TV

Katze im Sack

Katze im Sack «Katze im Sack» von Jungfilmer Florian Schwarz ist für mich einer der ungewöhnlichsten und besten deutschen Filme der letzten Jahre. Heute Abend im TV zu sehen (Debüt im Ersten, ARD, 22:45-00:15 Uhr). Wer ihn verpasst, ist selbst dran Schuld. Ein Liebesfilm für Leute die keine Liebesfilme mögen. Musik u.a. von Zweiraumwohung und grandios gespielt von Jule Böwe und Christoph Bach. Aus dem Inhalt:

Als die Kellnerin Doris zurück in ihr Zugabteil kommt, sitzt dort auf einmal Karl – und stört. Der smarte Draufgänger platzt nicht nur in ihr Abteil und später in ihre Karaokebar, sondern auch in ihre seltsame, voyeuristische Affäre mit dem alternden Sicherheitsfachmann Brockmann. Denn als Doris in Leipzig aussteigt, entscheidet sich Karl spontan ihr zu folgen. Obwohl aneinander interessiert, bleiben Karl und Doris gefangen in ihren unnahbaren Rollen und keiner lässt die Katze aus dem Sack.

Christoph Bach in 'Katze im Sack' Hab den Film 2005 auf dem Ophüls-Festival im Kino gesehen («Gute Entscheidungen beim Ophüls-Festival»), wo er nicht nur das Publikum begeisterte, sondern auch den Drehbuchpreis gewann, und ich freue mich heute Abend auf ein Wiedersehen auf dem Bildschirm.

Kino, Ophüls, TV

ttt – Tatbestand Soziologie und anderes

Den an Kultur interessierten Lesern von Text & Blog brauche ich ja nicht zu erzählen, dass Titel Thesen Temperamente eine gute Kultursendung ist. Aber manchmal lohnt es sich ja darauf hinzuweisen, wenn besonders interessante Themen anstehen, wie etwa heute:

ttt befasst sich in dem Beitrag «Tatbestand Soziologie» mit dem vor zwei Wochen auch hier im Blog geschilderten Fall des Wissenschaftlers der Humboldt Uni Berlin, der unter Besorgnis erregenden Umständen unter Terrorismusverdacht festgenommen wurde. Siehe hierzu auch meinen Artikel «Forscher auf Verdacht in Untersuchungshaft».

Und alle Hamburgerinnen und Hamburger, die mit der Idee spielen, am 19. September 2007 auf die Lesung von Nicholas Shakespeare im Hamburger Literaturhaus zu gehen, dürften sich für den Beitrag «Paradies am Ende der Welt» interessieren, der den neuen Roman „Sturm“ des Autors aus Tasmanien behandelt, in dem dieser das Leben in einer paradiesischen Landschaft schildert.

Wem das noch nicht genügt,den lockt ttt mit einem Film über Paul Pott (den klassiksingenden Handy-Verkäufer, über die bezaubernde Jasmina Tabertabai, die zu ihren persischen Wurzeln zurückkehrt und über den litauischen Maler Samuel Bak, der als neunjähriges Kind im Ghetto von Wilna seine erste Kunst-Ausstellung hatte.

Hamburg, Literatur, Politik, TV

Digital-TV berichtet über Bundesliga-TV

Bundesliga-TV Was denkt man sich eigentlich bei Digital-TV dabei, über einen Sender, der frei im Internet empfangbar ist, und der für Hardcore-Fußball-Fans auch unter der Woche über die Bundesliga informiert, zu berichten, ohne dem interessierten Leser dieser Meldung die Webadresse des Senders anzugeben?

Der kostenlose Internet-TV-Sender „Bundesliga-TV“ berichtet vom Training, zeigt Interviews mit Spielern und die vollständigen Pressekonferenzen der Vereine.

Die von Digital-TV versäumte Linkangabe sei hiermit nachgeliefert: Der Sender Bundesliga-TV ist im Netz zu sehen unter bundesliga-tv.com.

Ich schätze den News-Service von Digital-TV ansonsten sehr, weil er schnell und kompetent über Entwicklungen vor allem im Satelliten-TV berichtet (und mir u.a. auch wertvolle Dienste zum Aktuellhalten meiner Seite über Sat-TV leistet). Aber manchmal muss man sich doch fragen, wo die Praxistauglichkeit mancher Online-Medien endet und die Verar…ung der Leser beginnt?

