Autorenname: Markus

Raymond Radiguet: Den Teufel im Leib

Raymond Radiguet als 17-Jähriger
Radiguet als 17-Jähriger, Quelle: Wikipedia

Raymond Radiguet hat als Heranwachsender 1920 einen Roman geschrieben, den mein Kollege Hinrich Schmidt-Henkel neu übersetzt hat, um die Verständlichkeit der Sprache an unsere Zeit anzupassen. Heute hat Christoph Vormweg in Dennis Schecks Sendung «Buchmarkt» im Deutschlandfunk Buch, Hörbuch (mit Hörprobe) und Übersetzung vorgestellt:

Raymond Radiguets 1923 veröffentlichter Skandalroman „Den Teufel im Leib“ wurde nicht nur oft verfilmt, sondern inzwischen auch schon zum vierten Mal ins Deutsche übersetzt. Das Liebesdrama, schreibt Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel im Nachwort – verdiene es, „in jeder Zeit neu gelesen, also auch neu übersetzt zu werden“.
[…]
Zu den Einblicken in die noch unbeholfene männliche Suche nach dem Liebesstandort kommt in Raymond Radiguets Roman „Den Teufel im Leib“ die unverblümte, zuweilen zynisch-brutale Direktheit des jugendlichen Erzählers. Sie öffnet Einblicke in seine immer widersprüchlicheren Seelenzustände und -abgründe. Die Vielzahl der so angeschlagenen emotionalen männlichen Tonlagen hat der Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel prägnant und stimmig in ein gegenwärtiges Deutsch übertragen. Ob die Lust, den anderen zu manipulieren, ob Zweifelsrausch oder Aggression, Selbstverachtung oder selbstgerechtes Fremdgehen: immer wieder kreuzt das Wort Egoismus unseren Leseweg. Und so dürfte die Erstlings-Lektüre dieses viel zu früh im Alter von nur 20 Jahren an Typhus gestorbenen Großtalents, auch heute noch dem einen oder anderen ein paar teure Wege zum Therapeuten sparen.

In diesem MP3 ist die gut gemachte Rezension ab 14:50 Min.Wer nicht die komplette Sendung zum Thema «Tabu» hören möchte, kann mit rechtem Mausklick auf den obigen Link MP3 die Datei auf seinen Rechner laden und mit der Abspielsoftware seiner Wahl an Position 14:50 der knapp 20-minütigen Sounddatei navigieren. zu hören:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2008/03/28/dlf_20080328_1610_6974eea9.mp3

Wer lieber den Text liest, der leider nicht komplett transkribiert wurde, lese auf den Seiten des Deutschlandfunks: «Schlingerkurs der Gefühle».

Ein paar Links:

Literatur, Radio, Übersetzen

Web 2.0 at its best

So kann Web 2.0 auch funktionieren: Thomas Pleil, Prof. für Public Relations an der Hochschule Darmstadt, beschreibt es in seinem Posting: «Das starke Social Web und eine Metasuchmaschine».

Kurzfassung: Sein Kommentar im abgelegten del.icio.us-Bookmark wirft eine softwaretechnische Frage auf, die per E-Mail von mir als Abonnent seiner del.icio.us-Bookmarks beantwortet wird. Ich kann so einen kleinen Teil des Honigs, den ich bislang aus dem del.icio.us-Feed von Thomas Pleil gesaugt habe, wieder zurückgeben.

Informationskompetenz

Bibliothek 2.0 auch in Österreich ein Thema

Österreichische Nationalbibliothek Die Wiener Zeitung interviewt die Leiterin des Bereichs „Digitale Bibliothek“ der Österreichischen Nationalbibliothek, Bettina Kann. Es geht um Digitalisierung von Literatur Bettina Kann weist zum Beispiel auf das Problem hin, dass die österreichischen Bibliotheken bei Digitalisierungsprojekten nicht wie die deutschen auf Finanzierungen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft zurückgreifen können und um Fragen der Bibliothek 2.0, also wie die Bibliotheken gemeinsam mit ihren Nutzern die Zukunft des Informationszugangs für alle organisieren können:

WZ: In Bibliotheken muss man leise sein, trotzdem waren sie immer auch Orte der Begegnung: Studenten gehen gemeinsam dort hin, man kann Leute treffen und sich mit ihnen austauschen. Online wird diese Möglichkeit allerdings kaum nachgebildet. Denken Sie daran, das zu ändern?

