Politik

Der Tod des Uwe Barschel – Skandal ohne Ende?

Am 18. September 1987, einem Datum, das sich am kommenden Dienstag zum zwanzigsten Mal jährt, hielt Uwe Barschel seine Ehrenwort-Pressekonferenz. Am Vorabend dieses, nennen wir es mal, Jubiläums der frühen Zeitgeschichte zeigt die ARD die Dokumentation «Der Tod des Uwe Barschel – Skandal ohne Ende», die im Vorfeld schon für Aufsehen gesorgt hat und die auch dazu führen könnte, dass der Fall Barschel noch einmal aufgerollt wird. Zum Film von Patrik Baab, Andreas Kirsch, Stephan Lamby weiter unten mehr.

Markus am Strand mit der Nachricht über Barschels Tod

Am 11. Oktober 1987 wurde Uwe Barschel mit Medikamenten vergiftet tot in der Badewanne des Hotels «Beau Rivage» (Zimmer 317) von zwei Stern-Reportern gefunden. Er hatte dort Zwischenstation auf der Rückreise von seinem Urlaub auf Gran Canaria gemacht. Wie Uwe Barschel, habe auch ich vor 20 Jahren Urlaub in Spanien gemacht. Ich glaube, das ist aber auch das Einzige, was ich mit ihm gemeinsam habe. Natürlich erinnere ich mich noch daran, wie ich von seinem Tod erfahren habe: Ich war damals im Oktober 1987 mit Freunden zu meinem letzten Urlaub vor dem Studium, das ich im Wintersemester 1987 aufgenommen hatte, zum Urlaub an der Costa Brava, im beschaulichen katalanischen Fischerdörfchen La Escala. Morgens beim Baguette-Besorgen für das gemeinsame Frühstück entdeckte ich an einem Zeitungskiosk eine französische Zeitung mit der Schlagzeile „L’étrange mort du Ministre-Président“. Da darunter noch was stand von Hotel en Genéve, dachte ich beim ersten Hinschauen, ein mysteriöser Toter sei in einem Genfer Hotel gefunden worden, in dem auch der damalige Ministerpräsident Barschel abgestiegen sei. Nun ja, es war halt noch früh am Morgen und die Nachricht, dass Barschel tot sei, schien mir irgendwie so unglaubwürdig, dass ich sie erst beim zweiten Hinschauen begriff. Das Exemplar der Midi Libre wurde gekauft und den Freunden zum Frühstück die Nouvelle überbracht. Später am Tag haben wir uns am Strand (es war wohl ungefähr hier) noch den Jux gemacht, ein Foto von mir mit der Zeitung aufzunehmen. (Obiges Foto auf sevenload in groß.)

Doch nun Näheres zum TV-Tipp für morgen Abend, 17.09.07 um 21:00 Uhr in der ARD: Der Tod des Uwe Barschel – Skandal ohne Ende.

Foto, Politik, TV

Anne Will: Thema – Gäste – Blog

Anne Will Blog
Am Sonntag um 21:45 Uhr startet Anne Will ihre neue Sendung. Sie trägt den schlichten, doch passenden Namen Anne Will.

Erstes Thema: «Rendite statt Respekt: Wenn Arbeit ihren Wert verliert».

Erste Gäste: Kurt Beck, Jürgen Rüttgers,Telekom-Chef René Obermann, die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann, der Psychotherapeut Bernd Sprenger sowie die Mitarbeiterin eines Call-Centers.

Natürlich hat Anne auch ein Blog. Es trägt den schlichten, doch passenden Namen Anne Will Blog.

Seit ihrem Abschied von der Moderation der Tagesthemen (siehe «Respektvoller Abschied: Tschö Anne!»), bzw. seit feststand, dass Anne Will die Nachfolge von Christiansen antreten wird, freue ich mich darauf, dass man es sonntags abends wieder wagen kann, nach dem Tatort (diesmal «Macht der Angst» mit Axel Milberg) nicht gleich ab- oder umzuschalten.

Update 15.09.07, 11:15 Uhr: DIE ZEIT online portraitiert Anne Will zur Feier des Sendestarts: «Ich kann eine innere Lampe anschalten».

[via Digital TV]

Politik, TV

Eva Herman untragbar für den NDR

Die Autobahnen der Eva Herman waren die Mütter. Eine unsägliche – bestenfalls naiv unausgedachte, aber keinesfalls zu entschuldigende – Entgleisung der unsäglichen Hobby-Antiemanzipatorin, auf die der NDR mit der einzig richtigen Antwort reagiert hat: mit ihrer Entlassung.

Hier ein paar Online-Artikel zum Thema (alle heute veröffentlicht):

Eva Herman hat es sogar geschafft, dass ich Désirée Nick, von der ich ansonsten auch kein großer Fan bin, mit einigem Respekt und Sympathie 10 Minuten bei dieser Entgegnung auf Eva Herman zugehört habe.
Diese Frau ist nicht nur untragbar für den Sender, der sie bis heute beschäftigt hatte, sondern unerträglich für alle, die ihr zuhören mussten. Zum Glück hat sie jetzt ein Forum weniger.

