Überwachung „anständiger Bürger“ kein Problem?

Heute sind zwei Texte zum Überwachungsskandal erschienen, deren Lektüre ich empfehlen möchte:

Katharina Nocun Der erste stammt von Katharina Nocun, der politischen Geschäftsführerin der Piratenpartei.

Edward Snowden hat nicht nur einzelne Maßnahmen, sondern ein ganzes System entlarvt. Er macht öffentlich, was in einer Demokratie an die Öffentlichkeit gehört. Dafür schlagen die Regierenden nun die Tür vor ihm zu. Ein möglicher Grund für das Ablehnen seiner Asylanfragen ist neben den Drohgebärden der US-Regierung womöglich die Tatsache, dass viele westliche Demokratien eine Mitschuld oder Mitwisserschaft nicht glaubhaft von sich weisen können. Befreundete Staaten tauschen die Daten ihrer Geheimdienste untereinander aus. Bürgerrechte vor Ort werden so umgangen.

Weiter lesen auf sueddeutsche.de: «Cyberwar der Regierungen gegen ihre Bürger».

Michael Blume Die zweite Text zeigt sehr eindringlich, dass der weit verbreitete Gedanke „wer nichts zu verbergen hat, braucht auch keine Überwachung zu befürchten“ zu kurz gedacht ist. Es meldet sich mit Michael Blume ein sogenannter „anständiger Bürger“ zu Wort. Was er berichtet, macht fassungslos:

Wir sollen uns doch bitte nicht so aufregen. Vor ein bisschen Überwachung und ausufernden Sicherheitsbehörden hätten „anständige Bürger“ doch gar nichts zu befürchten. […] So klingt es beschwichtigend in vielen Texten und Gesprächen in diesen Tagen und es ist klar: in wenigen Wochen werden wieder andere Themen die Medien und Politikforen dominieren.

Manchmal, wenn ich dieses leichtfertige Verspielen unserer Bürgerrechte nicht mehr aushalte, erzähle ich von dem, was ich selbst erlebt habe. Und das will ich, aus Respekt vor dem Mut von Edward Snowden, heute erstmals auch online tun.

Weiter lesen auf scilogs.de: «Sollten sich „anständige Bürger“ wegen der Überwachung sorgen? – Ein Erfahrungsbericht aus den Schattenkriegen».

3 Kommentare zu „Überwachung „anständiger Bürger“ kein Problem?“

  1. Danke für die Empfehlungen. Wirklich klasse, auch wenn das die Stimmung an einem Sonntag Vormittag erheblich drückt.

    Wir haben ja bald Wahl, aber ich befürchte, das alles wird keine große Rolle bei den Entscheidungen, wo die Kreuze gesetzt werden, spielen…

  2. @Aquii: Danke für die Rückmeldung. Das letzte, was ich will, und was sicher auch nicht die Absicht der o.g. AutorInnen war, ist jemandem die Sonntagsstimmung zu vermiesen. Bei dem geringen Einfluss auf die Wahlentscheidung dürftest Du recht haben.

    Nichts desto trotz darf man nicht aufhören, gegen die Falsch- und Fehlinformationen mancher Poltiker anzukämpfen. Und dass es überhaupt noch Menschen tun, ist doch wieder ein positives Zeichen.

    Wünsche einen wunderschönen Sonntag. 😉

  3. Pingback: Gelesen in Biblioblogs (27.KW’13) | Lesewolke

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