Literatur

Literatur und Bibliotheken

Ich liebe das Leben, den FCSP und meine Arbeit

Unter dem Motto „Ich liebe das Leben“ zwei Rückblicke auf’s Wochenende: einmal im Fokus: der FC St. Pauli und einmal im Blick: meine Arbeit in der Stabi:

1. Der Magische FC – Saisonauftakt mit Leidenschaft:

In kaum einem Fußballtempel hält die Stimmung nach dem Schlusspfiff so lange an wie bei uns. Wer das am Millerntor noch nicht live erlebt hat, sollte unbedingt in dieses Video schauen. Wer am Freitag mit dabei war, wird sich gern an die magischen Momente erinnern, in denen wir die Mannschaft für den Sieg zum Saisonauftakt gefeiert haben. Ich bin gewiss kein Fan von Vicky Leandros, aber dieses Lied passte einfach sehr gut. Wie wir mit der wiedervereinigten Bezugsgruppe auf der Gegengeraden zufrieden im Takt der Musik wippten, als Vicky ihr „Ich liebe das Leben“ schmetterte, und wie beinahe das ganze Stadion mit sang, das hatte schon was. Zum Spiel braucht man nicht viel zu sagen (Spielbericht gibt’s beim Kicker). Von unseren Neuzugängen, finde ich, hat dieser den schwierigsten Namen. Muss ich noch üben. Der Sieg war nicht glücklich verdient, hätte aber auch unentschieden ausgehen können, da die 560er couragiert aufspielten. Von daher war die Freude groß über Thys 1:0 in der 80.

Ein Teil der Bezugsgruppe traf sich vor dem Spiel im O-Feuer, wo ich direkt von der Stabi aus hin kam. Da ich zum ersten Mal mit meiner Dauerkarte am Start war, hab ich sie zusammen mit einem schönen Glas Staropramen abgelichtet. Hier eine Aufnahme davon und noch ein paar Bilder vom Freitag:

staropramen

gg 1860

gg 1860

feuerwerk 1860

Update 20.00 Uhr: Wer noch ein paar professionelle Aufnahmen vom Spiel am Freitag sehen möchte, kann beim Modefotografen vorbei schauen: Die Foto-Love-Story zum Erfolg vom FC St. Pauli gegen 1860 München (Ende Update 20 Uhr)

2. Meine Arbeit in der Stabi – Auskunftsdienst mit Leidenschaft

Am Samstag, so wie auch gleich ab 16 Uhr – 21 Uhr, hatte ich Auskunftsdienst im Informationszentrum der Stabi. Auch wenn ich dabei nicht ganz so cool wie diese lustigen, sonnenbebrillten Gestalten ‚rüber komme (siehe mein Bericht zum Musikvideo-Dreh Sonderbare Gentlemen an der Auskunftstheke), wollte ich doch einmal ein paar Aufnahmen davon haben, wenn ich an dieser schicken Auskunftstheke meine Arbeit verrichte. Dazu habe ich schamlos wie ich bin den netten Besuch von 2 Kolleginnen in der Stabi ausgenutzt, die mir am Samstag die Ehre einer Stippvisite bereiteten. Abgelichtet wurde ich von niemand Geringerem als @nightlibrarian aus Wien (die auch meine Kommilitonin im Humboldt-Masterstudium ist) und von der guten @bibliothekarin aka Dörte Böhner von der Bibliothek der HSU). So schaut’s aus, wenn Herr Trapp an der Auskunftstheke der Stabi sitzt und Fragen der Nutzerinnen und Nutzer zur Recherche in unseren Beständen und zur Benutzung der Bibliothek beantwortet:

Markus an der Auskunft - aufgenommen von @bibliothekarin

Markus an der Auskunft - aufgenommen von @nightlibrarian

FC St. Pauli, Foto, Fußball, Hamburg, Literatur

Tweet der Woche: Snowden öffnet uns die Augen

Tweet der Woche Was Snowden mit seinen Enthüllungen schon alles bewegt hat, ist so epochal, dass das Time Magazine gar nicht d’rum herum kommen wird, ihn als «Person of the Year» 2013Nachdem 2012 ausgerechnet Barack Obama «Person of the Year» war. zu krönen. Wenn sie die Eier dazu hätten.

Auch in Deutschland wurden uns durch Snowdens mutigen Akt des Whistleblowings die Augen geöffnet. Auch wenn das Muddi so kurz vor der Wahl nicht so richtig in den Kram passt. Die sicherlich beeindruckendste Enthüllung hat in dieser Woche @peterbreuer fest gemacht:

Tweet der Woche von @peterbreuer

Ob diese Erfahrung nun gut oder schlecht ist, sei dahin gestellt. Notwendig war sie allemal.

Noch ein Wort zum Auto des Tweets des Woche: Peter Breuer, über den wir früher (2009-2011) schon so manche Twitkrit schrieben, hatte hier Anfang 2012 schon mal einen «Tweet der Woche». Breuer steht für Qualität über einen langen Zeitraum. Sollte auch mal gesagt werden.

