Festivalbericht 2015: Zehn Film-Tipps von meiner 20. Berlinale

Sonycenter am Potsdamer Platz während der Berlinale 2015

Mein Berlinale-Bericht – wie immer mit einer Woche Abstand zum Gesehenen. So viel Zeit brauche ich zur Verarbeitung der 47 Filme, die ich in 9 Tagen in viel zu kurzer Abfolge gesehen habe. Dies vorneweg: es war bis dato einer der besten Filmjahrgänge. Hab viel Gutes – und vor allem überraschend wenig Schlechtes – gesehen. Dies sind die zehn Filme, die mich am meisten beeindruckt haben (die Inhaltsbeschreibung aus dem Berlinale-Katalog ist wie immer im Titel verlinkt):

1. Taxi von Jafar Panahi

Es war keine große Leistung diesen Film als Sieger der Berlinale vorauszusagen. Aber der Goldene Bär für den im Iran mit Drehverbot belegten Regisseur Jafar Panahi war kein politisches Zugeständnis. Der Film ist wirklich gut und ein auch filmisch gesehen verdienter Sieger. So klug konzipiert. Mit dieser einfachen Idee – ein Taxifahrer fährt durch Teheran, es steigen Gäste ein, in deren Leben man einen Einblick erfährt, und das auch schon in den wenigen Minuten im Taxi. Und der Fahrer ist der Regisseur selbst. Ein Ausschnitt:

Internet

Verdachtsmomente der seriellen Art

Tweet der Woche Meinen eigenen Tweet der Woche hab ich ja schon zu Wochenanfang hier vorgestellt. Doch in dieser Rubrik soll es ja nicht um meine Tweets gehen, sondern um die guten der anderen. Und der hier vorgestellte ist ein richtig guter. Verstehen kann man ihn allerdings nur, wenn man «Dexter» kennt. Eine wunderbare Serie, die ich im Artikel «Tiefgang und Spannung auf hohem Niveau» bereits 2012 wärmstens empfohlen hatte. Dexter in kürzester Zeit in hohen Dosen zu sehen, könnte verdächtig machen, meint Herr @Gallenbitter:

Hier geht’s zu den vergangenen Tweets der Woche.

Bluesky, Literatur

08/15-Tweet

Ich habe heute Morgen einen 08/15-Tweet geschrieben. Es ist bis dato, was Retweets (288) und Favoriten (353) anbelangt, der erfolgreichste:

Der beste ist es nicht.

Gestern Abend bin ich von der Berlinale zurückgekehrt. Das erklärt auch die lange Stille im Blog. Habe 47 Filme in 9 Tagen gesehen, da war ans Bloggen nicht zu denken. Doch am Ende dieser 08/15-Woche wird es sicher auch meinen traditionellen Festivalbericht geben. Und da gibt es sehr, sehr gute Filme zu empfehlen, die wiederum alles andere als 08/15 sind.

Bluesky, Literatur

Neue Open-Access-Zeitschrift Informationspraxis

Heute ist die von vielen mit Spannung erwartete neu gegründete bibliothekarische Open-Access-Zeitschrift «Informationspraxis» an den Start gegangen, nachzulesen im Blog: «Etappenziel erreicht!». Zum Auftakt wurden fünf Artikel veröffentlicht. Ich habe die Ehre mit einem Werkstattbericht über die Weltbrand-App der Stabi mit dabei zu sein.

infoprax-weltbrand

Wie kommt eine wissenschaftliche Bibliothek dazu, eine App entwickeln zu lassen, auf der 100 Jahre alte Zeitungsseiten der Hamburger Nachrichten gelesen werden können, in denen auf Volltextebene recherchiert werden kann und die einen Einblick in Fotos gibt, die zu Beginn des Ersten Weltkrieges veröffentlicht wurden? Wie ist die Vorgeschichte der Tablet-App für iOS und Android, wie ist die SUB Hamburg an diese Aufgabe herangegangen und wie hat sie das Projekt zusammen mit dem Hamburger Softwareunternehmen CCS realisiert? Auf diese Fragen gibt der folgende Werkstattbericht eine Antwort und liefert auch ein erstes persönliches Zwischenfazit von einem der Projektbeteiligten.

Die weiteren Artikel:

 Informationspraxis

Das Journal wird mit Hilfe der Software „Open Journal Systems“ (OJS) erstellt und von der Universitätsbibliothek Heidelberg betrieben. Ich danke dem Infoprax-Team für die intensive Arbeit in der Vorbereitung und Durchführung dieses von so vielen mit Spannung erwarteten neuen Publikationsprojektes für die deutschsprachige Bibliotheks- und Informationslandschaft. Wer Informationspraxis auf Twitter verfolgen möchte, hat unter @infoprax die Chance dazu.

