Doku von Gabriele Denecke: Bad Saarow

Bad SaarowBad Saarow
Gestern lief auf phoenix ein wunderschöner und sehr interessanter Dokumentarfilm von Gabriele Denecke über Bad Saarow, den Kurort mit Moorbad am Scharmützelsee, 70 Kilometer südöstlich von Berlin.

Bad Saarow – Künstlerkolonie und Kurort am Scharmützelsee. Hier am Märkischen Meer, wie Fontane ihn nannte, gab sich die Prominenz ein Stelldichein. Ein kleiner, aber feingeistiger Wald- und Wasservorort der Weltstadt Berlin. Max Schmeling, der hier ein Landhaus hatte, saß seinem Nachbarn, dem Bildhauer Josef Thorak, Modell – NS-Körperkult in Bronze. […] Während deutsche Truppen Krieg in aller Welt führten, ging auf dem Scharmützelsee ein Ozeandampfer unter: Die Titanic versank für die Ufa im Süßwasser.

Der Film beeindruckt durch eine außerordentlich gute Kameraarbeit und intelligent eingebaute Interviews, zum Beispiel auch mit dem Drehbuch-Autoren und Regisseur Wolfgang Kohlhaase (mit dem Gabriele Denecke auch schon oft zusammengearbeitet hat und der das Buch zum zauberhaften «Sommer vorm Balkon» von Andreas Dresen geschrieben hat).

Der ursprünglich für den RBB produzierte Film (Erstausstrahlung 08.12.2005) wird noch zweimal auf phoenix wiederholt. Meine unbedingte TV-Empfehlung sollte euch zum Notieren einer der beiden Termine (und – claro – zum Anschauen des Films) bewegen:
Mi, 23.08.06, 08.15-09:00 Uhr oder Do, 24.08.06, 18.30-19:15 Uhr
Ihr werdet es nicht bereuen und ansonsten schriebt ihr einfach hier, warum euch der Film nicht gefallen hat, und ich verliere meine Glaubwürdigkeit für alle Zeiten 😉

TV

RSS-Pizzaservice der NHMCCD-Library

RSS-Tutorial als Pizza-Service
Nettes Beispiel, wie Bibliotheken in USA ihren Nutzern den RSS-Service schmackhaft machen: Luke Rosenberger, ein Bibliothekar der NHMCCD-Library (Bibliotheken lieben Abkürzungen!), vergleicht RSS mit einem Pizzaservice.
Er zeigt sehr anschaulich, was man mit RSS alles anfangen kann und wie die Bibliothek ihre Nutzer mit diesem Service – zum Beispiel bei Online-Journalen und Datenbankrecherchen – unterstützt: ein vergnügliches und gleichzeitig fachkenntnisreiches Tutorial: «Hot! Fresh! Delivered to You!».

[via Library Stuff]

Informationskompetenz, Internet, Literatur

Die lange Reise des ‚El Koala‘

Der Andalusier Jesús Rodríguez, alias El Koala, wurde den Lesern von «Text & Blog» mit seinem Lied «Opá, yo voy hacer un corral» bereits im April im Artikel «European Summer Hit Contest 2006» als zukünftiger spanischer Sommerhit vorgestellt. Der Song, der innerhalb von 10 Tagen eine Million mal im Netz heruntergeladen wurde, ist ein einzigartiges Beispiel für die Möglichkeiten der Selbstvermarktung («Broadcast yourself»), die Künstler heute haben.
Dass dies nicht ohne professionellen Hintergrund geht, und nur im Zusammenspiel mit den traditionellen Medien, hat die Geschichte von El Koala ja gezeigt. Und auch, dass so etwas im Normalfall nicht von heute auf morgen passiert.

El Koala wurde heute in der spanischen Tageszeitung El País mit einem Artikel geadelt: «El largo viaje de El Koala»:

Una canción del verano ilustra cómo conviven la individualidad y las reglas del juego en la cultura.
Zu deutsch: «Ein Sommerhit verdeutlicht das Zusammenspiel von Individualität und den Spielregeln der Kultur.»

