Autorenname: Markus

Spannender Robert Capa Fund – Die Odyssee eines Fotokoffers

Robert Capa - 1937 im Spanischen Bürgerkrieg

Auf diesem Foto ist Robert Capa zu sehen. 1937 im Spanischen Bürgerkrieg von seiner deutschen Lebensgefährtin Gerda Taro fotografiert. 1940 beim Einmarsch der Deutschen in Paris hatte Robert Capa die Bilder aus dem Spanischen Bürgerkrieg in einen Koffer gepackt. Man spricht von 127 Negativrollen mit etwa 3000 Fotos. Der Koffer galt als verschwunden. Jetzt ist er wieder aufgetaucht, fast siebzig Jahre später: in New York.

Die New York Times berichtet von dem spannenden Fund. Irgendwie war der Koffer wohl von Paris nach Marseille gekommen. Ein mexikanischer General und Diplomat hat ihn von dort aus nach Mexiko-Stadt mitgenommen: «The Capa Cache».

Auch Spiegel Online veröffentlicht die Nachricht: «Tausende Negative von Robert Capa aufgetaucht». Y por supuesto berichtet auch die spanische Tageszeitung El País: «Recuperadas 3.000 fotos inéditas de Robert Capa». Auch wenn noch nicht klar ist, ob alle Fotos in dem Koffer von Robert Capa sind, oder ob nicht auch Aufnahmen von Gerda Taro und Capas Kollegen David Seymour darunter sind, bin ich schon gespannt auf die Auswertung des Kofferinhaltes.

Artikel, Foto, Spanisch

Hat Borges das Web 2.0 vorausgesehen?

Borges 2.0 - From Text to Virtual Worlds Ich habe ja schon des öfterenVgl. meine Artikel Borges’ Traum der Weltbibliothek… und
Jorge Luis Borges: Die Bibliothek von Babel
hier betont, wie nahe die vernetzten Strukturen des Internet der Schaffung einer Weltbibliothek kommen, die Jorge Luis Borges sich immer gewünscht hatte. Nun war er weiß Gott kein Science-Fiction-Autor, man würde damit auch der Bedeutung dieses genialen argentinischen Schriftstellers, der mit seinen Texten längst in die Weltliteratur eingegangen ist, nicht gerecht werden. Aber interessant mutet der Vergleich schon an, den die us-amerikanische Wissenschaftlerin Perla Sassón-HenryAus den Verlagsangaben zur Autorin:
Perla Sassón-Henry is Associate Professor at the United States Naval Academy, where she teaches Spanish language, literature, and culture. She holds a doctorate in humanistic studies from the State University of New York at Albany. Her research interests include the works of Jorge Luis Borges and Latin American digital literature from the perspective of comparative studies, science, electronic literature, video games, and net-art.
in ihrem Buch «Borges 2.0: From text to virtual worlds» anstellt. Ich habe mir den Text gleich bestelltUnd zwar nicht über amazon, wo es 48.50 € gekostet hätte, sondern über Eurobuch, wo es für 11.50 € (inkl. Porto!) zu haben ist. Edit: Leider ist der Titel dort schon verkauft. und werde nach Lektüre berichten.

Darauf gestoßen bin ich in dem heute morgen auf El País veröffentlichten Artikel «Desde su anticuado punto de vista, Borges tuvo una visión del futuro» von Noam Cohen, der bereits Anfang des Monats in der New York Times unter dem Titel «Borges and the Foreseeable Future» erschienen war. Dort werden einzelne Phänomene des Web 2.0 (Wikipedia, Blogs, Weltbibliothek) auszugsweise mit Textpassagen aus der Feder des Argentiniers verglichen, der 1955 noch, als er schon fast erblindet war, zum Direktor der argentinischen Nationalbibliothek berufen wurde.

Weiterer Artikel zum Buch (die Autorin im Interview mit ABC-Korrespondentin Anna Grau): «Perla Sassón-Henry: ‚Hemos logrado que leer ‚La intrusa‘ de Borges sea pasar por diez videojuegos‘».

