Journalismus von morgen – Die virtuelle Feder

Amerikanische Tageszeitungen setzen auf Programme wie 'Chartbeat'

Sehenswerte Doku von Pierre-Olivier François über die Zukunft des Journalismus.

Update 8.9.2014: Da der Film in der ARTE-Mediathek leider nicht mehr zur Verfügung steht, hier eine auf YouTube befreite Version der Doku:

http://youtu.be/nxH077wRCuI

Stirbt die Tageszeitung bald aus? Seit etwa 20 Jahren bedroht die digitale Revolution die Papierwelt. Das Business-Modell der Printpresse hat den Boden unter den Füßen verloren. In der Dokumentation erleben die zwei Medienexperten Philippe Kieffer und Marie-Eve Chamard vor Ort, wie führende Verlage, Chefredakteure, Journalisten und Leser darauf reagieren.

TV, Video

600 Leben – Gemeinsam Suizide verhindern

600 Leben

Die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen zwischen 10 und 24 Jahren ist die Selbsttötung. Jedes Jahr sterben allein in Deutschland 600 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren durch Suizid. 10.000 Menschen sind es insgesamt. Das heißt, es sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Drogen und HIV/Aids zusammen. Jeder einzelne davon ist ein Mensch zu viel, der zu früh geht. Deshalb finde ich es gut, dass es am 10. September in Berlin die Aktion 600 Leben gibt. Hier ein Trailer zur Aktion:

Allgemeines

Nein zur Seilbahn

Nein zur Seilbahn

Update 27.8.2014: Erleichterung über die kluge Entscheidung in HH-Mitte: Keine Seilbahn für Hamburg.

Sollte jemand in Hamburg-Mitte noch gar nicht mitbekommen haben, dass er dem Musicalbetreiber, der Hamburg eine Seilbahn spendieren will, auf den Leim geht, wenn er morgen mit Ja stimmt, empfehle ich die Lektüre dieses Stern-Artikels:

Das ist kein Geschenk an die Stadt, sondern eiskaltes Business. Ein Lehrstück darüber, wie Investoren sich Stadtentwicklung kaufen.

[…]

Schlimm, wenn die Seilbahn kommt. Fatal, wenn sich das Modell des eingekauften Bürgerentscheids durchsetzt. Firmen mit unsinnigen Veränderungswünschen oder Geschäftsideen könnten sich künftig mit ihrem großen Werbebudget schlichtweg den Stimmenrückhalt aus der Bevölkerung kaufen. Nicht die Meinung des Volkes oder betroffener Bürger wäre entscheidend, sondern die größtmögliche Mobilisierung der Schwarmintelligenz. Dann wäre ein Mechanismus wie der Bürgerentscheid, der Menschen eine Mitbestimmung einräumt, zu einem Profit-Vehikel verkommen, um wirtschaftliche Interessen durchzudrücken.

In Hamburg scheint das System erfolgreich zu sein: Gut informierte Kreise gehen inzwischen stark von einem Sieg der Seilbahnbauer aus. Der Bürgerentscheid endet am 24. August.

Weiter im Stern: «Seilbahn in Hamburg Geschenkt ist noch zu teuer».

Als liebe Hamburgerinnen und Hamburger in Mitte, die ihr noch nicht abgestimmt habt: morgen bitte nein sagen. Danke.

Foto: „Port hamburg panorama“ von Alexander Blum (CC BY 3.0)

Hamburg, Politik

Die Hashtagtaste

Tweet der Woche Das Zeichen # hat ganz unterschiedliche Namen. Die einen nennen es Doppelkreuz, andere sagen Nummernzeichen dazu, von manchen wird es wiederum Raute genannt – obwohl ich bei letzterer Bezeichnung eher den Hamburger Vorortverein an der Müllverbrennungsanlage assoziiere. Wie wir es auch nennen, wir alle benutzen es beim Twittern, um einen Hashtag einzuleiten. Das kleine, mächtige Zeichen mit den vielen Namen hat aber auch eine Vorgeschichte. Was der zwölfjährigen Cousine von @verbuchstabiert wohl noch erläutert werden muss. Klarer Tweet der Woche:

https://twitter.com/verbuchstabiert/status/501002677313363968

Hier geht’s zu den vergangenen Tweets der Woche.

