Autorenname: Markus

San Sebastián: Europäische Kulturhauptstadt 2016

San Sebastián – Europäische Kulturhaupstadt 2016

Über keine andere spanische Stadt ist in diesem Blog so viel geschrieben worden wie über San Sebastián. Was natürlich damit zusammenhängt, dass ich seit 1995 jedes Jahr mindestens einmal im Jahr dort bin (wegen des Filmfestivals). So wird jeder sicher gut verstehen können, dass ich mich wahnsinnig freue, dass diese wunderbare baskische Stadt Donostia (so heißt San Seb. auf baskisch) heute zur Europäischen Kulturhauptstadt 2016 ausgerufen wurde. Meine spanische Lieblingsstadt hat sich gegen harte Konkurrenz aus Burgos, Segovia, Las Palmas und Zaragoza durchgesetzt.

Seit 2004 wird der Titel immer an zwei Städte parallel vergeben. San Sebastián teilt sich die Nominierung für 2016 mit Breslau. Dieses Jahr sind die beiden europäischen Kulturhauptstädte Turku (Finnland) und Tallinn (Estland). Info: Wikipedia.

Also alle nach San Sebastián, die diese wunderbare Stadt noch nicht kennen oder die unbedingt mal wieder hin wollen. Wer noch kein Spanisch kann, sollte es bis dahin lernen. Oder wahlweise baskisch, aber das dürfte schwieriger zu lernen sein. Wer Spanisch kann, findet eine passende Meldung zur heutigen Auswahl in El País: San Sebastián será capital europea de la cultura en 2016.

Filmfestival-Plakat Donostia 2011 Vom 14. – 25. September werde ich meinen Freunden vor Ort, im Casco Viejo, in der Altstadt von San Sebastián, gratulieren können, denn natürlich werde ich auch im 17. Jahr in Folge beim Festival in San Sebastián sein. Auf die 59. Ausgabe des vielleicht schönsten Filmfestivals Europas wird die Vorfreude auf 2016 sicher noch erhöhen. Donostia ist selbstbewusst genug, bei all den Filmen und all den Stars, die stets vor Ort sind, die Hauptrolle des Festivals zu spielen. Zeit für den Strand wird selbstredend auch wieder bleiben. Ich werde berichten. 😉

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Kino, Spanisch

The Big Picture: Matt Blacks atemberaubende S/W-Bilder der Mixteca

Matt Black - People of Clouds Es mag sinnlos sein, noch auf das hervorragende Foto-Blog The Big Picture von Boston.com hinzuweisen, weil gefühlt jeder, der sich für Fotografie interessiert, dieses Blog bereits verfolgt. Doch es mag den einen oder die andere geben, der/die das Blog noch nicht kennt oder nur beachtet, wenn besonders darauf hingewiesen wird. Heute ist so ein Moment. Die gerade eben in meinem Feedreader aufgeschlagene neue Folge mit Bildern des Fotografen Matt Black hat mir fast den Atem verschlagen. In People of Clouds zeigt er großartige Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus der Mixteca, einem Gebiet im Süden Mexikos (mehr zum Projekt auf seiner Kickstarter-Infoseite). Lasst mich weiter keine langen Worte verlieren, seht selbst…

High in the Mixteca mountains of southern Mexico, an exodus is unfolding. In the birthplace of corn cultivation, where farmers first coaxed maize from the earth nearly 9,000 years ago, an ancient way of life is crumbling as land degradation and erosion cripple the soil and as migration tears families apart.

