Internet

Stefan Niggemeier: Das wahre Leben im Netz

Auch virtuelle Beziehungen sind real: Twittern an den Landungsbrücken
Auch virtuelle Beziehungen sind real: Twittern an d. Landungsbrücken; Foto: Thomas Trapp

Für viele ist die Vorstellung, dass Menschen sich über das Netz kennenlernen, bzw. dass sie gemeinsame Interessen im Netz teilen und sich über diese Themen dauerhaft austauschen, eine sonderbare. Diese Menschen glauben, dass solche Beziehungen nicht real seien. Natürlich ist dem nicht so. Personen, mit denen ich mich (auch) virtuell austausche, sind für mich trotzdem sehr real.

Stefan Niggemeier hat zu diesem Thema einen wunderbaren Text in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung geschrieben, den ich euch zu Lektüre empfehlen möchte:

Wie gut kennen wir unsere besten Freunde aus dem Netz? Und ist eine online geschlossene Beziehung weniger wert, als eine echte zum Anfassen? Eine Analyse der Cybergesellschaft.

Im – seit heute – neuen Layout von faz.net zu lesen: «Das wahre Leben im Netz».

Artikel, Internet

‚Real Academia Española‘ versteht das Internet nicht

Screenshot elcastellano.org Wieder Mal ein trauriges Beispiel, dass auch im 21. Jahrhundert Verlage das Internet immer noch nicht verstanden haben und das Urheberrecht gegen das Gemeinwohl einsetzen wollen: Der Verlag Grupo Planeta (Info Wikipedia), in dem das Wörterbuch der Real Academia Española (RAE, Info hier im Blog) herausgegeben wird, verbietet Ricardo Soca — dem Autor des uruguayischen Blogs elcastellano.org — das Wörterbuch zu verlinken bzw. von seinem Blog aus abfragbar zu machen. Siehe dazu den Artikel auf elcastellano.org: La RAE nos obliga a retirar servicios del portal.

Das muss man sich mal vorstellen: Anstatt froh zu sein, dass auf diesem Weg der Wert des Angebotes der RAE geschätzt und weiter verbreitet wird – was letztlich auch dem ökonomischen Erfolg des Verlages dienen kann –, fordern sie Soca in restriktiver und an Arroganz nicht mehr zu überbietender Ignoranz auf, binnen 78 Stunden alle Links zu entfernen.

ALT 1040 hat alle Informationen und Links zu dem Vorfall. Wer des Spanischen mächtig ist, lese bitte hier und betrachte auch das gute Video der Initiative Derechos Digitales (dt: Digitale Rechte): Enlazar es bueno (dt: Verlinken ist gut): La Real Academia Española no sabe que enlazar es bueno (dt: Die RAE weiß nicht, dass verlinken gut ist).

Die Kollegen von ALT 1040 haben aber recht, dass sich das lesenswerte Blog elcastellano.org immerhin durch diesen ansonsten bedauerlichen Vorfall über jede Menge neue interessierte Leser freuen darf. 😉 RAE mag für die Sprachregeln zuständig und beinahe unerlässlich sein. Die Regeln des Netzes haben sie, bzw. ihr sie publizierender Verlag Grupo Planeta, weder verstanden noch zu bestimmen.

Internet, Literatur, Spanisch

Buchvorstellung «Zeitbombe Internet» im betahaus

Gestern wurde im betahaus Hamburg das Buch „Zeitbombe Internet“ von Thomas Fischermann und Götz Hamann (Moderation: Katharina Borchert, Spiegel Online) vorgestellt. Zur kurzen Einschätzung der von der ZEIT Stiftung organisierten Veranstaltung, auf die nach der Buchvorstellung auch eine lebhafte Diskussion folgte, zitiere ich mich selbst; bin mit diesem Satz auch am Ende des obigen Videos zu sehen:

Ich befürchte, dass die Autoren nicht damit gerechnet haben, auf ein so gut informiertes Publikum zu stoßen.

Julian Struck, der die Veranstaltung filmisch festgehalten hat, drohte mir gestern Abend schon an, dass ich seiner Kamera dieses Mal nicht entkommen werde (was mir bei der letzten Veranstaltung auf dem Dockville-Festival noch gelang). Also musste ich auch noch – wie einige andere Gäste auch – die Frage beantworten, ob das Internet ein Fluch oder ein Segen sei. Auch in diesem zweiten Film habe ich die Ehre des Schlusswortes:

Schaut euch die beiden Videos doch mal an. Es gibt auch einen die Hauptdiskussionspunkte zusammenfassenden Bericht über den Abend bei Hasenfarm.

Wie verändert das Netz unser Leben? Wie wollen wir .vernetzt# leben? Ein Projekt der ZEIT-Stiftung für vernetzte Menschen!

Wer sich für Fragen des vernetzten Lebens interessiert, kann sich auf der Seite vernetzterleben.de oder auf der entsprechenden Facebook-Seite informieren und erfährt so von den kommenden Veranstaltungen und Projekten der von der ZEIT Stiftung initiierten Reihe.

