Mein persönlicher Berlinale-Bericht 2012: Ansichtssache

Immer, wenn ich von der Berlinale zurückkomme, werde ich gefragt, welche Filme ich denn empfehlen könne. Das ist eine schwer zu beantwortende Frage, weil ich a) so viel unterschiedliches und b) doch auch nur eine Auswahl gesehen habe. Wie immer fasse ich das Gesehene (dieses mal waren es 45 Filme in 9 Tagen) in einem Festivalbericht zusammen, der selbstverständlich sehr subjektiv ist. Diese Berichte helfen übrigens auch mir selbst, wenn ich später nochmal wissen möchte, welche Filme ich auf welchem Festival gut fand. Ich schau das hier immer wieder nach. Aber erstmal schreib ich das für euch. Also, los geht’s:

1. «Un mundo secreto» – A Secret World

Un mundo secreto Ich beginne mit dem Film, der mir am besten gefiel: «Un mundo secreto» des jungen mexikanischen Regisseurs Gabriel Mariño. Die Entdeckungsreise der jungen María – nach ihrem letzten Schultag auf der reise durch das Land, aber vor allem auf der Suche nach sich selbst – lief in der Sektion Generation 14plus. Die großartige Kamera, die gelungenen, sehr sparsamen Dialoge sind nur schwer in einem Trailer darzustellen. Die nie langweilende, sondern stets spannende Lakonie des Filmes erschließt sich erst bei seiner Betrachtung (ganz ehrlich, würde ich nur diesen Trailer sehen, würde ich mir den Film wohl nicht anschauen wollen):

Kino

Tweet der Woche: Die Internationale in der Elbchaussee

Die Elbchaussee (Bilder) ist eine der nobelsten Straßen Hamburgs. Da stehen keine Häuser, das sind Villen, teilweise kleine Schlösser sind das. So viel muss man wissen, um den Tweet der Woche zu verstehen, der in dieser Woche von @peterbreuer kommt:

Tweet der Woche von @peterbreuer

Ich hab ja sehr gute Erinnerungen an die Elbchaussee, die sich von Ottensen bis Blankenese auf einer Länge von fast 9 km erstreckt. Als ich vor beinahe sieben Jahren von Saarbrücken nach Hamburg zog, wohnte ich im ersten Monat, bis mein wunderschönes Häuschen in Wandsbek frei wurde, in der Parallelstraße der Ebchausse, in der Bernadottestraße (Google Maps). Aus Parkplatznot musste ich ab und an meinen alten schwarzen Golf dort parken, und der passte irgendwie nicht so recht in die noble automobile Nachbarschaft. Zu den Bildern dieser Straße, die ich immer überquerte, um runter an die Elbe zu gehen, hat sich nun das Bild des faustrausstreckenden, die Internationale singenden Peter Breuers hinzugefügt.

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier. Die durch die Berlinale entstandene kurze Pause bitte ich mir nachzusehen. Apropos Berlinale: ich weiß, mein heiß ersehnter Bericht (Kinners, ich komme doch zu nix) steht noch aus. Der kommt am WE – versprochen.

Bluesky, Literatur

Piotr Czerski: Wir, die Netz-Kinder

Wir, die Netz-Kinder
Grafik mit Wordle aus dem Artikeltext «Wir, die Netz-Kinder» erstellt.

Ein großes Dankeschön an den polnischer Dichter, Autor, Musiker und (Ex-)Blogger Piotr Czerski, (Jahrgang 1981), und an die beiden Übersetzer Patrick Beuth und Andre Rudolph für diesen wunderbaren TextDer Text ist in der polnischen Originalfassung sowie in der englischen Übersetzung unter CC BY-SA 3.0 erschienen. Auf Twitter weist Czerski auch auf die bei ALT1040 veröffentlichte spanische Übersetzung hin: «Nosotros, los niños web». Dies sollten alle lesen und verstehen lernen, die von Netzgemeinde reden, und die seltsamste Vorstellungen von einer Art Parallelwelt Internet haben, die nur in den Köpfen derer existiert, die die Bedeutung des Netzes, und vor allem die Bedeutung der Freiheit des Netzes entweder nicht verstanden haben oder die diese Freiheit ob der Macht des freien Internets mutwillig beschneiden wollen.

Das Internet ist für uns keine Technologie, deren Beherrschung wir erlernen mussten und die wir irgendwie verinnerlicht haben. Das Netz ist ein fortlaufender Prozess, der sich vor unseren Augen beständig verändert, mit uns und durch uns. Technologien entstehen und verschwinden in unserem Umfeld, Websites werden gebaut, sie erblühen und vergehen, aber das Netz bleibt bestehen, denn wir sind das Netz – wir, die wir darüber in einer Art kommunizieren, die uns ganz natürlich erscheint, intensiver und effizienter als je zuvor in der Geschichte der Menschheit.

