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Ulrich Mühe – muere un gran actor

Wie gestern morgen erst veröffentlicht wurde, ist am Sonntag Ulrich Mühe seinem Krebsleiden erlegen. Ich war nicht in der Lage gleich nach Erfahren dieser traurigen Nachricht darüber zu schreiben (hab es nur getwittert). Ein ganz Großer ist zu früh gegangen. Klingt so banal, ist aber so wahr.
Heute habe ich auch die große Anteilnahme in Spanien (in den Nachrichtensendungen, Zeitungen und Blogs) beobachten können, wo „Das Leben der Anderen“ einen riesigen Erfolg hatte. Etwa im El País-Artikel «Muere el actor Ulrich Mühe, protagonista de ‚La vida de los otros‘», der auf die Parallele von Stasi in Film und Leben von Ulrich Mühe hinweist:

El propio Mühe pudo revivir en esta película parte de su propia biografía. Al igual que el actor de la película descubre que su mujer se ha „vendido“ a la Stasi, también a Mühe se le reveló que su primera esposa, actriz al igual que él, trabajó para esta policía secreta.

Viele Spanier haben Mühe erst durch «La vida de los otros» als begnadeten Schauspieler kennengelernt. Ich hatte ja im Februar zum Filmstart in Spanien den Trailer hier vorgestellt: «La vida de los otros». Dort kann man Ulrich Mühe spanisch synchronisiert sehen, so wie ihn das spanische und lateinamerikanische Publikum kennengelernt hat.

Das Deutsche Fernsehen ändert aus dem aktuellen traurigen Anlass sein Programm und strahlt mehrere Filme mit Mühe aus, u.a. läuft auf Tele 5 in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um 0:15 Uhr der Michael Haneke Film „Funny Games“ mit ihm und seiner nun trauernden Frau Susanne Lothar in den Hauptrollen. Weitere Termine in einer Übersicht bei Digital TV.

Kino, Spanisch, TV, Video

Muxmäuschenstill


Direktlink YouTube
Sollte es wirklich noch jemanden geben, der diesen fantastischen Film von Markus Mittermeier (Regie) und Jan Henrik Stahlberg (Buch und Hauptrolle) noch nicht gesehen hat, dann empfehle ich ihm oder ihr heute Abend um 23.30 Uhr den Fernsehsender des Bayrischen Rundfunks einzuschalten und Muxmäuschenstill zuzuschauen.

Dieser Film hatte vollkommen zurecht reihenweise Preise beim Max Ophüls-Festival 2004 in Saarbrücken abgeräumt (darunter den Hauptpreis, den Preis für das beste Drehbuch und den Publikumspreis). Die Jury begründete die Vergabe des Hauptpreises des wichtigsten deutschsprachigen Nachwuchsfilmfestivals damals mit den Worten:

„Muxmäuschenstill“ wirft sich mit bewundernswertem Mut dem Publikum entgegen. Er wagt eine Gratwanderung und hält uns in Atem. Eine zeitgemäße Geschichte, die sich dem Konsens vorgefertigter Meinungen konsequent entzieht. Auf originelle, witzige und pointierte Weise jongliert der Film mit unseren kulturellen Ikonen. Wir sind davon überzeugt, dass „Muxmäuschenstill“ in seiner Komplexität, seinem satirischen Humor und seinem gesellschaftlichen Anspruch Maßstäbe setzen wird.

Nach erneutem Betrachten des Trailers dachte ich eben, der Mux (die Hauptfigur des Filmes) hat so was Schäublesches, aber vielleicht täusche ich mich auch.

Update: 26.07.07, 2:00 Uhr: Auch in Merkel steckt ein Mux. Ich bin vielleicht ein Spielverderber in Zeiten eines Merkel-Umfrage-Hochs dieses Video noch an den TV-Tipp über den Sicherheits- und Ordnungsfanatiker Mux anzuhängen, aber es ist schockierend und beunruhigend genug, die Kanzlerin im Kontext von Videoüberwachung und Innerer Sicherheit im Wahlkampf einen solchen Satz sagen zu hören:

Das sind aber Dinge, über die darf man nicht diskutieren, die muss man einfach machen.

