. Das ist ein wirklich bezauberndes Digitalisierungsprojekt. Es enthält auch die in den Text eingebetteten 37 Zeichnungen, die Carroll angefertigt hat («…and where is the use of a book, thought Alice, without pictures or conversations?…»). Die vom Verfasser gemalten Zeichnungen kommen natürlich, was ihre Kunstfertigkeit anbelangt, nicht an die kleinen Zeichenkunstwerke des Meisters Tenniel heran, haben aber dafür den Charme der Illustration des Autors. Wer dann doch lieber die transkribierte e-Book-Fassung bevorzugt, möge beim Projekt Gutenberg vorbei schauen.
Neben dem Einführungstext der British Library…
This manuscript – one of the British Library’s best – loved treasures – is the original version of Alice’s Adventures in Wonderland, by Lewis Carroll, the pen-name of Charles Dodgson, an Oxford mathematician.
…gefällt mir besonders gut, dass diese Beschreibung auch als Audio-Datei auf der Startseite des Digitalisierungsprojektes angeboten wird. Wer eintauchen möchte in die handgeschriebene Fassung von Alice im Wunderland, steige bitte dem Link-Kaninchen nach und betätige jenen Zauberlink:
«Lewis Carroll’s Alice’s Adventures Under Ground».
[via eCuaderno]
@Volker Germann: Danke für den Hinweis. Die Version von Jan Svankmajer ist sehr beeindruckend. Hab gerade mal in einen Ausschnitt reingeschaut.
Nach einer semesterlangen Auseinandersetzung mit dem Stoff und seinen Filmen bin ich auch einigermaßen Alice
-geschädigtich meine natürlich obsessiv 😉 Vielen Dank für die Vorstellung der Links!@Amy: Freut mich. An guten Themen bleibt man einfach gerne dran. 😉
Von dem Film aus dem Jahre 1903 habe ich via tumblr erfahren. Offenbar lässt er sich auch bei archive.org herunterladen.
Allerdings nicht in der wiederaufgearbeiteten Fassung (restored version).