Autorenname: Markus

Planten un Blomen: Herbstlicher Zauberwald

Planten un Blomen
Im November verwandelt sich Planten un Blomen in einen herbstlichen Zauberwald. Die Farben sind ein einzigartiges Faszinosum, die Formen tun ihr Übriges dazu einen Spaziergang durch Hamburgs Botanischen Garten auch im November zu einem außerordentlichen Erlebnis werden zu lassen.
Ja, auch der November hat seine schönen Seiten. So platt, so wahr. …

Foto, Hamburg

Das Chamäleon im Alsterhaus

Jeder, der schon einmal durch die Nobelabteilungen der feinen Geschirr- und Glasdepartements von Edelkaufhäusern wie dem KadeWe in Berlin oder dem hanseatischen Pendant, dem Alsterhaus, spaziert ist, kennt die Angst, dort wie ein Elefant im Porzellanladen etwas umzustoßen oder durch ungeschickte Drehung mit dem Rucksack etwas aus den sorgsam drappierten Auslagen zu kegeln. Meine Schwester, zur Zeit ein paar Tage zu Besuch in Hamburg, ist alles andere als ein Elefant im Porzellanladen, nein, sie ist ein Chamäleon in der Le Creuset-Abteilung im Obergeschoss des hanseatischen Nobelkaufhauses. Seht selbst, wie gut sie sich ihrer Umgebung anpasst:

Ingeborg im Alsterhaus

Dann hab ich noch einen praktischen Einkaufs-Tipp für eine häufig gebrauchte Zutat, die meist schwer zu besorgen ist. Zahlreiche Rezepte erfordern ja zum besonderen Gelingen das Hinzufügen von Original Fiji-Wasser. Doch wo bekommt man schon Wasser von den Fiji-Inseln? Im Alsterhaus:

Wasser von den Fiji-Inseln

Foto, Hamburg

3 Jahre Text & Blog

1.11.2004 – 1.11.2007

1.850 Beiträge seit 1.11.2004
3.541 Kommentare seit 4.11.2004
1.096 Tage online
1,69 Beiträge pro Tag
3,24 Kommentare pro Tag

Ich danke euch für drei Jahre «Text & Blog». Dieses Blog ist in den drei Jahren seines Bestehens beinahe täglich aktualisiert worden. Nein, ohne euch hätte ich das nicht geschafft. Danke für euer kontinuierliches Interesse an dem, was hier passiert.

Internet, Literatur

Redfords gefilmtes Statement zum Antiterrorkampf

Von Löwen und Lämmern Vorgestern habe ich – wie angekündigt – den neuen Robert Redford-Film «Von Löwen und Lämmern» auf der Pressevorführung in Hamburg gesehen. Ein guter Film, soviel schon mal vorneweg. Ein ungewöhnlicher Film, ja das auch. Und ein Film mit einem überzeugenden Drehbuch (von Matthew Michael Carnahan), was bei Hollywood-Entertainment nicht immer der Fall ist.

Ich wage mal zu prognostizieren, dass dieser Film in Europa erfolgreicher sein wird als in den USA. Der gemeine Nordamerikaner liebt ja die Aufteilung der Welt in Good Guys und Bad Guys. Das mit den Guten und den Bösen wird einem bei Redfords Film aber nicht immer ganz leicht gemacht. Und das wichtigste, ohne zu viel zu verraten: zentrale Fragen des Filmes bleiben offen. Ich mag Filme, die nach Ende des Vorhangs noch nicht zu Ende sind. Für Hollywood-Kino ist das relativ ungewöhnlich, aber es ist ja auch ein Redford-Film, sein politischster vielleicht.

In der angenehmen Filmlänge von 90 Minuten geht es um drei Geschichten, von denen der Zuschauer relativ schnell erfährt, dass und wie sie zusammenhängen. Im Mittelpunkt steht der Antiterrorkampf der USA, konkret in Afghanistan.

Geschichte 1: Ort: zunächst Kalifornien, dann Afghanistan
 Zwei Soldaten melden sich zum Einsatz in Afghanistan (li.:Michael Pena, re.:Derek Luke)
Zwei Soldaten melden sich freiwillig zum Einsatz, sie wollen kämpfen für ihr Land. Sie sind die Löwen. Dorthin geschickt werden sie von der wenig intelligenten politischen Führung ihres Landes, das sind die anderen Tiere aus dem Titel. Mäh.

