Artikel

Joseph Cotton – Einer von acht Millionen

Joseph Cotton - Einer von 8 Millionen

1 in 8 million – Einer von 8 Millionen Seit Anbeginn der Menschheit erzählen wir uns Geschichten. Wir lieben es, sie zu erzählen, genauso wie wir ihnen gerne zuhören. In dieser so wunderbaren wie einfachen Geschichte erzählt der 57-jährige Großvater Joseph Cotton von den vier Enkelkindern seiner drei Töchter und es ist eine wahre Freude, die Bilder zu betrachten und der angenehmen Erzählstimme von Joseph zu lauschen. Sehenswertes Erzählformat in der New York Times. Hier geht’s zur Auswahl der Foto-Geschichten: 1 in 8 million.

[via Martin Lindner auf Google+]

Artikel, Foto

China: Veränderungen einer Weltmacht hinter verschlossenen Türen

Summer Sky in Shanghai
Foto: Summer Sky in Shanghai, Stuck in Customs auf Flickr (CC BY-NC-SA 2.0).

In den vergangenen Tagen haben wir uns (fast) alle mit dem Ausgang der Wahlen in den USA befasst, aber kaum mit den anstehenden Veränderungen in der politischen Führung Chinas. Irgendwie ein seltsames Ungleichgewicht, wenn man bedenkt, wie wichtig auch die Veränderungen im Osten sind. Klar, über die anstehenden Änderungen in China wird ja auch mehr gerätselt, als dass Fakten bekannt wären. Um so interessanter, sich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Zwei Tipps dazu:

Christian Geinitz weist in der FAZ darauf hin, dass beide Länder trotz der ungleichen „Wahlen“ dennoch vor ähnlichen Aufgaben stehen: beide müssen soziale Gräben überwinden, das Geld zusammenhalten und die Wirtschaft neu ausrichten:

Die Vereinigten Staaten und China, die mächtigste und die zweitmächtigste Volkswirtschaft der Welt, entscheiden in diesen Tagen über ihre neue Führung. In Washington wurde am Mittwoch Präsident Barack Obama wiedergewählt, in Peking tagt derzeit der Parteitag der regierenden Kommunisten, um das Spitzenpersonal für die kommenden zehn Jahre zu bestimmen. Es gilt als sicher, dass Xi Jinping der neue Partei- und Staatschef wird, Li Keqing dürfte zum Staatsratsvorsitzenden erkoren werden, so heißt hier der Regierungschef. Das Gespann löst Hu Jintao und Wen Jiabao ab, die ihre Ämter nach zehn Jahren abgeben.

Weiter lesen in der FAZ: Amerika und China – Gemeinsam am Pazifik.

Der zweite Tipp ist wieder mal eine Folge von hr2 der Tag, den Podcast (werktägliche Livesendung 18:05-19h), den ich euch hier immer wieder nur ans Herz legen kann. In der Folge von Donnerstag ging es auch – und wie immer sehr gut von verschiedenen Seiten ausgeleuchtet – um China: «Erfolgreich und ungeliebt – Machtwechsel in China»:

Heute beginnt in China eine gewaltige Umtauschaktion. Fast die gesamte politische Führung wird ausgewechselt, also politisches Nippes entsorgt. In China passiert das hinter den verschlossenen Türen eines Parteitags und wahrscheinlich werden allen vorher die Handys abgenommen. Es darf ja nichts unzensiert nach außen dringen. Hysterischer als ohnehin schon versucht die kommunistische Führung, alle Informationen zu zensieren.

Die Sendung kann hier nach gehört werden. Dauer: knapp 52 Minuten. Sehr lohnenswert:

http://mp3.podcast.hr-online.de/mp3/podcast/derTag/derTag_20121108.mp3

Artikel, Politik, Radio

Über die Motivation zu Bloggen und die Bedeutung von Lesern, Kommentaren und Links

Perlentaucher 15.10.2012

Für wen schreibe ich dieses Blog? Natürlich für meine Leserinnen und Leser. Aber auch für mich. Die Situationen, in denen ich hier selbst Geschriebenes nachschlage, haben sich nachvollziehbarer Weise in den vergangenen fast acht Jahren gehäuft. Ich kenne naturgemäß nicht alle Menschen, die hier mitlesen, viele aber schon, und es freut mich, dass jeden Tag bekannte und unbekannte Menschen – Familie, Freunde, Online-Bekannte – hier her (zurück-) kommen, um zu lesen, was ich veröffentliche und manchmal auch Kommentare zu hinterlassen. Diese Kommentare halten nicht nur meine Motivation aufrecht, hier weiter zu schreiben, sondern bereichern das Blog ungemein. Echt jetzt.