Bluesky, Literatur

Ferdinand von Schirach: Der Anwalt und die Sprache

Ferdinand von Schirach

Am Sonntag-Morgen hab ich wieder mal meine Lieblingssendung im Radio gehört: Spreeblick auf Flux.fm (die kommt immer sonntags von 10 bis 12 Uhr). Dieses Mal hatte Johnny Haeusler, der morgen übrigens 50 wird, in seiner Interview-Sendung den Anwalt und Schriftsteller Ferdinand von Schirach zu Gast:

Mit seinen Erzählbänden – neben “Verbrechen” auch “Schuld” – hat Ferdinand von Schirach es geschafft, zu einem der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller zu werden. Auch international werden seine Bücher zu Bestsellern. Von der britische Tageszeitung Independent bis zur New York Times gibt es positive Kritiken und Preise. Die ersten Geschichten werden verfilmt. Von Schirach schreibt weiter sowohl Bücher, als auch Essays für den Spiegel. Ferdinand von Schirach lebt und arbeitet als Strafverteidiger und Schriftsteller in Berlin.

Ich hatte zwar zuvor schon viel von ihm gehört («Verbrechen und andere Kleinigkeiten»), hatte von Schirach aber noch nie sprechen gehört. Und von Anfang an zog mich diese Stimme und das, was sie sagte, in ihren Bann. Und ich dachte mir, wenn der Mensch so schreibt wie er spricht, muss es in der Tat eine wahre Freude sein, ihn zu lesen. Gleich am Montag Morgen hab ich mir in der Stabi «Verbrechen» ausgeliehen, und ich wurde nicht enttäuscht.

Die Sendung von Sonntag kann, wie immer ohne Musik, nachgehört werden:

Literatur, Radio

Breaking Bad & Co: TV-Serien philosophisch betrachtet

breakingbad-illustrated

Gut gemachte, qualitätsvolle TV-Serien erreichen mittlerweile eine beeindruckende mediale und wissenschaftliche Aufmerksamkeit. Mit großem Interesse habe ich in den vergangenen Wochen die Beiträge auf Deutschlandradio Kultur zum Thema TV-Serien verfolgt, die sonntags von 13:05 – 14:00 Uhr im Philosophiemagazin «Sein und Streit» gesendet wurden. Die heutige Folge möchte ich euch zum nachhören empfehlen, weil quasi Bilanz gezogen wird. In einem 30-minutigen Interview mit der Medienphilosophin Prof. Dr. Christiane Voss (Bauhaus-Universität Weimar) werden drei Serien nochmals kurz vorgestellt und es wird versucht, den Erfolg der Serien philosophisch einzuordnen:

Literatur, Radio, TV

Pareidolia – eine eigene Welt auf Twitter

Tweet der Woche Wisst ihr, was Pareidolie ist? Nein? Ich wusste es bis gestern auch nicht. Darauf gestoßen bin ich bei der Recherche nach dem Hashtag #pareidoliaproject. In der Wikipedia lernen wir:

Pareidolie … bezeichnet das Phänomen, in Dingen und Mustern vermeintliche Gesichter und vertraute Wesen oder Gegenstände zu erkennen.

Statt Tweet der Woche müsste es in dieser Woche eigentlich heißen Hashtag der Woche, denn durch den Tweet von @HerrGruenkocht, den ich hier vorstelle, hat sich mir ein Hashtag – und damit wieder mal eine ganz eigene Welt auf Twitter – erschlossen, aus deren Betrachtung ich mich kaum noch lösen kann, so tolle Entdeckungen sind da zu machen:

Da Herr Grün nicht nur twittert sondern kocht, wie der Name schon sagt, hat er mit seinem pfiffigen Gericht «Kleine Semmelknödel mit Orangen-Pfeffersauce» gleich mal eine 1A-Vorlage für die Twittergattung #pareidoliaproject geliefert:

Hier geht’s zu den vergangenen Tweets der Woche.

Bluesky, Literatur
Buchseite 103 von 605
1 101 102 103 104 105 605