Autorenname: Markus

Zapp zu Zensursula

Sehr guter Beitrag in Zapp (NDR): Politiker-Pläne: Heftige Proteste gegen Sperrungen im Internet. Hoffentlich durchschauen nun immer mehr Menschen, wie unsinnig und geradezu schädlich die falsche und in meinen Augen sogar verlogene Kampagne des Familienministeriums ist:


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Mit symbolträchtigen Stoppschildern möchte die Bundesregierung Kinderpornografie im Internet bekämpfen. Gegen den Gesetzentwurf wird heftig protestiert – sogar von Missbrauchsopfern.

Es kommen zu Wort: Christian Bahls vom Verein MissbrauchsOpfer Gegen InternetSperren (Mogis), die Einreicherin der Petition Franziska Heine, Professor Thomas Hoeren (Informations- und Medienrecht) und Holger Bleich von der Computer-Zeitschrift c’t. Natürlich hatte die Redaktion auch eine Stellungnahme von Familienministerin Ursula von der Leyen angefragt, die diese jedoch verweigert hat.

Die hier schon vorgestellte Petition (bisher über 88.000 Teilnehmer) kann übrigens immer noch gezeichnet werden.

[via netzpolitik.org]

Politik, TV

Linked Data: Tim Berners Lee will vernetzte Daten

Von Semantic Web war hier im Blog schon häufiger die Rede. Doch heute soll es um einen Unterpunkt des Semantic Web gehen und zwar um Linked Data. Hierzu – und damit hoffe ich Eure Neugierde zu wecken – einfach mal einen Blick auf die schöne Folie aus einem Vortrag von World Wide Web-Erfinder Tim Berners Lee werfen, die er auf der TED 2009 Konferenz mit dem Titel «The Great Unveiling» (dt.: «Die große Enthüllung») in Long Beach, Kalifornien am 4. Februar 2009 gehalten hat:

Tim Berners-Lee: Linked Data Standards
(Hier gibt’s die kompletten Vortragsfolien von Tim Berners-Lee: Linked Data)

Doch ehe es um Linked Data geht, erstmal noch kurz die Definition, was man sich unter dem Überbegriff Semantic WebZitat von Nicola Henze aus «Semantic Web. Wege zur vernetzten Wissensgesellschaft», Hg. Pellegrini, Tassilo / Blumauer, Andreas; Springer Verlag, Berlin 2006 vorstellen kann:

Die Entwicklung des Semantic Web zielt darauf ab, die Bedeutung von Informationen im World Wide Web maschinenlesbar und vor allen Dingen maschinenverarbeitbar darzustellen, so dass Applikationen den Benutzer im Umgang mit Informationen im Web unterstützen können.

Mit diesem Vorwissen gut gerüstet, bitte zurücklehnen und jene wunderbare Vorführung anschauen, die zeigt, wie der nächste Traum von Tim Berners Lee der Entwicklung des WWW 20 Jahre nach seiner Gründung den nächsten Kick geben kann. Es spricht der Meister persönlich, und was er will sind vernetzte Daten, Linked Data:

Wer nach dieser Vorführung immer noch nicht genug vom Thema Linked Data hat bzw. wer noch weitere Quellen zu diesem offiziellen W3C-Projekt konsultieren möchte, der schaue bei ReadWriteWeb in den Artikel
«Linked Data is Blooming: Why You Should Care».

Internet, Software, Webdesign

Revolutioniert Stephen Wolframs Suchmaschine Wolfram|Alpha die Suche nach Informationen?

WolframAlpha Natürlich wird die mit Spannung erwartete und an diesem Wochenende gestartete neue Suchmaschine Wolfram|Alpha nicht Google & Co. ersetzen. Aber die Arbeit des britischen Physikers und Mathematikers Stephen Wolfram und die seines Teams wird das, was Suchmaschinentechnologie zu leisten in der Lage sein wird, möglicherweise revolutionieren oder zumindest verändern. Ich habe schon auf Twitter ausführlich über Wolfram|Alpha berichtet. Aber, da ich weiß, dass nicht alle Text & Blog-Leser meinen Twitterfeed verfolgen, fasse ich die wichtigsten Informationen zur Suchmaschine der Stunde (falls man den Begriff Suchmaschine für dieses Nachschlagewerk überhaupt verwenden kann) hier nochmal im Blog zusammen:

Was man Wolfram|Alpha so alles fragen kann, ist:

Was sonst noch alles an Suchen möglich ist, wird in dieser informativen Präsentation (Screencast) gezeigt. Unbedingt anschauen, sehr sehenswert!

WolframAlpha Hier noch ein paar weitere Links und Artikel dazu:

Golem schreibt: Wolfram Alpha – die Wissensmaschine ist online – Stephen Wolfram liefert Fakten und kann diese neu kombinieren und auswerten:

Stephen Wolframs Wissensmaschine ist online und kann ab sofort ausprobiert werden. Der offizielle Start erfolgt allerdings erst am Montag. Das System berechnet aus gegebenen Daten Antworten auf konkrete Fragen aus unterschiedlichen Wissensgebieten – von Mathematik und Statistik über Chemie und Medizin bis hin zu Sprache, Kultur und Medien.

Werner Große nimmt auf Sciencelogs folgende Einschätzung vor (und erklärt – lt. Herrn Fischer – , dass alle so viel von Wolfram Alpha erwarten, habe nicht primär etwas mit den Resultaten zu tun, die sie ausspucke): «Wolfram|Alpha und die Allwissenden Medien»:

Es kann sein, dass der heutige 16. Mai 2009 einst als denkwürdiger Tag in die Geistesgeschichte der Menschheit eingehen wird. Denkwürdig im wahrsten Sinne des Wortes, weil an ihm möglicherweise eine neue Ära des Denkens und des Wissens für uns alle eingeläutet wurde.

