Radio

Ikea versus Blogger bei Trackback

Trackback
Meine Hörempfehlung für morgen nachmittag (Samstag, 18:00-20:00 Uhr):
Die Sendung Trackback auf Fritz-Radio. Es könnte sein, dass ihr in der zweiten Stunde dort jemanden hört, den ihr kennt bzw. regelmäßig lest. 😉
Es geht in der mit «Alles, was Recht ist?» betitelten Sendung unter anderem um «Ikea versus Blogger», aber auch darum:

In dem Umfeld wollen wir uns gleich noch einmal mit dem Themenkomplex “Abmahnung” befassen und auf ein ungewöhnliches Urteil eingehen, bei dem es (um) Tauschbörsen ging. Diese Ansammlung von juristischen Fragen führt dazu, dass wir 3 Rechtsanwälte in der Sendung haben werden. Ein neuer Rekord! =)

Empfangsmöglichkeiten für die Hörerinnen und Hörer außerhalb des Berliner Sendegebietes: Frequenzen oder live im Netz hören: im Real Player- oder im Windows Media-Stream. Wer die Sendung verpasst, zum Beispiel weil er oder sie die Sportschau schaut, kann natürlich auf den Podcast zurückgreifen…

Update 21:30 Uhr: …der jetzt auch online ist, die Sendung ist als mp3 auf Trackback zu hören. Die 2h wurden auf [01:06:32hm] zusammengeschnitten.
Wie ihr durch obigen Text unschwer erahnen konntet, und wie es auf Trackback in der heute aktualisierten Sendeankündigung zu lesen war, war ich einer der Interviewgäste der Sendung. Die Ikea-Geschichte wird von Minute 38 bis Minute 50 behandelt. Hätte man meine zahlreichen Ähms noch rausgeschnitten wäre der Beitrag zum «Ikea Hacker» wahrscheinlich ungefähr 10 Minuten lang geworden. 😉 Doch … ähmhört selbst.

Internet, Politik, Radio

2x Open Access: Lawrence Lessig + Don Quijote

Quijote im Kampf gegen die Windmühlen
Foto: Photocase

Lawrence Lessig hat nicht nur die Creative Commons-Bewegung ins Leben gerufen, sondern der Jura-Prof der Uni Stanford kämpft weltweit gegen die restriktiven Urheberrechtsvorstellungen der global agierenden Medienkonzerne. Im Deutschlandfunk gab es gestern in der Sendung «Computer und Kommunikation» ein kurzes Interview mit dem Rechtsexperten über dessen Kampf um Freiheit im digitalen Raum. Der auch online zu hörende Beitrag (siehe unten) ist mit «Don Quijote im Internet» betitelt. Lessigs Windmühlen sind die Giganten der Unterhaltungsindustrie (Disney-Studios ect.), seine Lanze erhebt er verbunden mit dieser Botschaft:

Es geht nicht nur um das Recht, dass Menschen Zugang zu Informationen erhalten, ohne die Inhaber der Autorenrechten um Erlaubnis fragen zu müssen. Es geht vielmehr darum, dass das Entstehen von neuer Kreativität nicht unterbunden wird und die Möglichkeit bestehen bleibt, dass so viele Menschen wie möglich diese neue Kreativität, die die neuen Techniken bieten, weiterentwickeln und nutzen können.

Das kurze Interview (3:39) ist hier zu hören:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/07/21/dlf_200707211646.mp3

[via netzpolitik]

Mehr zu Lawrence Lessig auch hier auf Text & Blog.

