Hamburg

Hamburg stimmt über den Volksentscheid ab

Wappen der Freien und Hansestadt Hamburg Heute ist der letzte Tag, an dem die Hamburgerinnen und Hamburger ihre Briefwahl-Unterlagen zur Abstimmung über die Einführung des Volksentscheides aufgeben können, um sicher zu sein, dass die Stimme auch ankommt und gezählt wird. Gezählt wurden bisher 337.607 abgegebene Stimmen. Damit der Volksentscheid eingeführt wird, werden jedoch 607.468 Ja-Stimmen benötigt. Nun ist zwar anzunehmen, dass bei den abgegebenen Stimmen der Ja-Anteil wesentlich höher sein wird (da Menschen, die für Veränderungen sind, wesentlich aktiver werden, als die, denen eine Veränderung egal ist oder die sie ablehnen), aber die Zahlen zeigen deutlich, dass ohne eine letzte Mobilisierung auf dem Endspurt hin zu mehr Demokratie wagen das für mich sehr positive Ziel, die Menschen mehr an den Entscheidungen zu beteiligen, nicht umgesetzt werden kann.

Zähler der Stimmabgabe zum Volksentscheid - Stand 10.10.07 Also: wer es in Hamburg noch nicht getan haben sollte: unbedingt abstimmen! Entweder noch heute per Post oder am Sonntag im Wahllokal vor Ort. Ich finde, das ist eine prima Chance für eine Bürgerbeteiligung an politischen Entscheidungen und eine ganz besondere Gelegenheit, dieses Beispiel über Hamburg hinaus wirken zu lassen.
Von den 306.283 Stimmberechtigten aus meinem Bezirk Wandsbek haben 88.940 (darunter auch ich) bereits ihre Stimme per Briefwahl abgegeben, das entspricht 29,04 % und ist somit der höchste Anteil in ganz Hamburg (Stand 10.10.07 – Aufteilung der Stimmabgaben nach Bezirken).

Aktuelle Informationen zum Hamburger Volksentscheid findet ihr auf der Seite «Stärkt den Volksentscheid», dort gibt es auch den Gesetzestext zur Ansicht und als PDF.

[Update 14.10.07, 19:15 Uhr: Schade, es hat nicht geklappt. – via twitter-Meldung von luebue , siehe auch Meldung beim NDR]

Hamburg, Politik

NYT: 36 Hours in Hamburg

Wie die New York Times ihren Lesern 36 Stunden Frankfurt-Aufenthalt schmackhaft macht, hatte ich ja neulich schon vorgestellt. Nun ist Hamburg dran, laut NYT a city of jarring juxtapositions:

Sex workers ply their trade along the neon-lit Reeperbahn, while old-money families have made this Baroque port into Germany’s richest city.

Weiter im Touri-Pauschaltext für die schnelle Durchreise: «36 Hours in Hamburg». Aber wirklich sehr tourimäßig der Text, doch was will man in 36 Stunden auch an Authentischem erfahren? So wird der Besuch keineswegs refreshingly free of snap-happy tourists. 😉

Artikel, Hamburg

Control: sehenswerter Film über Ian Curtis von Joy Division

Sam Riley als Ian Curtis im Film Control

Ich habe ja versprochen ein paar Filmtipps aus San Sebastián vorzustellen und so fange ich heute mal mit dem Film an, der mich am meisten beeindruckt hat: Control von Anton Corbijn über das kurze Leben von Joy Division-Sänger Ian Curtis, der sich am 18. Mai 1980, kurz vor der damals geplanten US-Tour von Joy Division, mit erst 23 Jahren umgebracht hat.


Direktlink Dailymotion

Wie ich in den Kommentaren bei popkulturjunkie schon geschrieben habe, sind die schauspielerischen Leistungen von Sam Riley (als Ian Curtis) und Samantha Morton (in der Rolle seiner Frau Debbie) absolut herausragend. Selbst Zuschauern des Films, die keine Fans von Joy Division sind, wird dieser Film beeindrucken. Etwa, wenn das Auseinanderleben des Paares mit der Musik und dem Text von «Love will tear us apart» begleitet wird. Hier nochmal zum Reinhören ein paar Musiktitel von Joy Division:

Quantcast
SeeqPod Music beta – Playable Search

Der Film basiert auf der Biographie «Touching from a Distance» (dt: «Aus der Ferne») von Ians Frau Debbie Curtis, die das Projekt auch co-produziert hat. Auch Regisseur Corbjin hat Curtis noch persönlich gekannt. Der Film ist also sehr nah am viel zu kurzen Leben des Sängers, der gleichzeitig ein Kapitel Musikgeschichte mit geschrieben hat und an einem intensiven Leben zwischen Alkohol, Drogen, der Epilepsie und dem sich Nicht-Entscheiden-Können zwischen zwei Frauen zugrunde gegangen ist.