Fußball, Internet, TV, Video

Energiemonopole: Die Politik ist gefordert

Deutschlandkarte der Regelzonen der deutschen Übertragungsnetzbetreiber
Graphik: Wikipedia

Die deutschen Energieversorger haben sich, wie auf dieser Karte gut zu sehen ist, ihr Terrain durch Aufteilung der Übertragungsnetze gut aufgeteilt. Wie sehr, neben uns Bürgern, die wir das mit uns machen lassen, die Politik Schuld an dieser Entwicklung ist, die eben nichts für die Verbraucher, aber sehr wohl Einiges für die Anbieter von Energie geleistet hat, zeigt auf fassungslos machende Art der Bericht von Steffen Judzikowski und Hans Koberstein im Magazin Frontal21: «Im Würgegriff der Energiekonzerne».

Energiekonzerne erzielen seit Jahren Spitzengewinne. RWE zum Beispiel konnte seinen Börsenkurs von 2003 bis heute verdreifachen. Gleichzeitig steigen die Strom- und Gaspreise in astronomische Höhen.

Rob hat gestern Abend auf Rob Log, (das by the way über solch wertvolle Hinweise hinaus stets lesenswert ist), auf den Beitrag aufmerksam gemacht. Rob fordert vollkommen zu Recht:

Netze und Erzeugung müssen getrennt werden!

Ich habe mir die nächtliche Aufzeichnung der Wiederholung von Frontal21 heute morgen angeschaut und kann nur jeder und jedem empfehlen, sich das Video in der Mediathek des ZDF anzusehen (die gar nicht so verschnarcht sind, wie der Ruf, der dem Sender oft zu unrecht anhaftet. In der ZDF-Mediathek kann man eine Fülle von Programmen sehen, die man vielleicht verpasst hat und auf die einen andere nach Ausstrahlung hinweisen.)

Die Damen und Herren aus der Politik darf man freundlichst darauf hinweisen, dass spätestens zwischen dem 23.8. und dem 18.10.2009 die nächsten Bundestagswahlen stattfinden werden. Ich werde niemandem meine Stimme geben, der mir nicht glaubhaft erklären kann, wieso gegen diese monopolhaften Entwicklungen im Energiesektor nichts im Sinne eines vernünftigen Verbraucherschutzes unternommen wurde.

Links zum Thema (man beachte auch die sehr gute Zusammenstellung «Externe Links» auf der Frontal21-Seite unten rechts):
– Wikipedia-Artikel Energieversorgungsunternehmen
– Verbraucherzentrale: Stromwechsel-Informationen
[via Rob Log]

Politik, TV, Video

Hurricane Festival 2007: Doku auf arte


Placebo live@Hurricane: Bitter EndHurricane – 300 Madness Videoclip

Heute Abend (2.8.07) um 23:50 Uhr und morgen Nacht (3./4.8.07) um 3:00 Uhr in der Wiederholung zeigt arte eine Dokumentation über das Hurricane Festival 2007 in der Erstausstrahlung:

Das HURRICANE Festival am Rande der Kleinstadt Scheeßel gehört zu den angesagtesten Festivals in Deutschland. Jahr für Jahr versammelt das Festival ein eindrucksvolles Aufgebot internationaler Bands im Norden Deutschlands.

Zum Aufgebot von Hurricane gehörten in diesem Jahr: Beastie Boys, Bloc Party, Die Fantastischen Vier, Editors, Hayseed Dixie, Interpol, Juliette & the Licks, Kings of Leon, Marilyn Manson, Pearl Jam, Placebo (siehe Video oben links), Porcupine Tree, Queens of the Stone Age, Snow Patrol, The Good, The Bad & The Queen.

Das oben rechts verlinkte Video ist ein Trailer, den ein paar Verrückte im Stil des 300-Trailers gemacht haben. Die Jungs werden die Doku heute auf arte sicher auch schauen, weil sie offensichtlich vom Festival selbst nicht mehr allzu viel mitbekommen haben. Das gilt auch für Max, der das Festival wohl verpennt hat. 😉

Musik, TV, Video

Zum Abschied von Arena

Arena TV
Das Schlusskapitel des Senders mit dem Motto «Aus Liebe zum Spiel» wird zur Zeit allerorten geschrieben und wurde hier bereits auf Text & Blog thematisiert. Kai Pahl sagt heute auf 11Freunde.de zum Abschied von Arena leise Servus:

Es war abzusehen: Der Bezahlsender ARENA hat nach ein paar Monaten durchwachsener Existenz den letzten Atemzug getan und wird nur noch als bürokratisches Gespenst dahinwandeln.

