Autorenname: Markus

Oliver Kalkofe auf den Medientagen München

Ich kann nur froh sein, dass ich solche Leser habe: Herr Quintus hat mich im Posting über das spanische Trash-TV mit Todesfolge auf eine geniale Rede von Oliver Kalkofe auf den Medientagen München hingewiesen, die ich gerade jetzt erst gehört habe und die ein richtiger Rundumschlag gegen das teilweise unterirdisch schlechte TV-Programm ist, das heutzutage dem Publikum vorgesetzt wird.

Da Kommentare in zurückliegenden Artikeln hier nicht mehr von allen gelesen werden, mir der Beitrag von Kalkofe jedoch wichtig genug erscheint, dass ihn sich auch vielleicht andere anhören mögen, verlinke ich ihn hier erneut:
Mittlerweile habe ich die Rede von Kalkofe (Dauer: 33 Min.) auch in besserer Audioqualität auf den Seiten der Medientage München gefunden:
http://www.medientage-muenchen.de/mediathek/audioservice/files/mp3/audio_90.mp3
(Nach einer kurzen Einführung ist Kalkofe ab 2:45 zu hören.)

Und ich poste auch nochmal meinen Kommentar als Reaktion auf den guten Tipp:

@Quintus: Danke nochmals für deinen wichtigen Hinweis auf Kalkofe.

Ich habe mir seinen medialen Rundumschlag auf den Münchner Medientagen nun endlich anhören können und es ist eine großartige Rede. Genial, wie er das Trash-TV mit Begriffen wie gemordete Lebenszeit oder gesendetes Vakuum trefflich beschreibt. Beeindruckt hat mich auch seine grundsätzlich positive Einstellung zum Fernsehen, die ich mit ihm teile:

Das Fernsehen ist eigentlich eine tolle Erfindung und es hat diese Behandlung nicht verdient.

Geradezu angefleht hat er die anwesenden Medienfachleute, doch einmal wieder etwas spannendes zu tun, das Publikum zu überraschen und sich eben nicht mit dem dämlichsten aller Sprüche (”Die Leute wollen ja nix anderes”) zufrieden zu geben, sondern dass sie versuchen sollten, wieder Spaß an ihrem Beruf zu haben und ein originelles und forderndes Programm auf die Beine zu stellen.

Diese 33 Minuten haben sich jedenfalls gelohnt und waren kein gesendetes Vakuum.

TV

Spanisches Literaturmagazin in Web & TV: página 2

página 2 - Spanisches Literaturmagazin

Sonntagsabends um 20:15 Uhr kommt seit diesem Monat im 2. spanischen Programm, TVE 2, eine neue, gute Literatursendung, die man auch online sehen kann und die ich den Freundinnen und Freunden der spanischen Sprache und Literatur hier gerne kurz vorstellen möchte: página 2 (Seite 2) wird von Óscar López moderiert und ist auch nachträglich komplett (oder wahlweise in einzelnen Passagen) im Netz zu sehen. Dauer einer Sendung: 30 Minuten.

In jeder Folge wird ein Autor ausführlich vorgestellt, Berichte zu seinem Werk und ein langes Interview ziehen sich durch die ganze Sendung. Die bisher portraitierten Schriftsteller sind auch ins Deutsche übersetzt worden und dürften so hier bei uns auch den Liebhabern der Literatur aus spanischsprachigen Ländern ein Begriff sein. In den ersten vier Folgen standen folgende escritores im Mittelpunkt (in Klammern als Beispiel je ein ins Deutsche übersetzter bekannter Titel):

Darüber hinaus gibt es nett gemachte Reportagen, regelmäßig auch zum Thema Bookcrossing (auch in Spanien sehr beliebt!), einen Kurzgeschichtenwettbewerb (Micro(r)relatos), Filmvorstellungen, Lektüreempfehlungen (libros recomendados) und Einblicke in die aktuellen Bestsellerlisten von Belletristik und Sachbuch (libros más vendidos).

