TV

Mein Kampf: Von der Aktualität des Rassismus

'Mein Kampf'. Das gefährliche Buch

Diese gut gemachte Doku schildert nicht nur den Fall eines Buches, dessen Urheberrecht am 1. Januar 2016 abläuft, sondern ist gleichzeitig eine Untersuchung, wie viel „Aktualität“ in der Hetzschrift Hitlers liegt. Denn – genau so wie die Volksverhetzer von Pegida – hat auch der Nationalsozialismus einfache „Wahrheiten“ und Gemeinschaft stiftende Feindbilder geboten. Die Veröffentlichung der wissenschaftlich kommentierten Ausgabe, «Hitler, Mein Kampf – eine kritische Edition», an der das Institut für Zeitgeschichte München – Berlin drei Jahre lang (!) gearbeitet hat, darf auf keinen Fall verboten werden. Das Buch muss als das publik gemacht und von der Öffentlichkeit untersucht werden, was es war: ein dummdreister Aufruf zum Mord an einer ganzen Bevölkerungsgruppe.

Die Dokumentation von Manfred Oldenburg kann in der Mediathek von Arte nachgeschaut werden: «„Mein Kampf“. Das gefährliche Buch».

Adolf Hitlers Propagandaschrift „Mein Kampf“ – ein Buch, das Abscheu und Ängste weckt. 70 Jahre nach Hitlers Suizid laufen die Urheberrechte ab, das Buch könnte ab dem 1. Januar 2016 wieder erscheinen. Die Dokumentation erzählt die Geschichte von „Mein Kampf“ und zeigt, welche Auswirkungen sein rassistischer und ultranationalistischer Inhalt für uns heute hat.

Literatur, Politik, TV

Geschichten der Flucht – Naji aus Holms in Syrien

Wenn ihr mal ’ne halbe Stunde Zeit habt, schaut euch das an. Und zwar bis zum Ende. Naji aus Holms in Syrien erzählt die Geschichte seiner Flucht nach Deutschland. Wenn er am Ende (sinngemäß) sagt: «Ich mag Hamburg, es ist eine schöne Stadt, hier gibt es Frieden», musste ich schlucken.

Naji Hizwani Zarour erzählt seine Flucht aus Syrien nach Deutschland

Naji aus Homs in Syrien: „Wir Araber lächeln alles weg“. Naji sieht man auf den ersten Blick nicht an, dass er eine der schwersten Reisen hinter sich hat, die ein Mensch auf sich nehmen kann. Mit 21 Jahren musste er Familie und Heimat verlassen, um vor dem Krieg zu fliehen. Zu Fuß, über das Wasser, zurückgewiesen und sogar gefoltert, nimmt er die Autoren mit seinen Erzählungen mit auf die Flucht und schafft es trotzdem, mit einem warmen Lächeln zu sagen: „Wir müssen lernen zu verzeihen. Wir müssen uns lieb haben.“

Politik, TV, Video

Eine kleine Fernsehgeschichte der Serien in Deutschland und USA

Wordle, basierend auf dem hier vorgestellten Text von Dietrich Leder

Der Germanist und Medienwissenschaftler Dietrich Leder hat einen langen und höchst lesenswerten Text zur Bedeutung von Serien im deutschen und us-amerikanischen Fernsehen geschrieben, den ich zur Lektüre empfehlen möchte. Selten wurde deutsche Fernsehgeschichte mit all ihren Einflüssen, Kopier- und gleichzeitig auch Abgrenzungsversuchen gegenüber den us-amerikanischen Vorbildern so kundig und versiert zusammengetragen:

In den letzten zwei Jahren ist in Deutschland eine heftige Diskussion um die Fernsehserie entbrannt. Die Diskussion kreist um drei Themenfelder. Es geht zum ersten um die spezifische Qualität von US-Serien, die von deutschen Sendern ausgestrahlt werden (sei es im Free-TV oder Pay-TV), die in DVD- und Blu-ray-Editionen zu erwerben sind oder die gerade erst in den USA gestartet wurden. Es geht zum zweiten um die noch relativ neue Möglichkeit, solche US-Serien über Online-Portale wie Netflix, Amazon oder iTunes kostenpflichtig anzuschauen – entweder im Monatsabonnement oder per Einzelabruf. Diese Möglichkeit wird als non-lineares Fernsehen bezeichnet und erhält große Attraktivität durch die Chance, Serien-Folgen nicht nur zu jeder beliebigen Zeit, sondern in jedem frei wählbaren Rhythmus und also auch komplett in einem Stück zu konsumieren. Für Letzteres hat sich in den USA und dann auch in Deutschland der Begriff des Binge-Watching oder auch Binge-Viewing ausgebildet. Und es geht zum dritten um ein behauptetes Defizit deutscher Sender, die sich bislang in der seriellen Produktion zurückgehalten und somit darin nie die Qualität erreicht haben sollen, wie sie den US-Serien eigen sei.