[Update via Rollmops im Kanzlerbunker]

Kino, Ophüls, Politik, TV, Video

2x Open Access: Lawrence Lessig + Don Quijote

Quijote im Kampf gegen die Windmühlen
Foto: Photocase

Lawrence Lessig hat nicht nur die Creative Commons-Bewegung ins Leben gerufen, sondern der Jura-Prof der Uni Stanford kämpft weltweit gegen die restriktiven Urheberrechtsvorstellungen der global agierenden Medienkonzerne. Im Deutschlandfunk gab es gestern in der Sendung «Computer und Kommunikation» ein kurzes Interview mit dem Rechtsexperten über dessen Kampf um Freiheit im digitalen Raum. Der auch online zu hörende Beitrag (siehe unten) ist mit «Don Quijote im Internet» betitelt. Lessigs Windmühlen sind die Giganten der Unterhaltungsindustrie (Disney-Studios ect.), seine Lanze erhebt er verbunden mit dieser Botschaft:

Es geht nicht nur um das Recht, dass Menschen Zugang zu Informationen erhalten, ohne die Inhaber der Autorenrechten um Erlaubnis fragen zu müssen. Es geht vielmehr darum, dass das Entstehen von neuer Kreativität nicht unterbunden wird und die Möglichkeit bestehen bleibt, dass so viele Menschen wie möglich diese neue Kreativität, die die neuen Techniken bieten, weiterentwickeln und nutzen können.

Das kurze Interview (3:39) ist hier zu hören:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/07/21/dlf_200707211646.mp3

[via netzpolitik]

Mehr zu Lawrence Lessig auch hier auf Text & Blog.

Da in dem Radio-Beitrag Don Quijote nur in der Überschrift vorkommt, möchte ich auf eine mit Quijote zusammenhängende, ideale Form des freien Wissenszugangs hinweisen, die somit gleich doppelt zu diesem Thema passt:

Don Quijote im Film Die Stabi-Hamburg hat vor kurzem einen von Tilman Altenberg und Klaus Meyer-Minnemann herausgegebenen Sammelband zum Quijote in ihrem Verlag Hamburg University Press publiziert und neben der gedruckten Fassung auch auf ihrem Server im Open Access (also frei) zugänglich gemacht:
«Europäische Dimensionen des „Don Quijote“ in Literatur, Kunst, Film und Musik». In dem Buch, in dem auch ein Beitrag meines Doktorvaters, Hans-Jörg Neuschäfer, enthalten ist, geht es um die Verarbeitungen des Don Quijote-Motivs in verschiedenen Genres und Medien:

Wie kein zweiter Roman zieht der „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes seit nunmehr vier Jahrhunderten Generationen von Lesern immer wieder neu in seinen Bann. Abgefasst im Spanien des frühen 17. Jahrhunderts, das zu jener Zeit die Geschicke Europas wesentlich mitbestimmte, wurde der Roman bald zum Inbegriff der spanischen Literatur und Kultur. Von Madrid aus hat er auf den Rest Europas ausgestrahlt und Denker, Dichter, Künstler, Komponisten und später auch Filmemacher zur Auseinandersetzung mit ihm angeregt.

Die acht Beiträge des Bandes erkunden zentrale Aspekte des cervantinischen Romans und gehen seiner Rezeption und Verarbeitung in Literatur, Kunst, Film und Musik im europäischen Kontext nach.

Don Quijote im Zeichentrick Die Version des Buches mit den Quijote-Filmauschnitten von Tilmann Altenberg (Version mit hoher Bildauflösung – Größe: ca. 170 Mb) ist aus mehreren Gründen hochinteressant: Tilmann ist ein ausgezeichneter Quijote-Kenner und er zeigt in dieser Arbeit anhand von zahlreichen Filmbeispielen, wie der Don Quijote-Stoff kreative Menschen immer wieder zu schöpferischen Umsetzungen inspiriert hat. Wie in einer Art wissenschaftlichem Comic (im wahrsten Sinne des Wortes, weil auch Quijote-Zeichentrickserien behandelt werden) präsentiert das Buch in der digitalen Variante Text- und Videomaterial als Einheit. Die im Text behandelten Filmausschnitte können sofort, ohne Medienbruch, betrachtet werden. Das ist unbedingt sehens- und lesenwert und ist, wie von Lawrence Lessig und wie von immer mehr klugen Menschen gefordert: frei zugänglich.