Kann: Die Web 2.0-Technologie würde Bibliotheken ganz neue Möglichkeiten eröffnen – Stichwort „Library 2.0“. Benutzer könnten sich miteinander vernetzen, kollaborativ digitale Objekte verschlagworten oder Bücher unter verschiedenen Aspekten bewerten. Da gäbe es sicher viele Möglichkeiten, Benutzer stärker an die Bibliothek zu binden. Viele Bibliotheken denken auch schon daran, solche Interfaces anzubieten. Das ist auch eines unserer Ziele.

Weiter im Interview der Wiener Zeitung: «Die vielen Seiten der digitalen Bibliothek».

Internet, Literatur

Blogsurdum erteilt einen Lesebefehl

Ich fühle mich geehrt und freue mich darüber mindestens so sehr, wie über die Nominierung zum Grimme-Online-Award. Auch weil ich bei letzterem aber sowas von chancenlos bin. Trotzdem würde ich mich freuen, zu erfahren, welche/r meiner Leserinnen oder Leser so nett war, mich beim Grimme-Institut vorzuschlagen. Nur aus Neugierde. Behalte es auf Wunsch auch für mich. 😉
Und danke, Blogsurdum, für den Lesebefehl.

Allgemeines

OpenOffice.org 2.4 in deutsch erschienen

OpenOffice.org Version 2.4 Ich werde hier ja nicht müde, die Menschen von den Vorteilen der freien Burosoftware OpenOffice.org zu überzeugen. Eine gute Nachricht für alle Freundinnen und Freunde dieser OpenSource-Software: Seit heute gibt es sie in der neuen Version 2.4 auch auf deutsch zum Download. Die Veränderungen gegenüber der Vorversion werden in der Pressemitteilung auf openoffice.org und auf Golem vorgestellt: «OpenOffice.org 2.4 in Deutsch ist da».

Wer sich weiterhin mit dem Microsoft Office-Paket (Word & Co) rumschlägt, ist selbst dran schuld. Ich bin vor drei Jahren auf OpenOffice umgestiegen und habe diesen Schritt – wie hier so häufig dokumentiert – bis heute nicht bereut.

Software

Almodóvar bloggt über seinen nächsten Film „Los abrazos rotos“

Blog (?) von Pedro Almodóvar Dieses Frühjahr dreht Pedro Almodóvar seinen mit großer Spannung erwarteten nächsten Film («Los abrazos rotos»). In den Hauptrollen des im März 2009 in die Kinos kommenden modernen Film noirs werden wir – neben der wunderbaren Penélope Cruz – Blanca Portillo und Lluís Homar bestaunen können.

Über die Arbeit am Film will der Mann, über den ich meine Magisterarbeit geschrieben habe, wieder auf seiner Homepage berichten. Das hat Almodóvar ja auch schon bei «Volver» so gemacht (Text & Blog berichtete), nur dieses Mal nennt er es – husch husch auf den Zug der Kommunikation in Zeiten von Web2.0 aufspringend – Blog. Lieber Pedro, das ist zwar kein Blog, was du uns hier lieferst, dann könnte ja auch Anke Gröner behaupten, sie habe ein Blog. Das ist eine einfache Homepage, auf der du von deiner Arbeit berichtest. Ohne jede Kommentarfunktion, ohne jede Partizipation, außer der schlichten Lektüre. Du nennst es jetzt Blog. Na ja. Aber es sei dir verziehen, solange du uns auf dem Laufenden hältst über deine spannende Filmarbeit und uns Fotos vom Drehprozess und den Vorbereitungen von «Los abrazos rotos» zeigst.

