Russell Foster: Warum schlafen wir?

Zu den meist aufgerufenen und meist kommentierten Artikeln dieses Blogs gehört einer aus dem Jahr 2007: «Wie viel Schlaf braucht der Mensch?». Die hohe Zahl der Aufrufe und das recht interessant zu lesende Feedback in den Kommentaren rührt u.a. daher, dass viele Menschen diese Frage in Google oder in andere Suchmaschinen eintippen und zu diesem recht betagten Artikel geleitet werden. Gar nicht so dumm von Google & Co., denn – auch wenn der Artikel keine direkte Antwort darauf geben kann, erfahren Ratsuchende viel darüber, wie unterschiedlich das Schlafbedürfnis einzelner Menschen ist und dass es darauf keine exakte, und erst recht keine allgemeingültig Antwort geben kann.

Russell Foster: Warum schlafen wir?

Jetzt wieder was neues zum uns alle interessierenden Thema Schlaf (und wen das Thema nicht interessiert, der sollte das vielleicht mal ändern): In diesem deutsch untertitelten TED-Vortrag geht der britische Neurologe Russell Foster der existentiellen Frage auf den Grund, warum wir überhaupt schlafen. Ich betone nochmal: Schlaf, und auch die notwendige Schlafmenge, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Trotzdem ist das ein sehr interessanter Vortrag:

In der TED-Beschreibung zu Fosters Ausführungen heißt es:

Russell Foster ist circadianer (->Erklärung) Neurowissenschaftler: Er untersucht die Schlafzyklen des Gehirns und stellt eine Frage: Was wissen wir über den Schlaf? Wie sich herausstellt, nicht so viel, und doch verbringen wir ein Drittel unseres Lebens damit. In diesem Vortrag stellt Foster uns drei verbreitete Theorien über den Grund für Schlaf vor, räumt mit Mythen über die Menge des Schlafs je nach Altersgruppe auf – und deutet ein paar kühne neue Anwendungen von Schlaf als Indikator für geistige Gesundheit an.

Video

In vernetzten Gemeinschaften liegt die Zukunft der Bibliotheken

Noch mal was zum Thema «Zukunft der Bibliotheken»:

The Bad, The Good, and The Great from R. David Lankes on Vimeo.

David Lankes, Autor des empfehlenswerten Buches «The Atlas of New Librarianship»Für Hamburger LeserInnen, sein Buch «The Atlas of New Librarianship» gibt es in folgenden Bibliotheken der Hansestadt: beluga, verdeutlicht in seinem vom Krankenbett aus in der Krebsbehandlung (!) aufgenommenen Vortrag, was die Bibliothek der Zukunft ausmacht:

Schlechte Bibliotheken schaffen Sammlungen.
Gute Bibliotheken schaffen Dienstleistungen.
Große Bibliotheken schaffen Gemeinschaften.

David Lankes: Great libraries…

Lankes stellt selbstverständlich nicht in Abrede, wie wichtig für Bibliotheken und vor allem für die Gesellschaft, der Aufbau von Sammlungen ist. Und wie notwendig die Arbeit der Erschließung und der Zurverfügungstellung von Medien ist (ab Timecode 20:35 im Video). Doch, was moderne Bibliotheken ausmacht, geht weit darüber hinaus. Groß wird die Bibliothek erst, wenn sie es schafft, ein inspirierendes Umfeld für eine wie auch immer vernetzte Gemeinschaft zu werden. «The services go beyond the collection». Die Dienstleistungen gehen über die eigenen Bestände hinaus. Ab TC 23:10 im Video geht er genau auf diesen Punkt ein.

Wenn Lankes appelliert, dass Bibliotheken die Menschen, die zu ihnen kommen, nicht als Nutzer zu betrachten, spricht er mir aus dem Herzen (TC 23:40: «Do you really want tob be a „user“? Someone who „uses“ something?»). Statt „user of the library“ spricht er lieber von „member of the library“, dem „Mitglied“ einer Gemeinschaft. Und das ist es, was Bibliotheken sein sollten: Gemeinschaften, die nicht ihre Sammlung oder Dienstleistung in den Fokus stellen, sondern die Menschen, die diese Sammlungen und Dienste der Bibliothek in Anspruch nehmen und vielleicht sogar bereichern können. In dem sie ihr eigenes Wissen, ihre eigene Arbeit in die Bibliothek einbringen.

In diesem Sinne, und als kleinen bescheidenen Anstoß, verstehe ich zum Beispiel eine Veranstaltung, die ich am kommenden Mittwoch in der Stabi für „Mitglieder“ [da haben wir wieder die „members“ 😉 ] der Universität Hamburg anbiete: Social Media für die Recherche. Ich bin mir sicher, im Publikum werden auch Menschen sein, die aus eigener erster Erfahrung Sinnvolles und Bereicherndes zum Thema beitragen können, wie man die Sozialen Netze beim Finden und Teilen von Informationen nutzen kann, und alle Teilnehmenden – inklusive des Vortragenden – werden von diesem Wissen profitieren.

