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Die lange Reise des ‚El Koala‘

Der Andalusier Jesús Rodríguez, alias El Koala, wurde den Lesern von «Text & Blog» mit seinem Lied «Opá, yo voy hacer un corral» bereits im April im Artikel «European Summer Hit Contest 2006» als zukünftiger spanischer Sommerhit vorgestellt. Der Song, der innerhalb von 10 Tagen eine Million mal im Netz heruntergeladen wurde, ist ein einzigartiges Beispiel für die Möglichkeiten der Selbstvermarktung («Broadcast yourself»), die Künstler heute haben.
Dass dies nicht ohne professionellen Hintergrund geht, und nur im Zusammenspiel mit den traditionellen Medien, hat die Geschichte von El Koala ja gezeigt. Und auch, dass so etwas im Normalfall nicht von heute auf morgen passiert.

El Koala wurde heute in der spanischen Tageszeitung El País mit einem Artikel geadelt: «El largo viaje de El Koala»:

Una canción del verano ilustra cómo conviven la individualidad y las reglas del juego en la cultura.
Zu deutsch: «Ein Sommerhit verdeutlicht das Zusammenspiel von Individualität und den Spielregeln der Kultur.»

Artikel, Internet, Musik, Spanisch, Video

Spanische Krimis auf arte und auf Text & Blog

arte: Tatort MittelmeerAlicia Giménez Bartlett
In seiner dreiteiligen Serie zum Krimi im Mittelmeerraum kommt arte heute auf der Iberischen Halbinsel an und stabreimt: «Tödliche Tapas» (arte 22:15 Uhr – 00:50 Uhr). Im Mittelpunkt steht Manuel Vázquez Montalbáns kochender Kriminalist ( 😉 ) Pepe Carvalho.

Schriftsteller, Journalist, Dichter, Essayist und Gastronom… Manuel Vázquez Montalbán ist in der Küche wie am Schreibtisch ein Multitalent. Er spielt mit diversen literarischen Genres wie er mit den Rezepten seiner katalanischen Heimat experimentiert. Geboren 1939 in Barcelona, in dem sozial marginalen Barrio Chino, dem chinesischen Viertel, schien ihm kein anderes Schicksal vorbestimmt als das eines Verlierers. Doch er selbst, ebenso wie seine im selben Viertel geborenen Schriftstellerkollegen Maruja Torres und Terenci Moix, wollten es anders.

Letzte Woche war ja auf arte Italien dran: den Faden von Italien nach Spanien knüpft dabei der Camilleri-Kommissar Montalbano, dessen Name eine Reminiszenz an den leider viel zu früh verstorbenen Schriftsteller Manuel Vázquez Montalbán ist. Die Italien-Doku «Mord und Pasta» (kein Stabreim, aber auch ein schöner Titel!) schlummert noch ungesehen auf meinem Festplattenreceiver.

Ich empfehle ja immer gern die spanische Krimiautorin Alicia Giménez Bartlett, die ich vor drei Jahren schon im «Hispanistischen Literaturcafé» bei Prof. Neuschäfer an meiner Heimatuni Saarbrücken vorgestellt habe. Alicias Pepe Carvalho heißt Petra Delicado, kocht nicht, geht aber auch in Barcelona auf Täterjagd. Sie bringt eine psychologische Variante in die Kriminalistik ein, hat es als junge Chefin aber mit einem alten, noch in der Franco-Zeit verhafteten, Asissten zu tun, der natürlich gleich mal davon ausgeht, dass eine Frau als Kriminalistin scheitern muß. Aus anfänglichem Haß und gegenseitiger Abneigung wird ein liebevolles, eigenwilliges Gespann, das den Krimis von Alicia den besonderen Reiz verleiht. Durch die Brigitte-Rezensionen ist Alicia mittlerweile in Deutschland erfolgreicher als in Spanien. Ihre deutsche Übersetzerin ist meine Kollegin Sybille Martin. Zum Einstieg empfiehlt sich natürlich der erste Fall von Petra Delicado: Gefährliche Riten oder im spanischen Original Ritos de muerte.