Wer wissen möchte, was andere auf Twitter zu Wolfram|Alpha sagen, kann das über diese Twitter-Suche live verfolgen (bzw. den entspr. RSS-Feed abonnieren). Und natürlich nutzt auch @Wolfram_Alpha, als eine Suchmaschine auf der Höhe der Zeit, den Microbloggingdienst, der seit mehr als zwei Jahren die Kommunikation im Netz revolutioniert. Laufende Informationen zum Fortgang des spannenden Projektes gibt es auch im Wolfram Alpha Blog.

Informationskompetenz, Software

Das norwegische Märchen vom ESC – Alexander Rybak: Fairytale


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Glückwunsch an Norwegen. Mit gefällt der Song sehr gut. Das hab ich auch schon vorm Grand Prix (ESC) gesagt, den ich gestern allerdings nicht gesehen habe.

[Update 23:15 Uhr: Weil so viele nach der Übersetzung des Songtextes suchen, hier noch der Link darauf.]

Der in Weißrussland geborene norwegische Sänger und Geiger Alexander Rybak hat sein Lied Fairytale nicht nur gesungen, sondern auch komponiert und getextet. Seit seinem 5. Lebensjahr spielt er Geige und Klavier und ist letzten Mittwoch gerade mal 23 (!) geworden. Die SZ nennt ihn den «Harry Potter der Musik».

Unfassbar, mit welch großem Vorsprung Alexander Rybak gewann. Ich bin kein ESC-Historiker, aber ich glaube, 169 Punkte Vorsprung gab es noch nie:

1. Alexander Rybak (Norwegen) mit «Fairytale»: 387 Punkte
2. Yohanna (Island) mit «Is It True»: 218 Punkte
3. AySel & Arash (Aserbaidschan) mit «Always»: 207 Punkte

Musik, Video

Loriot in Hamburg. Bilder einer Ausstellung. Ach was!

Ich kann nur allen Hamburgern und Hamburg-Besuchern empfehlen, sich diese großartige Loriot-Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe anzusehen. Heute in der Langen Nacht der Museen besteht natürlich eine gute Gelegenheit dazu, oder eben bis zum 23. August 2009. Nach der ausführlichen Vorstellung neulich, hier die Bilder des Besuchs der Werkschau, wo ich gestern in angenehmer Begleitung von Frau Elke und Herrn R|ob war. Beide sind auch gleich auf dem ersten Bild zu sehen, gemeinsam mit dem Meister Victor von Bülow selbst:

Von re. nach li.: Elke, Victor, Rob: Wir wollen HÖRen

Dazu gibt es auch eine wunderschöne Geschichte zu erzählen, wie sie der Großmeister des Humors nicht hätte besser inszenieren können. Neben diesem Bild am Eingang ist eine kleine Filmecke aufgebaut, in der man sich einen Film über das Leben von Victor von Bülow ansehen kann. Durch unser in durchaus moderater Lautstärke geführtes Gespräch beim Fotoshooting zum Ausstellungsbeginn fühlte sich eine ältere, recht gouvernantenhaft gekleidete Dame gestört. Mit entschlossenem Blick kam die Besucherin aus der Filmbude auf uns zu und meinte: «Wir wollen HÖR-en». Wichtig, und von allen Loriot-Kennern mit Wohlwollen gewürdigt – ist die pedantisch-korrekt platzierte Betonung, die unser weißhaariger Loriot-Fan im Fräulein Rottenmeier-Look bestens beherrschte: ihr langgezogenes, betontes „ö“ in „hööören“ wurde hochprofessionell intoniert – köstlich!

Perücke Loriot - Das ist die Linie, die mir wichtig ist Wir waren sofort still und beeindruckt von soviel inszenierter Humorlosigkeit, die ja auch die Größe des Meisters ausmacht, denn in seinen Sketchen wird nie gelacht. Ich bestätigte die Dame noch mit einem freundlich und leise nachgehauchten «Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier», und schritt mit meinen netten, nun aber durchaus einsichtigen Ruhestörern weiter zur Ausstellung, wo uns unter anderem dies erwartete: Loriots genaueste Anweisungen auf Zeichnungen wie dieser hier zu sehenden zu seinem Perückenwunsch: «Das ist die Linie, die mir wichtig» ist. Großartig! …

Hamburg

Max Frisch: Was ist der Sinn von Literatur?

Max Frisch wäre heute 98 Jahre alt geworden. Hier äußert er sich zum Sinn der Literatur:


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Was die Literatur macht, ist, dass sie dieser Herrschaftssprache immer eine Erfahrungssprache gegenüber setzt.

Siehe hierzu auch: «Die Angst, daß ich anhocke und ansteinere» (DIE ZEIT, 09.05.1986 Nr. 20):

In seinem Haus, das in einem abgelegenen südschweizer Tal liegt, hat Max Frisch einem Duzfreund, dem Übersetzer und Regisseur Philippe Pilloid, ein Marathoninterview von mehr als 20 Stunden gegeben. Frisch später: „Eine mühselige Striptease-Arbeit“. Aus den Videoaufzeichnungen entstand dieses rund zweieinhalbstündige Porträt und Selbstporträt des Schriftstellers, „Gespräche im Alter“. Gesendet wird der Film, der Frisch oft sehr überraschend als einen Autor zum Anfassen nahebringt, zu seinem 75. Geburtstag.

[via Lotree]

Literatur
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