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur, Politik

Von Nazis geraubte Bücher wieder in Händen der Familie

NS-Raubgut zurück in jüdischer Familie from Markus Trapp on Vimeo.

Wir haben gestern in der Stabi 420 Bücher in die Hände zurück gegeben, in die sie gehören. Was ihren jüdischen Urgroßeltern 1938 von den Nazis durch illegale Enteignung genommen wurde, ist stellvertretend für die ganze Familie Nancy Petschek-Kohn gestern zurückgegeben worden.

Obiger Bericht im Hamburg Journal des NDR von gestern Abend zeigt nicht nur die Bedeutung einer der größten Restitutionen überhaupt, sondern wie es zu dieser späten Rückgabe gekommen ist. Ausführlich nachzulesen im Stabi-Blog, dort auch mit Bildern der gestrigen Veranstaltung und mit einer Auflistung des großen Presseechos:

Die Geschichte der 1938 beschlagnahmten Privatbibliothek der jüdischen Industriellenfamilie Petschek ist ein eindrückliches Beispiel für die langen und verschlungenen Wege, auf denen NS-Raubgut in die Bestände deutscher Bibliotheken gelangte – auch in die SUB Hamburg.

Weiter im Stabi-Blog: „Erwerbung im Ganzen! sehr erwünscht“ – Der lange Weg der Bibliothek Petschek und ihre Identifizierung im Bestand der SUB Hamburg.

Literatur, Politik, TV

David Weinberger über die Wissensgesellschaft

Sehr guter Artikel in der heutigen SZ (im Feuilleton, S. 12; noch nicht online). Hier ein Auszug aus dem Interview mit David Weinberger, von dem hier in den vergangenen fünf Jahren schon desöfteren die Rede war:

Mit dem Internet spielt Platz nun keine Rolle mehr. Sie sagen aber, auch das klassische Expertentum – definiert durch Ausbildungsnachweise, akademische Grade, berufliche Positionen – sei heute weniger relevant. Meinen Sie das ernst?

Die Rolle der Experten hat sich dramatisch verändert. Früher hatten sie die Kontrolle darüber, was publiziert wurde. Offenbar haben sie ihre Arbeit ganz gut gemacht, aber wir können nichts wirklich dazu sagen, weil es zu ihnen ja keine Alternative gab. Ihre entscheidende Rolle war es also zu filtern. Das hat sich nicht geändert. Wir benötigen Filter, und was man heute als Informationsflut bezeichnet, ist nichts anderes als ein Versagen der Filter: Wir haben es heute mit einer Fülle des Wissens zu tun, mit mehr Wissen, als wir uns das im Zeitalter von Fernsehen und Bibliotheken vorstellen konnten. Dieses Wissen ist verknüpft und über Links miteinander verbunden. Alle Nutzer können im Netz lesen und schreiben, was sie wollen. Und sie können sehen und lesen, was andere Nutzer dort geschrieben und veröffentlicht haben. Dieses Wissen befindet sich in ständiger Transformation und ist prinzipiell unabgeschlossen. Darum kommt uns Nutzern eine größere Verantwortung zu: Wir müssen Schlusspunkte setzen.

Was meinen Sie damit?

Wir müssen selber der Filter sein. Früher waren es Experten, die das gemacht haben. Aber das Filtern selbst hat sich geändert. Experten-Filter, die Publikationen ermöglichten, ließen das nicht durch, was nach gängiger Experten-Meinung nicht zum Wissen dazugehörte und das, was falsch war. Es erschien dann nirgendwo mehr. Im Internet ist hingegen nichts mehr ausgelassen. Alles ist immer noch da. Filtern meint hier, dass man lediglich die Anzahl der Klicks verringert, mit denen jemand zu einem Artikel kommt. Und die Experten, die jetzt bei dieser Klick-Reduktion helfen, sind: Individuen, Gruppen und soziale Netze, Algorithmen (etwa Suchalgorithmen von Google, Empfehlungsalgorithmen von Amazon), auch traditionelle Experten und Enzyklopädien. All das bewirkt: Es ist nie mehr so, dass eine Handvoll Experten bestimmen kann, was als Wissen von kultureller Bedeutung und Belang ist. Die alten Experten haben ihre Chance, an der Wissensbildung teilzunehmen, aber sie sind nur noch einer von vielen Filtern, deren Kompetenz man nicht folgen muss. Das ist ein gewaltiger kultureller Wandel.

Artikel, Internet, Literatur

Halber Bibliothekar

Ein knappes Jahr ist es her, dass ich – angesichts des wunderbaren Rucksack-Geschenkes von Isa – über meinen Studienbeginn an der Humboldt Uni Berlin berichtet habe. Mit der am Samstag geschriebenen dreistündigen Klausur am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) habe ich die Hälfte meines 4-semestrigen Masterstudiums absolviert.

