Hamburg

Stromkasten-Graffiti: Straßenkunst im Lengerckestieg

Eine von Hamburgs kleinsten Straßen ist in meiner Abwesenheit um ein Kunstwerk bereichert worden:

Stromkasten-Graffiti

Als ich heute Mittag von der Berlinale zurückgekommen bin, war ich positiv überrascht von dem Anblick, der sich mir beim Einbiegen in den Lengerckestieg – meine Straße im wunderschönen Wandsbek – bot. Da hat doch tatsächlich jemand die schnöden weißen Stromkästen gegenüber meines kleinen Häuschens angemalt. Und zwar richtig gut, wie ich finde. Bilder wie immer auf Klick in groß.

Stromkasten-Graffiti

Beim zweiten Blick, auf die Seite des kunstvoll verschönerten Objektes, entdeckte ich auch eine Webadresse, die zum Künstler führt. Es ist der Hamburger Graffiti-Künstler Vincent Schulze, hier im Bewegtbild bei einer etwas größer angelegten Wandverschönerung zu sehen:

Foto, Hamburg

Ausstellungstipp – Tante Clara: Ihre Welt in der Stabi wiederentdecken

Tante Claras Telefon: Anruf genügt und die Stimmen aus der Vergangenheit sind zu hören

Tante Clara solltet ihr euch anschauen. Und ihre Moritaten und die – was für ein Glücksfall! – erhalten Original-Tonaufnahmen aus den 30-er Jahren anhören. Bis Sonntag, den 3. März 2013, besteht noch die Chance dazu. Selten hat eine Ausstellung in der Stabi so großes Interesse geweckt wie diese. Kein Wunder, bei dem Presseecho im Vorfeld (WELT, Abendblatt, NDR 90,3). Hinz und Kunzt im aktuellen Februar-Heft (leider nicht komplett online), taz am Montag (leider gar nicht online).

Doch der Reihe nach: Wir haben zur Zeit eine Ausstellung in der Stabi, in der Nele Lipp, Tante Claras Enkelin, sorgsam recherchiert und wunderbare Dinge aus dem Nachlass ihrer Oma zusammen getragen hat, um uns alle einen faszinierenden Einblick in einen Künstlertreffpunkt in der Nähe des Thalia-Theaters zu geben. Bei Tante Clara trafen sich von 1928 – 1944 Menschen, die sich entgegen des Zeitgeistes ihr freiheitliches Denken bewahrten. Ehe ich Näheres berichte, hört doch mal rein in diesen kurzen Radio-Beitrag auf NDR 90,3, in dem sowohl die Ausstellungskuratorin als auch Tante Clara selbst zu hören sind:

Letzte Woche war, wie berichtet, Max Buddenbohm in der Ausstellung. Lest bei ihm seinen Eindruck vom Anruf im Jahr 1937.

Hans Tombrock in der Moritat von Norman Glanzel

So hat Hans Tombrock sich selbst gemalt, damals als Vagabund in Hamburg unterwegs, später lernte er Bertholt Brecht kennen und illustrierte seinen Galilei. Der Hamburger Künstler Norman Glanzel hat anhand der Original-Zeichnung aus einem von Tante Claras Gästebüchern diese Variation in die Moritat auf Tante Clara eingearbeitet, die wir zur Ausstellungseröffnung in Uraufführung erleben durften.

Auf die Idee, Moritaten in der Kneipe zu singen, kam Clara Benthien nach einem Kino-Besuch von G.W. Pabsts Brecht-Verfilmung Dreigroschenoper. Dort wird die Geschichte nämlich von einem Moritaten-Sänger getragen, wie in diesem Ausschnitt auch zu sehen ist:

http://youtu.be/Xh2NDx8uTjM

Das Metropolis-Kino in Hamburg zeigt ab kommenden Samstag begleitend zur Ausstellung nicht nur diesen, sondern zwei weitere Filme, die in Verbindung mit Tante Claras Mikrokosmos stehen:

  • 09.02. 17:00: Die Büchse der Pandora (1928) (Stumm mit Klavierbegleitung) (Video)
  • 15.2. 17:00 & 16.2. 19:30: Der Dieb von Bagdad (1940) (Video)
  • 23.2.17:00 & 26.2. 19:00: Die 3-Groschen Oper (1931)

Also ein prima Anlass, sich zusätzlich zur Ausstellung drei großartige alte Filme auf der großem Leinwand anzusehen (in welcher Verbindung sie zu Tante Clara stehen, erklären wir in einem Handout mit allen Terminen und Filminfos, das man sich auch als PDF downloaden kann). Apropos herunter laden: Bitte unbedingt auch den Stabi-Blogartikel zu Tante Clara lesen, dort gibt es ein 25-seitiges Ausstellungsheft zum Download zu den wesentlichen Stationen in Tante Claras Künstlerleben und -treff und zu den illustren Gästen, die damals dort auftauchten. Zum Beispiel auch der Zeichner von Popeye, der sogar einen Original Popeye samt Grußbotschaft ins Gästebuch malte. Wie gesagt: bei Tante Clara gibt es eine faszinierende Welt zu entdecken. Also bitte hier entlang: Ausstellung Treffpunkt Tante Clara (bis 3.3.2013).

