Spanisch

Spanischsprachiges

Kolumbien: Die Jagd nach dem Smaragd

Esmeralderos - kleine grüne Edelsteine aus schwarzer Erde gewaschen

Ich habe neulich für arte den Dokumentarfilm «Esmeralderos» übersetzt, der am 1. April unter dem Titel «Kolumbien: Die Jagd nach dem Smaragd» ausgestrahlt werden wird. arte zeigt den Film von Mónica Moya González in einer Sendereihe, die WunderWelten heißt und genau das macht: uns die Wunder dieser Welt zeigen. Ein kleines Wunder ist zum Beispiel die Smaragdgewinnung unter schwierigsten Umständen in einem Land, das seit über 40 Jahren von bewaffneten Kämpfen gezeichnet ist.

Auch Kinder graben mit nach dem grünen Gold Dabei gehören weder die Menschen, die vor Ort teilweise unter Einsatz ihres Lebens nach den begehrten grünen Edelsteinen suchen, noch die kleinen Händler, die zwischen Minen und Edelsteinhandel vermitteln, zu den Gewinnern des Smaragdgeschäftes. Noch nicht einmal das Land selbst profitiert von der Tatsache, dass weit mehr als die Hälfte des weltweiten Vorkommens aus Kolumbien stammt, wie der Film zeigt.

Hier der Trailer der sehenswerten Dokumentation:


Direktlink YouTube

Ich werde vor Ausstrahlung am 1.4.08, 18:05 – 19:00 Uhr (und der Wiederholung am 08.4.08, 14 Uhr) nochmals hier im Blog auf den Film hinweisen. Wie immer können die arte-Beiträge dann auch noch eine Woche lang online angeschaut werden.

Wer sich für lateinamerikanische Sendungen und Filme im deutschsprachigen TV und Hörfunk interessiert, wird stets bestens bei der Informationsstelle Lateinamerika e.V. auf die passende Medienberichterstattung hingewiesen. Tagesaktuelle Informationen aus Kolumbien auf deutsch bietet das Kolumbienblog.

Spanisch, TV, Übersetzen

Fidel Castro geht, Probleme bleiben

Fidel Castro - Ausschnitt aus Foto von 2003
Foto: Wikipedia (Ausschnitt)

De facto war er es eh schon nicht mehr, doch mit dem heutigen Tag kündigt Fidel Castro (81) auch offiziell den Rücktritt vom Amt des Staatschefs von Kuba an. In seinem in der Online-Ausgabe der kommunistischen Parteizeitung Granma veröffentlichten Abschied kündigt er an, dass er mit schriftlich formulierten Gedanken („Reflexiones del compañero Fidel“) weiter Stellung zu politischen Themen beziehen wird:

No me despido de ustedes. Deseo solo combatir como un soldado de las ideas. Seguiré escribiendo bajo el título „Reflexiones del compañero Fidel“. Será un arma más del arsenal con la cual se podrá contar. Tal vez mi voz se escuche. Seré cuidadoso.

Ein Abgang nach 49 Jahren. Für die meisten Kubaner jedoch viel zu spät. Und die Tatsache, dass nun der 76-jährige Bruder Fidels, Raúl Castro, wohl auch offiziell Staatschef sein wird, dürfte wohl wenig an der Situation in Kuba ändern.

Artikel zum Thema:

Politik, Spanisch

Das letzte Drehbuch – Erinnerungen an Luis Buñuel

Jean-Claude Carrière (links) und Buñuels Sohn Juan Luis Buñuel  © ZDF / Javier Espada / MilColores Media
Javier Espada und Gaizka Urresti haben auf der Berlinale einen noch nicht ganz fertigen Dokumentarfilm über Luis Buñuel vorgestellt, in dem sich Buñuels Sohn Juan Luis gemeinsam mit Buñuels Drehbuchautor und Freund Jean-Claude Carrière auf die Suche nach Leben und Werk des Regisseurs machen, über dessen mexikanische Filme ich meine Doktorarbeit schreibe. Es war für mich sehr bewegend diesen Film in Anwesenheit der Protagonisten auf der Berlinale zu sehen. Wahnsinn, wie der Sohn seinem Vater gleicht und irgendwie beeindruckend mit Carrière einen Menschen zu sehen, der so eng und so lange mit Buñuel zusammengearbeitet und mit ihm dessen Biographie geschrieben hat.

Gleich nach der Berlinale wird das Filmteam in die USA und nach Mexiko aufbrechen, um bis zum 25. Todestag von Luis Buñuel am 29. Juli 2008 den zweiten Teil des insgesamt auf 90 Minuten geplanten Filmes fertigzustellen, siehe hierzu auch die Meldung auf Aragón Televisión.

Ich möchte alle Buñuel-Interessierten darauf hinweisen, dass 3sat den auf der Berlinale präsentierten Film heute Abend in deutscher TV-Erstausstrahlung von 23:10 – 23:55 Uhr zeigt: «Das letzte Drehbuch – Erinnerungen an Luis Buñuel».