Artikel, Literatur, TV

Spiegelndes Rund als interessantes fotografisches Objekt

Fernsehabend Filmnoir
«Fernsehabend Filmnoir» auf Instagram, Aufnahme in groß

Nachdem ich auf Instagram einige wunderschöne Fotos mit #Glaskugeln entdeckt hatte, fiel der Entschluss: So ein Teil brauch ich auch. Heute kam die begehrte Kugel an und nachdem ich gleich nach dem Auspacken einen Schnappschuss mit Martins Freude über das neue spiegelnde Rund aufgenommen hatte (siehe unten), kam mir eben beim Wiederschauen von Fritz Langs auf Arte ausgestrahltem «Ministerium der Angst» die Idee zu obiger Aufnahme. Weitere Glaskugelaufnahmen werden folgen.

Foto, Kino, TV

Citizenfour – Die Doku über Snowden, der alles veränderte

Citizenfour

Wer die großartige und wichtige Doku Citizenfour noch nicht gesehen hat, kann dies ab heute nachholen. Und wer nicht bis zur viel zu späten Ausstrahlung um 23 Uhr (!) in der ARD warten will, kann den mit dem Oscar als besten Dokumentarfilm ausgezeichneten Film von Laura Poitras heute schon ab 18 Uhr online sehen (bis zum 30. November 2015).

Faszinierend mit Edward Snowden den Mann in der Doku wieder zu sehen, der im Juni 2013 die Wahrnehmung und Beurteilung der internationalen Geheimdiensttätigkeiten vollkommen verändert hat, und der uns allen mit seinen Enthüllungen klar gemacht hat, dass es zur Zeit ein freies Internet nicht mehr gibt.

Internet, Kino, Politik, TV

«Las Meninas» von Diego Velázquez in seine Einzelteile zerlegt

Diego Velázquez: Las Meninas

Die Reihe «Hundert Meisterwerke und ihre Geheimnisse» ist ja eh schon großartig. Aber mit der heute ausgestrahlten Ausgabe zu dem Gemälde «Las Meninas» (dt.: «Die Hoffräulein») von Diego Velázquez aus dem Jahr 1656 hat die Dokureihe sich selbst übertroffen. Absolut großartig, wie die zum Glück gut dokumentierte Geschichte hinter dem Bild erzählt wird und wie graphisch aufwändig das Gemälde in seine Einzelteile zerlegt wird und so brilliant analysiert wird. Kunstbetrachtung at its best, danke dafür.

Wer’s nicht im Netz oder in der Arte-Mediathek nachschauen mag, kann sich die kommende Ausstrahlung im Kalender notieren (muss dann aber lange aufbleiben oder sehr früh aufstehen: Samstag, 28. November um 5:00 Uhr). So oder so, eine unmögliche Zeit, daher einfach hier schauen:

Spanisch, TV, Video

Xavier Naidoo als Sänger zum ESC? Es hackt!

Update 21.11.2015, 14:15 Uhr: Wie der NDR soeben meldet, scheint es, als habe der massive öffentliche Druck Erfolg gehabt und der Sender hat seine verheerende Entscheidung zurückgenommen:

Xavier Naidoo fährt nicht zum ESC nach Stockholm

[Ende Update]

Als Stefan Niggemeier vergangene Nacht auf eine Meldung hingewiesen hat, die ARD wolle nächstes Jahr Xavier Naidoo zum Eurovision Song Contest schicken, dachte ich, es handele sich um eine Meldung des Postillion. Aber nein, die Meldung war echt. Die Tatsache als solche für mich unfassbar. Deshalb hab ich heute Morgen getwittert:

Heute Abend hab ich dann auch eine Petition gegen diese Nominierung unterzeichnet (momentan haben das auch schon Zehntausend andere Menschen getan).

Musik, Politik, TV

Gute Gründe für die Anstalt

Esther Bejarano

Wenn die saarländische Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano am Ende der ZDF-Sendung Die Anstalt sagt: „Ich werde solange singen bis es keine Nazis mehr gibt“, hören wir Zuschauer einen Satz, der sitzt.

Wenn Alfons zu Beginn der Satire-Sendung sagt: „Wenn wir jetzt aufhören zu lachen, haben die gewonnen“, versteht jeder, wie wichtig es ist, gerade auch nach den furchtbaren Terror-Anschlägen von Paris unser Leben wie gewohnt weiter zu leben.

Politik, TV
Buchseite 3 von 52
1 2 3 4 5 52