Autorenname: Markus

Druckerpatronen zu früh als leer angezeigt

Wenn der Drucker meldet, die Druckerpatrone sei leer: Rausnehmen, wieder einsetzen und weiterdrucken. Mache ich eigentlich immer so, bis sie wirklich leer sind. Hat nun auch der TÜV Rheinland in einer Studie für Epson so ermittelt: Die meisten Druckerpatronen haben dann noch 20% Füllstand! Epson hat die Studie in Auftrag gegeben, weil sie sich bestätigen lassen wollten, dass die Single-Ink-Methode (für jede Farbe eine Patrone) wirtschaftlicher ist als die Multi-Ink-Technologie. Das ist natürlich auch so. Aber ob ihnen das Ergebnis gefällt, dass auch ihre Drucker die Kunden dazu auffordern, ein Fünftel der giftigen Farben dem Müll statt den kommenden Drucken zuzuführen?
[via derStandard.at]

Allgemeines

Burkhart Kroeber zum Übersetzerpreis für Barbara Kleiner

Übersetzte Bücher haben grundsätzlich zwei Autoren
Foto: photocase.com

Hörempfehlung für ein Interview aus dem Hause Deutschlandradio Kultur. Der Sender fasst das heute Vormittag gesendete Gespräch mit Burkhart Kroeber mit folgenden Worten zusammen:

Zwei Jahre lang arbeitete Barbara Kleiner daran, die „Bekenntnisse eines Italieners“ von Ippolito Nievo ins Deutsche zu übersetzen. Für dieses Werk wurde sie jetzt im Europäischen Übersetzer-Kollegium Straelen geehrt. Barbara Kleiner bekam den mit 25.000 Euro dotierten Preis der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen. Burkhart Kroeber, der deutsche Übersetzer Umberto Ecos, erinnerte in diesem Zusammenhang im Deutschlandradio Kultur an die schlechte Bezahlung literarischer Übersetzungen. So habe die Preisträgerin ausgerechnet, dass sie während ihrer Arbeit an den „Bekenntnissen eines Italieners“ etwa 600 Euro im Monat verdiente.

Das Interview zum Nachhören:
Update I – 16:55 Uhr: Schade, der unter diesem Link im Archiv von DLR angebotene Verweis auf die mp3-Datei funktioniert momentan nicht mehr. Ich werde berichten, wenn es den Beitrag wieder zu hören gibt.
Update II – 18:55 Uhr: Jetzt geht es wieder. Bitte:
http://ondemand-mp3.dradio.de/podcast/2007/06/20/dkultur_200706201109.mp3

Und wieder die gleiche Geschichte: Erfreuliches und Betrübliches aus dem Bereich der deutschsprachigen Literaturübersetzung: Das Erfreuliche: der Preis für Barbara Kleiner. Das Betrübliche: der Lohn, der in Deutschland für die Übertragung von Literatur aus einer fremden Sprache in die unsrige bezahlt wird, damit wir diese Bücher lesen können.

Der Prozess der Literarischen Übersetzung wird von Burkhart Kroeber wieder einmal trefflich beschrieben. In dem Interview (11 Minuten, die sich lohnen angehört zu werden!) umreißt er sehr schön, was es bedeutet, einen Text von einer Sprache in die andere zu transferieren. Der Moderator zitiert auch seinen wichtigen Satz:

Übersetzte Bücher haben grundsätzlich zwei Autoren.

Außerdem gibt es wieder eine gelungene Stellungnahme meines Kollegen zur beschämend niedrigen Bezahlung dieser anspruchsvollen Textarbeit. Wann werden die Verlage handeln und endlich angemessene Löhne bezahlen? Der momentane Status der Bezahlung im Bereich literarische Übersetzung lässt jedenfalls die aktuelle Mindestlohndebatte geradezu lächerlich wirken!

Literatur, Radio, Übersetzen

Enrique Dans: Geteilte Aufmerksamkeit

Was symbolisiert die Zeit besser als ein Uhrwerk?
Foto: xtrapink

Enrique Dans hat auf Libertad Digital einen ganz hervorragenden Artikel über das Phänomen der geteilten Aufmerksamkeit veröffentlicht. Wir alle sehen uns immer stärker einem ständig wachsenden Informationsfluss gegenüber, wollen alles aufnehmen, müssen zwangsweise selektieren und ertappen uns doch dabei, wichtige Themen nur an der Oberfläche begleiten zu können. Kurzum: «Zu viel anzuschauen in zu wenig Zeit».