Internet, Literatur, Spanisch

Anne Will Gäste – doch die wollen nicht zusagen

Anne Will Blog

Das Anne-Will-Blog über die Schwierigkeiten Gäste für die morgige Sendung am Wahlabend der Hessen- und Niedersachsenwahl zu bekommen:

Dann gibt es wiederum Politiker, die würden im Prinzip schon gerne in unsere Sendung kommen, machen das aber vom Abschneiden ihrer Partei abhängig. Das heißt, sie können frühestens um 18.20 Uhr zu- oder absagen. Für eine Talkshow-Redaktion ist das ein Vabanque-Spiel, auf das sie sich nicht gern einlässt.

Und es gibt Politiker, die würden gerne in die Sendung kommen, aber nur wenn ein bestimmter anderer Politiker nicht da ist. Oder sie kommen nur, wenn sie sich einen anderen als Verstärkung mitbringen dürfen. Da werden sogar Absprachen über Parteigrenzen hinweg getroffen, wie wir in dieser Woche gelernt haben.

Aha.

Politik, TV

Hessen-Wahl: Bürgerinnen und Bürger gegen Roland Koch

Bürgerinnen und Bürger gegen Roland Koch Morgen wird in der Frankfurter Rundschau folgende (s.u.) Anzeige zur Information der Wählerinnen und Wähler in Hessen erscheinen. Gut so. Noch ist Koch nicht abgewählt. Er sieht sich ja als Vertreter einer schweigenden Mehrheit. Erstens hoffe ich, dass die Mehrheit derer, die Kochs stellenweise menschenverachtende Wahlkampftaktik durchschaut haben, nicht schweigen werden, und zweitens hoffe ich, dass er bei den Wahlen am Sonntag die Quittung dafür bekommen wird.

Der von den Bürgerinnen und Bürgern unterschriebene Text lautet:

Politik lebt von der Zuspitzung und Polarisierung, im Wahlkampf allemal. Aber auch im Kampf um die Macht gibt es Grenzen – Grenzen, die definiert werden durch politischen Anstand.

Roland Koch hat die Grenzen des politischen Anstands immer wieder überschritten. Die Bilanz von Koch ist beispiellos in Deutschland und beschämend für Hessen.

Und nun ist es ausgerechnet Koch, der über Moral und Anstand fabuliert – eine erneute Unverfrorenheit.

Roland Koch ist ein Wiederholungstäter. Immer wenn es um seine Macht geht, nimmt er Minderheiten ins Visier, um auf deren Kosten seine Haut zu retten. Im Wahlkampf 1999 die hässliche Unterschriftenkampagne gegen Ausländer.

Und nun? Erneut die Ausländer, dieses Mal werden pauschal die Jüngeren stigmatisiert, um Kochs drohenden Machtverlust abzuwenden.

Wer andere Menschen verprügelt, muss bestraft werden, je eher, desto besser, egal ob Jung oder Alt, ausländischer Herkunft oder nicht. Dies ist selbstverständlich.

Aber wer Jugendgewalt nur zu einem Ausländerproblem macht und über rechtsradikale Gewalt kein Wort verliert, dem geht es nicht um die Sicherheit der Bürger. Dem geht es darum, fremdenfeindliche Stimmungen zu schüren und sie in Wählerstimmen umzuwandeln.

1999 hatte er Erfolg damit, am Sonntag können Sie ihm einen Strich durch die Rechnung machen.

[via nerdcore, dort auch Anzeige als PDF]

Politik

Nur ein Tag in Berlin – vorerst

Potsdamer Platz - schon ganz auf die Berlinale eingestellt
Wie ich heute morgen feststellen konnte, ist der Potsdamer Platz schon ganz auf die Berlinale eingestellt, überall erblickt man die entsprechenden Hinweisposter. Wegen zwei Dienstgeschäften war ich heute in Berlin, leider nur für einen Tag, denn ein dringender Übersetzungsauftrag machte es erforderlich, gleich wieder in die Hansestadt zurück zu fahren. Momentan übersetze ich für arte einen kolumbianischen Dokumentarfilm. Doch am 7.2. werde ich wieder in Berlin sein, dann auch für länger, nämlich für die ganze Berlinale.

