Es ist schwer, sich der Magie dieses Films zu entziehen. Vollkommen zu recht wurde «The Fantastic Flying Books of Mr Morris Lessmore» für den Oscar nominiert. Unabhängig von einer möglichen von älteren Herren und Damen vergebenen Auszeichnung in Hollywood, ein sehenswertes Stück animierter Film. Ein kleines Kunstwerk, das es auch als App für’s iPad gibt. Was man dort so tun kann, wird bei PadLive beschrieben: Interaktives Buch oder interaktiver Film? – Aber unbedingt zuerst den wunderbaren Film ansehen. Im Großbild selbstverständlich.
Von Null auf 15 – Fünfzehn Abgeordnete der Piratenpartei wurden am 18. September 2011 ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Ein Erfolg, der seit den Grünen keiner anderen Partei-Neugründung in Deutschland mehr gelungen ist. Innerhalb weniger Wochen liegen sie in den Umfragen bundesweit zwischen acht und zehn Prozent. Nicola Graef und Torsten Mandalka begleiten vier Abgeordnete während ihrer ersten 100 Tagen im Berliner Parlament: Andreas Baum, den Fraktionsvorsitzenden und besonnenen Vermittler zwischen den parteiinternen Strömungen; Susanne Graf, die einzige Frau und die mit 19 Jahren jüngste Abgeordnete; Christopher Lauer, enfant terrible und „Medien-Rampensau“; Schließlich: Martin Delius, der redegewandte parlamentarische Geschäftsführer der Piratenfraktion in Berlin.
Wie erleben die Newcomer den Einstieg in den Parlamentarismus, erste Gespräche in Botschaften, mit Lobbyisten oder auf dem Bundespresseball? Die Piraten testen die absolute Transparenz unter den Bedingungen der parlamentarischen Demokratie, doch wie lange lässt sich das im Alltag durchhalten? Die Presse stürzt sich auf die Fehler der jungen Wilden. Wie gehen die vier mit den ersten kleinen oder größeren „Skandalen“ um, die vor allem der Boulevard ausgräbt?
Die Piraten müssen schnell viel lernen: über die Regeln des Politikbetriebs und die Logik der Medien. Der viel beschworene „Dilettantenbonus“ ist irgendwann nicht mehr wirksam. Es kommt zu Querschlägen innerhalb der Partei, zu Überforderungen und Fragen nach den Inhalten. Was wollen, was können die Piraten in den ersten 100 Tagen leisten? Wie sehr ist Ideal und Wirklichkeit voneinander entfernt und wie gehen die Protagonisten persönlich mit den neuen Erfahrungen um? Die Piraten auf dem Prüfstand. Der Film zeigt: alles ist neu, aufregend, frustrierend, ernüchternd und dennoch hoch motivierend.
Als Exil-Saarländer in Hamburg liegen mir die Hansestadt und meine langjährige Heimatstadt Saarbrücken gleichermaßen am Herzen. Besonders die Kieze haben es mir in beiden Städten angetan. Dazu heute zwei kurze, sehenswerte Dokumentationen zu Stadtteilen, die sich sowohl vom Rest der jeweiligen Stadt abgrenzen, als auch einer starken Veränderung unterliegen:
1. Schanzenviertel in Hamburg
Mit ihrem Film «Die Schanze im Wandel» hat sich Paulina Drosdalski mit dem Schanzenviertel und den Veränderungen, die es durchlebt, auseinandergesetzt. Die Wahl-Hamburgerin lebt zur Zeit in Hannover, wo sie an der dortigen Hochschule für Musik, Theater und Medien studiert. Auf «Sternschanze Hamburg – Leben im Viertel» kann man ein Interview mit Paulina lesen.
2. Nauwieser Viertel in Saarbrücken
Dass es Kieze nicht nur in großen Städten oder gar Metropolen gibt, zeigt der sympathische Film Vierviertel von Philipp Majer, auch eine Arbeit im Rahmen einer Medienausbildung. Schon etwas älter, aber in diesen Tagen wieder vielfach durchs Netz gereicht (auch von mir auf Twitter). Deshalb hat ihn auch die Saarbrücker Zeitung zum Thema interviewt – Der Filmmacher:
Philipp Majer hat vor zwei Jahren einen Film über das Nauwieser Viertel gedreht. Es war die Abschlussarbeit seiner Ausbildung zum Mediengestalter. Jetzt, zwei Jahre später, wird das Video plötzlich massenhaft über Facebook verbreitet.