Geschichte 2: Ort: Washington
Senator (Tom Cruise) mit Journalistin (Meryl Streep)
Goodlooking Guy und politischer Karrierist (gnadenlos gut gespielt von Tom Cruise), republikanischer Senator und potentieller Präsidentschaftskandidat (was er natürlich leugnet, wie alle Kandidaten ihre Kandidatur zunächst leugnen) lädt die linksliberale Journalistin (ebenso brillant verkörpert von Meryl Streep) zum Pressegespräch, bietet ihr eine Topstory an (Achtung, wir notieren auf der Analysetafel: hier geht es um das Verhältnis Politik – Medien). Dank des guten Buches entwickelt sich das Pressegespräch zu einem intelligenten Dialogduell, das im Verlauf des Filmes nur noch von einem weiteren Wortgefecht getoppt wird und zwar von…

…Geschichte 3: Ort: Kalifornien
Professor (Robert Redford) und Student (Andrew Garfield) Politik-Professor (Redford) versucht an einer nicht näher genannten kalifornischen Universität den verwöhnten, doch begabten Studenten (für mich die schauspielerische Entdeckung des Films, Andrew Garfield, 23) aus seiner Resignation zu reißen, ihn zu überzeugen, seinem Leben einen Sinn zu geben.

Der Film stellt viele Fragen (pathetische, auch in der Werbung für den Film effektvoll eingesetzte, siehe Plakat und Trailer). Fragen, die es aber auch jenseits der dramatischen Oberfläche zu beantworten gilt, und zwar von jedem und jeder, der oder die ihn sich anschaut:

Wofür lebst du?
Wofür stirbst du?
Wofür kämpfst du?
Wofür stehst du ein?

Dass der Film die Antworten auf jene Fragen nicht gibt, zumindest nicht mit dem platten Leinwand-Zeigefinger, ist ein Verdienst von Robert Redford und seinem Drehbuchautor Matthew Michael Carnahan. Schaut euch den Film an, ich finde es ist ein guter Film und es würde mich interessieren, wie er auch gefallen hat. Filmstart in Deutschland: 8.11.07, weitere Infos im Artikel meiner ersten Vorstellung des Streifens: «Robert Redford: Von Löwen und Lämmern».

Kino, Politik

Clarín gibt sechsminütige Lektion in Onlinejournalismus

Ich sag ja immer: Leute, lernt Spanisch. Es ist eine faszinierende Sprache und sie erschließt einem einen spannenden und ständig wachsenden Teil des Internets. Dieser Artikel richtet sich an jene, die bereits Spanisch können. In folgendem Video kann man praktisch in 6 Minuten lernen, wie guter Online-Journalismus funktioniert. Die Redaktion der argentinischen Zeitung Clarín, die sowohl gedruckt als auch mit von der Printausgabe unabhängiger Online-Version erscheint, erklärt hier die Bestandteile der täglichen journalistischen Arbeit.

Der letzte Satz im Video bringt es auf den Punkt: «Que la gente se de cuenta el periodismo es así» (dt.: «Damit die Leute verstehen, wie Journalismus funktioniert»). So sieht ein Tag in der Redaktion von Clarín.com aus – «Un día en Clarín.com»:


Direktlink YouTube

[via La Huella Digital]

Informationskompetenz, Internet, Spanisch

Corporate Design Reihe der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd

Farben-Broschüre der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd

Die Form eines guten Logos
ist so einfach, dass man
sie mit dem Fuß in den Sand
zeichnen kann.
Kurt Weidemann

Über Formen und Farben und in der Folge über noch viel mehr aus dem Bereich des Corporate Design kann man in einer ausgezeichneten Broschüren-Serie erfahren, die Studierende des 7. Semesters Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd entwickelt haben. Es werden Fragen beantwortet, die nicht nur für Gestalter von großem Interesse sind: Woraus bestehen Logos? Welchen Erinnerungswert haben Logos? Warum ist Blau als Business-Farbe so beliebt?

