Artikel

Aufklärungsarbeit in Sachen Social Media für Bibliotheken

Anika Pfützner: Social Media-Aktivitäten wissenschaftlicher Bibliotheken

Anika Pfützner hat auf Informationspraxis einen Artikel eingestellt, der sich zur Zeit im Open-Peer-Review-Verfahren befindet. Ihre Arbeit mit dem Titel «Social Media-Aktivitäten wissenschaftlicher Bibliotheken – Ergebnisse einer Bachelorarbeit» (Link) habe ich mit Interesse gelesen und in einem Kommentar beantwortet, der mit diesen Worten endet:

Trotz der hier aufgeführten Verbesserungsvorschläge und Kritikpunkte handelt es sich bei der Arbeit von Anika Pfützner um eine gute Übersicht zur vielfältigen Arbeit rund um Social Media in wissenschaftlichen Bibliotheken. Eine persönliche Anmerkung sei mir am Ende erlaubt: Mehrmals habe ich bei der Lektüre gedacht: „Wow, an was wir Social-Media-Zuständigen hier alles denken müssen bei unserer komplexen und zeitintensiven Arbeit“. Dass es auch im Jahr 2016 immer noch Bibliotheken gibt, die das Thema Social Media nicht auf dem Schirm haben und es gnadenlos unterschätzen, zeigt, dass hier noch Einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten ist. Auch dazu dient die hier vorgelegte Untersuchung.

Zusätzlich zu meinem Kommentar kann ich hier noch verraten, welcher mein Lieblingssatz aus dem Text ist:

Für einige Bibliotheken hat der Kampf um geeignete Mitarbeiter bereits begonnen.

Artikel, Internet, Literatur

Die Evolution des Museumsbesuchs zum persönlichen Erlebnis

Bildbetrachterin Frau Indica

Heute möchte ich einen Artikel zur Lektüre empfehlen, der exemplarisch zeigt, wie sich in den letzten Jahrhunderten die Aufgabe und das Selbstverständnis von Museen verändert haben. Doch zuvor sei mir ein kurzer, persönlicher Epilog erlaubt, der aber genau auf das hinführt, was die Grundaussage des empfohlenen Artikels ausmacht:

Wer dieses Blog regelmäßig liest, weiß, dass ich gerne in Museen gehe und dann auch darüber blogge. Häufig passiert das gemeinsam mit meiner lieben Berliner Bekannten, Frau Indica. Dass diese Besuche immer auch sehr individuell sind und wir uns mit den gezeigten Kunstwerken auf unsere eigene Art auseinandersetzen, dürfte dabei auch aufgefallen sein. Als Beispiel nenne ich nur den Artikel: «Meisterwerke in neuem Licht und crossmediales Augenzwinkern». Was ich damit meine, und damit ihr nicht den ganzen Artikel nochmal lesen müsst, ist in diesem Zitat gut zusammengefasst: …

Artikel, Foto, Literatur

Eine kleine Fernsehgeschichte der Serien in Deutschland und USA

Wordle, basierend auf dem hier vorgestellten Text von Dietrich Leder

Der Germanist und Medienwissenschaftler Dietrich Leder hat einen langen und höchst lesenswerten Text zur Bedeutung von Serien im deutschen und us-amerikanischen Fernsehen geschrieben, den ich zur Lektüre empfehlen möchte. Selten wurde deutsche Fernsehgeschichte mit all ihren Einflüssen, Kopier- und gleichzeitig auch Abgrenzungsversuchen gegenüber den us-amerikanischen Vorbildern so kundig und versiert zusammengetragen:

In den letzten zwei Jahren ist in Deutschland eine heftige Diskussion um die Fernsehserie entbrannt. Die Diskussion kreist um drei Themenfelder. Es geht zum ersten um die spezifische Qualität von US-Serien, die von deutschen Sendern ausgestrahlt werden (sei es im Free-TV oder Pay-TV), die in DVD- und Blu-ray-Editionen zu erwerben sind oder die gerade erst in den USA gestartet wurden. Es geht zum zweiten um die noch relativ neue Möglichkeit, solche US-Serien über Online-Portale wie Netflix, Amazon oder iTunes kostenpflichtig anzuschauen – entweder im Monatsabonnement oder per Einzelabruf. Diese Möglichkeit wird als non-lineares Fernsehen bezeichnet und erhält große Attraktivität durch die Chance, Serien-Folgen nicht nur zu jeder beliebigen Zeit, sondern in jedem frei wählbaren Rhythmus und also auch komplett in einem Stück zu konsumieren. Für Letzteres hat sich in den USA und dann auch in Deutschland der Begriff des Binge-Watching oder auch Binge-Viewing ausgebildet. Und es geht zum dritten um ein behauptetes Defizit deutscher Sender, die sich bislang in der seriellen Produktion zurückgehalten und somit darin nie die Qualität erreicht haben sollen, wie sie den US-Serien eigen sei.

Artikel, Literatur, TV

Deutschlands Eintritt in den Krieg gegen Daesh ist ein schlimmer Fehler

Krieg

Den bis dato besten Kommentar zur Entscheidung der deutschen Bundesregierung gegen Daesh Warum anstatt IS der bessere Begriff Daesh ist, erklärt dieser SZ-Artikel ganz gut: Warum der Name „Daesch“ den Islamischen Staat ärgert. in Syrien in den Krieg zu ziehen, hat Carolin Emcke in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung geschrieben:

Die Skepsis gegenüber dem Einsatz in Syrien speist sich keineswegs aus einer verharmlosenden Sicht auf den Terror, sondern im Gegenteil aus der Furcht, dass die Gewalt sich (wieder einmal) schlicht vervielfacht, wenn der IS nicht als das bekämpft wird, was er (auch) ist: ein finanzkräftiges Verbrechersyndikat mit regionaler Vernetzung und eine ideologisch-religiös höchst ausdifferenzierte Gegenkultur mit globaler Anziehungskraft.

Weiter bei Süddeutsche Zeitung: Wiederholung.

Artikel, Politik

Merkel lügt

„Merkel war nicht grundehrlich“, analysiert Heribert Prantl. Eine nette Umschreibung für die Tatsache, dass Merkel gelogen hat. Aufklärung wurde versprochen. Der Einsatz für die Wahrung der Grundrechte, anlässlich der von Snowden aufgedeckten Ausspähaktionen der NSA in Zusammenarbeit mit dem BND, war Merkels klare Ansage im Wahlkampf 2013. Gemacht wurde aber nichts. Und noch viel schlimmer: es wurde vorgegaukelt, es würde etwas unternommen werden. Von wegen No-Spy-Abkommen. Die Amis hatten von Anfang an kommuniziert, dass es das nicht geben wird.

Die wahren Beweggründe für von Merkel & Co. im Bundestagswahlkampf 2013 gemachte Aussagen gehen ganz klar aus dem vor wenigen Tagen geleakten E-Mail-Verkehr zwischen Merkels politischem Berater Christoph Heusgen und Obamas damaliger Europa-Beraterin Karen Donfried hervor. Eine lohnenswerte Lektüre, die zeigt, das Politik-Serien wie House of Cards oder Borgen näher am politischen Geschehen sind, als viele sich vorstellen. Leider ist der komplette E-Mail-Verkehr nicht online. In diesem SZ-Artikel werden aber die Grundzüge der Kommunikation zwischen Heusgen und Donfried geschildert: Wie Berlin vergeblich um ein No-Spy-Abkommen rang.

