Nein, niemand soll denken, nur weil es hier gerade etwas stiller wird, ich wäre schon in Urlaub oder würde das Blog sonst irgendwie vernachlässigen. Die Gründe liegen woanders: Erstens schreibe ich ja immer auch in anderen Blogs, wie z.B. jeden Freitag bei Twitkrit – dazu gleich mehr – und außerdem bin ich zweitens gerade heftigst am Austesten von Google+.
Doch keine Angst: Genau so, wie ich damals beim Aufkommen von Twitter das Blog auch fleißig fortgeführt habe – als viele schon voreilig schrien: «Blogs sind tot!»–, gebe ich so eine wertvolle Schatzkiste wie mein Blog nicht wegen eines neuen Trends in der Social Media Kommunikation auf. Als neugieriger Mensch und aus diversen beruflichen Gründen, muss ich mir aber die Zeit nehmen, Google+ auf Herz und Nieren zu prüfen. Dass ich das tue, ist sinnvoll, denn ohne Zweifel, entsteht da gerade etwas Wichtiges.
Damit hier aber niemand von interessanten Infos ausgeschlossen wird, der noch nicht bei G+ ist oder dort nicht zu meinem Netzwerk gehört, hier ein paar Tipps, die ich heute dort gepostet habe:
- Die Aardman-Studios haben einen Piratenfilm gezaubert. Der Trailer macht sofort Lust, ihn zu sehen: The Pirates.
- DIE ZEIT vergleicht die Privatsphäre-Einstellungen bei Google+ vs. Facebook.
- Meine Lieblingsradiosendung, hr2 DER Tag, hat sich heute Abend dem Thema Bibliotheken in Zeiten des Internets gewidmet und hat das wie immer gut gemacht.
- Das Handelsblatt zeigt in einem kritischen Artikel zum neuen Telemediengesetz, wie fremd sich Politik und Internet nach wie vor sind: Deutsche Gesetzgeber torpedieren das Internet.
Und und und, ich will jetzt nicht meinen ganzen Google+-Tag hier abschreiben. Wer wissen mag, was ich dort sonst noch so gepostet habe, schaue bitte unter der (seit gestern auch im Header dieses Blogs verlinkten) Google+-Adresse nach: textundblog.de/+.
Abschließen möchte ich trotz der ganzen Googleplusserei mit Twitter. Denn Twitter hat heute Geburtstag. Daher war der Microbloggingdienst, der die Konkurrenz von G+ nach meiner bescheidenen Einschätzung kaum zu fürchten braucht, Thema meiner heutigen Twitkrit: 5 Jahre Twitter. Twitkrit gratuliert.
Meine beiden Twitkrit-Kollegen bosch und mspro haben dem SWR neulich ein Interview zu Twitter als literarischem Kanal gegeben, wo sie u.a. erklären, wieso wir uns bei Twitkrit der Twitteratur widmen. Ihr könnt das kurzweilige Interview im heute veröffentlichten Posting von Bosch nach hören: Twitteratur – @mspro und @bosch im Interview mit SWR3.
Und zum Abschluss zwei heute zum Thema «5 Jahre Twitter» veröffentlichte Videos von zwei sehr unterschiedlichen Sendern:
Einmal das ZDF: Morgenmagazin – Bilanz: Twitter feiert Geburtstag:
Und zum anderen – es besser machend – Aljazeera: Twitter: 5 years, 140 characters, 200m users:
Wie die Überschrift schon sagt: Blogs bleiben, Twitter feiert und Google+ kommt. So wird (wenn auch mit größeren Pausen) mein Blog bestehen – ja, natürlich verlinke ich gerne auf das Blog in beiden Netzwerken – jedoch bleiben mir sehr private Blogbeiträge unverlinkt und nur auf direktem Weg sichtbar. So sehe ich mein Blog immer noch privat, auch wenn es natürlich mehrere Verweise auf dieses gibt.
Als nicht ganz fleißiger Twitter-Benutzer gratuliere ich brav und ehrlich: 160 Zeichen können gesammelt mehr als ein Zeichen setzen…
Google+ ist geboren und lernt gerade laufen – heißt also, es wird noch ein paar Mal stolpern… schenken wir dem neuen Baby Geduld und seinen Eltern konstruktive Kritik…
@r|ob: Und Sie zeigen mit Ihren Zeilen unter meinem Artikel was Blogs auch ausmachen: gute Kommentare. Die das Geschriebene unterstützen, neue Aspekte zufügen oder – so notwendig – Kritik üben. Auch das gibt es auf Twitter & Co. Doch in den Blogs ist immer noch der beste Ort für eine Kommunikation an zentraler Stelle.
Viele Blogs würden mir fehlen, gäbe es sie eines Tages plötzlich nicht mehr. Auch wenn mir dieses Semester bedauerlicherweise sehr wenig Zeit für die Pflege meiner eigenen Blogs übrig lies – geschweige denn die konsequente Verfolgung anderer Blogs – und darüber hinaus noch Google+ zu erkunden gilt, sind sie neben Twitter eine wichtige Quelle der Information und Inspiration(, weshalb ich auch auf Tumblr nicht verzichten möchte). Allerdings nervt mich die neu eingeführte „automatische Linkverkürzung“ bei Twitter ein wenig. Ich bin nicht automatisch mit jeder Neuerung von mir geschätzter Dienste einverstanden. Was z. B. auf den Einkauf von TweetDeck folgt müsste kritisch abgewartet werden.
Tatäschlich halte ich Dienste wie identi.ca und Diaspora* für leider wenig beachtete Alternativen auf der „Wartebank“. In der Tat bin ich einer der Befürworter der Forderung eines frei zugänglichen Alternative zu Twitter, denn so gerne ich es habe so ungern sähe ich es in die Hände einer der großen Player (Google, Facebook oder M$) fallen.
Alternativen ist ohnehin ein Stichwort: Vielfalt anstelle von Monopolen. Das würde ich mir in Bezug auf die Zukunft des Web 2.0 wünschen.
@Tobias: Wg. automatischer Linkkürzung auf Twitter: Ich vermute, was Dich stört ist, dass man nicht mehr sieht, wo ein Link hinführt. Das ist ein weiterer Vorteil von Tweetdeck, ohne das ich mir die Nutzung von Twitter zur Zeit gar nicht vorstellen kann: dort kann man auswählen, ob man Links kürzen will oder den kompletten URL anzeigen möchte. Mit dem Hinweis auf Alternativen und der Forderung nach freien Standards hast Du natürlich recht.
Ich stimme dir zu! Wäre TweetDeck nicht mit dem ressourcenintensiven Flash (Adobe Air) entwickelt worden, würde ich es auch nutzen. Aber ohne Dual Core kommt ein System damit leider zu schnell ins schwitzen. 🙁
@Tobias: Oh ja, das stimmt: Tweetdeck ist zwar mächtig, aber leider auch sehr hungrig.