Nehmt eure Beine unter die Arme und rennt zur Download-Seite. Die ersten beiden Broschüren (Form, Farbe) warten dort auf den Download. Es lohnt sich.
[via Fontblog]

Webdesign

Schirrmacher verteufelt das Internet

FAZ-Mitherausgeber Frank Schirrmacher hat wieder einmal zugeschlagen. Vor zwei Tagen – wie, als hätte ich es geahnt – hab ich noch über ihn geschrieben:

…vielleicht ein bisschen dick aufgetragen von Schirrmacher; aber der trägt ja gerne mal dick auf.

Und er hat wieder dick aufgetragen. Das Internet sei an allem Schuld: am Verfall der Werte, an der Verrohung der Menschheit, an der Pornographie, an der Kriminalität. Schnelle, unseriöse Texte verbreite das Netz und dagegen stünde die gute alte Zeitung mit ihren qualitativ hochwertigen Angeboten.

Würde man sich auf dieses niedere argumentative Niveau herablassen, müsste man Schirrmacher entgegnen, die Bild-Zeitung sei schließlich auch eine gedruckte Zeitung, die hochmanipulativ die teilweise dreistesten Lügen und Fehlinformationen verbreite, welche daraufhin im Internet, im Bildblog, tagtäglich von gut informierten Journalisten und Lesern recherchiert und richtig gestellt würden. Deshalb per se das Internet über die Zeitung zu stellen, wäre mit der gleichen Einfalt zurückgepoltert und würde der Sache selbstverständlich auch nicht gerecht.

Tut Schirrmacher nur so dumm oder ist er tatsächlich so einfältig zu glauben, bei seinem Denkanstoß Inhalt und Medium verwechseln zu können? «Wir brauchen eine Debatte» Im Rahmen seiner in Kassel am vergangenen Samstag gehaltenen Dankesrede, wo er mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache 2007 geehrt wurde. Die Süddeutsche Zeitung hat die Rede heute in Auszügen veröffentlicht., meint Schirrmacher. Ich glaube, da hat er recht. Eine so einseitige, wie er sie anstößt, brauchen wir aber nicht.

Christian Stöcker hat auf Spiegel Online unter dem Titel «Das Internet ist an allem schuld» eine lesenswerte Entgegnung auf Schirrmacher veröffentlicht. Dort schreibt er treffend:

Die Wahrheit ist: Das Internet ist als Überbringer von Nachrichten und Analysen wie geschaffen. Es ist das aufregendste journalistische Medium, das uns derzeit zur Verfügung steht. Weil es schnell sein kann, aber nicht muss. Weil es Querverweise und Verknüpfungen zu Originalquellen ermöglicht. Weil es Lesern einen schnellen Rückkanal bietet, über den sie Meinung äußern, auf Fehler hinweisen oder Fachwissen teilen können.

Und nur um das klar zu stellen: ich finde schon, dass Tageszeitungen ihre Berechtigung haben und dass sie auf absehbare Zeit überleben werden. Mir fiele es nur im Traum nicht ein, so einen wenig reflektierten Unsinn über das Medium Internet zu verbreiten, wie Schirrmacher es am Wochenende getan hat.

Artikel, Internet

Bertha Probst de Linga: When all was young

Bertha Probst: When all was young Für die Ausstellung über die Geschichte der Linga-Bibliothek, die letzte Woche in der Stabi Hamburg eröffnet wurde, ist auch das Leben der beiden Gründer der Bibliothek, Carlos und Bertha Linga, untersucht worden. Es gibt dort auch zahlreiche, sehr persönliche Dokumente der beiden zu sehen. Ein sehr bewegendes, wie ich finde, ist dieses Foto von Bertha aus dem Jahr 1914, aus ihrer Zeit in Chicago, wo sie als Gouvernante bei einer Familie gearbeitet hatte, und das sie nachträglich mit den Worten «When all was young» beschriftet hat. Klar Pathos hoch drei, aber sehr anrührend. Die leicht zittrige Handschrift zeugt auf ein hohes Alter hin, aber was für eine Aussage: «When all was young».

Mehr Infos und weitere persönliche Dokumente von der Frau an der Seite des Büchersammlers Carlos Linga (hier schon als Siebzehnjähriger vorgestellt) gibt es in der ihr gewidmeten Ausstellungssektion: Bertha Probst de Linga.

Foto, Hamburg, Literatur
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