Weiterlesen: «Nach kurzer schwerer Krankheit».

Artikel, Fußball, TV

Ulrich Mühe – muere un gran actor

Wie gestern morgen erst veröffentlicht wurde, ist am Sonntag Ulrich Mühe seinem Krebsleiden erlegen. Ich war nicht in der Lage gleich nach Erfahren dieser traurigen Nachricht darüber zu schreiben (hab es nur getwittert). Ein ganz Großer ist zu früh gegangen. Klingt so banal, ist aber so wahr.
Heute habe ich auch die große Anteilnahme in Spanien (in den Nachrichtensendungen, Zeitungen und Blogs) beobachten können, wo „Das Leben der Anderen“ einen riesigen Erfolg hatte. Etwa im El País-Artikel «Muere el actor Ulrich Mühe, protagonista de ‚La vida de los otros‘», der auf die Parallele von Stasi in Film und Leben von Ulrich Mühe hinweist:

El propio Mühe pudo revivir en esta película parte de su propia biografía. Al igual que el actor de la película descubre que su mujer se ha „vendido“ a la Stasi, también a Mühe se le reveló que su primera esposa, actriz al igual que él, trabajó para esta policía secreta.

Viele Spanier haben Mühe erst durch «La vida de los otros» als begnadeten Schauspieler kennengelernt. Ich hatte ja im Februar zum Filmstart in Spanien den Trailer hier vorgestellt: «La vida de los otros». Dort kann man Ulrich Mühe spanisch synchronisiert sehen, so wie ihn das spanische und lateinamerikanische Publikum kennengelernt hat.

Das Deutsche Fernsehen ändert aus dem aktuellen traurigen Anlass sein Programm und strahlt mehrere Filme mit Mühe aus, u.a. läuft auf Tele 5 in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um 0:15 Uhr der Michael Haneke Film „Funny Games“ mit ihm und seiner nun trauernden Frau Susanne Lothar in den Hauptrollen. Weitere Termine in einer Übersicht bei Digital TV.

Kino, Spanisch, TV, Video

Muxmäuschenstill


Direktlink YouTube
Sollte es wirklich noch jemanden geben, der diesen fantastischen Film von Markus Mittermeier (Regie) und Jan Henrik Stahlberg (Buch und Hauptrolle) noch nicht gesehen hat, dann empfehle ich ihm oder ihr heute Abend um 23.30 Uhr den Fernsehsender des Bayrischen Rundfunks einzuschalten und Muxmäuschenstill zuzuschauen.

Dieser Film hatte vollkommen zurecht reihenweise Preise beim Max Ophüls-Festival 2004 in Saarbrücken abgeräumt (darunter den Hauptpreis, den Preis für das beste Drehbuch und den Publikumspreis). Die Jury begründete die Vergabe des Hauptpreises des wichtigsten deutschsprachigen Nachwuchsfilmfestivals damals mit den Worten:

„Muxmäuschenstill“ wirft sich mit bewundernswertem Mut dem Publikum entgegen. Er wagt eine Gratwanderung und hält uns in Atem. Eine zeitgemäße Geschichte, die sich dem Konsens vorgefertigter Meinungen konsequent entzieht. Auf originelle, witzige und pointierte Weise jongliert der Film mit unseren kulturellen Ikonen. Wir sind davon überzeugt, dass „Muxmäuschenstill“ in seiner Komplexität, seinem satirischen Humor und seinem gesellschaftlichen Anspruch Maßstäbe setzen wird.

Nach erneutem Betrachten des Trailers dachte ich eben, der Mux (die Hauptfigur des Filmes) hat so was Schäublesches, aber vielleicht täusche ich mich auch.

Update: 26.07.07, 2:00 Uhr: Auch in Merkel steckt ein Mux. Ich bin vielleicht ein Spielverderber in Zeiten eines Merkel-Umfrage-Hochs dieses Video noch an den TV-Tipp über den Sicherheits- und Ordnungsfanatiker Mux anzuhängen, aber es ist schockierend und beunruhigend genug, die Kanzlerin im Kontext von Videoüberwachung und Innerer Sicherheit im Wahlkampf einen solchen Satz sagen zu hören:

Das sind aber Dinge, über die darf man nicht diskutieren, die muss man einfach machen.

[Update via Rollmops im Kanzlerbunker]

Kino, Ophüls, Politik, TV, Video
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