Zur Feier des Tages zwei Links auf Radio-Beiträge der vergangenen Tage, die auch meine bibliothekarische Arbeit der letzten Monate betreffen:

1. Am Donnerstag hat der NDR im Radio das Bergedorf-Blog präsentiert, an dessen Realisierung ich in der Stabi in den vergangenen Monaten gearbeitet habe: Bergedorf-Blog und Stabi-Digitalisierungen im NDR präsentiert.

bergedorf-frascati

2. Heute hat DRadio Wissen Mercedes Bunz zu Open Access interviewt:
«Das Buch öffnet sich». Bunz erwähnt am Ende des Interviews nicht nur den Stabi Verlag Hamburg University Press, sondern auch die Open Access Tage, die am 1. und 2. Oktober an der Stabi statt finden. Wir organisieren diese Tagung zusammen mit der ZBW. Mein Job dabei: die Verwaltung des Twitter-Accounts @OATage und die Erstellung der Website Open Access Tage 2013.

oatage-scr

Wie gesagt, nun bin ich ein halber Bibliothekar. Die andere Hälfte der Strecke werde ich in den kommenden 12 Monaten auch noch schaffen. Und an spannenden Projekten, die in der Stabi auf ihre Umsetzung warten, mangelt es auch nicht. 😉

Bluesky, Hamburg, Internet, Literatur

Überwachung „anständiger Bürger“ kein Problem?

Heute sind zwei Texte zum Überwachungsskandal erschienen, deren Lektüre ich empfehlen möchte:

Katharina Nocun Der erste stammt von Katharina Nocun, der politischen Geschäftsführerin der Piratenpartei.

Edward Snowden hat nicht nur einzelne Maßnahmen, sondern ein ganzes System entlarvt. Er macht öffentlich, was in einer Demokratie an die Öffentlichkeit gehört. Dafür schlagen die Regierenden nun die Tür vor ihm zu. Ein möglicher Grund für das Ablehnen seiner Asylanfragen ist neben den Drohgebärden der US-Regierung womöglich die Tatsache, dass viele westliche Demokratien eine Mitschuld oder Mitwisserschaft nicht glaubhaft von sich weisen können. Befreundete Staaten tauschen die Daten ihrer Geheimdienste untereinander aus. Bürgerrechte vor Ort werden so umgangen.

Weiter lesen auf sueddeutsche.de: «Cyberwar der Regierungen gegen ihre Bürger».

Michael Blume Die zweite Text zeigt sehr eindringlich, dass der weit verbreitete Gedanke „wer nichts zu verbergen hat, braucht auch keine Überwachung zu befürchten“ zu kurz gedacht ist. Es meldet sich mit Michael Blume ein sogenannter „anständiger Bürger“ zu Wort. Was er berichtet, macht fassungslos:

Wir sollen uns doch bitte nicht so aufregen. Vor ein bisschen Überwachung und ausufernden Sicherheitsbehörden hätten „anständige Bürger“ doch gar nichts zu befürchten. […] So klingt es beschwichtigend in vielen Texten und Gesprächen in diesen Tagen und es ist klar: in wenigen Wochen werden wieder andere Themen die Medien und Politikforen dominieren.

Manchmal, wenn ich dieses leichtfertige Verspielen unserer Bürgerrechte nicht mehr aushalte, erzähle ich von dem, was ich selbst erlebt habe. Und das will ich, aus Respekt vor dem Mut von Edward Snowden, heute erstmals auch online tun.

Weiter lesen auf scilogs.de: «Sollten sich „anständige Bürger“ wegen der Überwachung sorgen? – Ein Erfahrungsbericht aus den Schattenkriegen».

Artikel, Literatur, Politik

Tweet der Woche: Unbegrenzte Sicherheit?

Tweet der Woche Gestern feierten sie drüben auf der anderen Seite des großen Teiches, dort, wo unsere Netz-Daten vom Transatlantik-Kabel aus ungefragt hingesplittet werden, ihren «Independence Day». Manche glaubten ja, es wäre der 2013. Geburtstag. Man wünschte sich, das wäre ein Fake. Die USA, das Land der unbegrenzten Freiheit Sicherheit?

Es wird wohl niemanden überraschen, dass der «Tweet der Woche» mit dem von Snowden aufgedeckten Abhörskandal zu tun hat. Doch welchen Tweet nehmen, dachte ich mir bei der Auswahl. Einen mit besonders präziser politischer Einschätzung? Einen mit ’nem Link auf ein Tutorial, wie wir unsere Daten verschlüsseln und es so den Spitz(el)buben und -mädels vom NSA ein bisschen schwieriger machen, uns komplett zu überwachen? Oder doch lieber einen zum zynischen und teilweise verlogenen Verhalten der deutschen Politiker in Regierung und Opposition, die unterscheiden zwischen der Online-Überwachung der NSA und der Vorratsdatenspeicherung in deutschen Landen? Oder einfach einen Tweet, der die USA als das charakterisiert, was ihre Regierung und ihr Geheimdienst aus ihnen macht? Habe mich für Letzteres entschieden. Der «Tweet der Woche» kommt von @DeePrinzessin:

Tweet der Woche von @deeprinzessin

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur, Politik
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