Internet

Enrique Dans: Geteilte Aufmerksamkeit

Was symbolisiert die Zeit besser als ein Uhrwerk?
Foto: xtrapink

Enrique Dans hat auf Libertad Digital einen ganz hervorragenden Artikel über das Phänomen der geteilten Aufmerksamkeit veröffentlicht. Wir alle sehen uns immer stärker einem ständig wachsenden Informationsfluss gegenüber, wollen alles aufnehmen, müssen zwangsweise selektieren und ertappen uns doch dabei, wichtige Themen nur an der Oberfläche begleiten zu können. Kurzum: «Zu viel anzuschauen in zu wenig Zeit».

So lautet auch der Titel meiner Übersetzung des Artikels «Demasiado que ver y muy poco tiempo» zu diesem Thema. Ich habe Enrique gebeten, diesen wichtigen Text, der vor ein paar Tagen auf Libertad Digital erschienen ist, ins Deutsche übersetzen zu dürfen und ihn hier zu präsentieren. Er hat zugestimmt und ich habe mich gleich an die Arbeit gemacht.

Obwohl ich mir natürlich alle Mühe gegeben habe, diesen Artikel korrekt und unter weitestgehender Wahrung des lesenswerten Stils des spanischen Informationsexperten zu übersetzen (schließlich ist das mein Beruf), empfehle ich denen, die Spanisch können, ausdrücklich die Lektüre des spanischen Originals. Allen anderen lege ich die deutsche Übersetzung ans Herz, die gerne auch hier als PDF (2 S., 49 KB) heruntergeladen werden kann.

Ein Zitat zur Einstimmung auf den interessanten Text:

In Blogs und Zeitungen wird jeder Artikel entweder in vergleichbarer Zeit gelesen oder durch schnelles Überfliegen quergelesen, um den Inhalt gerade soweit zu erfassen, dass man mitbekommt „um was es geht“. Auf meiner Website geben Besucher oft Kommentare ab, die deutlich zeigen, dass sie den Text nicht vollständig gelesen haben, dass sie einen schnellen, oberflächlichen Blick auf den Text geworfen haben, ohne den Text in seiner Gänze zu erfassen.

Der komplette Text auf spanisch bei Libertad Digital oder hier im Blog nach dem Klick auf (Mehr…) …

Artikel, Bluesky, Informationskompetenz, Internet, Spanisch

Grimme-Online-Award voraus in die Zukunft?

Die Grimme-Online-Awards werden in der Zukunft vergeben (20.06.2007) stehen aber heute (18.06.2007) schon auf ihrer Website. Eine Farce!
[via Stefan Niggemeier (Grimme-Online-Award-Gewinner!)]

Update I – 19.06.2007, 9:45 Uhr: Heute Nacht wurde die Seite zwar wieder vom Netz genommen, aber die Screenshots bei Stefan Niggemeier und etlichen Anderen belegen ja die Zufrühveröffentlichung. Das Kind ist in den virtuellen Brunnen gefallen. Die Hintergründe, warum es dort schon im Vorfeld dieser peinlichen Vorveröffentlichungspanne lag, erläutert ganz gut der Artikel «Gewinner bekannt: Debakel um Grimme Online Award» im Medienmagazin DWDL.de.

Update II – 12.45 Uhr: Das Grimme-Institut hat heute morgen um 11 Uhr mit einer Presseerklärung auf die Panne reagiert und zieht die Offizielle Presseerklärung zu den Preisträgern 2007 vor. [via politik-digital.de]

Internet

Wang Momos fluffige Emoticons: Tuzki

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Die Chinesin Wang Momo hat diese lustigen Emoticons mit Namen Tuzki geschaffen, die mich etwas an das Häschen aus dem TISM-Video zu Everyone else has had more sex than me erinnern. In China sind sie mittlerweile durch den Einsatz in Messengern wie Tecent QQ und MSN Messenger zum graphischen Ausdruck von Emotionen weit verbreitet. Stimmt das, Jin Tan?
Die 39 unterschiedlichen Icons gibt es auf startdrawing.org zu bewundern. Wie gefallen euch die fluffigen Bunnies und welches mögt ihr ganz besonders?
[via Blockpocket]

Internet

Neue saarländische Blogfeedsammlung: Saarland OPML

Saar Ebbes! Ein Saarländer bleibt ja immer – egal wo er lebt – ein Saarländer. Obwohl in Hamburg lebend und bloggend, begreife ich mich auch als Saar-Blogger im Exil und verfolge die Geschicke meines Heimatlandes (vor allem, was den Fußball angelangt – seufz!) immer auch vom Hohen Norden aus. Somit war ich auch im Gruppenfeed Saarblogger aufgeführt, der aber leider nicht mehr aktualisiert wird, aber wohl irgendwann einmal zu Saarblogger 2.0 werden soll.