Foto

Jeanne Moreau zum Achtzigsten

'IMG_4769' von textundblog

Die wunderbare Jeanne Moreau ist heute 80 Jahre alt geworden. Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich auf dem Filmfestival in San Sebastián dieses verschwommene Foto von ihr aufgenommen. Sie war damals Jurypräsidentin, und war der rote Schatten auf dem Foto, der die Treppe hochhuscht. Zuvor hatte ich sie im Zwischenraum des großen Festivalpalastes (Kursaal) beim vorzeitigen Verlassen des Kinos getroffen und ihr die schwere Holztüre aufgehalten, doch sie hat mich durchgewunken und nur leise gemeint «I’m waiting». Ich war viel zu aufgeregt, um noch irgendetwas zu ihr zu sagen, ihr etwa zu erzählen, wie oft ich ihre Filme schon gesehen habe, oder dass ich meine Doktorarbeit über Luis Buñuel schreibe, mit dem sie ja auch gearbeitet hat, ect. War wahrscheinlich auch gut so, denn hätte sie das wirklich hören wollen? Wohl eher nicht. Egal, heute hat sie jedenfalls Geburtstag und ich gratuliere ihr von Herzen. Andere tun das auch, etwa in diesen Minuten arte oder Peter Mohr mit seinem Artikel «Der Durchbruch im Fahrstuhl» im Titel-Magazin.

Foto, Kino

Bericht zur Anlage eines Wikipedia-Artikels

Wikipedia-Artikel Educast (Stand: 23.1.08) Helge Städtler, dessen lesenswertes Blog ich erst in den letzten Tagen entdeckt habe, hat einmal getestet, was passiert, wenn man einen neuen Wikipedia-Artikel anlegt. Er hat sich dazu den Begriff Educast vorgenommen, zu dem es bis dato noch keinen deutschsprachigen Wikipedia-Artikel gab. Unter Educast versteht man … (ich zitiere aus seinem frischen Artikel) :

… die Verwendung eines Videocast, um Bildungsinhalte in Form von kurzen Videofilmen in der Länge von fünf bis zwanzig Minuten zu vermitteln.

Der Bericht von Helge ist spannend und unterhaltsam zu lesen: «Ein Eintrag in der Enzyklopädie Wikipedia: Wie geht das eigentlich?».

Helge Städtler ist nach eigenem Bekunden «Wissenschaftlicher Mitarbeiter 2.0», beschäftigt sich an der Universität Bremen mit der «Didaktischen Gestaltung multimedialer Lernumgebungen» und schreibt seine Doktorarbeit über «Virtuelle Proxemik». Was das ist, beschreibt er allgemein verständlich hier; wer wissen möchte, was Proxemik ist, kann sich auch in der Wikipedia schlau machen, womit wir wieder beim Thema der gemeinschaftlich erstellten Enzyklopädie wären. 😉

Vielleicht animiert euch ja dieser Erfahrungsbericht zur Nachahmung und womöglich habt ihr bereits eine Idee, welcher Artikel in der Wikipedia fehlt und habt Lust diesen anzulegen. Wenn ich mich aus meiner momentanen Doppelbelastung (ach was Doppel-, Multi-Belastung!) befreit habe, leg ich wahrscheinlich auch mal einen Artikel an. Bisher hab ich in der Wikipedia nur bestehende Artikel korrigiert oder ergänzt.

Informationskompetenz, Internet

Nachlese zum Max-Ophüls-Preis 2008

29. Max Ophüls Pries 2008

Wer wie ich gestern auf 3sat den Film «Zwischen Bohème und Karriere» verpasst hat, mit dem Sven RechDer 2005 mal ein seltsames Bild von mir in seinem Ophüls-Tagesbuch veröffentlicht hatte (dort unten links auf der Seite bin ich mit aufgerissenen Augen zu sehen), wie ich hier schon einmal berichtete das Max Ophüls Filmfestival 2008 in Saarbrücken zusammenfasst, bekommt heute und in den nächsten Tagen zu folgenden Terminen die Möglichkeit der Nachsicht:

  • 23.01.08, 18.50-19.20: SR Fernsehen (Im Rahmen der Sendung Kulturspiegel Extra wird der komplette Film von Sven Rech wiederholt)
  • 24.01.08, 05.30-06.00: SR Fernsehen
  • 25.01.08, 18.30-19.00: EinsFestival
  • 26.01.08, 13.00-13.30: EinsFestival

Noch ein paar Worte zu den diesjährigen Preisträgern: …

Kino, Ophüls, Saarland, TV
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