Literatur, Spanisch, TV

web 2.0 Anwendungen aus Spanien

Top Spanish Web 2.0 Apps - Read/WriteWeb

Richard MacManus führt auf Read/WriteWeb eine interessante Serie fort: nachdem er bereits web 2.0 Sites aus Deutschland, Holland, Polen, Korea, Großbritannien und Russland vorgestellt hatte, veröffentlicht er in seiner neuesten Ausgabe wichtige web 2.0-Portale aus Spanien: «Top Spanish Web 2.0 Apps».
Eine gute Idee auf diese Weise einen internationalen Überblick zu aktuellen Entwicklungen im Netz zu geben. Meist gut recherchiert und oft durch sinnvolle Kommentare der breitgestreuten Leserschaft ergänzt.
So habe ich gleich mal für den spanischen Bildungsbereich die Seite docencia.es in den Kommentaren angehängt, eine Art Digg-Klon für den Erziehungssektor, aus dem ich schon wertvolle Quellen schöpfen konnte.
Update 22:50 Uhr:
Weitere Übersicht (aus den Kommentaren von R/WW): «Web 2.0 Hispana»

Internet, Spanisch

25 Jahre PC

IBM 5150 Personal ComputerSinclair ZX81
Fotos: Wikipedia

Ein weiteres Jubiläum (nach 15 Jahren www) steht in den nächsten Tagen an: der Personalcomputer wird 25. Am 12. August 1981 brachte IBM den «5150 Personal Computer» auf den Markt.
Die spanische Tageszeitung El País widmet diesem Event einen Artikel mit dem dramatischen Titel «La máquina que nos cambió la vida» («Die Maschine, die unser Leben verändert hat»).

El ordenador personal (pecé) cumple 25 años. El 12 de agosto de 1981, IBM presentaba su modelo 5150 y abría camino a una de las mayores revoluciones tecnológicas de la historia.

Natürlich hat die Massenproduktion der Computer unser aller Leben verändert, wer möchte das bestreiten. Aber IBM war hier nicht so sehr Pionier, wie es der Artikel vielleicht darstellen möchte, es gab schon viel früher weit verbreitete Computer, wie etwa seit 1977 den Apple II.

Mein erster Computer war übrigens ein ZX 81 von Sinclair, alle Tasten waren mindestens 5-fach belegt, die kleinen Basic-Programme, die ich darauf schrieb, hatte ich auf dem Kassettenrekorder (!) aufgezeichnet.

Artikel, Spanisch

Aufnahmen der Kanaren in Google Earth manipuliert?

Google Maps Screenshot Costa Calma/Fuerteventura
Falls das stimmt, wäre es ein echter Skandal: Die Partei «Los Verdes – Partido Verde Canario» (Die Grünen auf den Kanaren) beschuldigen die Kanarische Regionalregierung bei Google den Austausch von Satellitenaufnahmen erwirkt zu haben.
Während man auf Bildern vom 18.07.2006 noch die Verschandelung der Landschaft durch Bebauung sehen konnte (aus dem Oktober 2005), sind auf den Bildern am 28.07.2006 plötzlich nur noch alte Aufnahmen (aus dem Jahr 2000 oder 2002 ?) von ehemals unbebauten Flecken der Costa Calma in Fuerteventura zu sehen. Gegenüberstellung der Bilder siehe Bericht «Los Verdes». Bei Google Maps gibt es online zur Zeit folgendes Bild (Stand 30.07.2006) der noch unbebauten Küste zu sehen.