Hamburg, Internet, Literatur, Politik

20 Jahre Internet und eine schöne Schrift: Sansation

20 Jahre Internet & Sansation Ob es nun genau auf den Tag gestern vor 20 Jahren war, dass das World Wide Web zum Leben erweckt wurde, darf getrost bestritten werden (Jürgen Kuri schreibt auf G+ warum), doch das tut nichts zur Sache. Es sind nun einmal zwei Jahrzehnte, in denen es das Internet zum Browsen gibt. Niemand wird bestreiten, dass es unsere Welt wie kaum eine andere Weiterentwicklung der Kommunikation und Information verändert hat. Dachten manche zu Beginn der Entwicklung des Internets noch, das wäre nur etwas für IT-Experten, ist das Web längst in unserem Lebensalltag angekommen und aus selbigem nicht mehr weg zu denken.

2009 ist das Internet als solches (also nicht das WWW) ja schon 40 Jahre alt gewesen. Ich hatte zu diesem Jubiläum einen kleinen Artikel »40 Jahre Internet – Kulturrevolution? Wie ist Eure persönliche Einschätzung?« geschrieben und von meinen Lesern interessante Antworten bekommen.

Ich erzähle hier sicher nichts Neues, wenn ich sage, ein Blog ist immer nur so gut wie seine Leser. Denn nochmal zwei Jahre zuvor, 2007, beschrieb ich im Artikel Internet-Zeitmaschine meine erste Web-Erfahrung:

Meine ersten Surf-Erfahrungen hatte ich 1994 mit dem Netscape-Vorgänger Mosaic an der Uni Saarbrücken gemacht. Ich hatte dort gerade im Vorjahr mein Hispanistik- und Germanistikstudium abgeschlossen und nun an der Uni in der Hispanistik gearbeitet und unterrichtet. Als Geisteswissenschaftler hatte ich ein sehr gespaltenes Verhältnis zum PC und in ihm höchstens eine bessere Schreibmaschine gesehen.

Und auch hier trugen meine Leser wieder ihre wertvollen ersten Netzschritte in den Kommentaren bei.

Gestern hat Peter Glaser, der sich schon mindestens so lange mit dem Internet befasst, wie es eine erste gesellschaftliche Relevanz hatte, in der Berliner Zeitung einen sehr guten Text zu 20 Jahren WWW veröffentlicht, den ich euch zur Lektüre empfehlen möchte:

20 Jahre ist der prominenteste Teil des Internets, das World Wide Web, nun alt – Zeit für die Frage: Was machen wir damit und was macht es mit uns? Wenn ich früher die Außentemperatur wissen wollte, habe ich sie an dem Thermometer am Fenster abgelesen. Heute gehe ich dazu ins Netz. Es ist ein Sieg der Ferne: „Tele“, der griechische Begriff für fern, ist die Leitkennung der bedeutendsten Medienerfindungen der letzten beiden Jahrhunderte – Telefon, Television, Telekommunikation. Alle bringen sie uns federleicht von zu Hause aus hinaus in die Welt und die Welt, die immer mehr eine digitale Welt wird, her zu uns. Und keine vollbringt das so umfassend und zukunftsmächtig wie das Netz. Die Nahwelt verblasst etwas.

Weiter bei Peter Glaser: 20 Jahre World Wide Web.

Was es vor 20 Jahren noch nicht gab, war Twitter. Könnte man meinen. Das dem doch so war, habe ich am Freitag auf Twitkrit aufgeklärt. Überraschende Spurensuche bei der Aufklärung eines Kommunikationsphänomens unserer Tage. Zum Staunen bitte hier entlang: Twitter vor 20 Jahren.

20 Jahre Internet & Sansation Falls ihr euch jetzt wundert, wieso dieser Artikel «20 Jahre Internet und eine schöne Schrift: Sansation» überschrieben ist, kommt zum Schluss die Auflösung. Ich bin diese Woche in dem großartigen Blog Typolution, das regelmäßig Nachrichten rund um Fonts veröffentlicht, auf die wunderbare Schrift Sansation gestoßen, die man in drei Schnitten kostenlos herunterladen kann. Also hab ich die Grafik für den Artikel zum Test darin umgesetzt. D.h. ich habe zwei umgesetzt und konnte mich nicht entscheiden. Deshalb kam die eine an den Anfang, die andere ans Ende.

Artikel, Bluesky, Internet

Wikio-Blogranking Media August 2011

Wikio Es geht weiter bergab mit Text & Blog. Wieder zwei Plätze runter, aber noch bin ich vor dem Blog der Tagesschau. 😉

Spaß beiseite, es kommen auch wieder bessere Zeiten für mein Blog, das im Ranking von Wikio nun zweimal hintereinander auf dem absteigenden Ast ist. Trotzdem bietet diese Übersicht einen netten Einblick in Blogs rund ums Thema Medien. Schaut euch auch die themenverwandten Blogs an und bleibt mir bitte trotzdem gewogen:

1 netzwertig.com (=)
2 BILDblog (=)
3 Stefan Niggemeier (+1)
4 Indiskretion Ehrensache (-1)
5 Glaserei (=)
6 G! – gutjahr’s blog (=)
7 Netzpiloten.de (+2)
8 taz Hausblog (-1)
9 Elektrischer Reporter (-1)
10 JakBlog (+1)
11 avatter (-1)
12 Notizblog (=)
13 Extra 3 Blog (+1)
14 Print Würgt (+1)
15 Text & Blog (-2)
16 blog.tagesschau.de (+5)
17 turi2.de (+3)
18 medialdigital (-1)
19 netzfeuilleton.de (-3)
20 Coffee And TV (-1)

Ranking erstellt von Wikio

Internet

Nils Minkmar: Wahn und Sinn

Freedom
Foto: Yen H Nguyen auf Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Man kann nach den furchtbaren Ereignissen von Oslo und Utøya wie der Vorsitzende der SPD, Sigmar Gabriel, in der BILD die Stammtische bedienen und eine schärfere Kontrolle des Internet durch Polizei und Staatsanwaltschaft fordern (nein, ich verlinke nicht die BILD, sondern die heise-Meldung), oder man setzt sich ernsthaft mit dem Thema auseinander, wie es der Saarbrücker Historiker und Journalist Nils Minkmar in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung getan hat:

Von wegen geisteskrank – der Mörder von Oslo wusste, was er tat und wollte: Sozialdemokraten töten, Lieblingsziel aller totalitären Weltretter. Wir sind es, die nichts wussten und vergessen haben. Was soll man dieser monströsen Rationalität entgegensetzen?

Weiter in der FAS: Anders Breivik – Wahn und Sinn.

Nils Minkmar stellt die Fragen, die sich nach so einer abscheulichen Tat stellen. Bis dato der beste Text zum traurigen Thema.

Update: Zu Politikern wie Sigmar Gabriel (SPD), Hans-Peter Uhl (CDU) oder Joachim Herrmann (CSU), die Norwegen für ihre politischen Zwecke ausnutzen wollen, haben Markus Horeld in DIE ZEIT («Warum auch sachlich bleiben?») und Udo Vetter im Tagesspiegel («Norwegen als Reflextest») gute Kommentare veröffentlicht.

Internet, Politik

Von bleibenden Blogs, zu feierndem Twitter und kommendem Google+

Nein, niemand soll denken, nur weil es hier gerade etwas stiller wird, ich wäre schon in Urlaub oder würde das Blog sonst irgendwie vernachlässigen. Die Gründe liegen woanders: Erstens schreibe ich ja immer auch in anderen Blogs, wie z.B. jeden Freitag bei Twitkrit – dazu gleich mehr – und außerdem bin ich zweitens gerade heftigst am Austesten von Google+.

Doch keine Angst: Genau so, wie ich damals beim Aufkommen von Twitter das Blog auch fleißig fortgeführt habe – als viele schon voreilig schrien: «Blogs sind tot!»–, gebe ich so eine wertvolle Schatzkiste wie mein Blog nicht wegen eines neuen Trends in der Social Media Kommunikation auf. Als neugieriger Mensch und aus diversen beruflichen Gründen, muss ich mir aber die Zeit nehmen, Google+ auf Herz und Nieren zu prüfen. Dass ich das tue, ist sinnvoll, denn ohne Zweifel, entsteht da gerade etwas Wichtiges.

Damit hier aber niemand von interessanten Infos ausgeschlossen wird, der noch nicht bei G+ ist oder dort nicht zu meinem Netzwerk gehört, hier ein paar Tipps, die ich heute dort gepostet habe:

Bluesky, Internet, Literatur

Google+ im ZDF-Morgenmagazin

Guter Beitrag im ZDF-Morgenmagazin. Ich finde, Sonja Schünemann, macht das immer ganz gut, dem TV-Publikum neue Dienste leicht verständlich näher zu bringen. Hat sie ja bei Twitter letztes Jahr, bei der Vorstellung meines Roland-Koch-Tweets im ZDF-Mittagsmagazin, auch schon gezeigt. 😉

Ich bin selbst auch ganz angetan von Google+. Es ist ja noch in einem sehr frühen Beta-Stadium, außer den üblichen Verdächtigen, den Early Adopters, die sich neue Webdienste immer rasch anschauen, sind noch wenig Menschen drin. Der Andrang ist riesig. Google drosselt die Zulassung der Einladungen, die jeder Nutzer verschicken kann iund führt täglich kleine Neuerungen, Veränderungen ein. Google+ hat, mit der geballten Netzmacht von Google und der Verknüpfung von zahlreichen bereits stark genutzten Diensten dahinter, durchaus Potential und wird sehr schnell immer weitere Nutzer anziehen. Mich erreicht man bei Google+ unter der Kurzardresse https://textundblog.de/+ Wie das mit der Erstellung eines Google+-KurzURL geht, erklärt Perun in diesem Posting.:

Mein Profil mit meinem dortigen persönlichen Stream (= Abfolge der Meldungen und Links, die ich dort zur Zeit testweise poste) kann man sich auch ansehen, wenn man nicht bei Google+ angemeldet ist.

Internet, Software
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