Foto

Michelangelo Frammartino Film „Vier Leben“


Direktlink YouTubeOriginal-Ausschnitte Le Quattro Volte


Direktlink YouTubeDeutscher Trailer

Darauf wird man sich wohl freuen dürfen: «Le Quattro Volte» von Michelangelo Frammartino (1968 in Mailand geboren; Foto). Deutscher Kinostart unter dem Titel «Vier Leben»: 30.6.2011, nicht wie ursprünglich vorgesehen am 7.7.2011. In der FAS, wo ich heute auf den Film gestoßen bin, zeigt sich Bert Rebhandel begeistert von diesem außergewöhnlichen Dokumentarfilm, der ohne Dialoge auskommt:

Gleichwohl gibt es aber auch für dieses außergewöhnliche Werk eine konkrete Produktionsumgebung, zu der mit ZDF/Arte und dem Medienboard Berlin-Brandenburg auch deutsche Geldgeber zählen, welchem Umstand es wohl vor allem zu danken ist, dass „Vier Leben“ in diesem Land einen Kinostart bekommt. Er hat ihn in jeder Hinsicht verdient, denn eindringlicher und aufregender wird man wohl für längere Zeit nicht mehr auf die grundlegenden Bedingungen unseres Blicks auf die Welt verwiesen werden – je fremder das ist, was uns als Bild entgegentritt, desto stärker sind wir versucht, dieses Bild wie einen Spiegel zu nehmen.

Die Filmvorstellung in der FAS ist leider nur für Abonnenten frei zugänglich: «Was die Gesichter der Ziegen erzählen» (nach ein paar Tagen schaltet die FAS die Artikel aber meistens frei).

Vier Leben - Poster

Deutschlandradio Kultur (Beitrag zum Nachhören und -lesen): Staub zu Staub:

Ein Film fast ohne Worte, der mit den Klängen der Natur das Ohr ebenso anspricht wie mit seinen ruhigen, poetischen Einstellungen die Augen. Michelangelo Frammartino erzählt in „Vier Leben“ die Geschichte einer Seelenwanderung.

Ebenfalls auf DRadio Kultur: Interview mit Regisseur Michelangelo Frammartino: «Auch ein politischer Film»:

Der neue Film von Michelangelo Frammartino erzählt die Geschichte einer Seelenwanderung: Vom Menschen zum Tier über die Pflanze zum Mineral. Ein Film auch mit vielen religiösen Motiven, still und langsam und spirituell. Keine alltägliche Kost.

Langsames Kino, auf das man sich als Zuschauer einlassen muss, von dem man nicht einfach nur unterhalten wird, ist ja nicht jedermanns Sache. Aber ich freue mich auf diesen Film. Sehr.

Kino, Video

Giovanni Dos Santos mit Traumtor beim Copa Oro-Sieg Mexikos


Direktlink YouTube

Mexiko hat heute Nacht das Finale des CONCACAF Gold Cup gewonnen und ist damit zum 6. Mal beste Mannschaft Mittel- und Nordamerikas geworden. Gegen den Erzrivalen USA. Auf deren Terrain – im Rose Bowl Stadium in Los Angeles County – vor über 93.000 Zuschauern größtenteils mexikanischen Ursprungs, hehe. Nach 2:0-Rückstand hat die TRI noch 4:2 gewonnen. Hochverdient, wie man liest. Aber all das ist nur das Randgeschehen für dieses großartige Tor von Giovanni Dos Santos (22) aus Monterrey.

Die gesamte Siegerehrung des Gold Cup wurde übrigens, sehr zum Ärger von US-Torwart Tim Howard, auf Spanisch abgehalten, wie man in der Meldung auf orf.at lesen kann. 😉

Wenn ich’s nicht schon seit ewigen Zeiten wäre, würde ich jetzt Fan der Nationalmannschaft von México werden. Wer noch einmal herzlich lachen möchte, darf mich hier im Trikot der TRI bewundern.

Fußball, Spanisch, Video

Das Stabi-Team beim HSH Nordbank Run 2011

Das Stabi-Team beim HSH Nordbank Run 2011
Foto auf Klick in groß.

Heute sind wir mit der Stabi beim HSH-Nordbank-Run mit gelaufen (4 km durch die Hafencity; kleine Strecke, guter Zweck). Soeben wurden die Team-Fotos veröffentlicht. Alle Team-Fotos gibt’s beim Abendblatt und demnächst auch auf der Website des Veranstalters.

