Anne Will Gäste – doch die wollen nicht zusagen

Anne Will Blog

Das Anne-Will-Blog über die Schwierigkeiten Gäste für die morgige Sendung am Wahlabend der Hessen- und Niedersachsenwahl zu bekommen:

Dann gibt es wiederum Politiker, die würden im Prinzip schon gerne in unsere Sendung kommen, machen das aber vom Abschneiden ihrer Partei abhängig. Das heißt, sie können frühestens um 18.20 Uhr zu- oder absagen. Für eine Talkshow-Redaktion ist das ein Vabanque-Spiel, auf das sie sich nicht gern einlässt.

Und es gibt Politiker, die würden gerne in die Sendung kommen, aber nur wenn ein bestimmter anderer Politiker nicht da ist. Oder sie kommen nur, wenn sie sich einen anderen als Verstärkung mitbringen dürfen. Da werden sogar Absprachen über Parteigrenzen hinweg getroffen, wie wir in dieser Woche gelernt haben.

Aha.

7 Kommentare zu „Anne Will Gäste – doch die wollen nicht zusagen“

  1. Ist soetwas nicht zu erwarten? Ich kann mir auch kaum vorstellen, das es jemals anders war. Ich erinnere mich an einen TV-Interview einiger Politiker vor einer Wahl. Ein Gast war von der NPD und alle Teilnehmer schienen nicht mit seinem erscheinen wirklich gerechnet zu haben. Letzendlich ging das Interview dann los und nunja, es hat ein gewisser Holger Apfel (NPD) niemand anderen mehr zu Wort kommen lassen. Alle anderen Politiker sind dann geganen. Der Moderator und Herr Apfel verblieben recht regungslos an ihrem Platz… ob man vielleicht soetwas verhindern wollte?

  2. Ok, das ist nun wirklich ein extremer Fall, den es sicher besser in der Vorbereitung zu verhindern gilt (und zwar von der einladenden Redaktion und nicht von den geladenen Gästen, die ihre Zusage vom Wahlausgang bzw. von der weiteren Gästeliste abhängig machen).

  3. Es gibt sehr viele wichtige unpolitische Themen auf dieser Welt. Muss man dazu immer wieder Politiker einladen? Meiner Meinung nach gibt es auch andere einflussreiche Menschen. Ob diese auch so werbewirksam für Frau Will sind?

  4. Thomas, natürlich hast Du Recht (und zum Glück ist dem so): Es sind nicht nur die Politiker, die wichtig sind. Aber die Sendung ist nun mal eine politische, sodass man es auch nachvollziehen kann, dass vor allem Politikerinnen und Politiker eingeladen werden.

    Auf der Homepage der Sendung heißt es ja auch:

    Anne Will diskutiert mit ihren Gästen über politische Prozesse, wirtschaftliche Zusammenhänge und gesellschaftliche Trends.

    Ich finde aber auch, dass sie immer drauf achten, eben nicht NUR Politiker einzuladen. Und damit meine ich nicht nur die Gäste auf der Couch an der Seite, sondern auch unter den Prominenten. Morgen werden zum Beispiel auch die Schauspielerin Renan Demirkan und der Journalist Hans-Hermann Tiedje dabei sein (s. aktuelle Gästeliste).

  5. Ich schließe mich, euch beiden mal an. Allerdings denke ich auch, dass einige Themen, die auf den ersten Blick unpolitisch erscheinen schnell politisch werden können oder es gar von Natur aus sind.

    Alles in allem braucht man natürlich nicht Politiker sein um über Politik zu reden. Da gibt es sicherlich viele andere Menschen….

  6. Das Schlimme an Politikern als Gäste: Sie demonstrieren jedesmal, wie unfähig sie sind, die Probleme auch nur ansatzweise zu lösen.

    Machtspielchen, taktische Aussagen, Wahrheits-Auslegungen (es sind ja überwiegend Juristen, die lügen nicht, die sind nur kreativ), die deutlich erkennbare Lobby-Arbeit im Hintergrund, Aussagen wie “Man muss aber nicht auf Experten hören!” (klar, Politiker können alles besser), gegenseitige Antipathien …

    Theoretisch sind viele Themen mit Politikern gut besetzt, da sie eben politisch sind. Aber teils muss man einfach wegschalten, wenn man deren Weltfremdheit und Gehabe sieht.

    Und nein, ich bin nicht politikverdrossen. Noch nicht. Nach wie vor ist Deutschland/Europa in einem besseren Zustand als zu Zeiten des kalten Krieges, manches geht auch weiter. Aber viel zu oft ist es einfach frustrierend, wenn Politiker immer wieder aufs Neue beweisen, dass sie zu den ungeliebtesten Gruppen der Bevölkerung gehören.

  7. Truetigger: Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Vielleicht noch dies: Glaubwürdigkeit und Lagerdenken sind für viele Politiker offenbar schwer mit einander zu vereinbaren.

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