Literatur

Literatur und Bibliotheken

Was ist die Kunst des Übersetzens? Ein Film von SO_Übersetzen


Direktlink YouTube

Es gibt immer noch Menschen, die übersetzte Literatur lesen, ohne daran zu denken, dass sie jene Literatur gar nicht – oder nur unter erschwerten Umständen – wahrnehmen könnten, wenn diese nicht in ihre Muttersprache übertragen worden wäre.

Der Verein zur Förderung literarischer Übersetzungen aus slawischen Sprachen Südosteuropas e.V. – kurz SO_Übersetzen – hat einen wunderbaren kurzen Film gedreht, der deutlich macht, welche kulturelle Leistung in diesem wichtigen Prozess der Sprachübertragung über die Grenzen hinweg steckt. Das Video entstand im Rahmen des Symposiums „Übersetzer als interkulturelle Vermittler – Literatur finden, übersetzen, verbreiten“, das im November 2009 in Zagreb statt fand.

Ansonsten gilt, was Isa sagt:

Ein Buch zu schreiben, ist eine Kunst. Es zu übersetzen, ist eine andere, ganz eigene Kunst.

[via feuilleton.literaturuebersetzer.de]

Internet, Literatur, Video, Übersetzen

Arztroman war früher, heute liest man die «Heldin im Chaos»

Heldin im Chaos

Man braucht gute Nerven, wenn man das Blog der Heldin im Chaos liest. Noch viel bessere Nerven braucht die Autorin selbst. Die Ärztin beschreibt in ihrem Blog «(M)Ein Leben zwischen Klinik- und AlltagsWahnsinn…!!!».

Aus dem Artikel «Vom Gesetz der Serie…» liest sich dieser Abschnitt noch sehr harmlos:

Ich warte bis der frischgebackene Vater mit bleichem Gesicht und zitternden Fingern die Nabelschnur durchgesäbelt hat, schnapp mir dann die Blutröhrchen mit dem Nabelblut und tiger zu unserem Astrupgerät, welches im hinteren Anteil des Kreißsaals auf Arbeit wartet. Mit eben dieser Maschine wird der pH-Gehalt des kindlichen Blutes bestimmt, das Ergebnis zeigt dann, ob das Kind die vergangenen Stunden eher gestresst oder leidlich zufrieden durchgestanden hat, und stelle fest: Baby Neu liegt mit einem pH von 7,30, 7,38 und einem BaseExcess von -4 im oberen Durchschnittsbereich und darf den Stempel „sehr schön gemacht“ mit nach Hause nehmen 😉

Aber der Rest hat es in sich. Wie auch das ganze Blog. Die Heldin im Chaos bloggt seit Februar 2010 und freut sich bereits über eine Viertel Million Aufrufe. Zurecht. Und es dürfen noch mehr werden. Bitte hier entlang: Heldin im Chaos.

[via @AndreasSchepers]

Internet, Literatur

Französische Zeitungen planen Virtuellen Kiosk

Die sechs französischen Zeitungen des Virtuellen Kiosk

Laut einer heute veröffentlichten Erklärung des Französischen Presseverbandes (Syndicat national de la presse quotidienne , SPQN) wollen sechs französische Zeitungen (Le Monde, Libération, Le Figaro, Les Échos, Le Parisien und L ‚Équipe) einen virtuellen Kiosk gründen und so die Absatzmöglichkeiten der digitalen Pendants ihrer Printprodukte verbessern. Ein Gegenentwurf zum kostenlosen Angebot von Google News, die, wie sie meinen, von ihren Nachrichten profitierten, ohne dass die französischen Zeitungen etwas davon hätten.

Google News Frankreich - Screenshot  21.7.2010

Im September soll es mit den konkreten Umsetzungen losgehen. Andere, auch regionale, französische Zeitungen sollen dazu stoßen. Zum Jahresende soll der virtuelle Kiosk eröffnet werden. Le Figaro schreibt zum Projekt des kiosque numérique pour la presse:

…un projet ambitieux: la création d’un kiosque numérique pour distribuer les quotidiens nationaux sur PC, mobile et tablettes. Comme dans un kiosque physique au coin de la rue, chaque éditeur fixera le prix de son titre et proposera des ventes au numéro ou à l’abonnement. Nathalie Kosciusko-Morizet, la secrétaire d’État à la Prospective et au Développement de l’économie numérique, invitée du SPQN, a réservé un accueil enthousiaste à ce projet.

Ich denke mal, diesem Projekt dürfte wenig Erfolg beschieden sein. Anstatt den Traffic, den Google News ihnen verschafft, durch Werbung zu nutzen, wollen sie den Leser abkassieren. Fraglich, ob der Leser das Spiel mitmacht. Ich vermute mal, hier wird gerade der vollkommen falsche Weg beschritten. Die französischen Verlage begehen hier den gleichen Fehler wie die deutschen, die bei ihren Forderungen nach einem Leistungsschutzrecht für Presseverlage auch immer wieder Google News als Schuldigen für ihnen entgangene Einnahmen ausmachen, statt nach eigenen erfolgversprechenden Erlös-Modellen zu suchen.