Artikel, Politik

Katharine Viner über Journalismus – und was Bibliotheken daraus lernen können

Katharine Viner - Journalism in the age of the open web

Wenn ich auf zum Nachdenken anregende Texte stoße, bin ich begeistert. Wenn ich dann noch Ideen für meine Arbeit daraus ziehen kann, bin ich noch ein ganzes Stück mehr begeistert. So ist es mir über Ostern gegangen, als ich einen Text von Katharine Viner, Chefredakteurin des Guardian, gelesen habe. In «Der Aufstieg des Lesers» – eine Kurzform von und basierend auf Viners bereits im Oktober 2013 gehaltenem Vortrag «Journalism in the age of the open web» – sagt sie Einiges zu den neuen Herausforderungen des Journalismus, was man auch sehr gut auf die Anforderung von Bibliotheken im Zeitalter des Digitalen beziehen kann:

Artikel, Literatur

Neue Open-Access-Zeitschrift Informationspraxis

Heute ist die von vielen mit Spannung erwartete neu gegründete bibliothekarische Open-Access-Zeitschrift «Informationspraxis» an den Start gegangen, nachzulesen im Blog: «Etappenziel erreicht!». Zum Auftakt wurden fünf Artikel veröffentlicht. Ich habe die Ehre mit einem Werkstattbericht über die Weltbrand-App der Stabi mit dabei zu sein.

infoprax-weltbrand

Wie kommt eine wissenschaftliche Bibliothek dazu, eine App entwickeln zu lassen, auf der 100 Jahre alte Zeitungsseiten der Hamburger Nachrichten gelesen werden können, in denen auf Volltextebene recherchiert werden kann und die einen Einblick in Fotos gibt, die zu Beginn des Ersten Weltkrieges veröffentlicht wurden? Wie ist die Vorgeschichte der Tablet-App für iOS und Android, wie ist die SUB Hamburg an diese Aufgabe herangegangen und wie hat sie das Projekt zusammen mit dem Hamburger Softwareunternehmen CCS realisiert? Auf diese Fragen gibt der folgende Werkstattbericht eine Antwort und liefert auch ein erstes persönliches Zwischenfazit von einem der Projektbeteiligten.

Die weiteren Artikel:

 Informationspraxis

Das Journal wird mit Hilfe der Software „Open Journal Systems“ (OJS) erstellt und von der Universitätsbibliothek Heidelberg betrieben. Ich danke dem Infoprax-Team für die intensive Arbeit in der Vorbereitung und Durchführung dieses von so vielen mit Spannung erwarteten neuen Publikationsprojektes für die deutschsprachige Bibliotheks- und Informationslandschaft. Wer Informationspraxis auf Twitter verfolgen möchte, hat unter @infoprax die Chance dazu.

Artikel, Internet, Literatur

Der junge Mann mit den raspelkurzen Haaren

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Am Wochenende war ich in München gewesen, weil eine liebe Freundin aus dem Saarland, die mittlerweile in der bayrischen Landeshauptstadt lebt, dort ihren Geburtstag gefeiert hat. Ein sehr schönes Fest mit einem Wiedersehen mit vielen Menschen, die ich aus dem Saarland kenne und schon lange nicht mehr gesehen habe. Einer davon hat mir ein Relikt aus alten Tagen im Saarland mitgebracht, einen Artikel aus der Saarbrücken Zeitung aus dem Jahr 1999 mit einem Porträt von mir als treuem Besucher des Max Ophüls Filmfestivals. Auch wenn ich diesen Text schon einmal vor Urzeiten hier im Blog vorgestellt habe, nehme ich das kleine Geschenk von der Reise nach München zum Anlass, ihn hier nochmal einzustellen.

Dargestellt habe ich im Interview u.a. die Schwierigkeit, ein Festivalprogramm so zusammenzustellen, dass man alle Filme sehen kann, die einen interessieren:

Akribisch tüftelt der 33jährige alljährlich sein Programm aus. „Bis zum 20., 21. Film klappt es meistens reibungslos, aber dann geht’s los.“ Wenn Film Nummer 22 zeitlich nicht mehr reinpaßt, dann kommt die Frage, „okay, wenn ich da jetzt Platz mache, welcher Film fällt dann weg, wann kann ich den sonst noch sehen? Es ist eine Kettenreaktion.“

Der komplette Text des Zeitungsartikels von Susanne Brenner über den «den jungen Mann mit den raspelkurzen Haaren» ist auch hier nachzulesen.

Artikel, Kino, Ophüls, Saarland
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