Foto, Hamburg, Kino, Literatur

Tante Claras in der Stabi wieder zu entdeckende Künstlerkneipe

Bildtafel: Norman Glanzel: Moritat auf Tante Clara
Bildtafel: Norman Glanzel: Moritat auf Tante Clara

Ich wollte – und werde auch noch – über die Tante Clara-Ausstellung in der Stabi bloggen. Heute hat sich Herr Buddenbohm den zur Zeit in der Hansestadt wieder zu entdeckenden Mikrokosmos von Tante Claras Künstlerkneipe aus der Zeit von 1928-1944 angeschaut und drüber gebloggt:

…ein Telefon an einer Säule. Ein altes Telefon und daneben steht, man möge bitte irgendeine Nummer drehen. Man hebt also ab, hält den Hörer ans Ohr, dreht – und das Jahr 1937 geht ran. Man hat die Kneipe angerufen, man hört das Publikum johlen, man hört die Wirtin, wie sie ein Lied beginnt. Gelächter im Publikum, der Refrain wird mitgesungen, Gläser klirren, Stühle werden geschoben. Und das ist alles echt.

Weiter bei Herrn Buddenbohm: «Ein Anruf im Jahr 1937».

Hamburg, Literatur

Oliver Welke – Ist Politik die bessere Comedy?

Oliver Welke – Spiegel-Gespräch: „Ist Politik die bessere Comedy?“ from Markus Trapp on Vimeo.

Als ich in der Vorwoche beim Spiegel-Gespräch mit Oliver Welke an der Uni Hamburg war, überraschte der Moderator der heute show mich und die anderen 500 (!) Zuschauer durch seine Schlagfertigkeit in der Unterhaltung. Eines ist es ja, gestützt auf eine gute Redaktion und teilweise selbst die Moderationstexte im Vorfeld schreibend, flott im Fernsehen daher zu reden, und wiederum etwas anderes spontan humor- und gehaltvoll über Politik und Comedy vor Livepublikum zu sprechen. Oli Welke war dies perfekt gelungen. Schade, dass es nur eine dreieinhalbminütige Zusammenfassung des von SPIEGEL-Redakteur Markus Brauck am 16.01.2013 (18-19:30 h) geführten Gespräches Ist Politik die bessere Comedy? gibt. Aber auch der kurze Ausschnitt gibt schon einen guten Eindruck davon, wie schlagfertig Welke ist und wie intelligent er die heute show mit seinem hervorragenden Team auf konstant hohem Niveau hält.

In der anschließenden Fragerunde nutzte ein Vertreter von Die Liste Hamburg, des studentischen Ablegers der Partei, die Gunst der Stunde (es waren ja gerade StuPa-Wahlen), und fragte den Gast, ob er für den Fall der Umsetzung des Wahlzieles seiner Partei, die Stabi in ein Schwimmbad umzuwandeln, seinen Namen hergeben würde. Die von Studier- zur Schwimmstätte umgewandelte Bibliothek – bei der ich, wie ihr wisst, arbeite – solle dann Oliver-Welke-Wellnessbad heißen. Oli schien nicht abgeneigt, mit Wellness würde er gerne in Verbindung gebracht. 😉

Hamburg, Literatur, Politik, TV

Eine Tür ist eine Tür, ein Schild ist ein Schild

Schild Nr. 1: Tür

Tür

Es ist immer gut, die Dinge beim Namen zu nennen. So werden Missverständnisse ausgeschlossen. Gesehen heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit in der U-Bahn-Station Wandsbek Markt.