Da in dem Radio-Beitrag Don Quijote nur in der Überschrift vorkommt, möchte ich auf eine mit Quijote zusammenhängende, ideale Form des freien Wissenszugangs hinweisen, die somit gleich doppelt zu diesem Thema passt:

Don Quijote im Film Die Stabi-Hamburg hat vor kurzem einen von Tilman Altenberg und Klaus Meyer-Minnemann herausgegebenen Sammelband zum Quijote in ihrem Verlag Hamburg University Press publiziert und neben der gedruckten Fassung auch auf ihrem Server im Open Access (also frei) zugänglich gemacht:
«Europäische Dimensionen des „Don Quijote“ in Literatur, Kunst, Film und Musik». In dem Buch, in dem auch ein Beitrag meines Doktorvaters, Hans-Jörg Neuschäfer, enthalten ist, geht es um die Verarbeitungen des Don Quijote-Motivs in verschiedenen Genres und Medien:

Wie kein zweiter Roman zieht der „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes seit nunmehr vier Jahrhunderten Generationen von Lesern immer wieder neu in seinen Bann. Abgefasst im Spanien des frühen 17. Jahrhunderts, das zu jener Zeit die Geschicke Europas wesentlich mitbestimmte, wurde der Roman bald zum Inbegriff der spanischen Literatur und Kultur. Von Madrid aus hat er auf den Rest Europas ausgestrahlt und Denker, Dichter, Künstler, Komponisten und später auch Filmemacher zur Auseinandersetzung mit ihm angeregt.

Die acht Beiträge des Bandes erkunden zentrale Aspekte des cervantinischen Romans und gehen seiner Rezeption und Verarbeitung in Literatur, Kunst, Film und Musik im europäischen Kontext nach.

Don Quijote im Zeichentrick Die Version des Buches mit den Quijote-Filmauschnitten von Tilmann Altenberg (Version mit hoher Bildauflösung – Größe: ca. 170 Mb) ist aus mehreren Gründen hochinteressant: Tilmann ist ein ausgezeichneter Quijote-Kenner und er zeigt in dieser Arbeit anhand von zahlreichen Filmbeispielen, wie der Don Quijote-Stoff kreative Menschen immer wieder zu schöpferischen Umsetzungen inspiriert hat. Wie in einer Art wissenschaftlichem Comic (im wahrsten Sinne des Wortes, weil auch Quijote-Zeichentrickserien behandelt werden) präsentiert das Buch in der digitalen Variante Text- und Videomaterial als Einheit. Die im Text behandelten Filmausschnitte können sofort, ohne Medienbruch, betrachtet werden. Das ist unbedingt sehens- und lesenwert und ist, wie von Lawrence Lessig und wie von immer mehr klugen Menschen gefordert: frei zugänglich.

Hamburg, Kino, Literatur, Radio, Video

Wolfgang Schäuble: Eine Gefahr für Deutschland?

Wolfgang Schäuble Kann man Wolfgang Schäuble ob seiner immer obstruser werdenden Vorschläge (siehe ZEIT-Artikel «Anti-Terror-Pläne: Schäuble stößt auf breite Ablehnung») noch Ernst nehmen? Ja, man muss es sogar. Und zwar nicht, weil man diesen Vorschlägen auch nur in irgendeiner Art und Weise Respekt entgegen bringen könnte, sondern weil dieser Mann eine Bedrohung für das darstellt, was er zu schützen vorgibt: unsere Sicherheit, unsere Freiheit, unsere Verfassung.
Meine Lieblingssendung im deutschsprachigen Radio, HR2 Der Tag, hat sich heute der Person Wolfgang Schäuble angenommen und entwirft unterstützt durch mehrere Interviewpartner in 55 Minuten ein Portrait des Mannes, der im September 65 Jahre alt wird.

Jetzt ist es die unschuldige Anfrage, ob man nicht auch in Deutschland Internierungslager für Terrorismumusverdächtige einrichten könnte, aber damit nicht genug: Er will eine Lizenz zum staatlichen Töten. Was ist mit Schäuble los? Fragt Der Tag und untersucht die Stationen eines sehr deutschen politischen Lebensweges.