Zum Thema Motivation gehört es auch, dass ich mich immer freue, wenn von Anderen auf hier Geschriebenes hingewiesen wird. Mündlich, schriftlich, in sozialen Netzwerken oder auf anderen Websites. Dass dies heute im Perlentaucher geschah, den ich selbst sehr gerne lese und dem ich über Jahre hinweg unzählige Tipps verdanke, freut mich natürlich ganz besonders. In Kooperation mit Spiegel Online erscheint der Perlentaucher auch auf deren Seite. Und so stand dort heute – in der Rubrik «Aus den Blogs» – ein Hinweis auf meinen Umberto-Eco-Artikel:

Bei Markus Trapp stoßen wir auf den Hinweis auf einen offenbar sehr sehenswerten arte-Porträtfilm über Umberto Eco, der noch für wenige Tage in der Mediathek steht.

Falls das mal gelöscht – sprich: depubliziert – wird, hier noch der Bildbeweis im Screenshot: 😉

Perlentaucher - Hinweis auf meinen Eco-Artikel in 'Aus den Blogs'

Wenn dadurch ein paar Menschen neu auf das Blog aufmerksam wurden, und ab und an nochmal hier vorbeischauen, freue ich mich ebenso, wie über die Treue der bisherigen Leserschaft. Danke. Echt jetzt.

Artikel, Internet

Ameisen mit Funksendern und im Vergleich zum Internet

Ameisen haben für mich seit jeher etwas Faszinierendes. Das Funktionieren in der Gruppe und die rätselhafte Kommunikation untereinander sind für mich gleichsam magisch und unverständlich. Deshalb interessiert es mich natürlich, wenn ich etwas über die Erforschung des Verhaltens von Ameisen erfahre. Heute Abend bin ich zufällig zwei mal kurz hintereinander auf das Thema Ameisen gestoßen.

http://youtu.be/_OIwS0EBiDI

Researchers from the University of York are fitting one thousand northern hairy wood ants with tiny radio receivers in a world first experiment at the National Trust’s Longshaw Estate in Derbyshire to find out how they communicate and travel between their complex nests.

Auf diese wahnwitzig anmutende Aktion bin ich durch einen Tweet von @SebJabbusch gestoßen. Mehr zum Projekt gibt’s hier: Ant behaviour tracked by tiny radio receivers.

Unabhängig von obiger Untersuchung, …

Artikel, Video

80 Jahre Lego – Animiertes und Kulturgeschichtliches

Wunderbare Animation zum 80. Jubiläum von Lego (via @ninare). Was 1932 ganz im Kleinen seinen Anfang nahm, hat bis zum heutigen Tage führte zu einer schier unfassbar großen Verbreitung geführt, welche die FAZ im Artikel «Wie Lego die Welt eroberte» (via @biblionomicon) mit diesen Worten beschreibt:

Vor 80 Jahren brachte Lego seine ersten Steine auf den Markt – damals noch ohne Noppen. Erst in den 50er Jahren kam dem Erfinder die entscheidende Idee. Heute besitzt jeder Mensch auf der Welt im Durchschnitt 80 Legosteine.

Auch die Tagesschau blickte in diesen Tag zurück auf das putzige Jubiläum:

Es war der 10. August 1932, da eröffnete der dänische Tischler Ole Kirk Christiansen eine kleine Werkstatt in Billund. Bügelbretter, Stühle: Was immer man braucht, Christiansen machte es fertig. Seine liebsten Stücke waren aber Spielzeuge aus Holz. Besonders die Holzente auf Rädern mit einer Schnur zum Ziehen. Die hatte es seinem jüngsten Sohn Godtfred angetan. Der Junge war damals 14 und half dem Papa beim Lackieren der Enten.

Legostein

Lego ist heute ein aus unserer Kulturgeschichte nicht mehr weg zu denkender Klassiker. Damit spielen Groß und Klein. Die Großen machen übrigens gerne beeindruckende Stop-Motion-Filme aus den kleinen bunten Steinchen.

Foto: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Artikel, Video

Gestalten mit Schrift: SZ-Beilage nur mit Text statt Bild

Die Süddeutsche Zeitung hat sich an diesem Wochenende auf ein ganz besonderes Experiment eingelassen. Sie hat ihre Wochenendbeilage ganz ohne Bilder gestaltet. Einziges Gestaltungselement: die Schrift. Auf dieses großartige Vorhaben gestoßen bin ich im G+-Account von Martin Z. Schröder, den ich vor ein paar Jahren schon hier im Blog im Artikel «Schreiben ist blei» vorgestellt hatte. Der Drucker und Verfasser des Druckerey-Blogs beschreibt im Artikel «Acht große Seiten» das Projekt mit der SZ:

Die Redaktion der Süddeutschen Zeitung hatte meinem Kollegen Frank Ortmann und mir im letzten Herbst vorgeschlagen, eine Wochenend-Beilage der Zeitung ohne Fotos, nur mit Schrift zu gestalten, und mit großer Freude haben wir den Auftrag übernommen. Fünf Wochen vor dem Erscheinen ging es los. Wir bekamen die Texte (Max Goldt schrieb für die Seite 1, Ror Wolf, Nora Bossong, Steffen Jacobs, Durs Grünbein, Franzobel lieferten Gedichte, Alex Rühle erzählt von einem Besuch mit einem blinden Maler im Louvre…

Habe mir die SZ heute gekauft (passt ja, weil die FAS für’s iPad heute nicht zu haben ist) und bin schlichtweg begeistert. Geht zum Kiosk, kauft euch diese Zeitung. Sehr gute Texte und professionell gestaltet. So sieht die 8-seitige Beilage aus:

Wer sich für die gestaltungstechnischen Hintergründe interessiert, sollte unbedingt einen Blick in der Artikel «Einige Anmerkungen zur SZ-Beilage» im Druckerey-Blog von Martin Z. Schröder werfen.