[via La Huella Digital]

Internet, Literatur, Politik

Das grosse Zittern um die Zukunft des Lesens im Zeitalter des iPad

iPad im Bücherregal der Stabi Hamburg
Foto aufgenommen für meinen Artikel «Mit dem iPad die Angebote der Stabi nutzen».

Mit das Beste, was ich bisher zum Thema E-Books gelesen habe, stammt von Thomas Zaugg und wurde in der Schweizer Zeitschrift «Das Magazin» veröffentlicht: Buch unter Druck – Das grosse Zittern um die Zukunft des Lesens im Zeitalter des iPad:

Ich finde, viel mehr als um die Form, geht es doch an erster Stelle nach wie vor um die Inhalte:

Literatur

Schöner Artikel zu Twitter im Tagesspiegel

Twitkrit Sehr schöner Artikel über Twitter von Astrid Herbold, die sonst immer so über das Internet schimpft ;-).
Twitkrit und unser im Spätsommer im PONS-Verlag erscheinendes Twitter-Buch kommen auch drin vor:

Trotzdem beginnt sich um den literarischen Zirkel eine kleine Infrastruktur anzusiedeln. Auf der Seite twitkrit.de bespricht ein eingefleischtes Trüppchen täglich die besten Tweets, man hat auch schon Textsammlungen auf Lesungen vorgestellt. In Berlin trifft sich die Szene regelmäßig zum Austausch. Und im Herbst erscheint im Pons-Verlag ein erstes Buch: „Twitter – Das Leben in 140 Zeichen. Wahre und kuriose Tweets aus dem Web.“

Mit dem Schritt zum Buch knüpfen die Twitterautoren endgültig an ihre Vorgänger an…

Weiter im Tagesspiegel: «Twitter: Sternzeichen Plaudertasche» – Nicht vom Titel abschrecken lassen, die Autorin hat Twitter wirklich verstanden und stellt zutreffende Teilaspekte wahrheitsgemäß und nachvollziehbar dar!

Artikel, Bluesky, Literatur

iphone-App für die Stolpersteine Hamburg

Stolpersteine  in der Grindelallee vor dem Altbau der Stabi Hamburg

Dass es für das iPhone nicht nur Spaß-Apps oder schicke stylische Anwendungen gibt, hab ich diese Woche am Beispiel der Stolpersteine App Hamburg im Stabi-Blog vorgestellt. Die Stolpersteine gehören zu einem Erinnerungsprojekt an die von den Nazis Verfolgten, Deportierten und Umgebrachten und wurden mittlerweile in 500 verschiedenen Orten Europas in den Boden gelassen. Überall da, wo die Menschen gelebt haben, an deren Schicksal auf kleinen Messingplaketten erinnert wird, sollen die nachfolgenden Generationen darüber stolpern und ihrer gedenken. Was eine App dazu beitragen kann, diese sinnvolle Aktion zu unterstützen, und wer sie initiiert hat, steht im Stabi-Blog: «iphone-Applikation für die Stolpersteine Hamburg»

Hamburg, Literatur, Politik, Software

Kathrin Passig: Standardsituationen der Technologiekritik

Kathrin Passig: Standardsituationen der Technologiekritik
Grafik (basierend auf dem vorgestellten Text von Kathrin Passig): Wordle

Kathrin Passig hat wieder Mal einen wunderbaren Text geschrieben. Ein Ritt durch die Kulturgeschichte der Bedenkenträger und Fortschritts-Skeptiker. Das Neue ist ihnen grundsätzlich suspekt. «Früher ging es doch auch ohne» sagen sie, wenn etwas Neues am Horizont der kulturellen Entwicklung auftaucht. Die Schreibmaschine macht das Schreiben zunichte, die Erfindung des Telefons ist eine unnötige, weil die Menschen sich nichts zu sagen haben werden. Computer braucht kein Mensch, und so weiter und so fort. Ihr alle kennt diese Vorurteile und man braucht, um davon genervt zu sein, kein Anhänger eines blinden Fortschrittsglaubens zu sein – der natürlich genau so fehl am Platze ist, wie die sture Technikkritik. Doch lest selbst bei Kathrin Passig:

Das eigentlich Bemerkenswerte am öffentlich geäußerten Missmut über das Neue aber ist, wie stark er vom Lebensalter und wie wenig vom Gegenstand der Kritik abhängt. Dieselben Menschen, die in den Neunzigern das Internet begrüßten, lehnen zehn Jahre später dessen Weiterentwicklungen mit eben jenen damals belächelten Argumenten ab. Es ist leicht, Technologien zu schätzen und zu nutzen, die einem mit 25 oder 30 Status- und Wissensvorsprünge verschaffen. Wenn es einige Jahre später die eigenen Pfründen sind, die gegen den Fortschritt verteidigt werden müssen, wird es schwieriger.

Kathrin Passig – Internetkolumne: Standardsituationen der Technologiekritik.

Internet, Literatur
Buchseite 106 von 183
1 104 105 106 107 108 183