Unsere T-Shirts waren auf der Vorderseite mit unserer Virtuellen Bibliotheksassistentin Stella (die gerade in Fortbildung ist und bald wieder auf der Website erscheinen wird) bedruckt und auf der Rückseite mit dem Stabi-Logo. Die Startnummer hab ich mir mit den beiden FC-St.-Pauli-Pins festgemacht, die ich neulich als Gewinn aus dem FCSP-Tippspiel geschickt bekam:

Foto, Hamburg, Literatur

Silvana Koch-Mehrin: Rückzug aus EU-Forschungsausschuss

Die gute Nachricht des Tages:

Die deutsche FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin hat nach deutlicher Kritik deutscher Wissenschaftsorganisationen ihren Rückzug vom Forschungsausschuss des EU-Parlaments verkündet.

Quelle: orf.at

Alles andere wäre auch eine Verhöhnung der Wissenschaft gewesen. Gut, dass Druck gemacht wurde. Von Wissenschaftsorganisationen («Alles andere als ein Kavaliersdelikt») und durch die Petition von Anatol Stefanowitsch (die zur Stunde fast 7.500 Unterzeichner hat).

Siehe dazu auch die ausführliche aktuelle Meldung der FAZ: Koch-Mehrin verlässt Forschungsausschuss des EU-Parlaments.

Politik

Petition zum Rücktritt von Silvana Koch-Mehrin

Wenn Silvana Koch-Mehrin und alle, die sie immer noch unterstützen, nach dem Motto «Dreistigkeit siegt» glauben, die Europaabgeordnete der FDP könne nach dem erwiesenen wissenschaftlichen Betrug auch noch ausgerechnet eine wissenschaftliche Funktion als Belohnung für ihre nicht erbrachte „Leistung“ ausüben, dann stimmt etwas nicht. Und die Scheinheiligkeit, mit der zunächst auch zu Guttenberg versuchte durchzukommen, wird noch getoppt. Hintergrund im Blog des Sprachwissenschaftlers Anatol Stefanowitsch: Das Ende der Lügen:

Nochmal langsam: Eine uneinsichtige akademische Hochstaplerin lässt sich wenige Tage, nachdem eine der ältesten und angesehensten Universitäten Europas ihr ihren Doktortitel entzogen hat, in einen Ausschuss des Europäischen Parlaments wählen, der Entscheidungen über Forschungsfragen trifft.

Nur, falls es jemand immer noch nicht verstanden hat: Deutschland wird im Forschungsausschuss des Europaparlaments durch eine überführte wissenschaftliche Betrügerin repräsentiert.

Dankenswerterweise hat Stefanowitsch mit über Twitter organisierter Unterstützung heute Vormittag eine Petition zum Rücktritt von Silvana Koch-Mehrin in deutscher, englischer und französischer Sprache ins Netz gestellt:

Die Unterzeichner rufen das Europäische Parlament auf, Frau Silvana Koch-Mehrin aus dem Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie abzuberufen. Jüngst stellte die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg fest, dass Frau Koch-Mehrin einen großen Teil ihrer Doktorarbeit zum Thema „Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik: Die Lateinische Münzunion“ mit ungenauer Nennung der Quelle oder ganz ohne Nennung der Quelle bei anderen Autoren abgeschrieben hat. Die Universität hat Frau Koch-Mehrin am 15. Juni 2011 den Doktorgrad entzogen.

Es ist inakzeptabel, dass jemand, der sich des akademischen Betrugs schuldig gemacht hat, in einem Ausschuss sitzt, der die europäische Forschungspolitik und ihre Finanzierung überwacht.