Im ersten Eintrag vom 25.03.08 erzählt uns Neu-Blogger Almodóvar auf spanisch (englische und französische Übersetzung sind geplant) etwas zum Drehbuch und weshalb er jetzt bloggt: El Guión – El Blog y yo:

Y sobre todo, aumentará mi nivel de stress y de angustia, porque literalmente no tengo tiempo ni de „limpiarme el culo“, como diría mi madre. Además, yo no soy escritor de diarios, aparte de los guiones (que los escribo impulsado por una histérica necesidad de fabular, necesito de la ficción tanto como el oxígeno) el resto de mi producción literaria sólo he sido capaz de escribirla bajo presión, en circunstancias en las que nunca disponía de tiempo. Aunque me ataque los nervios, he decidido escribir este blog a pie de obra, aunque a veces peque de precipitado y arbitrario. Lo bueno de escribir un blog es que nadie puede acusarte de egocéntrico.

Siehe auch El País: «Pedro Almodóvar estrena blog».

Kino, Spanisch

Lidl-Abhörskandal: Der Laden der Anderen?

Aktueller Stern-Titel: Der Lidl-Abhörskandal Mir liegen selbstverständlich keine Informationen vor, ob die Anschuldigungen korrekt sind, die der Stern mit seiner Reportage «Der Lidl-Skandal» erhebt. Aber wenn ich nun dort und bei anderen (netzeitung) lese «Lidl kann Bespitzelungs-Vorwurf nicht entkräften», frage ich mich schon – und das ist meine persönliche Meinung – ob ich noch weiter bei diesem Discounter einkaufen kann?

Unabhängig von dem traurigen Wahrheitsgehalt dieser Geschichte, finde ich das Stern-Cover sehr gelungen.

In Spanien, wo letztes Jahr auch der Film Das Leben der Anderen mit großem Erfolg lief, und wo die Lidl-Märkte auch sehr verbreitet sind, reibt man sich verwundert die Augen und vergleicht die Abhör-Methoden von Lidl mit denen der Stasi. Die spanische Tageszeitung El País titelt heute: «Los supermercados Lidl emulan a la Stasi en Alemania».

Aktuelle Nachrichten zum Thema wie immer auch bei Google-News.

Politik

Bibliotheksservice erschließt das Deep Web

Anne Christensen in der Stabi - Foto: M. Hernandez Im Hamburger Abendblatt stellt meine Stabi-Kollegin Anne Christensen heute den Dienst «Fragen Sie Hamburger Bibliotheken» vor und berichtet von verborgenen Schätzen im Deep Web, die nicht so ohne Weiteres im Netz geborgen werden können, die aber über diesen Service der Hamburger Bibliotheken kostenlos verfügbar gemacht werden:

„Google und Co. sind nur die Spitze des Eisberges“, so die 33-Jährige aus der IT-Abteilung der Stabi. Ungefähr 550-mal größer sei dagegen das Deep Web. Der auch als „verstecktes Web“ bezeichnete Teil des World Wide Webs, der bei einer Recherche über normale Suchmaschinen nicht auffindbar ist.Der besseren Lesbarkeit halber habe ich den grammatikalischen Fehler in diesem Satz korrigiert. Da ging ein bisschen was durcheinander zwischen «das Deep Web» und «dem Teil»… 😉

Fragen Sie Hamburger BibliothekenScan des Artikels mit dem wunderschönen Foto von Anne, aufgenommen von M. Hernandez, in groß.
Der Artikel in der Online-Version des Hamburger Abendblattes: Deep Web – Konkurrent für Google.
Und – falls ihr den Service mal testen wollt – hier geht’s lang: Fragen Sie Hamburger Bibliotheken. Beachtet dabei auch die Tipps und Tricks für bessere Ergebnisse.

Hamburg, Informationskompetenz, Literatur
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