Autorenname: Markus

Wenn die Forschung den Elfenbeinturm verlässt

Doppelseite aus GEO Epoche  'Weltmacht Spanien'

Niels Wiecker stellt im ciberaBlog das neue Heft GEO Epoche zum Thema «Weltmacht Spanien» vor. Der Historiker gibt in seinem Gastbeitrag im wissenschaftlichen Blog für die Hispanistik einen aus zwei Gründen sehr interessanten Einblick in die publizistische Arbeit eines Forschers:

Zum einen legt er dar, was es heißt, als historischer Fachberater an einer populärwissenschaftlichen Publikation mitzuarbeiten:

Plötzlich aus meinem wissenschaftlichen Schreibkontext in den Journalismus versetzt, sah ich das Verfassen von Geschichte mit ganz anderen Augen. Schreiben nicht als Dokumentation des eigenen Erkenntnisgewinns, sondern als Kommunikation mit Lesern.

Zum anderen macht er neugierig auf eine interessante Publikation, eben auf das angesprochene Heft GEO Epoche Nr. 31 – «Als Spanien die Welt beherrschte»:

Darin wird das Werden und Vergehen des spanischen Weltreichs geschildert – des ersten, das um den gesamten Erdball reichte. Die Autoren schildern die langsame Herausbildung der iberischen Reiche in der Reconquista, die Geburt des modernen Spanien unter den Katholischen Königen, beschreiben ausführlich Philipp II., das Ausgreifen über den Atlantik in die Neue Welt und den Glaubenskampf der Inquisition.

GEO Epoche: 'Als Spanien die Welt beherrschte' Beides nachzulesen im Artikel «Spanische Geschichte für die breite Öffentlichkeit» im ciberaBlog. Dort auch der Verweis auf die frei zugänglichen Inhalte aus dem Heft sowie ergänzende Materialien, die kostenlos online verfügbar sind. Ich habe mir das Heft und die DVD bereits letzte Woche gekauft und bin nach einer ersten Durchsicht sehr angetan.

Die populärwissenschaftliche Ausrichtung hat mich stark an die mehrteilige Geschichtsdoku «Geschichte Spaniens» («Memoria de España») erinnert, die ich vor zwei Jahren für arte ins Deutsche übersetzt habe. An dieser aufwendigen TV-Produktion haben auch in jahrelanger Vorbereitung zahlreiche spanische Historiker mitgearbeitet. Schön, wenn auf diesen Wegen die Wissenschaft den Elfenbeinturm verlässt und die interessierte Öffentlichkeit sachlich fundiert und doch leicht nachvollziehbar von der Forschungsarbeit der Experten profitieren kann.

Literatur, Spanisch

Historischer Triumph der Spanischen Nationalmannschaft

España - Campeón Eurocopa 2008

España Campeón de la Eurocopa 2008. Fecha histórica 29 de junio de 2.008 #em08 [soeben geschrieben auf Twitter]

Am 10. Juni, am Beginn der EM vor dem ersten Spiel der spanischen Mannschaft, hatte ich hier im Blog geschrieben: Mein Tipp: Spanien wird die EM 2008 gewinnen.

Den Spaniern wird ja gerne nachgesagt, sie machten ein paar gute Spiele und schieden dann im Viertelfinale aus. Ist ja auch in der Vergangenheit zur Genüge geschehen. Doch dieses Mal wird ihnen das nicht passieren. Es ist die letzte Chance für Luis Aragonés (69) einen Titel zu holen und die werden er und sein Equipo nutzen. Von Anfang an, also heute Abend ab 18 Uhr, im auf der Iberischen Halbinsel heiß erwarteten Auftaktmatch gegen Russland.

Ich freue mich unheimlich, dass die Spanier diese Voraussage nicht nur wahr gemacht haben, sondern dass sie durchgehend einen beeindruckenden Fußball gespielt haben und nach 44 Jahren endlich mal wieder einen internationalen Titel geholt haben.

¡Felicidades España!

Frau Jekylla hat ihr Versprechen eingehalten, ihr Blog zwei Tage in spanische Farben zu tauchen, sollte Spanien die Europameisterschaft gewinnen. Und sie hat es sehr beeindruckend umgesetzt. Hyde and Seek brilliert in gelb und rot:

Jekyllas Blog in spanischen Farben

Danke, Jekylla, ich bin sehr beeindruckt. Und froh. Und immer noch hab ich Gänsehaut. Wie genial.

Fußball, Spanisch

Noch einmal schlafen und Spanien ist Europameister


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Die spanische Pop-Punk-Band Pignoise (gegründet von Ex-Fußballer Álvaro Benito) mit dem Lied «Pasar de cuartos» (dt.: «Über’s Viertelfinale rauskommen» – bescheidener Wunsch, den die Selección schon längst übererfüllt hat).