Unbedingt hörenswert, entweder auf der Website des HR, oder hier (Start ab 4min50):
http://mp3.podcast.hr-online.de/hronline/mp3/podcast/derTag/der_fall_schaeuble_-_eine_deutsche_politkarriere.mp3

Politik, Radio

Flickr im Deutschlandfunk

Flickr hebt teilweise die Filter wieder auf Der Deutschlandfunk hat sich gestern in der Sendung Forschung aktuell (16:30 Uhr) der Thematik um die Zensurvorwürfe beim Fotoportal Flickr angenommen, die ich hier in meinem Beitrag «Flickr lenkt ein» schon einmal aufgegriffen habe, als ich am Donnerstag feststellen konnte, wieder alle Filter abschalten zu können, obwohl ich eine deutsche Yahoo-ID habe. Beim DLF heißt es mit leichter Vorliebe zur Alliteration:

Flackern bei Flickr – Zensurvorwürfe brachten Unmut unter den Nutzern der Fototauschbörse

Zu Wort kommen unter anderem Robert Basic und Franz Patzig. Der Beitrag ist 4 Minuten lang und kann hier angehört oder auf den Rechner geladen werden:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/06/23/dlf_200706231636.mp3

[via franztoo]

Foto, Internet, Radio

Burkhart Kroeber zum Übersetzerpreis für Barbara Kleiner

Übersetzte Bücher haben grundsätzlich zwei Autoren
Foto: photocase.com

Hörempfehlung für ein Interview aus dem Hause Deutschlandradio Kultur. Der Sender fasst das heute Vormittag gesendete Gespräch mit Burkhart Kroeber mit folgenden Worten zusammen:

Zwei Jahre lang arbeitete Barbara Kleiner daran, die „Bekenntnisse eines Italieners“ von Ippolito Nievo ins Deutsche zu übersetzen. Für dieses Werk wurde sie jetzt im Europäischen Übersetzer-Kollegium Straelen geehrt. Barbara Kleiner bekam den mit 25.000 Euro dotierten Preis der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen. Burkhart Kroeber, der deutsche Übersetzer Umberto Ecos, erinnerte in diesem Zusammenhang im Deutschlandradio Kultur an die schlechte Bezahlung literarischer Übersetzungen. So habe die Preisträgerin ausgerechnet, dass sie während ihrer Arbeit an den „Bekenntnissen eines Italieners“ etwa 600 Euro im Monat verdiente.

Das Interview zum Nachhören:
Update I – 16:55 Uhr: Schade, der unter diesem Link im Archiv von DLR angebotene Verweis auf die mp3-Datei funktioniert momentan nicht mehr. Ich werde berichten, wenn es den Beitrag wieder zu hören gibt.
Update II – 18:55 Uhr: Jetzt geht es wieder. Bitte:
http://ondemand-mp3.dradio.de/podcast/2007/06/20/dkultur_200706201109.mp3

Und wieder die gleiche Geschichte: Erfreuliches und Betrübliches aus dem Bereich der deutschsprachigen Literaturübersetzung: Das Erfreuliche: der Preis für Barbara Kleiner. Das Betrübliche: der Lohn, der in Deutschland für die Übertragung von Literatur aus einer fremden Sprache in die unsrige bezahlt wird, damit wir diese Bücher lesen können.

Der Prozess der Literarischen Übersetzung wird von Burkhart Kroeber wieder einmal trefflich beschrieben. In dem Interview (11 Minuten, die sich lohnen angehört zu werden!) umreißt er sehr schön, was es bedeutet, einen Text von einer Sprache in die andere zu transferieren. Der Moderator zitiert auch seinen wichtigen Satz:

Übersetzte Bücher haben grundsätzlich zwei Autoren.

Außerdem gibt es wieder eine gelungene Stellungnahme meines Kollegen zur beschämend niedrigen Bezahlung dieser anspruchsvollen Textarbeit. Wann werden die Verlage handeln und endlich angemessene Löhne bezahlen? Der momentane Status der Bezahlung im Bereich literarische Übersetzung lässt jedenfalls die aktuelle Mindestlohndebatte geradezu lächerlich wirken!

Literatur, Radio, Übersetzen

Tilbert Stegmann: Wer gehört zur katalanischen Kultur?