Artikel, Internet, Musik, Spanisch, Video

Videogruß an Rob Vegas von der Mindtime Show

Direktlink auf dieses Video bei sevenload

Ein kurzer Videogruß von mir an Rob Vegas, den sympathischen Showmaster, der hier im Blog ab und an das Licht aus macht (so wie ich das auch bei ihm im Mindtime-Blog mache).
Rob Vegas hat gestern abend zur Samstag-Abend-Primetime um 20:15 Uhr wieder seine immer beliebter werdende Mindtime Show online gestellt. In Folge 8 hat er sich wieder ein ganz besonderes Special ausgedacht: den «Rob Shop», die ganz private Persiflage der unsäglichen Homeshopping-Kanäle. Die vorgestellten „Produkte“ können bis zum 26. August auf ebay ersteigert werden.
Da ich es verpasst habe eine Sendelizenz (OMTS) zu beantragen, steht es mir nicht zu, die Show auch hier zu zeigen, doch gerne verweise ich auf die Originalausstrahlung auf Mindtime. Und das Gute an der Netzprimetime: wer den 20:15 Uhr-Termin am Samstagabend verpasst hat, kann die Show auch nachträglich noch sehen.
Eines der Produkte, den Venus Vibrance, kann man in seinem Kultstatus erst richtig einordnen, wenn man die legendäre 5. Mindtime Show gesehen hat, in der Rob Vegas in einer Bielefelder Waschstrasse einen sehr speziellen Produkttest vorführt.

Video

Mit xFruits den RSS-Service verbessern

xFruits

xFruits: Was man nicht alles mit RSS anstellen kann: Zum Beispiel die letzten 10 Blogeinträge als pdf zum Download anbieten. Ab sofort ist dies auch ein neuer Service auf «Text & Blog», der Link findet sich stets ganz unten rechts in der Sektion «meta», da wo die vielen bunten Knöbbe sind ;-), findet sich auch dieser:
Die letzten 10 Einträge von 'Text & Blog' als pdf speichern
Vorsicht: beim Draufklicken wird ein pdf heruntergeladen. Bei meinen aktuellen 10 Beiträgen (wie immer auf «Text & Blog» mit vielen Bildern) sind es 8 DIN-A4-Seiten mit gut komprimierten 221 kb). Sollte der Download nicht funktionieren, kann es damit zusammenhängen, dass euer Browser nicht korrekt mit pdf-Verknüpfungen umgeht. Schnelle Abhilfe: Klick mit rechter Maustaste und «Ziel speichern unter…» wählen. Und danach dem Browser sagen, wie er mit pdf’s umgehen soll.
Zum Thema pdf gibt es übrigens für Firefox die sinnvolle Erweiterung «PDF Download», die einen bei Klick auf pdf-Links fragt, was man mit dem Dokument machen möchte. (Hilft bei nicht gekennzeichneten pdf-Links vor ungewolltem Download).
Zurück zu xFruits: Wem mein Design nicht gefällt, der kann meine Site auch per «RSS To Web» in grasgrün bewundern, verzichtet dann aber auf die wunderbaren Kommentare der «Text & Blog»-Leser und -Leserinnen ;-). Man kann auch mehrere Feeds zu einem bündeln, seht und lest selbst, was man mit xFruits alles anstellen kann.
xFruits ist so richtig schön web 2.0, ist selbstverständlich noch beta, hat natürlich auch ein Blog und wartet in englischer, französischer, spanischer und japanischer Sprachversion auf weitere Betatester.
[via Micro Persuasion]

Internet

NZZ-Folio öffnet sein Archiv

NZZ Folio

NZZ Folio, die monatlich erscheinende Zeitschrift der NZZ öffnet ihr Archiv, anläßlich ihres 15. Geburtstages (sie ist damit so alt wie das www).
Noch sind nicht alle Hefte online, aber man arbeitet an der Komplettierung der zurückliegenden Jahrgänge. Es gibt eine Suchmaske und die Möglichkeit einzelne Hefte zu bestellen. Mögen viele Bestellungen getätigt werden, damit man in Zürich sieht, dass es sich lohnt, sich nicht mit seinem Content zu verstecken, sondern diesen preis zu geben und so auch dafür belohnt zu werden.