Auf neutralem Boden (in der Schweiz) werden die Spanier zu Recht gelobt. So schreibt heute die NZZ im Artikel «Selbstverliebtheit der Spanier verschwunden»:

Denn diese Spanier können auch anders. Sie haben gelernt, Siege zu erzwingen wie gegen Schweden, sie haben die Hinhaltetaktik der Italiener bis zur Selbstverleugnung ausgehalten und hässlich taktiert, wie es eigentlich nur erfolgsgewohnte Mannschaften können. Sie rennen manchmal weniger als andere; es wurde vor dem Halbfinal errechnet, dass die Spanier in den vier vorherigen Spielen insgesamt 100 Kilometer weniger weit gelaufen waren als die Russen. Auch die Deutschen werden ihnen physisch überlegen sein.

Aber immer haben die Spanier das Spannungsmoment hochgehalten und vielleicht auch deshalb als einzige Mannschaft des Turniers alle bisherigen Spiele gewonnen.

Natürlich ist das Ding noch nicht gelaufen und ich habe mit meiner Überschrift ganz bewusst provoziert. Die Spanier sind morgen ohne jeden Zweifel haushoher Favorit. Doch gewonnen haben sie noch nicht. Auch wenn ich nach den sehr wechselhaften Leistungen der deutschen Mannschaft die teilweise hilflosen Beteuerungen ihrer Anhänger, Deutschland sei schließlich eine Turniermannschaft und könne die Spanier besiegen, nicht mehr hören kann und geradezu lächerlich finde, bin ich mir sicher, dass es morgen ein spannendes und schön anzuschauendes Endspiel geben wird.

¡Qué gane el mejor! Möge der Bessere gewinnen. Ich hoffe natürlich auf Spanien, kann aber als Deutscher (bzw. Saarländer 😉 mit einem deutschen Sieg gut leben.

Fußball, Spanisch

Schnutinger rettet die SPD

Link: sevenload.com

Frau Schnutinger macht sich Gedanken, wie man die SPD retten könnte. Wieder einmal ein großartiges Video von ihr.

In den Kommentaren bei Schnutinger gepostet: Reinhard Mey – Das Narrenschiff.


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Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf’s Riff.

Reinhard Mey ist eigentlich nicht so mein Fall, aber das Lied ist wirklich gut.

Politik, Video

Spanien im Finale: Jubelfarbe Rot

In den Stunden ihres großen Triumphes machen die Menschen gerne auch mal was Verrücktes. Zum Beispiel die Spanier, die nach dem gestrigen grandiosen Sieg über die Russen im Halbfinale der EM das Rot der Ampel bejubeln. Steht doch die Farbe Rot für die Rojos, die spanische Nationalmannschaft. Seht selbst:


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So geschehen in der spanischen Stadt Elche (valencianisch Elx) in der Provinz Alicante.

Presse zum Spiel:

Es dürfte den Leserinnen und Lesern von Text & Blog bekannt sein, dass ich – von Anfang an – in Spanien den Sieger der EM sehe, obwohl ich Deutscher bin. Doch auch nach dem grandiosen spanischen Sieg gegen die bis dahin sehr starken Russen und den insgesamt beeindruckenden Spielen der spanischen Mannschaft während dieser EM sage ich, „wir“ haben das Finale gegen Deutschland noch nicht gewonnen. Trainerfuchs Luis Aragonés, der vier Wochen vor seinem 70. Geburtstag vor dem größten Erfolg seiner langen Trainerlaufbahn steht, warnt zurecht (Zitat Tagesspiegel):

„Gegen Deutschland wird es schwer“, sagte Spaniens Trainer. Eher wird es wohl für Deutschland nicht leicht. Doch Aragones erkärte die Deutschen zum Favoriten: „Sie kennen das Gefühl, in einem Finale zu stehen. Wir Spanier kennen das nicht.“

Die Deutsche Nationalmannschaft hat am Sonntag gegen „meine“ Spanier nur eine Chance, wenn sie wieder so gut spielen wie im Portugal-Spiel. Sollten sie das schaffen und mich zum 2. Mal während der EM überraschen, dann hätten sie auch den Titel verdient. Es wird sicher ein gutes Spiel am Sonntag. Doch ich sehe schon wieder die lustigen Leute aus Elche in der Nacht zum Montag dem roten Ampellicht huldigen. Schaun wer mal oder ¡Vamos a ver!

Fußball, Spanisch

WDR erklärt Social Bookmarks im Internet

'Social Bookmarks' auf WDR erklärt Genau so können Web 2.0-Dienste den Menschen näher gebracht werden: Jörg Schieb erklärt in der WDR-Sendung «Aktuelle Stunde» in einem vierminütigen Beitrag die Vorteile des Social Bookmarkings. Kurz, knackig und leicht nachvollziehbar. Schön, dass mein Lieblingsbookmarkingdienst Mister Wong dabei im Mittelpunkt steht: Social Bookmarks: Lesezeichen im Web (WDR Mediathek).

Die Lieblingsseiten im Internet kann man sich als Favoriten oder Lesezeichen abspeichern. Man kann seine Favoriten aber auch mit anderen teilen: Beim „Social Bookmarking“. So entstehen Empfehlungen von Usern für User.

Den Beitrag gibt’s auch zum nachlesen. Autor Jörg Schieb hat auch ein Blog.

[via bjoern Mister Wong]

Software, TV, Video
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