Hier der auf ZEITonline veröffentlichte Text: «Wir, die Netz-Kinder».

Artikel, Internet, Politik

Piraten laut SR-Umfrage im Saarland bei 5 %

Piratenpartei Saarland

Heute hat der Saarländische Rundfunk eine neue Umfrage zu den am 25.3. stattfindenden Landtagswahlen in meinem Heimatbundesland Saarland veröffentlicht. Aus der ehemaligen Jamaica-Koalition würden neben der FDP (nur noch bei 2 %) – was ja niemanden mehr erstaunt – demnach auch die Grünen (abgestürzt auf 4 %) aus dem Landtag fliegen. Die gute Nachricht: Die Piraten steigen von 4 auf 5 % und wären knapp drin. Das ist eine sehr positive Entwicklung, von der ich hoffe, dass sie anhält. Die jeweils aktuellen, sowie zum Vergleich die älteren, Umfragen gibt es im Überblick auf wahlrecht.de.

Es wäre ein wunderbarer Erfolg für die Piraten nach dem großartigen Einzug im vergangenen September in Berlin zum ersten Mal in ein Landesparlament eines Flächenstaates einzuziehen. Doch Achtung: auch wenn diese Entwicklung sehr positiv ist und das Mobilisierungspotential trotz der enorm kurzen Zeitspanne für die Saarpiraten groß ist: Die heute veröffentlichen neuen Zahlen sind nur eine Umfrage, das ist kein Wahlergebnis. Es wird im März auf jede Stimme ankommen.

Politik, Saarland

Kurze Meldung von der Berlinale 2012

Nur damit sich ob der Funkstille hier im Blog niemand Sorgen macht: es geht mir gut. Bin seit letzten Donnerstag auf der Berlinale (meiner 17.). Habe 28 Filme gesehen. Obiges Foto hab ich vor ein paar Tagen in der morgendliche Kartenschlange aufgenommen. Zu den besonderen Strapazen des Festivals gehört es, dass ich dort jeden Morgen von 7:30 bis 9 Uhr für Karten für den Folgetag anstehe. Bei den zweistelligen Minusgraden war das kein Spaß. Ausführlicher Festivalbericht wie immer nach der Berlinale.

Foto, Kino

ACTA ad acta legen, wichtiger denn je!

Wer sich bisher noch nicht näher über das sogenannte Anti-Piraterie-Abkommen ACTA informieren konnte, bekommt in obigem Video einen gut gemachten visuell orientierten Überblick über die Hintergründe.

Es ist gut, dass Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger heute klar und deutlich gegen diesen gefährlichen Unfug Stellung bezieht, aber die Verantwortung nur nach Brüssel zu schieben, ist natürlich zu wenig:

http://youtu.be/WhgMS_lnbhs

Internetprovider sind keine Hilfs-Sheriffs. Wir wollen … keine Sperrung von Internetzugängen wegen Urheberrechtsverletzungen.

Trotz dieses Statements von SLH, oder besser gesagt: gerade, um den Protest richtig deutlich zu machen, ist es wichtig, dass die Menschen Flagge zeigen gegen ACTA und am 11. Februar nicht nur bundes- sondern auch weltweit protestieren. Eine Übersicht der geplanten Demonstrationen nach Ländern gibt es hier: wiki.stoppacta-protest.info. Einen schnellen Überblick verschafft auch die Google-Protest-Karte.

Den Lobbyisten der Verwertungsindustrie gefällt dieser Protest natürlich überhaupt nicht. So schreibt Udo Vetter im ZDF-Blog Hyperland:

Hinter den Kulissen werden ACTA-Strippenzieher freilich schon nervös. So hat der verantwortliche EU-Kommissar Karel de Gucht den EU-Abgeordneten einen geradezu flehentlichen Brief geschrieben. Darin fordert er, die Parlamentarier sollten sich bei der noch anstehenden Verabschiedung von ACTA bloß nicht von den Protestmails vieler Bürger beeindrucken lassen.

Politik, Video

OK Go mit abgefahrenem Video: Needing/Getting

Die Jungs von OK Go haben mal wieder ein sehr abgefahrenes (sic!) Video an den Start gebracht. In vier Monaten Vorbereitungszeit wurde im Umland von Los Angeles der neue Song Needing/Getting bebildert und berasselt, in dem sie in einem Chevy Sonic auf 2 km Strecke weit über 1.000 Instrumente bespielen. Genau sind es 288 Gitarren, 55 Pianos und 1,157 handgemachte Instrumente. Mehr Infos zur Entstehung des Videos auch auf okgo.net.

[via ALT1040]

Musik, Video
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