Ich möchte ausdrücklich betonen, daß ich nicht weiß, ob die formulierten Vorwürfe der Grünen in der Sache korrekt sind. Meine persönliche Meinung ist jedoch, daß es ein unglaublicher Skandal wäre, wenn hier Bildmaterial aus politischen Gründen ausgetauscht worden wäre, um etwa Umweltsünden vor den im nächsten Jahr stattfindenden kanarischen Regionalwahlen zu vertuschen.
Man sollte die Geschichte weiter verfolgen, ich werde auf jeden Fall über den Fortgang berichten. Momentan liegen mir leider nur spanischsprachige Quellen vor, die ich hier gerne angebe:
Nachricht gelesen bei Mangas Verdes: «Canarias, manipulada en Google Earth»
Stellungnahme «Los Verdes»
Canarias Ahora .com: «Google Earth reemplaza las imágenes actuales de las Islas por otras de 2002»

[via Mangas Verdes]

Internet, Politik, Spanisch

Aznar überholt Bush und Attila

Spaniens Ex-Ministerpräsident José María Aznar, für mich neben dem unsäglichen hessischen MP Roland Koch eine der lächerlichsten und machtverbissensten politischen Figuren der aktuellen politischen Zeitgeschichte, hat der BBC im Programm «Hard Talk» ein Interview gegeben, wo er sagen darf, wie er gegen den Terror in der Welt vorgehen will und warum seine Partei (Partido Polular) die Wahlen in Spanien verloren hat. Schade, daß Josef Maria in dem BBC-World-Online-Video (realplayer, 23min19sec) nicht untertitelt wurde, sein Englisch ist etwas, sagen wir mal, eigenartig und für den nicht geschulten Aznar-Zuhörer schwer zu verstehen. Akustisch und inhaltlich.
Das spanische Blog «Guerra Eterna» (dt.: «Ewiger Krieg») sagt aus Anlaß dieses Interviews über Aznar:

Aznar no sólo está ya a la derecha de Bush, sino que quizá haya superado a Atila, rey de los hunos.

(dt: Aznar ist nicht nur rechter als Bush, sondern er hat vielleicht sogar schon Attila, den Hunnenkönig, überholt)

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer meine Quelle für diese Nachricht, das – wie immer – empfehlenswerte Blog escolar.net des spanischen Journalisten Ignacio Escolar.

Politik, Spanisch, Video

Motivation beim Gemeinschaftlichen Indexieren

Wenn Menschen gemeinsam Inhalte erschließen, sei es in online-Diensten wie flickr oder del.icio.us, sei es – in Zukunft – in Bibliothekskatalogen oder Virtuellen Fachbibliotheken, lautet eine zentrale Fragestellung: Wie verschlagwortet man die Inhalte, um ein sinnvolles Präsentieren des gemeinsam zusammengetragenen Wissens zu ermöglichen?

Javier Cañada hat sich über eben dieses Thema, das «Social Tagging» (Gemeinschaftliches Indexieren), wertvolle Gedanken gemacht:
«Tipologías y estlos en el etiquetado social» (in automatischer Google-Übersetzung auf englisch, natürlich – was die Qualität der Übersetzung anbelangt – mit Vorsicht zu genießen, zum Grundverständnis der Inhalte reicht es jedoch).

La motivación de las personas al etiquetar un contenido en un sistema de tagging social condiciona la eficiencia del sistema para el colectivo de usuarios. Tenemos asumido como un axioma que la suma de comportamientos individuales “democratiza” y beneficia al sistema general. Sin embargo, no en todos los sistemas hay diversidad homogénea de taggeadores ni las sumas son siempre normalizantes. Al contrario, hay estilos muy marcados de tagging y hay entornos que funcionan mejor o peor precisamente porque en ellos predomina uno u otro estilo de tagging.

Javier Cañada stellt vier Typologien von Verschlagwortungen vor, jeweils unter der Prämisse, welche Motivation haben die Verschlagworter und welchen Dienst erweisen sie damit der Gemeinschaft („beneficio social“). Neben dem Grundsatz, je egoistischer die Motivation, desto geringer der Gemeinnutzen, gibt es interessante Zwischenstufen. Sehr lesenswert (auch die Diskussion).

Internet, Literatur, Spanisch
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