In den vernetzten Gemeinschaften liegt die Zukunft der Bibliotheken. Ob uns das gelingt, wird sich noch zeigen. Es bleibt jedenfalls spannend. 😉

Hamburg, Informationskompetenz, Literatur

Tweet der Woche: Wenn schon Desinteresse, dann wenigstens Lachen über den NSA-Skandal

Tweet der Woche Dass sich für den NSA-Skandal in Deutschland „keine Sau“ interessiert, wissen wir nicht erst seit der schmissigen ZDF-Politbarometer-Auswertung von @jkuri. Die Gefahr, das Problem auch noch zu verharmlosen, wenn wir (nur noch) Witze darüber machen, wollen wir jetzt mal kurz außer Acht lassen und bei der Lektüre des Tweets der Woche, verfasst von @stefstuffde, einfach nur unseren Spaß haben:

Das Lachen wird uns schon noch vergehen.

Hier geht’s zu den vergangenen Tweets der Woche.

Bluesky, Literatur

Aufstellungsversammlung Piraten Wandsbek

(von mir schräg gestelltes) Logo der Piratenpartei Am 25. Mai 2014 finden in Hamburg parallel zur Europawahl die Bezirkswahlen statt. Ich hab mich – im 5. Jahr meiner Parteizugehörigkeit – entschieden, mich bei den Wandsbeker Piraten für eine Kandidatur zur Bezirkswahl zu bewerben. Morgen, Samstag, den 18. Januar ab 12:00 Uhr, findet die Aufstellungsversammlung der Piraten Wandsbek in der Landesgeschäftsstelle auf der Schanze (Lippmannstr. 57) statt.

Karte der 9 Bezirkswahlkreise von Wandsbek Dieser Blogartikel ist gleichzeitig ein eindringlicher Appell an alle im Bezirk Wandsbek lebenden Mitglieder der Piratenpartei zur Aufstellungsversammlung zu kommen. Dieser Appell ergeht nicht, weil ich um Stimmen für mich werben will, sondern damit es uns gelingt, in möglichst vielen der 9 Bezirkswahlkreise von Wandsbek überhaupt Kandidaten aufstellen zu können. Denn wahlberechtigt bei der Aufstellungsversammlung für die Kandidaten der einzelnen Wahlbezirke sind immer nur Mitglieder der Piratenpartei, die genau in dem Bezirk wohnen. D.h., wenn morgen eine Kandidatin oder ein Kandidat bereit ist, bei den Bezirkswahlen für die Piratenpartei anzutreten, müssen drei Personen aus genau diesem Bezirk da sein, und sie oder ihn wählen. Also daher die Bitte: auch wenn eine Aufstellungsversammlung am Samstag-Mittag ab 12 Uhr nicht unbedingt sexy ist, bitte ich euch zu kommen. Und wenn genug Leute kommen und wir das rasch über die Bühne bringen, können diejenigen, die das wollen, auch zur Demonstration in der „Sonderrechtszone St. Pauli“ gehen. Einige haben sich im Wiki schon angemeldet und kommen zur Aufstellungsversammlung. Dankenswerterweise haben sich auch Piraten aus anderen Bezirken bereit erklärt, die notwendigen Wahlämter (Versammlungsleiter, Protokoll etc.) zu übernehmen. Hoffe, es entscheiden sich morgen noch spontan Piraten aus Wandsbek zu kommen. Wäre wichtig.

So sehen die Kurzvorstellungen der Kandidaten im Wiki aus (z.B. die von Sascha und mir): …

Hamburg, Politik

Experte Heinz Strunk zum „Gefahrengebiet“

http://youtu.be/EuQ7kqabgno

Das Ausrufen des letzten „Gefahrengebiets“ kam für die meisten Hamburger noch überraschend. Damit beim nächsten Mal alle vorbereitet sind, ein paar Fakten und Tipps von unserem Experten.

Also mein lieber Herr Strunk: ein guter Komiker lacht nie, wirklich nie, über sich selbst. Damit zerstört er doch die ganze Komik. Und dann noch bei einer Thematik, die überhaupt nicht zum Lachen ist. Aber, da sein Auftritt bei extra3 trotzdem eine tolle Nummer ist, sei er hier zur Ansicht empfohlen. Dass der Heinzer in der Expertenrolle auch durchaus ernst – und für uns damit um so lustiger – bleiben kann, hat er schon bei seinen «5 Schritten zum Erfolg» gezeigt.