Ein paar Links zum Film:

Filmstart in Deutschland ist, wie ich eben bei popkulturjunkie gelesen habe, leider erst im Januar. In vielen Ländern läuft der Film bereits (in Frankreich schon seit letzter Woche). Aber die Kinogänger in Hamburg haben Glück: sie können ihn morgen oder übermorgen im Original auf dem Filmfest Hamburg sehen:
Mittwoch, 3.10., um 21:30 Uhr im Grindel 1, und Donnerstag, 4.10. um 19 Uhr im Metropolis (Links führen zur Online-Reservierung). Laut Abendblatt wird nicht nur Regisseur und Star-Fotograf Anton Corbijn anwesend sein, sondern auch Sam Riley und die deutsche Schauspielerin Alexandra_Maria_Lara, die im Film seine Geliebte Annik Honoré spielt, und die beide seit den Dreharbeiten zum Film auch im Reallife ein Paar sind.
[Update 7.10.07: Control wurde inzwischen als Gewinnerfilm das Hamburger Filmfestes gekürt.]

Und alle anderen sehen Control eben ab Januar 2008. Das Warten lohnt sich. Ein außergewöhnlich guter Film.

Update 20.01.08: Mittlerweile ist Sam Riley nach Berlin (zu seiner Freundin Alexandra Maria Lara) gezogen und schreibt für den Guardian einen «Insider’s guide to Berlin» in dem er Grönemeyer («who played my doctor in Control») als «Germany’s Bono» bezeichnet und seine Liebe zu Schnitzels gesteht.

Hamburg, Kino, Musik

‚Auf der anderen Seite‘ von Fatih Akin ist Oskar-Kandidat

'Auf der anderen Seite' von Fatih Akin
«Auf der anderen Seite» des Hamburger Regisseurs Fatih Akin ist der deutsche Beitrag im Rennen um den Oskar für den besten nicht-englischen Film im nächsten Jahr.
Hier eine Szene aus dem Film mit der wunderbaren Hanna Schygulla und mit der Entdeckung Nurgül Yesilçay:


Direktlink YouTube

Der neue Akin-Film ist nach «Gegen die Wand» (den man komplett online sehen kann) der zweite Teil seiner Trilogie «Liebe, Tod und Teufel». Er wurde bereits in Cannes mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet und kommt am 27. September 2007 in die deutschen Kinos.

[Update 15:30 Uhr: Wie ich gerade aus dem zeise-Newsletter erfahre, kommt der Film schon morgen in die Kinos und läuft bereits heute Abend um 22:30 Uhr als Preview. Zudem kommt der in Ottensen aufgewachsene und immer noch dort lebende Regisseur am 24. September 2007 zum Start der Türkischen Filmreihe «Fatih Akin zeigt: Türkisches Kino» ins zeise-Kino. Weitere Infos auf zeise.de.]

[via netzeitung]

Hamburg, Kino, Video

Ein Frühes Stück Text & Blog

oben: ich, unten: 'Früh'-Stück
Der Fotograf Jon Huck hat in seinem »Breakfast Project« Menschen samt ihrem Frühstück portraitiert. Liisa, von Charming Quark, hat meine Idee aufgegriffen, dass man so etwas auch als schöne Blogaktion veranstalten könnte und hat es dann gleich umgesetzt. Da ist es doch das Mindeste, dass auch ich mein „Früh“-Stück dazu beitrage. Niemand, der mich kennt, wird sich wundern, dass neben dem Kaffee aus meiner Lieblingstasse (die ja auch schon in der Bürotassengalerie zu bestaunen war) Nutella auf selbstgebackenem Sechskornbrot zu meiner wichtigsten Mahlzeit des Tages gehört.