Página 2 ist insgesamt eine gut gemachte Literatursendung und dank Internet auch ohne spanischen TV-Zugang weltweit zu sehen. Wo und wann ihr wollt! Den hier mitlesenden Spanisch-Lehrern und -Dozenten brauche ich ja nicht extra zu betonen, wie gut sich so ein Programm zur Anreicherung und Ergänzung des Spanischunterrichtes eignet.

Literatur, Spanisch, TV, Übersetzen

Takeshi Kitanos Männer in Strumpfhosen

Das japanische Multitalent Takeshi Kitano hat nicht nur Filme wie Hana-Bi (1997 in Venedig ausgezeichnet mit dem Goldenen Löwen) oder den wunderbaren Kikujiros Sommer (1999) gedreht, nein er bringt die Japaner auch mit abgefahrenen Spielshows zum Lachen. Etwa wenn zwei Männermannschaften in lustig geringelten Ganzkörperstrumpfhosen und verkehrt herum aufgeschnallten Ferngläsern als einzigen Sehhilfen im Fußball gegeneinander antreten müssen. Ich bin mir sicher, die Dadaisten hätten ihren Spaß daran gehabt, einige Surrealisten sicher auch. Gut festhalten, tut weh beim Zugucken, hier kommt ein Ausschnitt aus Takeshi Kitanos früher TV-Comedy-Geschichte aus dem Jahr 1984, «Binoculars Soccer»:


Direktlink YouTube

Kino, TV

Welche Blogs ich am liebsten lese

Ich hab mir mal meine Blogroll (siehe rechte Spalte, weiter unten) vorgenommen, und versucht, sie nach meiner aktuellen persönlichen Vorliebe in absteigender Reihenfolge zu ordnen. Dies ist das Ergebnis meines persönlichen Blogroll-Rankings:

1. Frau Indica
2. Digitaler Film
3. Media-Ocean
4. Spreeblick
5. videotheke
6. Hörbuch- und Podcast-Blog
7. webstandardblog
8. holy fruit salad!
9. rebellen.info
10. Medienpraxis
11. roxomatic
12. Neues aus der Stabi
13. Hyde and Seek
14. praegnanz
15. Dunkelkammerartistik
16. Planet Biblioblog
17. boschblog
18. Sabbeljan
19. hamburg.org
20. PR Blogger
21. Rob Log
22. hackr.de
23. markup
24. netzpolitik.org
25. Webkompetenz-Blog
26. Recherchenblog
27. de:bug blog
28. i:rrhoblog
29. screwtape’s
30. The Exit
31. netbib
32. Bibliothek 2.0 und mehr
33. filmtagebuch
34. glück auf!

Dies ist selbstverständlich nur ein böser Scherz, der entstand, als ich den von Herrn Hollemann für die Blogwichtel-Auslosung eingesetzten Randomizer ausprobiert hatte und einfach mal meine Blogroll per Zufall hab sortieren lassen. Ich mag selbstverständlich alle Blogs gleich gern, die aus der deutschen, aus der spanischen und die aus meiner erweiterten Blogroll, sowie die Hundertschaften an Feeds, die ich abonniert habe und regelmäßig lese. Und am meisten Spaß habe ich und am meisten lerne und erfahre ich mit meinem kleinen, aber feinen Twitter-Netzwerk.

Update 1:11 Uhr: Wie in den Kommentaren angekündigt, hat Frau Jekylla auf dieses Posting reagiert und präsentiert ihre Postion als «Die Wilde 13 bei Text & Blog»: Technorati war gestern.

Internet, Literatur

Reality-Mord nach spanischer Talkshow

Wann hört dieser Dreck endlich auf? Wann streichen die Sender diese unsäglichen Reality-Shows, die ganz bewusst mit der telegenen Zurschaustellung menschlicher Gefühle spielen und wann hören die Leute auf diesen Dreck anzuschauen? Ich fürchte nie.