Kino, Spanisch, TV

Obama wirbt auch um die Stimmen der Hispanos

Natürlich geht es für Barack Obama bei den Vorwahlen in USA morgen auch um die Stimmen der Hispanos. In diesem Spot lässt er auf spanisch für sich werben:

Die 30 Sekunden – solche Spots zu platzieren ist teuer – werden wirklich gut ausgenutzt. Während man ihn zu Anfang mit Edward Kennedy zusammen sieht, hört man Obama auch schon in gebrochenem Spanisch sprechen («Soy Barack Obama. Yo abruebo este mensaje» – dt.: «Ich bin B.O., ich bestätige diesen Spot»). Dann legt der aus Puerto Rico stammende demokratische Kongreßabgeordnete Luis Gutiérrez (Chicago) ein paar gute Worte für seinen Parteifreund ein und betont dessen Mitwirkung im Kampf für ein besseres Immigrationsgesetz.

Über 28 Millionen Menschen sprechen Spanisch in den USA, das sind 10% der Bevölkerung. Ein wahlstrategisch nicht zu vernachlässigender Anteil. Die Sprachverteilung in den USA (übrigens von allen Sprachen) lässt sich sehr schön auf den Seiten den Modern Language Association abfragen. Dort sieht man auch auf einen Blick, wie stark das Spanische vor allem in Kalifornien vertreten ist.

Wenn ich demnächst wieder etwas mehr Zeit habe (frühestens nach der Berlinale), werde ich auch wieder meine Barack Obama-Seite weiter aktualisieren, auf der ich seit Oktober 2006 den Weg Obamas beobachtet habe, wie er das Web 2.0 für den politischen Wahlkampf einsetzt.

Bin schon gespannt, wie’s morgen ausgeht am Super-Tuesday in den USA. In 22 Staaten wird vorgewählt (s. Reuters-Meldung zu den Wahlchancen), es könnte eine Vorentscheidung zwischen ihm und Hillary Clinton fallen, die Entscheidung kann sich aber auch noch länger hinziehen. Quién sabe, who knows, wer weiß?

Update 5.2.08, 14:20 Uhr: Die New York Times widmet heute diesem Thema auch einen Artikel: «Issues Start Rush to Citizenship by Hispanics». Dort gibt es auch eine interessante Info-Graphik mit dem genauen Anteil der Hispanics in den einzelnen Staaten der USA, Spitzenreiter: New Mexico (37.5% ! Hispanos), Kalifornien (22.9%) und Arizona (16.9%).

[via California for Obama]

Politik, Spanisch, Video

Literaturnachrichten widmet sich Lateinamerika

Literaturnachrichten: Literatur aus Lateinamerika Die aktuelle Ausgabe der LiteraturnachrichtenZeitschrift der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V.. Ziel die Gesellschaft ist die Förderung der Literatur-Kontakte zwischen den Buchmärkten in Afrika, Asien und Lateinamerika und dem deutschsprachigen Raum. Näheres hier. widmet sich dem Thema der lateinamerikanischen Literatur:

Thema: Literaturkontinent Lateinamerika – der Boom ist vorbei oder Wo liegt eigentlich Macondo?

Magischer Realismus, in Ehren ergraute Väter, erfolgreiche Töchter, Exotik, beste Unterhaltung und Solidarität mit den Unterdrückten der Diktaturen, das verbinden wir mit lateinamerikanischer Literatur, aber eher auch mit „gestern“ oder „vorgestern“. Eva Karnofsky hat sich für uns in der deutschen Verlagslandschaft umgehört, wie es heute mit neuen, jüngeren Autorinnen und Autoren aus Lateinamerika aussieht.

Ich habe schon mal in das Heft reingeschaut. Es bietet einige spannende Artikel rund um die Literatur aus América Latina. Neben der Vorstellung vieler junger Autoren und ihrer Werke geht es auch um die Frage, was ist eigentlich eine lateinamerikanische Literatur und ist dieser Begriff überhaupt korrekt?

Die komplette Nr. 95/2007 kann als PDF (1,5 MB, 52 S.) kostenlos heruntergeladen oder als Probeexemplar bestellt werden. Alle Informationen gibt auf den Seiten der Literaturnachrichten.

Literatur, Spanisch

Spannender Robert Capa Fund – Die Odyssee eines Fotokoffers

Robert Capa - 1937 im Spanischen Bürgerkrieg

Auf diesem Foto ist Robert Capa zu sehen. 1937 im Spanischen Bürgerkrieg von seiner deutschen Lebensgefährtin Gerda Taro fotografiert. 1940 beim Einmarsch der Deutschen in Paris hatte Robert Capa die Bilder aus dem Spanischen Bürgerkrieg in einen Koffer gepackt. Man spricht von 127 Negativrollen mit etwa 3000 Fotos. Der Koffer galt als verschwunden. Jetzt ist er wieder aufgetaucht, fast siebzig Jahre später: in New York.