Liisa wird alle eingereichten Frühstücksportraits sammeln und veröffentlichen. Erste interessante Arbeiten sind schon hi und da im Netz zu bewundern. Wir haben ja gestern bei Frau Schnutinger gelernt, dass die Privatsphäre eh abhanden gekommen ist, da kann das letzte Stück Privatheit (Wie beginne ich meinen Tag?) auch geopfert werden. 😉 Ich bitte also mögliche Interessenten um Teilnahme an diesem sympathischen Fotoprojekt.

Foto, Hamburg

Beluga: Stabi Hamburg arbeitet am Katalog 2.0

Beluga - Katalog 2.0-Projekt der Stabi Hamburg Die Stabi Hamburg hat sich Großes vorgenommen und ich bin mir sicher, dass sie es umsetzen werden können: Ein Katalog 2.0 soll entstehen, der die Nutzer in die Sammlung von Informationen zu Literatur und Medien einbezieht. Anne Christensen beschreibt im Stabi-Blog die Ziele, die gemeinsam mit weiteren wissenschaftlichen Bibliotheken im Laufe der nächsten zwei Jahre realisiert werden sollen:

Wer mit Beluga sucht, kann dort bei der Erschließung der verzeichneten Literatur mitwirken – zum Beispiel durch die Vergabe eigener Schlagworte und Kommentare. Empfehlungsdienste werden zudem bei der Ermittlung relevanter Quellen helfen. In eigenen Benutzerkonten gespeicherte Literaturlisten können öffentlich sichtbar gemacht werden. Der herkömmliche Bibliothekskatalog erhält damit eine soziale Funktion und wird außerdem mit einer offenen Schnittstelle zum Export von bibliografischen Daten in andere Umgebungen, zum Beispiel E-Learning-Plattformen, Weblogs oder Social-Bookmarking-Dienste, ausgestattet.

Die Vorbereitungen zu diesem Projekt im Frühjahr und Sommer habe ich ja noch mitbekommen, als ich in der Stabi Hamburg gearbeitet habe. Nun geht es dort bald (im November) mit den über das Multimedia Kontor Hamburg von der Behörde für Wissenschaft und Forschung geförderten Arbeiten los und das freut mich außerordentlich für meine ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. Das von Stephanie Körner für Beluga entwickelte Logo mit dem stilisierten Weißwal gefällt mir ausgesprochen gut. Anne stellt es im neuen Beluga-Blog vor. Wie könnte so ein Projekt auch ohne Blog auskommen? 😉

Da werden spannende Wege beschritten und von den Ergebnissen werden letztlich alle profitieren: die Bibliotheken, die Nutzerinnen und Nutzer, die Wissenschaft und alle an der gemeinschaftlichen Kultur- und Bildungsarbeit Interessierten.

Hamburg, Informationskompetenz, Literatur

ttt – Tatbestand Soziologie und anderes

Den an Kultur interessierten Lesern von Text & Blog brauche ich ja nicht zu erzählen, dass Titel Thesen Temperamente eine gute Kultursendung ist. Aber manchmal lohnt es sich ja darauf hinzuweisen, wenn besonders interessante Themen anstehen, wie etwa heute:

ttt befasst sich in dem Beitrag «Tatbestand Soziologie» mit dem vor zwei Wochen auch hier im Blog geschilderten Fall des Wissenschaftlers der Humboldt Uni Berlin, der unter Besorgnis erregenden Umständen unter Terrorismusverdacht festgenommen wurde. Siehe hierzu auch meinen Artikel «Forscher auf Verdacht in Untersuchungshaft».

Und alle Hamburgerinnen und Hamburger, die mit der Idee spielen, am 19. September 2007 auf die Lesung von Nicholas Shakespeare im Hamburger Literaturhaus zu gehen, dürften sich für den Beitrag «Paradies am Ende der Welt» interessieren, der den neuen Roman „Sturm“ des Autors aus Tasmanien behandelt, in dem dieser das Leben in einer paradiesischen Landschaft schildert.

Wem das noch nicht genügt,den lockt ttt mit einem Film über Paul Pott (den klassiksingenden Handy-Verkäufer, über die bezaubernde Jasmina Tabertabai, die zu ihren persischen Wurzeln zurückkehrt und über den litauischen Maler Samuel Bak, der als neunjähriges Kind im Ghetto von Wilna seine erste Kunst-Ausstellung hatte.

Hamburg, Literatur, Politik, TV
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