Vorstellung des aktuellen Folio-Heftes (08/2006) zum Thema «Lügen» auf Charming Quark: «Pseudologia phantastica». Das hört sich sehr interessant an, und ich habe es mir gleich mal bestellt 😉

[via Recherchen Blog]

Internet, Literatur

Spanische Krimis auf arte und auf Text & Blog

arte: Tatort MittelmeerAlicia Giménez Bartlett
In seiner dreiteiligen Serie zum Krimi im Mittelmeerraum kommt arte heute auf der Iberischen Halbinsel an und stabreimt: «Tödliche Tapas» (arte 22:15 Uhr – 00:50 Uhr). Im Mittelpunkt steht Manuel Vázquez Montalbáns kochender Kriminalist ( 😉 ) Pepe Carvalho.

Schriftsteller, Journalist, Dichter, Essayist und Gastronom… Manuel Vázquez Montalbán ist in der Küche wie am Schreibtisch ein Multitalent. Er spielt mit diversen literarischen Genres wie er mit den Rezepten seiner katalanischen Heimat experimentiert. Geboren 1939 in Barcelona, in dem sozial marginalen Barrio Chino, dem chinesischen Viertel, schien ihm kein anderes Schicksal vorbestimmt als das eines Verlierers. Doch er selbst, ebenso wie seine im selben Viertel geborenen Schriftstellerkollegen Maruja Torres und Terenci Moix, wollten es anders.

Letzte Woche war ja auf arte Italien dran: den Faden von Italien nach Spanien knüpft dabei der Camilleri-Kommissar Montalbano, dessen Name eine Reminiszenz an den leider viel zu früh verstorbenen Schriftsteller Manuel Vázquez Montalbán ist. Die Italien-Doku «Mord und Pasta» (kein Stabreim, aber auch ein schöner Titel!) schlummert noch ungesehen auf meinem Festplattenreceiver.

Ich empfehle ja immer gern die spanische Krimiautorin Alicia Giménez Bartlett, die ich vor drei Jahren schon im «Hispanistischen Literaturcafé» bei Prof. Neuschäfer an meiner Heimatuni Saarbrücken vorgestellt habe. Alicias Pepe Carvalho heißt Petra Delicado, kocht nicht, geht aber auch in Barcelona auf Täterjagd. Sie bringt eine psychologische Variante in die Kriminalistik ein, hat es als junge Chefin aber mit einem alten, noch in der Franco-Zeit verhafteten, Asissten zu tun, der natürlich gleich mal davon ausgeht, dass eine Frau als Kriminalistin scheitern muß. Aus anfänglichem Haß und gegenseitiger Abneigung wird ein liebevolles, eigenwilliges Gespann, das den Krimis von Alicia den besonderen Reiz verleiht. Durch die Brigitte-Rezensionen ist Alicia mittlerweile in Deutschland erfolgreicher als in Spanien. Ihre deutsche Übersetzerin ist meine Kollegin Sybille Martin. Zum Einstieg empfiehlt sich natürlich der erste Fall von Petra Delicado: Gefährliche Riten oder im spanischen Original Ritos de muerte.

Literatur, Spanisch, TV

Parteiübergreifender Fotoeinsatz

Bildung statt Schulsterben (CDU)Bildung und Gerechtigkeit (SPD)

Die einen (CDU) sagen: «Bildung statt Schulsterben», die anderen (SPD) sagen: «Bildung und Gerechtigkeit» und beide nutzen dieses Foto des Fotografen René Schulte alias typowerk aus der Fotocommunity Photocase.com (wo Fotos zur kostenlosen Weiterverwendung angeboten werden).
Irgendwie erinnert mich die parteiübergreifende Liebe zum gleichen Bild – und was sie daraus machen – an den genialen Loriot-Sketch «Das Wahlkampf Interview», wo Loriot in bewährter Doppelrolle als SPD- und als CDU-Vertreter dem Wahlvolk die Phrasen nur so um die Ohren haut.
«Bildung statt Schulsterben» hin, «Bildung und Gerechtigkeit» her, das unbephraste Foto von typowerk mit dem schönen Titel «Lesen, lesen, lesen» ist klasse:
Lesen, lesen, lesen (typowerk)

Update 20.08.06, 11:15 Uhr: Wie ich gerade dem Kommentar von typowerk auf seiner photocase-Site entnehme, hat der NDR mittlerweile den Vorfall auch in einen TV-Bericht über den Wahlkampf in MVP mitaufgenommen.
[via MVweblog]

Foto, Politik
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