Der Katalanist Prof. Tilbert Stegmann (Uni Frankfurt), den ich letztes Jahr auf dem Katalanistentag in Tübingen als netten und gut informierten Menschen kennengelernt habe, äußert sich heute im Interview auf Deutschlandradio Kultur zur Buchmesse-Absage der Spanisch schreibenden Schriftsteller. Die Frankfurter Buchmesse widmet sich in diesem Jahr der katalanischen Kultur. Stegmann unterstellt den Absagenden gute Motive (im Sinne von „den katalanischen Kollegen das Feld überlassen“), aber natürlich weiß auch er, welch heftige Diskussionen in Katalonien geführt wurden, seit am 24. Februar 2005 die Direktion der Frankfurter Buchmesse entschieden hatte, im Jahr 2007 die katalanische Kultur als Ehrengast einzuladen. Alles dreht sich um die Frage, ob zweisprachig (spanisch und katalanisch) oder nur katalanisch publizierende Autoren zur katalanischen Kultur gehören.

Der Text zum Interview: «Stegmann: Konflikt nicht künstlich hochspielen»
Das Interview anhören (7min 45sec): http://ondemand-mp3.dradio.de/podcast/2007/06/18/dkultur_200706180913.mp3

Ich möchte mich an der Diskussion, ob zur katalanischen Kultur auch die auf Spanisch schreibenden Schriftsteller gehören, nicht mehr weiter beteiligen. Für mich gehören sie eindeutig dazu, aber nun werden eben nur die auf Katalanisch schreibenden Autorinnen und Autoren in Frankfurt präsentiert.

Ein paar Links zum Thema:

Literatur, Radio, Spanisch

Isabel Bogdan im FSK-Radio

Freies Sender KombinatMorgen, am Mittwoch den 4.4. von 17 – 19 Uhr ist die Übersetzerin Isabel Bogdan im Hamburger Radiosender FSK (93.0 Mhz Antenne, 101.4 Mhz Kabel) oder im Livestream auf www.fsk-hh.org zu hören. Sie wird dort in der Sendung Wortpong über ihre Arbeit, das Übersetzen, reden. Ich bin schon sehr gespannt.

Techniktipp am Rande für alle Hörerinnen und Hörer außerhalb von Hamburg: Zum Empfang des Livestreams empfehle ich den Download des wunderbaren VLC-Players, da der Stream im ogg-Format gesendet wird, den viele herkömmliche Programme, etwa der Windows Media Player, nicht abspielen können (Erläuterung auch auf den Seiten von FSK).
Hier ein paar Bücher, die meine Kollegin bereits übersetzt hat.
[via … is a blog]

Radio, Übersetzen

Artikel ‚Neue Linke in Lateinamerika‘ abgeschlossen

Grenze Mexicali-Calexico
Foto: Mexicali-Calexico von blorges

Durch meine längere Abwesenheit bin ich momentan noch dabei Einiges nach- und aufzuarbeiten (ich meine damit nicht nur die ungelesenen RSS-Feeds und die noch auf Beantwortung wartenden E-Mails).
Zu meinen durchaus angenehmen Pflichten gehörte heute auch die Komplettierung kontinuierlich zu aktualisierender Blogartikel, wozu seit heute auch der Artikel «Neue Linke in Lateinamerika» zählt. Mit dem Interview zu Venezuela hat das Deutschlandfunk-Spezial über die aktuelle Politik in Mittel- und Südamerika bereits letzten Sonntag seinen Abschluss gefunden und alle DLF-Beiträge können noch einmal zusammenhängend gehört werden.
Durch die informativen Gespräche mit Menschen aus den betreffenden Ländern oder Experten mit gutem Einblick in die Strukturen der jeweiligen Nationen hat Peter B. Schumann einen beachtlichen Überblick über die aktuelle Lage in Mexiko, Argentinien, Brasilien, Bolivien, Nicaragua und Venezuela geliefert: «Neue Linke in Lateinamerika».

So macht Radio Spaß und ist hoch informativ. Zwei Dinge, die sich übrigens nicht immer ausschließen müssen ;-).

Politik, Radio, Spanisch
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