Politik, TV

Anarchie im Saarland

Diese besonders skurrile Interview-Situation ist wirklich zum Wegschreien. Ich hatte einen Hinweis darauf vor ein paar Tagen schon als Mail-Tipp bekommen, doch leider das Video nicht auf YouTube gefunden (sondern nur bei phoenix) und deshalb auch nicht gebloggt. Doch Andreas hat nun per Mail einen Hinweis auf die YouTube-Version bekommen, gestern hat’s wohl jemand auf YouTube hochgeladen, nun kann man’s auch zeigen:


Direktlink YouTube

Unbedingt reinschauen, es ist so komisch, wie der stellvertretende saarländische Ministerpräsident Peter Jacoby im Interview mit Erhard Scherfer auf Phoenix versucht, die Vorzüge des Saarlandes und die kulturelle Zusammenarbeit in der Region Saar-Lor-Lux herauszustellen, während die französische Theatergruppe BOULDEGOM’ THÉÂTRE das PR-Gespräch mit herrlichen Stör-Gesten konterkariert. Dass der Interviewer und der Interviewte durchgehalten haben, ist ihnen natürlich hoch anzurechnen.

Politik, Saarland, Video

2. Chance für ‚Miss Teen USA 2007‘

Lauren Caitlin Upton Lauren Caitlin Upton aus South Carolina möchte «Miss Teen USA 2007» werden und muss neben dem Beweis Ihrer Schönheit auch ihr Wissen zur Schau stellen. Dies gelingt ihr jedoch nur bedingt bzw. gar nicht, denn – wie die netzeitung ausführlich berichtet – gibt sie die Blödeste aller möglichen Antworten auf die Frage, warum ein Fünftel der US-amerikanischen Bevölkerung die USA auf einer Weltkarte nicht lokalisieren können. Eine Tatsache, die by the way noch schlimmer ist, als die Existenz solch dümmlicher Schönheitswettbewerbe selbst, die letztes Jahr so herrlich in dem wunderbaren Film Little Miss Sunshine dargestellt wurden, doch ich schweife ab…

Zurück zu Lauren, der angehenden Beauty-Queen aus South Carolina. Wer sich das antun mag, darf beim Betrachten des mittlerweile 3,5 Mio. mal aufgerufenen YouTube-Videos mit der 18-jährigen Kandidatin leiden. Bemerkenswert ist neben der großen Anzahl an Kommentaren (z.Zt. 13.800!), die diese treffliche Zurschaustellung amerikanischer Bildungskultur hervorruft, auch die Unmenge an Videos, die als Replik auf das Filmchen mit der einfältigen Schönheit bei YouTube hochgeladen wurden. Eines davon hat mich ob seines herrlichen Sarkasmus‘ besonders fasziniert und deshalb stelle ich es euch hier gerne vor. Voraussetzung zum besseren Verständnis des Antwort-Videos ist jedoch, vorher das Original gesehen zu haben: YouTube-Nutzerin SillySweetPea76 gibt der lieben Laura in diesem grandiosen Animationsfilm eine zweite Chance:

Miss Teen USA gets a SECOND CHANCE!

Direktlink YouTube

Übrigens: Angela Merkel braucht für die Übersicht in der Welt (Stichwort: Wo liegt nochmal der Kongo?) keine Weltkarte, denn dafür hat sie ja ihren Globus.

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eWalk – Elektronisch in die Röhre schauen

eWalk - Infoschlauch des BMAS
eWalk ist ein 17 Meter langer Infoschlauch, der ab morgen vom Bundesarbeitsministerium am Tag der Offenen Tür dem Publikum präsentiert wird und von selbigem durchschritten werden kann. Das blau und rot ausgeleuchtete und über einen Gang begehbare Informationszentrum mit mehreren Multimediaeinheiten zum aktuell stark diskutierten Thema „Rente mit 67“ verfügt zum Beispiel am Ende der Röhre über eine Kommentarkonsole, mit der die Besucher ein Foto von sich machen können und in die sie einen Kommentar eintippen können, der nach Moderation auf der Website des Ministeriums samt Foto freigeschaltet werden wird.

Screenshot zum Relaunch von bmas.de Vorgestern hat Staatssekretär Kajo Wasserhövel in Berlin vor Pressevertretern das Konzept des eWalk erläutert und gleichzeitig den für das Wochenende anstehenden Relaunch der Website des BMAS angekündigt, bei dem u.a. das von ihm geführte Blog generationenarbeit.de auf die Startseite wandern wird (verbunden mit seinem Versprechen dort wieder regelmäßiger zu bloggen).

Ich hatte vorgestern bei der Vorstellung von eWalk die Möglichkeit schon mal vor ab durch die Röhre zu wandern und bin sehr angetan von diesem Konzept. Während Messestände mit den üblichen Präsentationsfilmchen nicht unbedingt sehr einladend sind, zieht diese ästhetisch anspruchsvoll gestaltete Röhre mit ihren individuell abspielbaren Filmen sicher leichter die Leute in ihren Bann. Natürlich sind die Kommunikationsmöglichkeiten über das Kommentarmodul noch sehr gering, doch ist das ja vielleicht nur ein Anfang zu einer echten Bürgerkommunikation 2.0. Dass dazu mehr gehört als ein schöner, bunter Schlauch, wissen sicher auch die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im BMAS. Aber ein Anfang ist gemacht und neben der Röhre gibt es ja dann auch noch ab morgen den Relaunch der Website bmas.de zu bestaunen. Schaut’s euch mal an.

Wer sich für die Veranstaltungen im Rahmen der Offenen Tage in den Ministerien interessiert, wird hier konkret für das Arbeitsminsiterium fündig, und findet einen allgemeinen Überblick aller Veranstaltungen vom 25. und 26. August auf einladung-zum-staatsbesuch.de

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