Direktlink YouTube

Er (der sie mehrfach misshandelt hat), fragt sie ob sie ihn heiraten will. Sie sagt nein. Vier Tage später ist sie tot. Vermutlich umgebracht von ihm. Wie schlampig recherchieren die Fernsehsender (hier der spanische Sender Antena 3 für sein Trash-Programm ‚El diario de Patricia‘), wenn sie schon Menschen auf diese Art zusammenführen? Denn nach zwei Anzeigen von ihr, wurde er zu elf Monaten Haft verurteilt. Er war lediglich auf freiem Fuß, weil das Urteil noch nicht rechtskräftig war.

Die einzige Hoffnung, die man nur noch haben kann, ist, dass jetzt wenigstens Einige erkennen, dass die Ansprache ihrer niedersten Instinkte so billig und beschämend ist, dass sie vielleicht doch noch von diesem Dreck wegkommen, und folglich solche Sendungen nicht mehr oder zumindest mit einem Minimum an Humanität realisiert werden.

Artikel zum Hintergrund:
FAZ: «Spanische Heiratsshow – Tödlicher Fernsehauftritt»
El País: «Aluvión de críticas contra el programa de Antena 3»

Spanisch, TV

Prämierter Comic-Zeichner Max im El País-Chat

Bardín, der Superrealist Der spanische Comic-Zeichner Francesc Capdevila aus Barcelona, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Max, ist letzte Woche mit dem spanischen Comic-Preis ausgezeichnet worden. Der mit 15.000 Euro dotierte Premio Nacional de Cómic ist eine große Auszeichnung für den in Spanien sehr beliebten Comic-Zeichner. Und dass es so einen Preis, erstmals vergeben vom Spanischen Kulturministerium, überhaupt gibt, zeigt, dass das lange zu Unrecht unterschätze Genre des Comic immer ernster genommen wird. Mehr dazu im El País-Artikel «El barcelonés Max gana la primera edición del Premio Nacional de Cómic».

‚Bardín, el surrealista‘ ist auch in Deutschland erschienen. Ich zitiere aus der Beschreibung des Verlages:
dreiäuige Micky Maus

Willkommen im Reich des Superrealismus: Hier begegnet Bardin, der stets korrekt gekleidete Mann mit dem Wasserkopf, bei seinen täglichen Ausflügen dem andalusischen Hund, erkundet das kosmologische System der superrealistischen Gottheiten, in dessen Zentrum eine dreiäuige Micky Maus sitzt, und zieht als einsamer Ritter aus, um die eigenen Albträume zu besiegen.

In einer schwindelerregenden Mischung aus surrealistischen Bilderwelten, in denen die Logik außer Kraft gesetzt ist, Zitaten aus der Kunstgeschichte von Breughel und Füssli bis zu Magritte und Dali, Chris Wares klarer Linie und einer Hauptfigur, die mit ihren Neurosen und Ängsten an einen erwachsen gewordenen Charlie Brown erinnert, hat der spanische Comiczeichner Max („Der lange Traum des Herrn T.“) eine moderne Version von Winsor McCays legendärem Traumbuch „The Rarebit Fiend“ veröffentlicht. Dafür gab es beim Comic-Festival in Barcelona drei Hauptpreise, unter anderem als „Bestes Album des Jahres 2006“!

Die deutsche Ausgabe von «Bardín el Superrealista» ist im Oktober unter dem Titel «Bardín, der Superrealist» im Reprodukt-Verlag erschienen und kann im Buch- und Comichandel, beim Verlag selbst oder bei amazon bestellt werden und kostet 18 Euro. Auf den Verlagsseiten unbedingt mal in die Leseprobe reinschauen, der ist richtig gut. Zuvor ist bei Reprodukt bereits «Der lange Traum des Herrn T.» erschienen.

Francesc Capdevila alias Max Heute zwischen 17-18 Uhr steht Max im Chat von El País Rede und Antwort. Wer es verpasst: die Chat-Protokolle werden auch immer nachträglich publiziert.

In der NZZ begeistert sich Christian Gasser für den Chronisten der Subkultur und lobt «Bardín der Superrealist» als graphisches Juwel: «Der Superheld als Gotteslästerer».
Weitere Infos zu Max mit zahlreichen Bildbeispielen im Guía del Cómic und in der Galerie auf EP3.