Zurück zum Lachen über das „Gefahrengebiet“: Über wen wir in Hamburg momentan absolut gar nicht mehr lachen können, ist der Regierende Bürgermeister, „Gefahrengebieter“ Olaf Scholz, dem die ganze Geschichte vollends entglitten ist, oder wie formschub es ausdrückt:

Hamburg, Politik, TV

Fluxfm Spreeblick – Lilly Wood & The Prick – ZenMate

Fluxfm SpreeblickAm Sonntag-Morgen hab ich wieder mal eine meines Lieblings-Radiosendungen gehört. In Fluxfm Spreeblick hatte Johnny Haeusler von 10 – 12 Uhr Christoph Amend, den Chefredakteur des ZEIT-Magazins, zu Gast. Das war ein so sympathischer wie interessanter Talk, den man hier nach hören kann:

Was man nicht nach hören kann, weil die unselige, kulturverhindernde GEMA es so will, ist die Musik, die dabei gespielt wurde. Einer der Titel der Flux.fm-Sendung am Sonntag hatte es mir besonders angetan: Lilly Wood & The Prick – Let’s Not Pretend. Die Stimme der Sängerin erinnert mich irgendwie an Stevie Nicks. Hab mir nach der Sendung über Deezer gleich das komplette Album «The Fight» geholt, das ich seither schon ein paar Mal auf dem Weg zu Arbeit (und zurück) gehört habe. Am 1.2. tritt die französische Band übrigens in Hamburg auf, im Indra. Besonders angetan hat es mir, wie gesagt, der Song «Let’s Not Pretend». Wenn ich euch den zeigen will, kommt wieder die GEMA ins Spiel und untersagt das Abspielen auf Youtube. Seht selbst:

Nun, ihr könnt es auch auf tape.tv sehen. Aber ich hab noch einen viel besseren Tipp für euch, wie ihr die lästigen Sperren von Videos umgehen könnt. Mit der wunderbaren Erweiterung für Chrome – die es hoffentlich bald auch für Firefox gibt: ZenMate. ZenMate hilft einem nicht nur, die Internetverbindung zu verschlüsseln, sondern es eignet sich wunderbar dazu, das unsinnige Geoblocking („Dieses Video ist in Deutschland nicht verfügbar…“) zu umgehen, um die Inhalte zu sehen, die man sehen möchte. Egal, wo man sich befindet. Gute Nachricht also für Sherlock-Fans: damit kann man auch prima die BBC in Deutschland sehen. Oder das Schweizer Fernsehen. Oder eben auf YouTube oder anderen Musik- und/oder Videoportalen gesperrte Songs. Zu dem in Berlin entwickelten Dienst gibt’s auch einen Artikel auf netzwertig: ZenMate bringt VPN-Funktionen für die Masse.

Musik, Software, Video

Super Slow Motion in den U-Bahnen von New York und Berlin

Adam Magyar – Stainless, 42 Street (excerpt) from Adam Magyar on Vimeo.

Einfach nur faszinierend. Ein gefilmtes Foto-Kunstwerk, das uns in geraffter Zeit Porträts von zufällig anwesenden Personen auf dem Bahnsteig der New Yorker U-Bahn-Station 42 Street zeigt. Schöpfer diese Bilder ist Adam Magyar, der uns 4 Sekunden, aufgenommen mit einer Optronis Highspeed Camera, 56-fach verlangsamt zeigt. Mehr zum Hintergrund der Entstehung bei Schlecky Silberstein:

So faszinierend die Bilder aussehen, so schwierig waren sie auch zu bekommen. Im Medium-Artikel von Joshua Hammer erklärt Magyar, wie er den Motion Blur austrickste und wie er die ohnehin schon speziell für ihn gebaute Optronis weiter hackte, bis das Projekt Urban Flow möglich war. Rechts oben findet Ihr die Real Time Sekunden.

Und so wie Magyar es in New York gemacht hat, ist es ihm auch in Berlin am Alexanderplatz gelungen:

Adam Magyar – Stainless, Alexanderplatz (excerpt) from Adam Magyar on Vimeo.

Video

Tweet der Woche: Das Internet ist eine Bibliothek

Tweet der Woche Wer mein Blog kennt, weiß, dass es alles andere als ein monothematisches Blog ist. Es ist eher ein Kraut- und Rüben-Blog, das sehr unterschiedliche Themen behandelt. Ganz einfach, weil ich mich eben für ganz unterschiedliche Themen interessiere. Ausnahmsweise soll es nun aber zwei mal hintereinander um das gleiche Thema gehen, und zwar um Bibliotheken:

Der Tweet der Woche von @peterbreuer handelt zwar vom Internet, doch wenn er es mit einer riesigen Bibliothek vergleicht, sagt er gleichzeitig auch viel über Bibliotheken als Wissensräume für die unterschiedlichsten Interessen aus, die ja längst nicht mehr nur gedruckte Informationen bereit halten, sondern auch elektronische, leicht zugänglich für jederman über das Internet. Und wer sich mal wieder in eine Bibliothek begibt, und sich dort über den Eingangsbereich oder die Abholtheke für bestellte Literatur hinaus umschaut, wird womöglich riesige Entdeckungen machen können.

Hier geht’s zu den vergangenen Tweets der Woche.

Bluesky, Internet, Literatur
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