Schild Nr. 2: Don Carlos

Don Carlos mit Schild

Und gestern Abend war ich – wie angekündigt – im Thalia Theater. Wir saßen in der ersten Reihe und das erste Bild hab ich mit der Kamera meines mobilen Endgerätes eingefangen. Wie’s war? Kurzkritik hatte ich auf Twitter gepostet:

Foto, Hamburg, Literatur

Neben Social Media jetzt auch Fachreferent in der Stabi

Ich werde oft gefragt «Was machst Du eigentlich genau in der Bibliothek?». Ich nehme diese Frage und ein paar aktuelle Veränderungen in meinem Job mal zum Anlass, eine neu hinzugekommene Aufgabe kurz vorzustellen und – keine Angst: ebenfalls kurz – einen Überblick zu geben, was ich sonst noch so alles mache in der Stabi, wie die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg von Nutzern und Mitarbeitern in Kurzform genannt wird.

Im Oktober 2012 wurde meine unbefristete 3/4-Stelle, wie hier beschrieben, auf eine Vollzeitstelle aufgestockt, was gleichzeitig das Ende meiner freiberuflichen Tätigkeit als Übersetzer und Webdesigner zur Folge hatte. Zum Aufgabengebiet „Social Media und E-Medien-Marketing“ kam die Arbeit als Fachreferent hinzu. Nach dreimonatiger intensiver Einarbeitung habe ich ab diesem Monat (Januar 2013) das Fachreferat Pädagogik übernommen:

Fachinfo-Seite Pädagogik

Was macht ein Fachreferent? Neben vielen anderen Aufgaben entscheidet er vor allem, welche Bücher (gedruckt oder als E-Book), aber auch Zeitschriften und Datenbanken, die Bibliothek für das von ihm betreute Fach erwirbt. Aus den Neuerscheinungen zur Pädagogik wähle ich also die Bücher/E-Books aus, die in das Erwerbungsprofil passen, dabei immer das Jahresbudget berücksichtigend, das für das betreffende Fach festgesetzt wurde. Zu meinen Aufgaben als Fachreferent gehört es dabei auch, Erwerbungsvorschläge zu bearbeiten, sprich zu entscheiden, ob Bücher, die uns Nutzer vorschlagen, gekauft werden oder nicht. Zu den Aufgaben der Fachreferenten gehört natürlich noch viel mehr (zum Beispiel auch über ihre Fächer zu bloggen), aber ich hab ja versprochen, hier kurz zu bleiben. 😉

frn-mit-fotos Lambert Heller (und einige andere, die dem zustimmten) hat sich auf Twitter lobend über die Praxis geäußert, auch Fotos der Bibliothekarinnen und Bibliothekare zu zeigen:

Toll, das mit den Profilbildern der FachreferentInnen – so sollte es jede Bibliothek machen! #bestpractice

Ich bin in der Reihe noch das schwarz(-weiß)e Schaf. Werde mir demnächst vom Hausfotografen ein neues Bild machen lassen. 😉

Zu meinen weiteren Aufgaben gehört, was den meisten von euch ja hinlänglich bekannt ist, meine Social-Media-Arbeit für die Stabi (siehe dazu auch Vortrag an der Uni Hamburg: «Das Social-Media-Konzept der Stabi»). Ich betreue die Social-Media-Kanäle der Stabi, allen voran Facebook, Twitter und Google+). Von den acht Blogs, die die Stabi betreibt (siehe dazu meinen Artikel «Digitale Angebote – Trends und Zahlen 2012. Folge V: Blogs», betreue ich vier (bei uns im Haus heißt das, ich habe die „Produktverantwortung“):

  1. Stabi-Blog
  2. ciberaBlog
  3. webis-Blog
  4. Unser internes Haumi-Blog (quasi unsere gebloggte Mitarbeiterzeitschrift, deshalb hier ohne Link)

In meiner Arbeit bei der Virtuellen Fachbibliothek cibera betreue ich nicht nur das Blog und den Facebook-Account, sondern auch einige Hundert Wissenschaftler im cibera ForscherWiki. Dort halten die Forscher zwar ihre Daten selbst auf dem neuesten Stand, aber natürlich gibt es da auch immer wieder Rückfragen und Beratungsbedarf. Gemeinsam mit der Fachreferentin für Spanien/Portugal entscheide ich auch die – glücklicherweise konstant eingehenden – Anträge zur Neuaufnahme ins ForscherWiki.

Bei webis, dem von der Stabi betriebenen Portal zu den Sammelschwerpunkten an Deutschen Bibliotheken, gehöre ich nicht nur zum Redaktionsteam des Blogs, sondern befülle auch den Twitter-Account von @webisblog mit und bin in meiner Funktion als Geschäftsstelle zudem zuständig für das webis-Portal als solchem.

