zehnSeiten.de: Autoren lesen aus ihren Werken
Tolle Idee: Zwar ist nicht jeder Autor automatisch auch ein guter Vorleser, aber die Idee, SchriftstellerInnen aus ihren Werken vorlesen zu lassen, ist auf zehnseiten.de gut umgesetzt. So kann mensch sich (zuhörenswert!) 10 Seiten etwa aus Rafik Schamis ‚Das Geheimnis des Kalligraphen‘ anhören, vom Autor selbst vorgetragen. In der Pressemeldung zum Start des Dienstes heißt es:
zehnSeiten.de versteht sich als ortsungebundene visuelle wie akustische Lesebühne, auf der in puristischer schwarz-weiß Ästhetik Autoren jeweils zehn Seiten ihrer Wahl aus einem ihrer Bücher vorlesen. Alle Beiträge sind ungeschnitten und vor einheitlicher Kulisse aufgenommen, um den Fokus klar auf den Text zu richten.
Gelungene mediale Form Literatur den BesucherInnen der Website näher zu bringen. Und der ebenso in der PM auftauchende Satz von Xaver Bayer «Jeder, der die Homepage besucht, wird sofort auf Seite 11 weiterlesen wollen», ist – wie es Werbung gerne tut – sicherlich übertrieben, trifft aber den Kern: gut dargebotene Inhalte wecken den Wunsch, diese weiter zu verfolgen. Das Portal bietet auch virtuelle Lesungen mit Autoren wie Thomas Meinecke, Norbert Gstrein, Georg M. Oswald, Julia Zange oder Xaver Bayer.
Etwas weniger Flash und einzel verlinkbare Werkvorstellungen wären wünschenswert gewesen, aber insgesamt ein tolles Literatur-Angebot, das mit den Werken auch ihre Schöpfer präsentiert.
[via Liisas Litblog]
Frau Liisa und ihr Gespür für den Duft der Blogs
Wusstet Ihr schon, dass es bei mir hier im Blog…
…nach Mittelmeer, Büchern, Kinosaal und etwas Bier…
…riecht? Frau Liisa hat eine wunderbare Idee gehabt und beschreibt den Duft der Blogs. Leseempfehlung (nicht nur) für (be-)sinnliche Winterabende.
Bücherflohmarkt in der Stabi

Heute ist Bücherflohmarkt in der Stabi Hamburg. Die ersten Stöbernden sind schon da. Das Stabi-Blog lädt mit diesen Worten dazu ein:
Auch in diesem Dezember ist wieder Bücherflohmarkt im schönen Lichthof der Stabi. Am 3.12.08 in der Zeit von 9-19 Uhr können Sie in unseren Dubletten suchen, stöbern, schmökern und Wichtiges oder Schönes für’s eigene Regal oder die Weihnachtsgeschenke für die Lieben finden. Diesmal haben wir Sachbücher aller Bereiche (mit Schwerpunkt Geisteswissenschaften), Nachschlagewerke, Belletristik, Kunst und Reisebücher für Sie, die wir zu Preisen zwischen einem und zehn Euro anbieten, so dass der Geldbeutel geschont wird. Zusätzlich werden wir eine Kinderecke mit unserem Angebot an Kinderbüchern einrichten, damit auch Ihre Kleinen etwas zu lesen finden.
Weiterlesen im Stabi-Blog: «Flohmarkt im LICHTHOF (3. Dezember)»
Stabi-Altbau & LOGO in der Grindelallee
Neulich hatte ich ja hier im Blog den Lichthof der Stabi Hamburg vorgestellt. Das Posting hat übrigens dazu geführt, dass die Stabi der Austragungsort der Microblogging Conference 2009 im Januar sein wird. Auf obigem Foto seht Ihr das Gebäude mit dem wunderschönen Lichthof im Innern von außen. Blick von der Grindelallee aus. Oben im dritten Stock liegt mein Büro. Zur Geschichte des Gebäudes, vormals Wilhelm-Gymnasium, siehe auch Wikipedia. Dort gibt’s auch ein viel schöneres Foto bei Sonnenschein. 😉
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich das legendäre LOGO. In dem dunklen Schuppen war ich sogar schon auf einem Konzert ehe ich nach Hamburg gezogen war. Damals, Ende April 2005 während der Wohnungssuche nach meiner Stellenzusage für den 1. Mai 2005, war ich für ein paar Tage in Hamburg und es spielte ein Künstler im LOGO, für den ich noch von Saarbrücken aus die Website gebaut hatte: Casa Electro Novo. Fand ich damals irgendwie witzig, dass ich beim zukünftigen Arbeitgeber gegenüber auf dem Konzert eines Webprojektes aus der freiberuflichen Zeit war. Heute sehe ich das LOGO von meinem Büro aus. Am Samstag habe ich diese Aufnahme gemacht. Die Bilder gibt’s auf Flickr in groß (auf Klick).
Von Masken, Gesängen und Serien: FC St. Pauli rules

Mehr als ein Arbeitssieg war das heute nicht. Spielbericht siehe St. Pauli-Homepage: «Zuhause bleibt die Weste sauber». Zwei Erkenntnisse nehmen wir jedoch aus dem wichtigen und durchaus auch verdienten 1:0-Heimsieg gegen Aufsteiger Ingolstadt mit: Ludwig kann ja doch noch Standards verwandeln (er hat den Elfer in der 44. Spielminute verwandelt) und meine Serie hält, dass ich St. Pauli noch nie live in einem Pflichtspiel verlieren gesehen habe.