So lautet auch der Titel meiner Übersetzung des Artikels «Demasiado que ver y muy poco tiempo» zu diesem Thema. Ich habe Enrique gebeten, diesen wichtigen Text, der vor ein paar Tagen auf Libertad Digital erschienen ist, ins Deutsche übersetzen zu dürfen und ihn hier zu präsentieren. Er hat zugestimmt und ich habe mich gleich an die Arbeit gemacht.

Obwohl ich mir natürlich alle Mühe gegeben habe, diesen Artikel korrekt und unter weitestgehender Wahrung des lesenswerten Stils des spanischen Informationsexperten zu übersetzen (schließlich ist das mein Beruf), empfehle ich denen, die Spanisch können, ausdrücklich die Lektüre des spanischen Originals. Allen anderen lege ich die deutsche Übersetzung ans Herz, die gerne auch hier als PDF (2 S., 49 KB) heruntergeladen werden kann.

Ein Zitat zur Einstimmung auf den interessanten Text:

In Blogs und Zeitungen wird jeder Artikel entweder in vergleichbarer Zeit gelesen oder durch schnelles Überfliegen quergelesen, um den Inhalt gerade soweit zu erfassen, dass man mitbekommt „um was es geht“. Auf meiner Website geben Besucher oft Kommentare ab, die deutlich zeigen, dass sie den Text nicht vollständig gelesen haben, dass sie einen schnellen, oberflächlichen Blick auf den Text geworfen haben, ohne den Text in seiner Gänze zu erfassen.

Der komplette Text auf spanisch bei Libertad Digital oder hier im Blog nach dem Klick auf (Mehr…) …

Artikel, Bluesky, Informationskompetenz, Internet, Spanisch

arte-Thema ‚Wir werden alle überwacht!‘

Wir werden alle überwacht! - Themanabend auf arte Denkt dran:
Wir werden alle überwacht!
Auch heute Abend während des gleichnamigen Themenabends auf arte von 20:45-22:45 Uhr.

Überwachungskameras, Biometrie, unter der Haut eingepflanzte RFID-Mikrochips… George Orwells Zukunftsvisionen sind längst Wirklichkeit geworden. Und nach dem 11. September ist die Bereitschaft der Menschen, im Namen der Sicherheit Beschneidungen ihrer Freiheit hinzunehmen, noch gewachsen.
[…] Jede der neuen Technologien mag für sich gesehen beherrschbar erscheinen, doch wie wird die Gesellschaft in 10 oder 15 Jahren aussehen, wenn all diese Systeme geballt zum Einsatz kommen?

Dossier zum Themenabend hier, Trailer da. Kann ich zwar nicht live sehen (da ich eh überwacht werde, kann ich euch auch gleich sagen, dass ich beim Badmintonspielen sein werde). Ich schau mir die Aufzeichnung aber garantiert an. Wer den Eintrag zu spät liest, den bestraft nicht das Leben, sondern die oder der hat die Chance, das Ganze morgen, am 20.06.07, in der Wiederholung um 14:40 Uhr zu sehen.

Politik, TV

KochDichTürkisch: Gelebte KüchenKultur


Direktlink Sevenload

Orhan Tançgil stellt türkische Kochrezepte vor, erläutert dazu den kulturellen Hintergrund der Gerichte und stellt die passenden türkischen Bezeichnungen vor. Klasse Idee und auch interessant, wenn man nicht vorhat türkisch zu lernen, sich aber für die Küche und Kultur des Landes interessiert. In obigem Film ist die Zubereitung eines typischen, leicht nachzukochenden türkischen Gerichtes zu sehen: Tavuklu Pilav – Hähnchen mit Reis. Sehr lecker, macht Lust aufs Nachkochen.

Auch interessant, der kurze Film, der zeigt, wie türkischer Tee (Çay) zubereitet wird: «Çay – türkischer Tee». Dort kann man auch lernen, das man auf Türkisch sagt «Der Esel tritt aus!», wenn der Tee zu stark ist.

Das zugehörige Blog: «KochDichTürkisch». Wie Mike bei seiner Vorstellung des neuen sevenload-Kochkanals schreibt, kann man Oro auch über sein sevenload-Profil kontaktieren und Wünsche zur Vorstellung türkischer Rezepte äußern, die das Team von KochDichTürkisch dann mit etwas Glück vorstellt. Vielleicht wart ihr ja mal beim Türken essen und würdet ein bestimmtes Gericht gerne nachkochen?