Infoscreen im Foyer der Stabi weist auf Twitter-Account der Stabi hin
Etwas, was Michael Stephens gefiel: Der Infoscreen der Stabi informiert unsere Besucher darüber, dass die Stabi auch auf Twitter und auf Facebook vertreten ist und sich auf den Dialog mit den Nutzern auch in den Social Media Diensten freut.

Ich gestalte und befülle auch den Infoscreen der Stabi mit Inhalten. Unser – vor fast drei Jahren auch schon von Michael Stephens im Rahmen seines Vortrages zur Hyperlinked Library gelobter – Infoscreen ist an zwei Stellen im Haus zu sehen. Im Foyer und im Informationszentrum zeigen wir aktuelle Infos zu unseren Veranstaltungen und Dienstleistungen. Darüber hinaus unterstütze ich im Rahmen meiner Social-Media-Aufgaben die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, im Besonderen was die Webarbeit zu unseren Ausstellungen und Veranstaltungen angeht, und ich bin der Vertreter der Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Presse.

Ihr seht, es gibt viel zu tun. Ich packe das alles voller Begeisterung an. Und studiere nebenher. Mir wird es also momentan nicht langweilig. Es ist ein hohes Maß an Arbeitsdisziplin und große Freude am Job notwendig, das alles zu schultern. Beides ist zum Glück vorhanden.

Hamburg, Literatur

Thalia Theater: Sommernachtstraum & Musterkunde

Gestern im Theater gewesen. Mit Stefan Puchers Inszenierung von Shakespeares Sommernachtstraum eine hervorragende Aufführung gesehen. Am meisten überzeugt hat mich Jörg Pohl als Zettel. Und die gelungene Kombination aus medialen (Leinwand) und spielerischen Mitteln. Nachlesen kann man das Ganze auf Spiegel Online: «Ganz in Schwarz mit einem Blumenstrauß». Dort wird allerdings der Name der für die Kostüme hoch zu lobenden Marysol del Castillo falsch geschrieben.

Heute Morgen hab ich mich dann über folgenden Tweet des Thalia Theaters freuen dürfen – welche Ehre: 😉

Tweet: Musterkunde des Thalia Theaters

Wobei ich mich beim ersten Lesen fragte: woher wissen die, dass ich mir auch ein Programmheft gekauft habe? Wurde ich vor Ort dabei gesehen? Aber dann fiel es mir wieder ein, ich hatte ja ein Foto mit dem Programmheft auf dem Schoß gepostet:

Und den Restaurant-Besuch verriet ich durch den Foursquare-Checkin:


Die direkt neben dem Theater gelegene Weltbühne (mit Verbindungstür zum Thalia) ist ebenfalls sehr empfehlenswert.

So, nun hat der Musterkunde auch noch über all das gebloggt. Und nächste Woche wird er wieder im Thalia Theater genießen. Don Carlos. Davon hatte ich euch ja schon hier vorgeschwärmt: «Don Carlos» am Thalia Theater auf Arte. Nachdem ich letzten Sommer die Inszenierung auf Arte gesehen habe, freue ich mich nun auf das Live-Erlebnis. Geht mal wieder ins Theater, Leute. Lohnt sich.

Foto, Hamburg, Literatur

8 Blogs der Stabi in der Serie ‚Digitale Angebote‘

Blogs der Stabi

Zum Jahresende haben wir im Stabi-Blog eine Serie am Start, in der wir unseren Nutzern zeigen, welche digitalen Angebote die Staatsbibliothek Hamburg hat und in welchem Ausmaß diese genutzt werden. Die Zahlen sind wirklich der Hammer. Es ist unglaublich, was da so alles angeboten wird und wie stark das im nun bald zu Ende gehenden Jahr von unseren Lesern genutzt wird. Mit stark steigender Tendenz. Heute war ich an der Reihe und habe die Blogs vorgestellt. Wir haben alleine an der Stabi acht (!) Blogs. Welche das sind und welche Aufrufzahlen diese generieren könnt ihr im Stabi-Blog lesen:

Digitale Angebote – Trends und Zahlen 2012. Folge V: Blogs

Wie man sehen kann: Blogs sind aus bibliothekarischen Kommunikation (mit Nutzern & Kollegen) nicht mehr wegzudenken.

Die anderen Beiträge:
Folge I: Website
Folge II: Dokumentenserver
Folge III: Digitalisierte Bestände
Folge IV: Elektronische Zeitschriften und Datenbanken
Zwei Folgen kommen noch: morgen eine zu E-Books und am Freitag ein zusammenfassender Artikel zum Abschluss. Alle fortlaufend verlinkt im Auftaktartikel zur Serie «Digitale Angebote – Trends und Zahlen 2012».

Hamburg, Internet, Literatur
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