Hamburg, Kino, Literatur, Radio, Video

Stephan Eicher: Déjeuner en paix


Direktlink Originalvideo von 1989         |     Direktlink Live-Version von 2006

Schöner Zufallsfund eines wunderbaren Titels. Ich mag die alten Sachen des Schweizers Stephan Eicher – und vor allem Déjeuner en paix – sehr. Damals hat die Texte zu Eichers Musik sein Freund, der französische Schriftsteller Philippe Djian geschrieben. Dieser ist wiederum der Autor des so genial verfilmten Buches Betty Blue, 37,2° am Morgen (Videoausschnitt I und II), womit wir wieder beim Frühstück wären.
Hier gibt es übrigens den Song von Eicher auch in untertitelter Fassung für den Französisch-Unterricht zu sehen lesen. 😉

Kino, Musik, Video

Video-Doubler: Der doppelte Video-Spaß

Video-Doubler - zwei Videos parallel abspielen
Dieses Video-Spielzeug hat gerade noch gefehlt. Mit dem Video-Doubler lassen sich zwei Videos parallel abspielen. Neben meinem Testbeispiel SPD/SDP (Oliver Kalkofe vs Kurt Beck) gibt es auf der Startseite des Video-Doubler auch stets die Favorites. Sehr drastisch führt auch das Exempel «David Hasselhoff vs Elmo» vor, was hiermit möglich ist.

Was könnte man noch so alles damit anstellen? Cover-Version eines Songs gegen das Original antreten lassen. Synchro- gegen O-Ton-Variante einer Filmszene. Parodisten können neben das Original geschaltet werden, oder politische Aussagen aus der Geschichte können mit aktuellen Proklamationen verglichen werden (etwa ausgehnend von «Niemand hat die Absicht… » etc.).

[Update 01:25 Uhr: Musikalischer Versuch, leider nicht ganz synchron, aber auch nicht unspannend in der Gegenüberstellung: Kate Bush & Placebo: Running up that Hill, beide Titel gab es einzeln auch schon hier im Blog zu hören und zu sehen, sie wurden dort auch in den Kommentaren diskutiert.
Auch lustig:
VJayMix Betty Boop - Madonna
VJayMix Betty Boop – Madonna“.
Hab ich eben in der Videotheke gepostet.]

[via live.hackr]

Politik, Video

13 Stufen – Tagebuch einer modernen Beziehung

13 Stufen - Tagebuch einer modernen Beziehung Ich habe heute Nacht einen genialen Kurzfilm auf arte (in dem beinahe immer großartigen Programm Kurzschluss) gesehen, den es leider (noch) nicht online zu bewundern gibt: «13 Stufen – Tagebuch einer modernen Beziehung» von Daniel Böhme.

arte beschreibt den von soda.film produzierten Streifen treffend mit den Worten:

Wenn man es doch schon vorher wüsste: Warum laufen unsere Paarbeziehungen so ab, wie sie es tun? Warum schaffen wir es nicht, dauerhaftes Glück zu erleben, ewig im siebten Himmel zu schweben? Dieser klug-unterhaltsame Film führt es uns mit viel liebevoller und überzeugender Ironie in dreizehn Zwei-Minuten-Sequenzen vor. Dabei sind seine Beobachtungen so treffsicher, dass sich wohl jeder Zuschauer in den Erkenntnissen wieder finden kann.

Einen einminütigen Trailer des gut gespielten und 27 Minuten langen Shorties gibt es immerhin hier zu bestaunen und da solltet ihr mal reinschauen:


Direktlink videocommunity

Das Hauptthema der Filmmusik stammt von James, heißt passenderweise «Getting Away With It» und wartet in einer Live-Version auf YouTube auf euren Klick:


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