Einen Hobbykoch im Wedding könnte dieses interkulturelle Videoprojekt zur Bereicherung der nachbarschaftlichen Verbundenheit in seinem Sozialpalast interessieren: Herr Exit, vielleicht wollen Sie ja mal Ihre Nachbarn im Wedding von Ihren türkischen Kochkünsten überzeugen? Wo Sie die Zutaten bekommen, wissen Sie ja schon ;-).

Rezepte, Video

Grimme-Online-Award voraus in die Zukunft?

Die Grimme-Online-Awards werden in der Zukunft vergeben (20.06.2007) stehen aber heute (18.06.2007) schon auf ihrer Website. Eine Farce!
[via Stefan Niggemeier (Grimme-Online-Award-Gewinner!)]

Update I – 19.06.2007, 9:45 Uhr: Heute Nacht wurde die Seite zwar wieder vom Netz genommen, aber die Screenshots bei Stefan Niggemeier und etlichen Anderen belegen ja die Zufrühveröffentlichung. Das Kind ist in den virtuellen Brunnen gefallen. Die Hintergründe, warum es dort schon im Vorfeld dieser peinlichen Vorveröffentlichungspanne lag, erläutert ganz gut der Artikel «Gewinner bekannt: Debakel um Grimme Online Award» im Medienmagazin DWDL.de.

Update II – 12.45 Uhr: Das Grimme-Institut hat heute morgen um 11 Uhr mit einer Presseerklärung auf die Panne reagiert und zieht die Offizielle Presseerklärung zu den Preisträgern 2007 vor. [via politik-digital.de]

Internet

Tilbert Stegmann: Wer gehört zur katalanischen Kultur?

Der Katalanist Prof. Tilbert Stegmann (Uni Frankfurt), den ich letztes Jahr auf dem Katalanistentag in Tübingen als netten und gut informierten Menschen kennengelernt habe, äußert sich heute im Interview auf Deutschlandradio Kultur zur Buchmesse-Absage der Spanisch schreibenden Schriftsteller. Die Frankfurter Buchmesse widmet sich in diesem Jahr der katalanischen Kultur. Stegmann unterstellt den Absagenden gute Motive (im Sinne von „den katalanischen Kollegen das Feld überlassen“), aber natürlich weiß auch er, welch heftige Diskussionen in Katalonien geführt wurden, seit am 24. Februar 2005 die Direktion der Frankfurter Buchmesse entschieden hatte, im Jahr 2007 die katalanische Kultur als Ehrengast einzuladen. Alles dreht sich um die Frage, ob zweisprachig (spanisch und katalanisch) oder nur katalanisch publizierende Autoren zur katalanischen Kultur gehören.

Der Text zum Interview: «Stegmann: Konflikt nicht künstlich hochspielen»
Das Interview anhören (7min 45sec): http://ondemand-mp3.dradio.de/podcast/2007/06/18/dkultur_200706180913.mp3

Ich möchte mich an der Diskussion, ob zur katalanischen Kultur auch die auf Spanisch schreibenden Schriftsteller gehören, nicht mehr weiter beteiligen. Für mich gehören sie eindeutig dazu, aber nun werden eben nur die auf Katalanisch schreibenden Autorinnen und Autoren in Frankfurt präsentiert.

Ein paar Links zum Thema:

Literatur, Radio, Spanisch

Bloomsday ohne Hans Wollschläger

einseitig.info - Nachruf Hans WollschlägerDer 16. Juni ist Bloomsday, der Tag an dem „Ulysses“ von James Joyce spielt. Vier Wochen zuvor, am 19. Mai 2007, ist der deutsche Ulysses-Übersetzer und Schriftsteller Hans Wollschläger gestorben. Ein passender Tag um einen weiteren Nachruf auf ihn zu veröffentlichen. Matthias Bickenbach schreibt auf Einseitig.Info zum Tode von Hans Wollschläger:

Er war keiner, der Zeitgeschichte mitschrieb oder auf literarische Moden surfte. Hans Wollschläger hat wenig mit „Gegenwartsliteratur“ zu tun. Sein Werk umfasst ebenfalls Fragmente, Bücher zu und über höchst unterschiedliche Stoffe. So stehen Mann und Werk wie ein radikaler Gegenentwurf zu dem da, was heute unter Literatur läuft. Hans Wollschläger schrieb anders, war und dachte anders, als die herrschende Meinung, als die Öffentlichkeit, der Literaturbetrieb.

Matthias Bickenbach: «Zum Tode von Hans Wollschläger oder Literatur²»

Alle bisher online zugänglichen Nachrufe stellt Giesbert Damaschke laufend aktualisiert auf ASml-News zusammen.

Artikel, Literatur, Übersetzen
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