Desweiteren rufen wir die Partei von Frau Koch-Mehrin, die Freie Demokratische Partei Deutschlands, sowie die Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa im europäischen Parlament auf, alle in ihrer Macht stehenden Maßnahmen zu ergreifen, um Frau Koch-Mehrin davon zu überzeugen, ihre Mitgliedschaft im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie und ihr Mandat im Europäischen Parlament niederzulegen.
Zuletzt fordern wir Frau Koch-Mehrin selbst auf, für den akademischen Betrug, den sie begangen hat, die Verantwortung zu übernehmen und von ihrem Amt im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie und von ihrem Mandat im Europäischen Parlament zurückzutreten, um weiteren Schaden am Ansehen dieser Institutionen, der wissenschaftlichen Gemeinschaft und dem Land, das sie im Europäischen Parlament repräsentiert, abzuwenden.

Ich habe die Petition als Unterzeichner Nr. 42 soeben unterschrieben und hoffe sehr, dass viele Menschen das in den nächsten Tagen auch tun werden und diese Aktion über die ihnen zur Verfügung stehenden Kanäle wie Blogs, Facebook, Twitter, E-Mail, Weitersagen (leicht merkbarer Kurzlink: ir.pe/silvana) etc. verbreiten.

Nochmals zum Motto: «Dreistigkeit siegt». Tatsächlich? Ich würde sagen: «Nicht mit uns!»

Internet

WWF und die Industrie – der Pakt mit dem Panda

Großer Panda. Foto: Wikipedia
Foto: Wikipedia
Der Panda kann nichts dafür, dass man ihn beim WWF einsetzt, um für Spenden zu werben.

Für den WDR hat der dreifache Grimme-Preisträger Wilfried Huismann recherchiert und Unglaubliches an den Tag gelegt. In der SZ gibt es ein gutes Dossier von Lars Langenau zu den WDR-Recherchen über den World Wide Fund For Nature:

Wie industriefreundlich ist der WWF? Zum 50. Gründungsjubiläum der Organisation hat der WDR hinter den Kulissen des renommierten, weltweit agierenden Umweltverbandes recherchiert. Seine brisante Dokumentation zeigt, wie tief sich der Verband in Interessenssphären der Wirtschaft und ihrer Milliardengewinne verstrickt hat.

SZ: WWF und die Industrie – der Pakt mit dem Panda

Die Filme: Entweder schnell anschauen (oder abspeichern, siehe: Online-Videos abspeichern: Free FLV Converter), die werden sicher rasch gelöscht:

Teil 1:


Direktlink YouTube


Teil 2:


Direktlink YouTube

Interessant auch der Hinweis auf der Programmseite des WDR:

Die in der ursprünglichen Pressemeldung vom 11.05.2011 enthaltene Aussage, wonach das ARD-Team auf Borneo (Indonesien) „kein einziges Organ-Utan Schutzprojekt des WWF“ gefunden hat, halten wir nicht aufrecht. Gleiches gilt für die Formulierung: „Der WWF nimmt Geld von den Unternehmen und verschafft ihm das Gütesiegel für nachhaltige Produktionen“, soweit dadurch der Eindruck erweckt wird, das Unternehmen würde gegen Geldzahlung ein WWF-Gütesiegel für nachhaltige Produktionen erhalten. Hierzu haben wir uns auch gegenüber WWF Deutschland zur Unterlassung verpflichtet.

Update I, 12:35 Uhr [via @PickiHH]: Soeben wurde eine Stellungnahme des WWF veröffentlicht.

Update II, 23:25 Uhr: WWF muss sich nach der gestrigen Ausstrahlung des Filmes – zurecht, wie ich finde – viel Kritik gefallen lassen. Auch wenn viele kritische Stimmen im Facebook-Account des WWF gelöscht werden, reißt die Kritik nicht ab. Ein zwischenzeitlich eingerichteter Twitter-Account @WWF_antwortet wurde wieder gelöscht. Vernünftiges Krisenmanagement sieht anders aus. Das meint auch Thomas Knüwer in seinem Artikel WWF – der Panda im Shit-Storm. Sehr informativ ist übrigens auch das Interview (Dauer 7 Min.), das Radio Bremen gestern Mittag – also vor der Ausstrahlung gestern Abend in der ARD – mit dem Regisseur Wilfried Huismann geführt hat.
Politik, TV, Video
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