Artikel, Internet, Literatur

Vor dem Stress – Meine 20. Berlinale

Poster der 65. Berlinale 2015

Am Donnerstag beginnt die 65. Berlinale. Für mich wird es die 20. sein. Und ich freue mich schon wahnsinnig darauf. Wahnsinnig muss man auch sein, sich den „Stress“ immer wieder anzutun. Ich werde natürlich nur einen Bruchteil dieser Filme (schöne Zusammenstellung von critic.de) sehen können. Doch ich bin mir sicher, dass es sich auch zum 20. Mal lohnen wird. Zur Bürgerschaftswahl am 15.2. komm‘ ich wieder nach Hamburg zurück, und dann wird der im März anstehende Umzug von Wandsbek nach Altona vorbereitet. Dann geht der Stress erst richtig los. 😉

Kino

Ein Buch mit Namen Twitter

Tweet der Woche Twitter ist ein Ort der Kommunikation, der schon ganz schön in die Jahre gekommen ist. Um diese Zeit vor etwa acht Jahren haben auch bereits die ersten Early Adopter in Deutschland ihre zaghaften Gehversuche auf dem Feld des Microbloggings gestartet. Bei mir war es damals im März 2007 soweit, d.h. ich bin bald schon acht Jahre auf Twitter.

Nun gibt es aber auch Menschen, bei denen hat sich im Lauf der Jahre eine gewisse Twittermüdigkeit eingeschlichen. Manche haben sogar ihren Account schon wieder gelöscht, andere machen längere oder kürzere Twitterpausen (die rekordverdächtig kürzeste war sicher diese). Andere wiederum können sich ein Leben ohne Twitter gar nicht mehr vorstellen. Am schönsten hat das in dieser Woche @der_handwerk beschrieben:

Ganz im Sinne eines living documents ist Twitter dazu noch ein Buch, dass – bei aller Konstanz und lieb gewonnenen Routinen – immer wieder auch neue Perspektiven und schöne Überraschungen bereit hält. Wir lesen deshalb gerne weiter in diesem Buch mit Namen Twitter.

Hier geht’s zu den vergangenen Tweets der Woche.

Bluesky, Literatur

Verlag Hermann Schmidt Mainz: Büchermachen mit Herz und Verstand

Verlag Hermann Schmidt Mainz: Printed with Love in Germany! – Interview from Shutterstock on Vimeo.

Bücher von Verlag Hermann Schmidt Mainz haben das Ziel, Ihren Alltag in Grafikdesign, Marketingkommunikation und Werbung leichter und schöner zu gestalten. Sie werden gemacht, um Kreativen Nutzen und lang anhaltende Freude zu bringen. Wir haben mit Beiden gesprochen und durften hinter die Kulissen der Verlagsarbeit blicken. Verlag Hermann Schmidt Mainz vertreibt hochwertige Publikationen, die sich auf verschiedene Weise, finanziell, emotional und in Richtung Image, für den Verlag auszahlen.

VerlagHermannSchmidt Das ist nicht nur ein sehr gut gemachter Image-Film sondern hier wird ein Verlag vorgestellt, der die Buch-Produktion mit Herzblut und Verstand bewusst analog durch die für viele Verlage schwierigen Zeiten des digitalen Wandels führt. Sehr sympathisch und authentisch, was Karin und Bertram Schmidt-Friderichs zum Besten geben. Vieles dreht sich dabei um Typographie, kein Wunder, Bertram Schmidt-Friderichs hat noch als Schriftsetzer den Bleisatz gelernt. Das erzählt er unter anderem in dem Video, nachzulesen auch auf der Verlagsseite.

Unbedingt den kurzen Film anschauen, er zeugt von so viel Liebe zum guten Buch, dass es eine wahre Freude ist, ihn anzuschauen. In der Kölner Buchhandlung »Siebter Himmel« wird ein Blick hinter die Kulissen des Büchermachens geworfen. Und was für einer!

[via @sinnundverstand]

Literatur, Video

Auschwitz vergessen? Nie. Kein Schlussstrich in der Geschichte

Wer vorgestern Nacht «Night Will Fall» gesehen hat und gleichzeitig fassungslos die ausländerfeindlichen Pegida-Demonstrationen zur Kenntnis nehmen muss, die an Menschenverachtung und Dummheit nicht mehr zu überbieten sind, ist froh für die deutlichen Worte, die Anja Reschke gestern in diesem Kommentar in den tagesthemen gesprochen hat:

http://youtu.be/eZhLCD4aTrY

„Es gibt keinen Schlussstrich in der Geschichte – in keiner. Klar, lieber erinnern wir uns an Karl den Großen, Bismarck oder die Wiedervereinigung – aber Auschwitz ist nun mal passiert. Wieso sollten wir ausgerechnet das Kapitel der Judenverfolgung hinter uns lassen? Dieser Teil unserer Geschichte ist in seiner Abartigkeit so einzigartig, dass er gar nicht vergessen werden kann.“ Von Anja Reschke (NDR)

Politik, TV, Video
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