Obiges Foto zeigt einen Pauli-Fan, der sich eine originelle braun-weiße Maske gebastelt hat. Hannibal Lecter in der Süd. Das hatte was. Die Stimmung am Millerntor war wie immer genial. Wir haben beherzt gesungen und die Mannschaft angefeuert. Kuriosum am Rande: Unser Versuch, gestartet von einer kleinen Gruppe aus der Süd, «We Love St.Pauli…» anzustimmen, war zunächst gescheitert, bzw. wurde immer nur zaghaft von ein paar Fans mitgesungen und ging sofort wieder im Chor der gerade sonst so angestimmten Fan-Gesänge unter. Wir haben es dann immer wieder versucht und gegen Ende ist es uns gelungen: (fast) das ganze Stadion sang «We Love St.Pauli… Fabulous St.Pauli … […] … And if you can’t hear us … We sing a little louder …» in der Dauerschleife. 😉
Magischer Moment in Jonathan Glazers ‚Birth‘
Heute Abend um 20:15 Uhr werde ich mir wohl «Birth» von Jonathan Glazer auf Tele5 ansehen.
Die FASZ schreibt heute im Feuilleton zu diesem Film:
Es gibt in diesem Film von Jonathan Glazer, der von der Wiedergeburt eines Mannes in Gestalt eines Jungen erzählt, drei Minuten, die man nicht vergisst. Da wird das Gesicht von Nicole Kidman zum Gedicht, das alle Bedeutungen zulässt. Nicole Kidman sitzt in der Oper: Wagners «Walküre». Um sie herum Schemen im Halbdunkel. Sie schaut, die Kamera sieht sie an, die Musik rauscht, und man weiß, dass sie sie nicht hört. Sie sieht auch nicht die Bühne, sie sieht eine andere Welt.
Wer sich diesen magischen Moment in jenem Trailer anschaut, möchte auch unbedingt den Film drumherum sehen:
Direktlink YouTube
In einer ausführlichen Filmkritik wurde diese Szene auch schon einmal in der FAZ herausgestellt:
Man sieht sie noch zu den Takten von Wagners „Walküre“ ihre Plätze einnehmen, und dann hat die Kamera nur noch Augen für Anna, gleitet über die anderen Zuschauer in einer endlosen Fahrt auf sie zu, und man kann miterleben, wie diese Frau in ein schwarzes Loch stürzt, wie sie das Gesehene zu begreifen sucht, wie sie sich wehrt, wie ihr Geist sich im Kreise dreht und dann allen Widerstand aufgibt. Minutenlang nur dieser Blick auf eine Schauspielerin, die so feinnervig und durchsichtig wirkt wie keine andere zur Zeit, und der Schauder, der einen in dieser Szene befällt, erinnert nicht nur deswegen an „Rosemarys Baby“, weil Kidman ihre Haare so kurz wie Mia Farrow trägt.
Weiterlesen: «Knien vor Nicole Kidman: ‚Birth‘»
So schwärmt auch Dieter Wunderlich in seinem Filmtipp:
Auch wenn es lange Zeit so aussieht, als würde Jonathan Glazer eine Gespenstergeschichte erzählen, gibt es für alles in „Birth“ eine rationale Erklärung. Ebenso außergewöhnlich wie die schauspielerische Leistung von Nicole Kidman sind das Drehbuch und die Inszenierung.
Das Drehbuch hat Glazer übrigens mit Jean-Claude Carrière zusammen geschrieben (siehe Wikipedia), der ja auch viele Drehbücher mit Luis Buñuel geschrieben hatte.
Kronprinsessan – prämierter TV-Film auf arte
Update I, 18:25 Uhr:
Habe mich – wie ich gerade auf Twitter erfahren habe (siehe Screenshot) – im Tag geirrt. Mein Tipp kommt leider einen Tag zu spät. Der Film wurde schon gestern ausgestrahlt. Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung auf die arte-Mediathek.
Update II: 18:28 Uhr:
Puh, Glück gehabt: Der Film steht noch eine Woche in der arte-Mediathek bereit. *aufatem*
TV-Tipp für heute gestern 😉 Abend: arte zeigt die Emmy-prämierte Literaturverfilmung «Die Kronprinzessin» (Kronprinsessan, Schweden 2006) von Kathrine Windfeld. Die beiden Teile werden von 21 – 0:05 Uhr hintereinander ausgestrahlt. Der Film basiert auf dem auch in Deutschland in der Übersetzung von Friederike Buchinger erschienenen Bestseller «Die Kronprinzessin», im Original geschrieben von Hanne-Vibeke Holst, einer der erfolgreichsten Autorinnen Dänemarks.
Die taz schreibt heute schrieb gestern zum Film:
Dass man beim Zweiteiler (Regie: Kathrine Windfeld), der heute auf Arte in einem Rutsch gesendet wird, mitfiebert, liegt dabei weniger an der präzisen Darstellung, wie das Regierungsräderwerk die Neue verschlingt, sondern vor allem an der Vielschichtigkeit der Heldin: Wie ihr bei der Lust aufs Politikmachen auf einmal vordem heilige Grundsätze verlustig gehen und sie artengengeschützten Kavier verspeist. Wie sie sich nach der Arbeit den einen oder anderen Longdrink zu viel gönnt, weil der bei den Kindern gebliebene Mann ja doch nichts von ihrer großen neuen Regierungswelt begreift – das alles wird so sympathisierend wie genau erzählt. So also lebt der Mensch im Entmenschlichungsapparat namens Politik.
Weiterlesen: «Politdrama auf Arte – Schmutziges Geschäft».
Sehenswert ist auch der Trailer zur Fortsetzung von Kronprinsessan, «Kungamordet» (2008), wieder mit Alexandra Rapaport in der Hauptrolle:
Direktlink YouTube