Zwei Beweise dafür, wie schön es (auch) im Norden ist.
1. Smalltown Kiel – ein kleiner Film zur Stadt
Letzte Nacht bei meinem Ex-Kollegen Henning (meinem mehrfachen Radtour-Begleiter, der vor zwei Jahren von HH nach Kiel gezogen war) auf Facebook entdeckt:
2. St. Pauli – einer der weltweit fünf besten Orte zum Leben
What’s going for it? Those Beatles were on to something, you know, with their pre-fame escape to the fleshpots of Hamburg. Fifty years on, modern-day beatniks are all Berlin, Berlin, Berlin. Boring! The truly adventurous should spurn the obvious for Germany’s second city.
Der Ausgeh-Tipp, den der Guardian gibt («Hang out at… Strandpauli beach bar»), ist für Text & Blog-Leser natürlich nichts Neues: «Sommersonnentag mit Preisübergabe» (mit wunderschönem Foto mit Frau Jekylla drauf).
Wer viel im Netz unterwegs ist, kennt das Problem: Man stößt auf eine interessante Information, auf eine lustige Geschichte oder auf einen sonstwie wertvollen Link und teilt das Ganze mit seinem eigenen Netzwerk. Dann sieht man, dass auch andere diesen Link teilen und man sagt sich: sieh an, dem oder der gefällt das auch. Dann gibt es die Nachzügler, die posten etwas als Neuigkeit, was schon ‚zig mal die Runde machte. Aber auch die haben ihre Berechtigung, denn sicher gibt es unter deren Folgevolk noch Menschen, die das nicht kannten. Zu genau diesem Thema hat @DerPopppe einen wunderbaren Tweet abgesetzt, für mich eindeutig der Tweet der Woche:
Der Mann in Ghana kennt das Video jetzt sicher auch schon. Sollte hier noch jemand mitlesen, der es tatsächlich noch nicht kennt – auf YouTube wurde es jedenfalls schon über 30 Millionen mal angeschaut – bitte schön:
Man würde sich häufiger solch deutliche Worte in den Kommentaren der Medien wünschen. Isabel Schayani vom WDR hat das zur neu eingerichteten Verbunddatei und den stattdessen beschämenderweise ausgebliebenen Verfehlungen des Verfassungsschutzes gesagt, was zu sagen war. Danke dafür.
Dieses Video ging heute mehrfach zurecht durch die Sozialen Netzwerke wie Facebook, Google Plus und Twitter. Da diese nicht jeder, der hier mit liest, verfolgt, mein Hinweis nochmal im Blog.
Das Beeindruckendste, was es auf diesem Planeten zu entdecken gibt, ist immer noch die Natur. Hier im BBC-Film zu sehen: Kraniche im Überflug von Venedig.
Und sehr lustig diese Frage-Antwort-Kombi in den Kommentaren auf Youtube:
How did they get so close?
They got so close after bbc-trained cranes managed to infiltrate the group and capture hd video with their crane smartphones in their crane suit’s breast pockets.
Ich möchte euch dieses Video zum Anschauen empfehlen, das ich heute Nacht schon getwittert hatte und das Spiegel Online heute als «Fundstück des Tages» (danke dafür!) bezeichnete:
As the 90s came to a close, the business of music began to change profoundly. New technology allowed artists to record and produce their own music and music videos, and the internet became a free-for-all distribution platform for musicians to promote themselves to audiences across the world. The result was an influx of artists onto the cultural scene, and audiences were left wondering how to sort through them all. In this episode we discuss these massive changes, and reveal how music blogs and websites have arisen as the new arbiters of quality.
Da steckt so viel Wahres drin. Früher haben wir uns Musik im Radio angehört oder als Videos im TV angesehen und dadurch auch neue Musik entdeckt und uns die entsprechenden Alben gekauft. Heute gibt es über die Empfehlungen unserer Netz-Kontakte viele Musikentdeckungen zu machen. Wenn ich da mal von mir ausgehe: ich habe in den letzten Jahren so viel Musik zuerst über’s Netz entdeckt und mir dann auch von den Sachen, die mich begeisterten, die Musik gekauft. Da kann man schon von einer komplett neuen Verbreitungsform reden, die gleichzeitig eine große Chance für von der Musikindustrie unabhängige Künstler ist. Das zeigt auch der obige kurze Film sehr gut.