Artikel, Literatur

Piotr Czerski: Wir, die Netz-Kinder

Wir, die Netz-Kinder
Grafik mit Wordle aus dem Artikeltext «Wir, die Netz-Kinder» erstellt.

Ein großes Dankeschön an den polnischer Dichter, Autor, Musiker und (Ex-)Blogger Piotr Czerski, (Jahrgang 1981), und an die beiden Übersetzer Patrick Beuth und Andre Rudolph für diesen wunderbaren TextDer Text ist in der polnischen Originalfassung sowie in der englischen Übersetzung unter CC BY-SA 3.0 erschienen. Auf Twitter weist Czerski auch auf die bei ALT1040 veröffentlichte spanische Übersetzung hin: «Nosotros, los niños web». Dies sollten alle lesen und verstehen lernen, die von Netzgemeinde reden, und die seltsamste Vorstellungen von einer Art Parallelwelt Internet haben, die nur in den Köpfen derer existiert, die die Bedeutung des Netzes, und vor allem die Bedeutung der Freiheit des Netzes entweder nicht verstanden haben oder die diese Freiheit ob der Macht des freien Internets mutwillig beschneiden wollen.

Das Internet ist für uns keine Technologie, deren Beherrschung wir erlernen mussten und die wir irgendwie verinnerlicht haben. Das Netz ist ein fortlaufender Prozess, der sich vor unseren Augen beständig verändert, mit uns und durch uns. Technologien entstehen und verschwinden in unserem Umfeld, Websites werden gebaut, sie erblühen und vergehen, aber das Netz bleibt bestehen, denn wir sind das Netz – wir, die wir darüber in einer Art kommunizieren, die uns ganz natürlich erscheint, intensiver und effizienter als je zuvor in der Geschichte der Menschheit.

Hier der auf ZEITonline veröffentlichte Text: «Wir, die Netz-Kinder».

Artikel, Internet, Politik

Der Verfassungsschutz gehört abgeschafft

verfassung-artikel
Die ersten Artikel des Grundgesetzes (Ursprungsfassung) am Jakob-Kaiser-Haus.

In was für einem Land leben wir eigentlich? Wer sich unabhängig informiert, fasst sich immer wieder an den Kopf, was sich unsere Gesellschaft alles bieten lässt (nein, damit meine ich nicht nur den armseligen Wulff, der nervt mittlerweile nur und man wünscht sich das Thema fast schon tot geschwiegen, so weit ist es schon!!). Nein, ich beziehe mich auf das viel ernstere Thema des Verfassungsschutzes und auf den Besorgnis erregenden parteipolitischen Einfluss, unter dem diese staatliche Behörde steht. Wir haben es mit einem Verfassungsschutz zu tun, bei dem sich immer mehr Menschen fragen, ob der wirklich noch die Verfassung schützt, oder ob diese Gesellschaft nicht eher einen Schutz vor diesem behördlichen Inlandsnachrichtendienst braucht. Oder deutlicher ausgedrückt: Der Verfassungsschutz gehört abgeschafft.

Zwei sehr lesenswerte Artikel zum Thema:

1. Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung: «Hilfe, der Verfassungsschutz!»

Verfassungsschutz: Das ist ein irreführender, ein falscher Name. Falschnamen gehören in die Welt der Geheimdienste. Und Verfassungsschutz ist der Falschname für den deutschen Inlands-Geheimdienst. Man tut damit so, als sei er so etwas Ähnliches wie das Verfassungsgericht. Das ist eine Anmaßung. Alljährlich präsentiert der Bundesinnenminister einen „Verfassungsschutzbericht“, und er tritt dabei auf, als verkünde er ein höchstrichterliches Urteil. Es handelt sich aber nur um die von ihm redigierten Tätigkeitsberichte des Inlandsgeheimdienstes, die man – wie man seit der neonazistischen Mordserie weiß – insoweit auch Untätigkeitsberichte nennen kann.

2. Uwe Wesel in DIE ZEIT: «Chronik einer Behörde – Spitzel, Wanzen, Bomben»

Die Chronique scandaleuse des Verfassungsschutzes seit 1950 zeigt vor allem eins: Er ist überflüssig und gehört schleunigst abgeschafft.
[…]
Wäre es nicht besser, Rechts- und Finanzausschuss des Parlaments untersuchten einmal, ob eine Behörde zum Schutz der Verfassung überhaupt noch notwendig ist? Immerhin kostet das Bundesamt die Bürger jährlich an die 200 Millionen Euro, dazu kommen die Millionenetats der einzelnen Landesämter.

Foto oben: Michael Rose (CC BY-SA 3.0)

Artikel, Politik
Buchseite 5 von 57
1 3 4 5 6 7 57