Thomas Reiter hat nun dankenswerterweise auf Saar-Ebbes die Nachfolge dieser Übersicht von saarländischen Blogs angetreten und so kann ich nur alle dort noch nicht aufgeführten Saar-Blogs ermuntern, sich für die Saarland-OPML anzumelden. Ich habe dies vor einigen Tagen auch getan und wurde in die Saarland-OPML aufgenommen. Herzlichen Dank an Thomas Reiter.

Für alle Nicht-Saarländer: Saar-Ebbes erschließt sich aus der Verbindung des Begriffes Saar und der Aufforderung Sag etwas! (im Saarländischen: Sah ebbes).

Ich verweise auf den Saar-Feed in meiner Meta-Übersicht in der rechten Spalte ganz unten hier im Blog mit diesem kleinen Button: Saarland OPML.
Einige der dortigen Buttons habe ich heute aufgrund des praktischen Hinweises von perun auf die gelungenen Arbeiten von kosmar etwas aktualisiert.

Internet, Saarland

Zwischenstand zu blogcensus

Alles ist messbar.
Foto: photocase.com

blogcensus hat sich ja zur Aufgabe gemacht, die deutschsprachigen Blogs zu zählen («Wir vermessen die Blogosphäre»). Heute wurde bei dieser Sisyphosarbeit eine Schallmauer durchbrochen:

blogcensus kennt zur Zeit 100.376 deutschsprachige Blogs.

Vor knapp vier Wochen, als ich den Dienst hier vorgestellt hatte, waren es noch unter 40.000. Das bedeutet einen Zugang in der Erfassung von ca. 15.000 pro Woche. Respekt für die Wahnsinnsarbeit von Dirk Olbertz (blogscout.de) und Jens Schröder (popkulturjunkie.de)!

Ich habe übrigens – in Ermangelung eines RSS-Feeds – die Veränderungen der Seite von blogcensus über watchthatpage abonniert. Ein praktischer Service, der einen über die Veränderung von Webseiten informiert, die keinen RSS-Feed anbieten. So bekomme ich jeden Tag eine Mail mit der Zusammenfassung der Webseiten, an deren Veränderung ich interessiert bin. Heute morgen stand in dieser Mail zum Beispiel:

**********************************************
Differences in page http://www.blogcensus.de/
**********************************************

blogcensus kennt zur Zeit 100.305 deutschsprachige Blogs.

Das heißt watchthatpage zeigt einem nicht nur an, dass etwas verändert wurde, sondern gibt auch genau die Stelle(n) an, an der (denen) etwas geändert wurde.

Internet

Exalead als gute Suchmaschinenalternative

exalead Sich bei der Webrecherche nicht ausschließlich auf Google zu verlassen, dürfte mittlerweile bei vielen bekannt sein. Ich habe ja schon über Alternativen zu Google berichtet, zum Beispiel über den Vorteil, den Virtuelle Fachbibliotheken hier bieten können.

Heute möchte ich einmal die Lanze für eine Suchmaschine brechen, die ich schon seit Längerem beobachte und nutze: exalead. Sie baut laufend neue Funktionalitäten ein und macht die Suche im Netz jenseits von Google leichter und funktionaler.
Seit Neuestem kann man auch die Wikipedia mit exalead durchsuchen, und das bietet einige Vorteile, die ich mit einer Screenshot-Gegenüberstellung von exalead-Suche und Wikipedia-Suche verdeutlichen möchte:
Wikipedia-Suche in exaleadSuche in Wikipedia
Links sieht man die Trefferliste einer Wikipedia-Suche nach „Spanien“ in exalead und rechts die gleiche Suche direkt in der Wikipedia. Es wird schnell deutlich, dass die Suche bei exalead wesentlich komfortabler ist: über Vorschaubilder bekommt man einen schnellen visuellen Überblick über die Artikel, die Textauszüge zu den Artikeln lassen einen besser relevantes finden und über die vorgeschlagenen Suchwörter rechts kann man die Suche bei exalead rasch sinnvoll verfeinern.

Videosuche Romy Schneider Auch die Videosuche bringt brauchbare Ergebnisse, werden doch die gängigsten Videoportale auf einen Schlag durchsucht. Anlässlich des heutigen 25. Todestages von Romy Schneider, als Beispiel eine exalead-Videosuche nach Filmausschnitten mit Romy Schneider.