Die New York Times berichtet von dem spannenden Fund. Irgendwie war der Koffer wohl von Paris nach Marseille gekommen. Ein mexikanischer General und Diplomat hat ihn von dort aus nach Mexiko-Stadt mitgenommen: «The Capa Cache».

Auch Spiegel Online veröffentlicht die Nachricht: «Tausende Negative von Robert Capa aufgetaucht». Y por supuesto berichtet auch die spanische Tageszeitung El País: «Recuperadas 3.000 fotos inéditas de Robert Capa». Auch wenn noch nicht klar ist, ob alle Fotos in dem Koffer von Robert Capa sind, oder ob nicht auch Aufnahmen von Gerda Taro und Capas Kollegen David Seymour darunter sind, bin ich schon gespannt auf die Auswertung des Kofferinhaltes.

Artikel, Foto, Spanisch

Hat Borges das Web 2.0 vorausgesehen?

Borges 2.0 - From Text to Virtual Worlds Ich habe ja schon des öfterenVgl. meine Artikel Borges’ Traum der Weltbibliothek… und
Jorge Luis Borges: Die Bibliothek von Babel
hier betont, wie nahe die vernetzten Strukturen des Internet der Schaffung einer Weltbibliothek kommen, die Jorge Luis Borges sich immer gewünscht hatte. Nun war er weiß Gott kein Science-Fiction-Autor, man würde damit auch der Bedeutung dieses genialen argentinischen Schriftstellers, der mit seinen Texten längst in die Weltliteratur eingegangen ist, nicht gerecht werden. Aber interessant mutet der Vergleich schon an, den die us-amerikanische Wissenschaftlerin Perla Sassón-HenryAus den Verlagsangaben zur Autorin:
Perla Sassón-Henry is Associate Professor at the United States Naval Academy, where she teaches Spanish language, literature, and culture. She holds a doctorate in humanistic studies from the State University of New York at Albany. Her research interests include the works of Jorge Luis Borges and Latin American digital literature from the perspective of comparative studies, science, electronic literature, video games, and net-art.
in ihrem Buch «Borges 2.0: From text to virtual worlds» anstellt. Ich habe mir den Text gleich bestelltUnd zwar nicht über amazon, wo es 48.50 € gekostet hätte, sondern über Eurobuch, wo es für 11.50 € (inkl. Porto!) zu haben ist. Edit: Leider ist der Titel dort schon verkauft. und werde nach Lektüre berichten.

Darauf gestoßen bin ich in dem heute morgen auf El País veröffentlichten Artikel «Desde su anticuado punto de vista, Borges tuvo una visión del futuro» von Noam Cohen, der bereits Anfang des Monats in der New York Times unter dem Titel «Borges and the Foreseeable Future» erschienen war. Dort werden einzelne Phänomene des Web 2.0 (Wikipedia, Blogs, Weltbibliothek) auszugsweise mit Textpassagen aus der Feder des Argentiniers verglichen, der 1955 noch, als er schon fast erblindet war, zum Direktor der argentinischen Nationalbibliothek berufen wurde.

Weiterer Artikel zum Buch (die Autorin im Interview mit ABC-Korrespondentin Anna Grau): «Perla Sassón-Henry: ‚Hemos logrado que leer ‚La intrusa‘ de Borges sea pasar por diez videojuegos‘».

Internet, Literatur, Spanisch

DIGITAL.CSIC: Zugang zur spanischen Wissenschaft

DIGITAL.CSIC - freier Zugang zur Wissenschaft
Wieder einmal gibt es eine erfreuliche Open Access-Initiative zu vermelden, und wieder einmal kommen die guten Nachrichten aus Spanien: Die größte öffentliche Wissenschaftsinstitution der Iberischen Halbinsel, der Consejo Superior de Investigaciones Científicas (deutsch: Höherer Rat für Wissenschaftliche Forschung), kurz CSIC, hat am vergangenen Freitag in Madrid einen neuen Zugang zu wissenschaftlicher Information in Spanien vorgestellt: DIGITAL.CSIC, eine Datenbank die kostenlosen Zugang zu wissenschaftlicher Literatur bietet.

Auch wenn diese Datenbank erst im Aufbau befindlich ist (und sich etwa in den Geistes- und Sozialwissenschaften erst 590 Dokumente aufrufen lassen), ist dies eine gute Nachricht für den breiten Zugang zur Forschungsliteratur, ist doch der CSIC für etwa 20 Prozent der wissenschaftlichen Veröffentlichungen in Spanien verantwortlich. …

Informationskompetenz, Literatur, Spanisch
Buchseite 31 von 69
1 29 30 31 32 33 69