Internet, Literatur, Spanisch

Spitzenkandidat am Alsterufer

Vogue-Cover mit Hinnerk Fock: Spitzenkandidat! Heute beim Spaziergang am Alsterufer mit Freunden erschrocken entdeckt und an Loriots Sketch „Der Kandidat“ gedacht (wo dieselbe Person für alle Parteien als Werbefigur auf Plakate kommt): Die Hamburger FDP plakatiert ihren Spitzenkandidten Hinnerk Fock. Von weitem dachte ich erst «Das ist doch Henning Voscherau». Aber nein, es ist Hinnerk Fock. Ich kenne diesen Spitzenkandidaten gar nicht, er ist jedoch offenbar nicht unumstritten. Mit seinem stylischen Fliegenoutfit hat er es immerhin auf das Titelbild der neuen Vogue geschafft («Dressing your age», Hintergrund zum Vogue-Cover).

Victor von Bülow alias Loriot hat übrigens einmal zum Thema plakatierter Politiker etwas Wunderbares gesagt:

Ich liebe Politiker auf Wahlplakaten. Sie sind tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.

Nun, das gilt auch für am Alsterufer plakatierte Spitzenkandidaten, finde ich. 😉

Foto, Hamburg, Politik

Ganz einfach PDFs erzeugen mit ‚do PDF‘

Zum Erzeugen von PDFs aus der Textverarbeitung heraus empfehle ich ja gern und oft Open Office, die mit den Jahren immer besser gewordene Textverarbeitung, die bei mir schon lange das üble Microsoft Word ersetzt hat. Mit Open Office kann man auf Knopfdruck ein PDF aus einem Text erzeugen.

do PDF - Dateien in Windows per Ausruck in ein PDF konvertieren Doch man möchte ja nicht immer nur aus Texten PDFs generieren, es kann sich ja auch aus anderen Programmen heraus ergeben (Graphikprogramm, Webbrowser, Excel ect.), dass man etwas in diesem praktischen und im Layout stabil bleibenden Format archivieren möchte, es online stellen möchte oder es per E-Mail (Vorteil: kleine Dateigröße!) versenden möchte. Dazu habe ich heute einen guten Tipp: do PDF, ein kleines, aber sehr effektives Programm, das ich seit ein paar Tagen getestet und für sehr gut befunden habe.

In diesem kurzen Video sieht man, wie leicht es ist, damit aus jeder Anwendung heraus ein PDF zu erzeugen. Das Windows-Programm richtet sich nämlich als virtueller Drucker ein. Hat man es einmal installiert, druckt man das, was man in PDF umwandeln möchte, einfach aus, wählt aber statt seines Standarddruckers den Eintrag «do PDF». Es geht kinderleicht und ist – was die Größe des PDFs angeht – sehr flexibel einstellbar (zwischen 72 dpi to 2400 dpi):


Direktlink YouTube

Weitere Vorteile: man braucht nicht, wie bei ähnlichen Varianten (z.B. PDF Creator, den ich vorher genutzt hatte) auch noch den Postscriptinterpreter Ghostscript zu installieren.

Also: einfach mal ausprobieren und statt Riesendokumente ins Netz zu stellen oder Riesenanhänge per Mail zu verschicken, die Dinge, die man mitteilen möchte, auf bis zu 80% ihrer ursprünglichen Größe reduzieren. Die Empfänger und Webseitenbesucher werden es euch danken: do PDF.

Diesen sensationell guten Tipp habe ich übrigens aus dem klasse Download Squad-Artikel aus der Vorwoche «What programs do you load after a clean Windows install?», wo die Programme aus unterschiedlichsten Bereichen vorgestellt werden, die man bei einer Neuinstallation von Windows auf jeden Fall installieren sollte. Dort auch – wie in jedem guten Blog – unbedingt die Kommentare mit zahlreichen weiteren Programmtipps beachten!

Software
Buchseite 365 von 601
1 363 364 365 366 367 601