Weitere praktische Features bei exalead: Man kann auf der Eingangsseite mehrere Seiten als Startseiten mit Vorschaubild ablegen (siehe Screenshot ganz oben rechts), es gibt eine recht brauchbare Bildersuche, die in der Spezialsuche bei den Bildern auch speziell nach Gesichtern suchen lässt (was bei Google mit dem bei Robert Basic heute erwähnten URL-Parameter „imgtype=face“ möglich ist).

Wie immer bei gut funktionierenden Web 2.0-Diensten ist alles schön beta, es gibt ein Blog in dem fortlaufend Neuerungen vorgestellt werden, die entsprechend kommentiert werden können und in einem eigens eingerichteten Dialogbereich freut man sich bei exalead über Feedback und Anregungen.
Vielleicht habt ihr ja Lust, exalead einmal auszuprobieren und den engagierten Suchmaschinenbetreibern entsprechend Feedback zu geben.

Informationskompetenz, Internet

Doping-Skandal im Blogbezirk

Rob Log gesperrt Jetzt ist es soweit, das erste Blog ist nach Dopinggeständnis gesperrt worden: Nach einer heute Vormittag eilig einberufenen Pressekonferenz im Kreis seiner Familie gestand Rob vom Rob Log gedopt gebloggt zu haben. Das Internationale Anti-Doping Komitee hat unmittelbar reagiert und bis auf Weiteres das in Verruf gekommene Blog Rob Log gesperrt.

Ich zitiere das Geständnis aus meiner Erinnerung (denn ich habe dieses erschreckende Posting heute Vormittag gelesen und kann mich noch an jedes Wort dieser erschütternden Offenbarung erinnern):

Der Dopingskandal weitet sich immer weiter aus: Nun ist auch ein Blogbetreiber aus Transbäkanien in den Verdacht geraten, seine Blogbeiträge unter Zuhilfenahme des Dopingmittels W.E.I.N. niedergeschrieben zu haben.

Der unter dem Namen rob-log schreibende 28 jährige (Alter von der Redaktion geschätzt) B-Berliner versucht sich seit Mitte Dezember des letzten Jahres mit Artikeln und diversen Wortspülen in die vorderste Front zu bloggen – bisher mit verständlich geringem Erfolg. So schreckte er auch nicht in einem Anflug von Verzweiflung davor zurück, vermeintlichen Katzencontent zu veröffentlichen.

Die Frage ist jetzt natürlich, wie lange die vom Internationalen Anti-Doping Komitee in der Blogosphäre (IADoKiB) verhängte Sperre für das bis dato beliebte Blog anhalten wird?

[via The Exit & Frau creezy]

Update 17:30 Uhr: Hat Rob hier etwa die nächste Doping-Geständnis-Lawine losgetreten? Andreas Dittes meldet eben auf twitter:

after the IADoKiB has shut down rob-log.de i am thinking about confessing that im a doped blogger, too

twitter-Meldung von Andreas Dittes

Update 27.5.07: Das Rob Log ist wieder entsperrt; Näheres auf dem wieder ins Licht der Blogöffentlichkeit zurückgekehrten Dopinggeständigen: «Entsperrt».

Internet, Politik

Geschichtsblog: Hablemos de Historia

Hablemos de Historia Mario Molina aus Grand Bourg (Buenos Aires, Argentinien) führt seit über einem Jahr ein gut geschriebenes Geschichtsblog und nennt es passend «Hablemos de Historia» (dt.: «Lasst uns über Geschichte sprechen»). Er hat ein Faible für das Mittelalter, doch beschränkt er sich weder auf einzelne Epochen noch auf bestimmte geographische Grenzen). Die Sprache des Blogs ist, wen wundert’s, Spanisch. Eine wahre Empfehlung für alle, die diese wunderschöne Sprache beherrschen und sich für Geschichte interessieren.
Diese Website wurde in den Fachinformationsführer von cibera aufgenommen. Ich habe die Seite heute in den Fachinformationsführer von cibera aufgenommen. Auf dieses Blog gestoßen bin ich durch meine Recherche nach der heute auf Libro de Notas vorgestellten menéame (=spanisches Digg)-Variante historiador.net. Historiador wird auf «Hablemos de Historia» vorsichtig positiv besprochen. Wie immer bei solchen Web 2.0-Diensten muss man sie natürlich am Anfang erstmal beobachten und kann ihren Nutzen erst einschätzen, wenn sich dort genügend Gleichgesinnte zusammenfinden. Ich werde historiador.net jedenfalls beobachten und gegebenenfalls auch in die cibera-Datenbank der Internetquellen zu Lateinamerika, Spanien und Portugal aufnehmen.

Internet, Literatur, Spanisch
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